Profilbild von AnniChan95

AnniChan95

Lesejury Profi
offline

AnniChan95 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit AnniChan95 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.05.2018

Packend und emotional!

Summertime - Dein Herz bei mir
0

Cover

Auch auf dem zweiten Band der »Crestwood Lovestories« ist wieder das obligatorische Paar zu sehen, das sich in den Armen liegt. Wieder sind die Farben sehr hell gehalten bis auf den Titel, der in ...

Cover

Auch auf dem zweiten Band der »Crestwood Lovestories« ist wieder das obligatorische Paar zu sehen, das sich in den Armen liegt. Wieder sind die Farben sehr hell gehalten bis auf den Titel, der in einem sommerlichen Gelb hervorsticht. Man erkennt auf den ersten Blick, dass »Summertime« zu einer Reihe gehört und beide bereits erschienenen Bände sind zusammen im Regal hübsch anzusehen.
Meinung

Nachdem ich gestern schon »Riverside« verschlungen hatte, konnte ich gar nicht noch länger warten, um es mir mit »Summertime« gemütlich zu machen. Obwohl die Autorin offenbar zwischen beiden Bänden ein weiteres Buch herausgebracht hat, merkt man es kaum, denn beide Bände gehen perfekt aufeinander über. Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig und einfach nur herzerwärmend. Natürlich spielt viel Emotionalität herein, was bei dem Thema auch einfach gut passt. Wieder einmal wechselt die Sicht zwischen Protagonistin, dieses Mal zwischen Colin, der bereits aus »Riverside« bekannt ist und Summer, die dem Buch seinen Titel verliehen hat.

Die Ausgangssituation des Buches ist diese: Colin ist seit vier Jahren verheiratet, aber diese Ehe ist kaputt. So kaputt, dass seine Frau ihn betrogen und schließlich mit dem Kind, das nicht mal seines ist, allein gelassen hat. Colin will einen Neubeginn und zieht nach L.A., wo er auf Summer trifft. Diese wurde gerade von ihrem Freund, mit dem sie lange Jahre zusammen war, verlassen und ist etwas Ablenkung zugetan, aber aus dieser einen Nacht wird mehr, als beide sich hätten träumen lassen.

Diese ganze Geschichte ist einerseits so niedlich und süß, aber andererseits zeigt sie auch ganz deutlich, wie sehr das Leben einfach mal in die Brüche gehen kann, ohne, dass man dagegen etwas tun kann. Auf 220 Seiten kommen hier Liebe, Leidenschaft und jede Menge Drama zusammen und machen es schwer, das Buch beiseite zu legen.

Schon in Band 1 war Colin mein unbestreitbarer Liebling und das hat sich jetzt nicht geändert. Im Gegenteil, jetzt als Protagonist mit eigener Sicht lernt man ihn noch besser kennen und merkt erst jetzt richtig, was für ein lieber, aufopfernder und loyaler Mensch er eigentlich ist. An alle Männer da draußen: Wollt ihr euch nicht eine Scheibe von Colin abschneiden?

Was Summer angeht, so hätte ich gerne mehr über sie erfahren, aber kurzum hab ich sie und ihre liebevolle, humorvolle Art lieb gewonnen. Ganz im Gegenteil zu Colins Frau, Erica. Zu der fehlen mir noch immer die Worte, so dass ich das Ganze abkürze und einfach sage: Erica, du bist sch***. Sie ist einfach eine uneinsichtige, manipulative Frau, die meint, alle müssten nach ihrer Pfeife tanzen. Immer, wenn sie meinte, auftauchen zu müssen, kochten in mir die Aggressionen auf und das heißt schon einiges.

Obwohl die Geschichte jetzt erzählt ist und es für mich nicht so aussieht, als stünde noch eine Geschichte aus, die Maddie jetzt noch schreiben könnte, so hoffe ich doch, dass es bald die »Crestwood Lovestories 3« gibt und wir wieder in das Kleinstadtleben mit all seinem Drama eintauchen können.
Fazit

»Summertime« steht »Riverside« in nichts nach. Wirklich in gar nichts. Eine packende, emotionale Hintergrundgeschichte, gepaart mit sympathischen Charakteren, deren Chemie man selbst durch die Seiten hindurch spüren kann. Hier kann ich gar nicht anders als 5 Schmetterlinge zu vergeben.

Veröffentlicht am 03.05.2018

Richtig was fürs Herz!

Riverside - Ein Teil von Dir
0

Cover

Das Cover ist ein wirklicher Hingucker. Schlicht mit einem weißen Hintergrund gehalten, heben sich nur die beiden Menschen, die in einer innigen Umarmung gezeigt werden, ein wenig davon ab. Bis ...

Cover

Das Cover ist ein wirklicher Hingucker. Schlicht mit einem weißen Hintergrund gehalten, heben sich nur die beiden Menschen, die in einer innigen Umarmung gezeigt werden, ein wenig davon ab. Bis auf die hellblaue Coverschrift, die etwas Farbe in das Cover bringt, ist das Cover weiß oder in einem sehr hellen grau gehalten, was mir aber echt gut gefällt.
Meinung

Mein erstes Buch von Maddie Holmes, aber nachdem meine Mitbewohnerin und Bloggerkollegin Klaudia von Herzdeinbuch so davon geschwärmt hat, konnte ich nicht anders, als mich dieser herzzerreißenden Geschichte zu widmen.

Schon im Prolog hatte Maddie mich. Ihr genial bildhafter und emotionaler Schreibstil lässt ohne Probleme Tränen fließen. Es dauert vielleicht drei Seiten bis man in der Geschichte drin ist und weiterlesen muss. Trotz der Ruhe, die ihr Schreibstil ausstrahlt, ist es nicht möglich, sich diesem zu entziehen. So packend und fesselnd ist er. Erzählt wird hierbei immer abwechselnd aus der Sicht von River und Cadence, was die Sichtweise beider Protagonistin gut zum Ausdruck bringt und bestimmte Schlüsselszenen noch herzzerstörerischer macht.

Als Auftakt der Crestwood Lovestories spielt die Handlung natürlich auch dort, in Crestwood, einer Kleinstadt in Misouri, aus der River vor 8 Jahren entkommen ist, als er auf eine Schauspielschule ging. Jetzt steht er kurz davor, eine Rolle in einer ABC-Fernsehserie zu bekommen, als er einen Anruf von Zuhause bekommt. Sein Bruder hatte einen Unfall und ausgerechnet er ist der Notfallkontakt. Schweren Herzens macht er sich auf den Weg und wird dort mit Cadence konfrontiert, seiner Jugendliebe. Die, die, nachdem er nach L.A. gegangen war, seinen Bruder geheiratet hat …

Hört sich das nicht nach einem richtigen Kleinstadt-Drama an? Ja? Genau das ist es nämlich auch, aber die Umsetzung ist so dermaßen genial, emotional und mitreißend, dass ich gar nicht anders kann, als dieses Buch zu lieben.

Auch die Charaktere konnten sich innerhalb der 277 Seiten in mein Herz schmuggeln. Jeder von ihnen, River, Cadence, Colin usw., haben einen richtigen Background. Man kann mitfiebern, mitleiden und mitlachen. Während River und Cadence in dieser Geschichte die Hauptrolle einnahmen, gebe ich allerdings zu, dass ich Colin am meisten ins Herz geschlossen habe. Er ist der beste Freund von River und Band 2 »Summer Time« ist ihm gewidmet. Das kann einfach nur toll werden. schwärm Aber bevor ich hier in eine Lobeshymne zu Colin verfalle, lege ich euch allen da draußen, dieses Buch ans Herz, wenn ihr einmal so eine richtig schöne Kleinstadt-Dram-Romanze lesen wollt. Es ist es echt wert!
Fazit

»River Side« hat mich zerstört und mein Herz zerbrochen, trotzdem kann ich nicht anders, als es zu lieben. Mit einer unglaublichen Liebe zum Detail hat Maddie Holmes hier eine Geschichte geschaffen, die einen mitnimmt, zum Nachdenken anregt und einfach so richtig was fürs Herz ist.

Veröffentlicht am 03.05.2018

Manchmal braucht man einfach ein wenig Mut

Mut ist der Anfang vom Glück
0

Cover

Mit dem hellen Blau im Hintergrund und den hellgelben Zeichnungen darauf strahlt das Cover direkt eine fröhliche Stimmung aus. Rund um den Titel, der in weißen Lettern in der Mitte des Covers steht, ...

Cover

Mit dem hellen Blau im Hintergrund und den hellgelben Zeichnungen darauf strahlt das Cover direkt eine fröhliche Stimmung aus. Rund um den Titel, der in weißen Lettern in der Mitte des Covers steht, wurden Fotos von verschiedenen Mädchen positioniert. Ich denke, das soll auf das Foto-Projekt von Ella und Kim anspielen, auch wenn das ein anderes Thema hatte. Im Großen und Ganzen finde ich das Cover sehr gelungen, weil es fröhlich und lebenslustig wirkt und aus der Masse heraussticht.
Meinung

Oh, ein Jugendbuch mit einer lesbischen Liebesgeschichte! Da es in dem Genre so unglaublich wenig gibt, habe ich mich richtig gefreut, als ich auf dieses Buch gestoßen bin – die meisten anderen Lesbian Romance-Jugendbücher habe ich schließlich schon gelesen – und der Klappentext hat mich sofort angefixt. Ich musste es natürlich haben und da sich 240 Seiten schnell lesen lassen, habe ich das Buch nun fast in einem Rutsch beendet. Allerdings lässt es doch einiges zu wünschen übrig.

Beginnen wir mit dem Schreibstil. Ich hatte permanent das Gefühl, dass die Autorin versucht, sich in eine Sechzehnjährige hinzuversetzen, ihr das aber nicht so recht gelingen mag, was sich deutlich in ihrem Schreibstil zeigt. Außerdem werden ganze Szenen oftmals in wenigen Worten abgehakt, so dass ich beim Lesen einige Male den Faden verloren habe, z.B. Ellas Mutter lädt sie zum Abendessen ein. Sie setzen sich ins Auto und fahren los. Drei Zeilen später ist das Abendessen zu Ende und Kim bereits wieder zu Hause. Aber das ist noch nichts alles. Nicht nur, dass die verschiedenen Aktivitäten und Tagesabläufe einfach runtergerattert werden, auch die Emotionen sind dabei irgendwo auf der Strecke geblieben.

Ab und an gibt es Szenen, die die Autorin weiter ausführt und die dann auch mal sehr gefühlvoll beschrieben werden, aber gerade bei einer Thematik wie dieser, die von aufkeimenden Gefühlen lebt, sollten gerade diese besser dargestellt werden. Doch das ist hier leider nicht der Fall. Darüber hinaus kommen mir die Gefühle zwischen den beiden etwas zu plötzlich.

Das, was der Klappentext als Aufhänger für das Buch aufführt, geschieht beispielsweise erst in der zweiten Hälfte. Zu diesem Zeitpunkt ist Ella schon lange neu in Kims Klasse gekommen und die beiden haben zusammen an einem Kunstprojekt gearbeitet, bei dem sie sich angefreundet haben. Zwar lässt Kim (die Ich-Erzählerin) den Leser von Beginn an wissen, dass sie von Ella fasziniert ist, doch von Verliebtheit ist da noch lange nicht die Rede. Beim Lesen habe ich mich einige Male gefragt, wie die Geschichte auf 240 Seiten zum Abschluss kommen soll, aber klar, wenn die Ereignisse nur aufgelistet werden und der Aufhänger des Buches eigentlich nur die zweite Hälfte einnimmt, dann geht das natürlich.

Kim hat sich als Protagonistin auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Schon am Anfang wird klar, dass sie das graue Mäuschen zwischen der mega hüschen Sophie und der mega sportlichen Lea ist. Sie ist die, die noch nie einen Freund hatte, obwohl ihre Eltern fast täglich fragen, wie es an dieser Front aussieht. Die ohne Selbstvertrauen, die am liebsten im Hintergrund bleibt – und darüber jammert, dass sie eben nicht mutig ist oder Selbstvertrauen hat. Unnötig zu erwähnen, dass ich nicht mit ihr warm geworden bin. Sophie und ihren Nebenhandlungsstrang habe ich – gelinde gesagt – als übertrieben empfunden und hätte lieber mehr über Kims Geschichte gelesen, sie sollte schließlich im Fokus stehen. Ihre beste Freundin Lea und auch Marek, der sich im Verlauf des Buches zum definitiv coolsten Charakter entwickelt hat, habe ich dahingegen durch ihre lockere, lässige Art liebgewonnen.

Und dann ist da noch Ella, die mich auf eine seltsam zu beschreibende Art und Weise beeindruckt hat. Obwohl sie erst sechzehn ist, wirkt sie schon viel älter. Sie hat eine tiefgründige, nachdenkliche Seite und so viel Selbstbewusstsein, dass Kim sich locker eine Scheibe davon abschneiden könnte. Neben Marek ist sie für mich der einzige Lichtblick in diesem Buch.
Fazit

“Mut ist der Anfang vom Glück” hat es leider nicht geschafft, mich zu überzeugen. Was sich so vielversprechend angehört hat, konnte sein Wort leider nicht halten. Eine vorhersehbare Handlung, die emotionslos runtergerattert wird, und eine Protagonistin, die lieber über ihr fehlendes Selbstvertrauen jammert als etwas zu ändern, für dieses Buch kann ich leider keine Leseempfehlung aussprechen.

Veröffentlicht am 03.05.2018

Außergewöhnlich

Murphy
0

Cover

Auf den ersten Blick ist das Cover sehr außergewöhnlich. Der Hintergrund soll wohl einen Nachthimmel mit Sternen darstellen, bloß der orange Rauch irritiert mich ein wenig. Außerdem muss ich zugeben, ...

Cover

Auf den ersten Blick ist das Cover sehr außergewöhnlich. Der Hintergrund soll wohl einen Nachthimmel mit Sternen darstellen, bloß der orange Rauch irritiert mich ein wenig. Außerdem muss ich zugeben, das ich die Bedeutung des weißen Vogels nicht ganz verstehe: Ist das ein Rabe, wie in ein Unglückrabe? Oder ist das anders zu interpretieren? Ich weiß es nicht. Die gezeichneten Süßigkeiten passen jedoch sehr gut zum Buch, das muss ich ihnen lassen. ;)
Meinung

Nachdem ich mir das Video der Lesung von Nicole Gozdek angehört hatte, war mir klar: Ich muss “Murphy – Rache ist süß” unbedingt lesen. Allein schon die Thematik hat mich direkt neugierig gemacht, einfach weil sie vollkommen neuartig ist – ich glaube nicht, dass ich schon einmal ein Buch mit ähnlicher Thematik entdeckt habe – und sich verdammt witzig angehört hat.

Da ich bereits andere Bücher von Nicole Gozdek kenne, wusste ich von Anfang an, was auf mich zukommen würde. Ihr Stil ist in ihrer Reihe rund um “Die Magie der Namen” ebenso leicht und flüssig zu lesen. Dazu kommt, dass sie in “Murphy” noch eine Menge schwarzen Humor und Ironie eingebracht hat. Das war neu und hat mich am Anfang etwas auf dem falschen Fuß erwischt, aber es hat sehr gut zu dem Protagonisten Murphy und dessen Persönlichkeit gepasst.

Die Ernüchterung kam dennoch nach den ersten Kapiteln, denn – und damit habe ich nicht gerechnet – ich hatte wahnsinnige Probleme, einen Zugang in die Geschichte zu finden. Zwar ist die Welt und das Leben der lebenden Sprichwörter gut verständlich erklärt, aber das ist es auch schon. Ein roter Faden bleibt erst einmal verborgen.

Im Großen und Ganzen geht es um Murphy. Als Verkörperung von Murphys Gesetz (Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen) liebt er es selbstverständlich, Chaos und Unheil zu stiften, anderen Streiche zu spielen und ihnen das Leben schwer zu machen. Von den anderen lebenden Sprichwörtern hält er sich fern und wenn er ihnen mal nicht aus dem Weg gehen kann, gerät er oft mit ihnen aneinander. Und darum handelt das Buch. Ein roter Faden ist dabei nicht ersichtlich, wie schon gesagt.

Vielleicht ist es mir deshalb so schwergefallen, in die Geschichte zu kommen, denn obwohl es schon interessant zu lesen ist, wie Murphy ahnungslosen Menschen Streiche spielt, so wirklich reicht das nicht, um mich bei der Stange zu halten. Aber keine Sorge! Es gibt einen roten Faden. Er offenbart sich zwar erst nach knapp der Hälfte, aber er ist da und ich bin so froh, dass ich dran geblieben bin, denn als ich erst einmal herausgefunden habe, worauf die Geschichte hinausläuft, musste ich wirklich selbst mitfiebern.

Und nicht nur das! Auf einmal kommen die verschiedensten Gefühle auf und während des Lesens sind mir sogar das ein oder andere Mal die Tränen gekommen. Manchmal vor Lachen (dieser Kleinkrieg zwischen Murphy und Archie!) und manchmal, weil eine Szene einfach nur so emotional und traurig gewesen ist, dass einem selbst zum Heulen zumute ist.

Was ich überhaupt nicht gedacht hätte, ist, dass das Buch stellenweise vor Kitsch nur so trieft. Ihr wisst, eigentlich stehe ich auf Kitsch. Es kann nicht zuckersüß genug für mich sein, habe ich gedacht. Doch ich habe mich getäuscht. Der Kitsch, der bei “Murphy – Rache ist süß” zu lesen ist, ist selbst zu viel für mich. Da ich aber weiß, dass der Kitschfaktor mit Absicht zu überdosiert ist, möchte ich darüber hinwegsehen. ;)

Die Charaktere des Buches konnten mich überzeugen. Murphy selbst ist ein facettenreicherer Charakter, als ich zunächst gedacht habe, den man erst mit der Zeit besser kennen und verstehen lernt. Archie ebenfalls. Da man ihn nur aus der Sicht von Murphy kennenlernt, fällt es zunächst schwer, ihm etwas Gutes abzugewinnen, doch mit der Zeit kann man auch ihn kennenlernen. Friedrich (die Verkörperung von “Ein Unglück kommt selten allein”) ist mein persönlicher Liebling. Er steckt im Körper eines kleinen Jungen, obwohl er schon mehrere Tausend Jahre alt ist, und benimmt sich auch so. Trotzdem zeigt auch er im Laufe des Buches, dass auch er vernünftig sein kann.

Die Gemeinschaft der lebenden Sprichwörter ist ebenfalls sehr faszinierend. Nie zuvor habe ich mir Gedanken darüber gemacht, wie “Liebe macht blind”, “Lachen ist die beste Medizin” und all die anderen als Menschen so drauf wären, aber jetzt habe ich ein grobes Bild davon.
Fazit

“Murphy – Rache ist süß” ist ein Roman, an dem man definitiv dranbleiben muss. Es braucht seine Zeit, bis man das große Ganze versteht, doch schlussendlich überzeugt das Buch mit einer außergewöhnlichen Thematik, vielschichtigen Charakteren und ganz viel Humor.

Veröffentlicht am 03.05.2018

Suchtgefahr!

Caraval
0

Cover

Schon allein das Cover erinnert an eine mystische Zirkusvorstellung. Das dunkle Blau im Hintergrund mit den hellen Lichtpunkten vermittelt eine düstere Stimmung, während der fünfzehnzackige Stern ...

Cover

Schon allein das Cover erinnert an eine mystische Zirkusvorstellung. Das dunkle Blau im Hintergrund mit den hellen Lichtpunkten vermittelt eine düstere Stimmung, während der fünfzehnzackige Stern aus hellem Blau einen schönen Konstrast dazu darstellt. Lila und rote Wellen schlängeln sich um den Stern und der Titel steht in weißen, verschnörkelten Lettern in der Mitte. Alles in allem ein wunderschönes Cover für eine tolle Geschichte.
Meinung
Schreibstil:

Am Anfang ist es komisch, sich in die personelle Erzählweise einzufinden, aber schon bald wird man von dem bildgewaltigen Schreibstil mit viel Liebe zum Detail förmlich mit in die Geschichte gezogen. Jeder Satz löst ein anderes Bild im Kopf aus, so dass die Welt von Caraval ein wahres Kopfkino freisetzt. Der Schreibstil passt wirklich gut zu der Magie, die dieses ganze Buch vermittelt.
Handlung:

Es geht um Scarlett, die kurz vor ihrer Hochzeit einen Brief von Caraval-Master Legend bekommt und auf dessen Privatinsel eingeladen wird, um dem Caraval-Festival beizuwohnen. Hingebracht wird sie von Julian, einem einfachen Seemann. Als dann aber auch noch ihre Schwester verschwindet, ist Caraval auf einmal so viel mehr als nur ein Spiel und Scarlett will alles daransetzen, zu gewinnen.

Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll. Die Idee für dieses Buch hat mich von der ersten Sekunde an neugierig gemacht und beim Lesen hat es mich so schnell in die Geschichte gesogen, dass alles andere unwichtig geworden ist.

Ich habe mitgefiebert, als Julian und Scarlett sich dem Spiel stellen, Hinweise lösen und versuchen, Legends Spiel zu durchschauen. Als Leser ist man hier zunächst genauso aufgeschmissen wie die handelnden Figuren, rätselt mit und ist am Ende über die Erkenntnisse, Plottwists und Enthüllungen so erstaunt, dass man das Buch zusammenklappen und einen Moment beiseite legen muss, um alles zu verarbeiten.

In Caraval ist nichts wie es scheint und das gleiche gilt auch für dieses Buch. Es ist nicht möglich, sich an eine Lösung zu klammern, weil die Informationen schon bald für etwas anderes sprechen. Die Autorin hat Lösungen für Konflikte gefunden, die ich niemals so erwartet hätte und Himmel, das Ende … ich habe es absolut nicht kommen sehen und doch kann ich mir kein besseres Ende für Scarlett vorstellen. Was jedoch nicht heißt, dass ich nach diesem Ende nicht wissen will, wie es mit Donatella, Scarletts Schwester, weitergeht.
Charaktere:

Scarlett ist die Protagonistin und wirkt zu Beginn beinahe zufrieden mit der Tatsache, einen vollkommen fremden Mann zu heiraten. Nach ihrer Hochzeit will sie ihre Schwester mit zur Grafschaft ihres zukünftigen Mannes nehmen, um sie vor ihrem gewalttätigen Vater zu beschützen. Man merkt also direkt, wie viel Scarlett ihre Schwester bedeutet und diese Geschwisterliebe ist es auch, die während dem ganzen Buch immer wieder zum Vorschein kommt. Dazu kommt Scarletts unfassbarer Mut und ihre Cleverness. Sie weigert sich, auf Legends Spiel hereinzufallen und will alles geben um zu gewinnen. Ihr Ehrgeiz ist ein weiterer Punkt, der sie für mich sehr sympathisch hat wirken lassen.

Julian ist Scarletts »Begleiter« und eigentlich nur ein einfacher Seemann. In Caraval gibt er sich als Scarletts Verlobten aus, obwohl sie nichts von ihm wissen will. Trotzdem lässt er immer wieder durchblicken, dass sie ihm schon wichtig ist. (Das Opfer, was er für sie bringt. ___ ) Julians Charakter lässt sich nur schwer in Worte fassen. Er ist einfach zu vielschichtig und viel davon würde ohnehin spoilern, aber um das ganze abzukürzen: Einen faszinierenderen Charakter mit mehr Geheimnissen gibt es in kaum einem anderen Buch.
Fazit

»Caraval« ist nicht nur ein Spiel. Einmal darin gibt es kein Zurück. Das gilt für Scarlett und Julian, wie auch für jeden einzelnen Leser, der dieses Buch aufgeschlagen hat. Suchtgarantie, Leute! Mehr bleibt nicht zu sagen.