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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.04.2019

Originelle & humorvolle Fantasy

Königin der Monster
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Lena Arimont hat eine höchst lebendige Fantasie, die jeden Bösewicht aus Büchern oder Filmen zum Leben erweckt. Mittlerweile gehören der Serienkiller Ridgeway, der Dämon Kezramon und der Voodoo-Hexer Cobalt ...

Lena Arimont hat eine höchst lebendige Fantasie, die jeden Bösewicht aus Büchern oder Filmen zum Leben erweckt. Mittlerweile gehören der Serienkiller Ridgeway, der Dämon Kezramon und der Voodoo-Hexer Cobalt zu ihrem Alltag und sie lebt ein fast normales Leben einer Achtzehnjährigen. Bis ihr neuer Mitschüler Matteo in ihr Leben stolpert ....

Königin der Monster ist ein gelungener Mix aus Horror, Witz und Romantik. Lena liebt Horrorfilme und geht recht besonnen und nachsichtig mit ihren skurrilen Mitbewohnern um, schließlich hat sie sie erschaffen. Auch die Bösewichte versuchen, sich in das Kleinstadtleben einzufügen, halten sich größtenteils an Lenas Regeln und unterdrücken ihre mörderischen Neigungen so gut wie möglich, was zu allerhand bizarren und unterhaltsamen Situationen führt.
Die Nebenfiguren sind wunderbar ausgestaltet, da ist es fast schade, dass nicht alle Monster ausführlich in Erscheinung treten. Lena hingegen ist ein sympathischer Sonderling mit Herz und Humor, ein ganz normales Mädchen, das mit Bösewichten sehr umgänglich ist, was sie zu einer wunderbaren Anti-Heldin macht.

Alles in allem ist Königin der Monster eine fantasievolle, originelle und humorvolle Geschichte, die junge LeserInnen begeistern wird, obwohl es insgesamt etwas an Spannung fehlt.

Veröffentlicht am 24.04.2019

Packender Thriller

Psychospiel
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Emma Mendel wird zu einer Geiselnahme gerufen. Als sie am Tatort eintrifft, erschießt der Geiselnehmer zwei Frauen und entkommt. Emma ahnt, dass sie eine Spielfigur im Plan eines eiskalten Serienmörders ...

Emma Mendel wird zu einer Geiselnahme gerufen. Als sie am Tatort eintrifft, erschießt der Geiselnehmer zwei Frauen und entkommt. Emma ahnt, dass sie eine Spielfigur im Plan eines eiskalten Serienmörders ist. Gemeinsam mit ihrem Noch-Ehemann Ben Mendel will sie den Killer zur Strecke bringen, doch der ist ihr stets einen tödlichen Schritt voraus ...

Psychospiel ist ein schnell getakteter Thriller mit packendem Szenario. Der Täter nutzt die neuen Medien für sein perfides Spiel, bestärkt seine Opfer in ihrer Wut oder Verzweiflung und manipuliert sie auf geradezu teuflische Weise. Natalie Tielcke schreibt lebendig und realistisch und zeigt, wie angreifbar und verwundbar man im scheinbar anonymen Internet ist. Mitunter nehmen die Gefühle zwischen Emma und Ben zu viel Raum ein, was zwar die Ermittler menschlicher wirken lässt, aber den Ermittlungen Tempo nimmt. Nichtsdestotrotz ist Psychospiel ein spannender Thriller mit überraschenden Wendungen und authentischen Ermittlern, streckenweise sehr brutal, aber gut konstruiert und fesselnd bis zum Schluss.

Veröffentlicht am 14.04.2019

Spannender Sylt-Krimi

Finsteres Kliff
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Kurz nach dem Biikebrennen wird auf dem Morsum-Kliff eine Leiche entdeckt. Der Tote war ein Hobby-Archäologe, der angeblich einem Wikingerschatz auf der Spur war. Liv Lammers und ihre Kollegen von der ...

Kurz nach dem Biikebrennen wird auf dem Morsum-Kliff eine Leiche entdeckt. Der Tote war ein Hobby-Archäologe, der angeblich einem Wikingerschatz auf der Spur war. Liv Lammers und ihre Kollegen von der Flensburger Mordkommission ermitteln in alle Richtungen. Die Zeit drängt, denn eine junge Frau ist verschwunden - die Freundin des Opfers ...

In ihrem dritten Fall ermittelt Liv Lammers inmitten von Schatzsuchern, Wikinger- und Larp-Fans. Die Hintergründe sind interessant und gut recherchiert, mitunter aber etwas vortragshaft in die Handlung eingefügt. Sabine Weiß zeigt erneut eine neue und unbekannte Seite von Sylt, abseits der schillernden Touristentreffpunkte, anschaulich beschrieben und atmosphärisch dicht. Der Kriminalfall ist gut durchdacht, nimmt die ein oder andere überraschende Wendung und wird schlüssig aufgelöst. Liv ist eine bodenständige und sympathische Ermittlerin, aber etwas eigenwillig und impulsiv, was den Ermittlungen eine gewisse Dramatik verleiht.

Ein spannender Regionalkrimi mit viel Lokalkolorit und interessantem Kriminalfall - düster, facettenreich und fesselnd bis zum Schluss.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Figuren
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 10.04.2019

Ein Hörvergnügen

Der Tanz des Mörders
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In einem Dorf in Mittelengland wird die alte Mrs Summers tot in ihrem Cottage gefunden, ein Bratenthermometer im Gehörgang. Kurz darauf wird im Wald ein junges Mädchen mit einem Fleischklopfer erschlagen. ...

In einem Dorf in Mittelengland wird die alte Mrs Summers tot in ihrem Cottage gefunden, ein Bratenthermometer im Gehörgang. Kurz darauf wird im Wald ein junges Mädchen mit einem Fleischklopfer erschlagen. Ex-Tanzlehrer Colin, Pfarrer Jasper und die kleinwüchsige Krankenschwester Norma haben eine Idee, wie man den Küchenutensilienmörder findet und Colins über die Jahre geschulte Menschenkenntnis nutzbringend einsetzen kann: Dazu müssen bloß alle Verdächtigen aufs Tanzparkett…

Der Tanz des Mörders ist der erste Fall für das sympathische Hobbyermittlertrio und begeistert mit außergewöhnlichen Charakteren, einem herrlich skurrilen Mordfall und charmanter Dorfidylle. Die eingeschworene Gemeinschaft wird durch zwei Morde erschüttert, Ex-Tanzlehrer Colin als Zugezogener misstrauisch beäugt, doch dank des Pfarrers und der resoluten Norma fügt er sich schnell ein und kommt dem ein oder anderen Geheimnis auf die Spur. Das Geschehen ist authentisch und spannend, der Kriminalfall ausgefallen, sehr gut durchdacht und unvorhersehbar.
Jens Wenzel gibt jeder Figur eine ganz eigene Stimme, die die jeweilige Eigenart perfekt zum Ausdruck bringt, liest lebendig und sorgt mit seiner markanten Stimme für beste Unterhaltung.

Ein humorvoller und spannender Krimi mit genialem Ermittlertrio und mittelenglischem Charme.

Veröffentlicht am 10.04.2019

Das seltsame Land Irgendwo-Nirgendwo

Hattie Brown und die Wolkendiebe
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Als die 11-jährige Hattie Brown durch den Kühlschrank in eine fremde Welt gezogen wird, findet sie sich in einem einem seltsamen Reich wieder, in dem alle auf der Suche nach etwas Wichtigem zu sein scheinen ...

Als die 11-jährige Hattie Brown durch den Kühlschrank in eine fremde Welt gezogen wird, findet sie sich in einem einem seltsamen Reich wieder, in dem alle auf der Suche nach etwas Wichtigem zu sein scheinen – jemandem mit dem Namen Nimbus. Könnte Hattie Nimbus sein? Während einige Wächter Hattie verhaften wollen, da sie ohne Genehmigung durch den Kühlschrank gekommen ist, findet sie heraus, dass eine Gruppe Kinder in dieser fremden Welt gefangen gehalten wird. Gemeinsam mit dem Drachen Sir Gideon und dem Elefanten Victor macht Hattie sich auf, um die entführten Kinder zu befreien ...

Claire Harcup erzählt von Wolkendieben, Ritterdrachen und Wissenswürmern, im Land Irgendwo-Nirgendwo gehen allerhand merkwürdiger Dinge vor sich und mittendrin ein Menschenkind, das vielleicht Nimbus ist - der Erbe des Herrschers, der endlich die Dürre beendet. Die Geschichte ist fantasievoll und unterhaltsam, allerdings nicht besonders spannend. Die Figuren bleiben allesamt recht blass und das seltsame Reich und die rätselhafte Suche nach Nimbus dürften gerade jüngere Leser eher verwirren als faszinieren. Mehr Ausschmückungen, eine weniger kryptische Erzählweise und ein gut ausgearbeiteter Spannungsbogen und dies wäre ein fantastisches Abenteuer geworden. Nichtsdestotrotz ist die Idee originell und die Geschichte durchaus kurzweilig.
Alles in allem eine ereignisreiche Geschichte voller fantastischer Wesen und seltsamer Begegnungen, jedoch ein insgesamt recht spannungsarm verlaufendes Abenteuer.