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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.02.2019

Spannende Spurensuche

Der Tod kommt nach Mitternacht
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Als sich Joey in seiner Stammbuchhandlung das Leben nimmt, erbt Büchhändlerin Lydia dessen spärliche Hinterlassenschaften. Zu ihrer Überraschung, findet sie darunter nicht nur ein Kinderfoto von sich, ...

Als sich Joey in seiner Stammbuchhandlung das Leben nimmt, erbt Büchhändlerin Lydia dessen spärliche Hinterlassenschaften. Zu ihrer Überraschung, findet sie darunter nicht nur ein Kinderfoto von sich, sondern auch eine Reihe von Büchern, in deren zerschnittenen Seiten Hinweise versteckt sind. Eine Spur, die Lydia an den dunkelsten Punkt ihrer eigenen Vergangenheit führt...

Der Tod kommt nach Mitternacht ist kein Kriminalroman im klassischen Sinne, sondern eine spannende Spurensuche, ein Eintauchen in eine düstere Vergangenheit und die Auseinandersetzung mit trügerischen Erinnerungen. Eine packende und gut konstruierte Geschichte, die zu Beginn viele Rätsel aufgibt, mit jedem Hinweis werden die Zusammenhänge etwas klarer, doch erst gegen Ende offenbart sich das ganze Ausmaß der Ereignisse.

Alles in allem ein mysteriöser und vielschichtiger Spannungsroman mit authentischen Figuren und origineller Handlung, moderat spannend, aber gut durchdacht und packend bis zum Schluss.

Veröffentlicht am 05.02.2019

Viel Südfrankreich-Flair, wenig Krimi-Spannung

Die Richterin und die tote Archäologin
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Auf dem Gelände einer archäologischen Grabung wird die Leiche der Archäologin Flavia Leone gefunden. Einige Tage später wird in Sète die Leiche von Flavias Mann, Kapitän auf einem Cargoschiff, entdeckt. ...

Auf dem Gelände einer archäologischen Grabung wird die Leiche der Archäologin Flavia Leone gefunden. Einige Tage später wird in Sète die Leiche von Flavias Mann, Kapitän auf einem Cargoschiff, entdeckt. Madame le Juge Mathilde de Boncourt, Commandant Rachid Bouraada und Lieutenant Felix Tourrain von der Police Judicaire in Nîmes nehmen die Ermittlungen auf und stoßen auf jede Menge Ungereimtheiten...

Liliane Fontaine entführt den Leser nach Languedoc, eine Küstenregion im Süden Frankreichs. und gewährt Einblicke in die französische Lebensart und die Geschichte der Region. Auch das Privatleben der Ermittler nimmt viel Raum ein, wodurch die Ermittlungen in den Hintergrund rücken. Der Kriminalfall ist rätselhaft und durchaus spannend, die Auflösung nicht sonderlich überraschen und nicht ganz schlüssig.

Alles in allem ein unterhaltsamer Urlaubskrimi mit authentischen Figuren, interessanten Fakten zur Region und reichlich Südfrankreich-Flair, kurzweilig, aber nur mäßig spannend, da die Krimihandlung oftmals zur Nebensache wird.

Veröffentlicht am 05.02.2019

Fantasievolles Abenteuer

Der Spiegelwächter
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Die fünfzehnjährige Ludmilla entdeckt im Haus ihrer Großmutter einen geheimnisvollen Spiegel, durch den sie die magische Welt von Eldrid betreten kann. Dort versuchen die Spiegelwächter das wertvolle Licht ...

Die fünfzehnjährige Ludmilla entdeckt im Haus ihrer Großmutter einen geheimnisvollen Spiegel, durch den sie die magische Welt von Eldrid betreten kann. Dort versuchen die Spiegelwächter das wertvolle Licht von Eldrid zu bewahren, aber sie kämpfen gegen Godal, den übermächtigen Schatten, und Zamir, den Schöpfer der Dunkelheit. Ludmilla könnte den Schatten einfangen und die Dunkelheit vertreiben, doch ist sie dieser Aufgabe gewachsen?

Der Spiegelwächter ist ein fantasievolles Abenteuer, das vor allem junge Leser begeistern wird. Die Geschichte beginnt recht zäh und entwickelt erst mit Ankunft in Eldrid ein gleichmäßigeres Erzähltempo und eine gewisse Spannung. Eldrid ist ein faszinierender Ort voller magischer Wesen, an dem es viel zu entdecken gibt, mitunter fehlt es jedoch an detailreichen Beschreibungen und Ausschmückungen. Ludmilla ist eine eigenwillige Protagonistin, neugierig, impulsiv und trotzig, eine launische Teenagerin, die jedoch zunehmend sympathischer wird, da sie sich mutig neuen Herausforderungen stellt und für das Gute eintritt. Die Nebenfiguren sind interessant und sympathisch, erscheinen aber insgesamt etwas blass.

Alles in allem ist Der Spiegelwächter ein unterhaltsames und durchaus spannendes Abenteuer, das seinen magischen Zauber noch nicht vollends entfaltet, aber die Zielgruppe mit einer frechen Heldin und einer fantasievollen Geschichte begeistern wird, Das offene Ende weckt die Vorfreude auf den nächsten Band, der hoffentlich nicht allzu lange auf sich warten lässt.

Veröffentlicht am 04.02.2019

Origineller Schauplatz, langatmiger Krimi

Doggerland. Fehltritt (Ein Doggerland-Krimi 1)
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Am Morgen nach dem großen Austernfest wird Kommissarin Karen Eiken Hornby zu einem Tatort gerufen. Eine Frau wurde in ihrem Haus erschlagen. Das Opfer ist ausgerechnet die Ex-Frau ihres Chefs, mit dem ...

Am Morgen nach dem großen Austernfest wird Kommissarin Karen Eiken Hornby zu einem Tatort gerufen. Eine Frau wurde in ihrem Haus erschlagen. Das Opfer ist ausgerechnet die Ex-Frau ihres Chefs, mit dem Hornby gerade die Nacht verbracht hat. Hornby beginnt zu ermitteln und muss nebenbei noch ein Alibi für ihren Chef finden...

Doggerland ist ein solider Krimi, der mit unterhaltsamem Beginn und überraschendem Ende punktet, die Ermittlungen gestalten sich jedoch recht langatmig. Maria Adolfsson verliert sich immer wieder in Landschaftsbeschreibungen und landestypischen Eigenheiten, da sie ihren Krimi auf einer nicht mehr existierenden Inselgruppe ansiedelt. Eine durchaus originelle Idee, durch die der Kriminalfall jedoch immer wieder in den Hintergrund gerät. Nichtsdestotrotz sind die Schauplätze anschaulich beschrieben und die Charaktere gut gezeichnet.
Fazit: Ein unterhaltsamer, aber nur mäßig spannender Reihenauftakt und insgesamt zu ausschweifend, um durchgehend zu fesseln.

Veröffentlicht am 30.01.2019

Düsterer Island-Krimi

Graue Nächte
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1943 ist Island von den Amerikanern besetzt, die Lage in Reykjavik angespannt, als an einem Strand, nahe des Stadtzentrums, eine Leiche entdeckt wird. Der Mann, ein Soldat, wurde offenbar ermordet. Ein ...

1943 ist Island von den Amerikanern besetzt, die Lage in Reykjavik angespannt, als an einem Strand, nahe des Stadtzentrums, eine Leiche entdeckt wird. Der Mann, ein Soldat, wurde offenbar ermordet. Ein weiterer Mann wird in der Nähe einer Kneipe erstochen, eine Frau, die oft mit Soldaten gesehen wurde, verschwindet spurlos. Stehen die Morde und das Verschwinden der Frau im Zusammenhang? Die Kommissare ermitteln in einem heiklen Umfeld ...

Graue Nächte besticht vor allem durch eine düstere Atmosphäre. Eindringlich schildert Arnaldur Indriðason das angespannte Verhältnis von Einheimischen und Besatzungssoldaten, die Ermittlungen gestalten sich schwierig und kommen nur langsam voran, da die Menschen misstrauisch und verschlossen sind. Geschickt verschleiert Arnaldur Indriðason die Zusammenhänge, zeichnet Figuren nur grob und trennt Zeitebenen nicht klar voneinander, was den nebulösen Charakter des Kriminalfalls noch verstärkt.

Ein spannender, historischer Krimi, düster und schwermütig, der trotz ruhiger Erzählweise durch den komplexen Kriminalfall und die dichte Atmosphäre zu fesseln vermag..