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Veröffentlicht am 17.07.2022

Unterhaltsamer und bewegender New Adult Roman…

My One And Only
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Das Cover hat sofort meinen Blick auf sich gezogen. Es ist zwar schlicht, aber wunderschön. Ich liebe diese Farben und finde sie passen zur weiblichen Hauptfigur Lavender.

Und mit Lavender beginnt die ...

Das Cover hat sofort meinen Blick auf sich gezogen. Es ist zwar schlicht, aber wunderschön. Ich liebe diese Farben und finde sie passen zur weiblichen Hauptfigur Lavender.

Und mit Lavender beginnt die Story auch, in einem Prolog. Als 6-jährige auf einem Rummel, die etwas Traumatisches erlebt und mir hat der Atem gestockt. Ich dachte nur, bitte nicht, oh Gott nein und dann… mehr verrate ich jetzt natürlich nicht. Nur, dass dieses Erlebnis das Leben aller Beteiligten für immer geprägt hat. Ein krasser Einstieg, aber sehr gelungen.

Durch dieses Ereignis ist Lavender dann sehr behütet und immer geschützt aufgewachsen. Sie hatte kaum Freiheiten und jeder hat aufgepasst, dass ihr nichts zustößt. Das macht logischerweise etwas mit einem, vor allem mit dem eigenen Selbstbewusstsein. Lavender ist insgesamt sehr ruhig und bedacht. Sie weiß schon was sie will, ist manchmal aber etwas sprunghaft in ihren Ideen und wirkt auch etwas unüberlegt, wie z.B. der Einzug ins Studentenwohnheim. Und auch wenn ich dieses Verhalten wahrscheinlich bei jeder anderen Romanfigur in diesem Genre als etwas naiv kritisieren würde, passt es in diesem Fall, denn Lavender sammelt jetzt erst ihre ersten Erfahrungen, darf erst jetzt ihre eigenen Entscheidungen treffen und damit auch das erste Mal in ihrem Leben ihre ersten Fehler machen. Doch zu allererst muss sie sich ihre Freiheit erkämpfen und das heißt, u.a. gegen ihre Brüder und ihre Cousins aufbegehren. Ich fand Lavender sympathisch und auch recht authentisch. Nur fand ich sie nicht zu 100% stimmig. Als es zu den „heißen“ Szenen kam, dachte ich regelmäßig: „Nanu, wo ist denn jetzt Lavender hin?“

Kodiak hat es ihr aber auch total angetan. Schon seit Kindertagen kennen sie sich. Er kennt ihre Geheimnisse, war bei diesem traumatischen Erlebnis dabei und nur er konnte sie aus ihren Panikattacken retten. Daraus hat sich aber leider etwas „Ungesundes“ entwickelt, was die Eltern dann unterbunden haben. Durch diesen drastischen Schnitt wollte man sie entzweien, aber die beiden gehören einfach zusammen. Auch wenn gerade Kodiak das erst für sich klar kriegen muss. Er ist Sportler durch und durch, super attraktiv und intelligent. Die Mädchen himmeln ihn an, doch eigentlich gab und gibt es für ihn nur eine. Kodiak hat ein klares Ziel vor Augen, aber das kann nur in Verbindung mit Lavender erreicht werden. Auch Kodiak mochte ich sofort. Ein sympathischer Kerl mit dem Herzen am rechten Fleck.

Lavender und Kodiak sind zwei ganz besondere Figuren, die eine super starke Bindung haben, was die Autorin einen wirklich spüren lässt.

Die anderen Nebenfiguren fand ich insgesamt auch gelungen und fand River und Mav ganz besonders interessant. Trotzdem muss ich leider sagen, dass mir die Figuren etwas zu sehr mit Klischee angehaucht waren. Die große Familie hat aber einen wunderbaren Zusammenhalt und das fand ich richtig klasse.

Die Handlung hat mir insgesamt gut gefallen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit kleineren und größeren Konflikten entwickelt, die mich durchweg im Buch gehalten hat. Die gewählten Themen wurden aus meiner Sicht gut bearbeitet. Mit den „heißen“ Szenen hatte ich kleinere Probleme. Zwar waren sie sprachlich toll beschrieben und auch mal etwas anderes, haben aus meiner Sicht aber nicht zu der Figur Lavender gepasst. Und ich fand auch die ersten beiden Szenen etwas befremdlich. Das ist aber nur mein persönlicher Geschmack. Das Ende fand ich dann sehr gelungen und es hat mir super gefallen, v.a. weil sich jeder auf seine Art treu geblieben ist.

Der Schreibstil war einfach wundervoll. Alles liest sich locker und flüssig. Der Ausdruck passt in dieses Genre und zu dieser Geschichte. Die Dialoge sind unterhaltsam, frisch, humorvoll und machen Spaß. Jeder hat eine eigene Stimme. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen haben mich in die Geschichte gesogen und vor meinem inneren Auge lief ein Film ab. Auch die „heißen“ Szenen fand ich sprachlich gelungen. Ganz besonders hat mir aber die Darstellung der emotionalen Ebene gefallen. Ich konnte mich super in die Figuren hineindenken und fühlen und sie dadurch in ihrem Handeln immer gut nachvollziehen.

Von mir erhält dieses Buch eine ganz klare Kaufempfehlung (4/5 Sterne), weil Lavender und Kodiak und ihre Beziehung zueinander etwas ganz Besonderes sind, weil die Geschichte sehr unterhaltsam und zum Teil auch bewegend ist und weil der Schreibstil wirklich wundervoll ist. Ein halbes Sternchen ziehe ich jedoch ab, weil mir die Figuren doch etwas zu sehr mit Klischee angehaucht waren. Ein weiteres halbes Sternchen ziehe ich ab für die „heißen“ Szenen, die aus meiner Sicht nicht unbedingt zur Figur Lavender gepasst haben und von denen die ersten beiden mich auch etwas befremdet haben. Das ist aber nur mein persönlicher Geschmack. Trotzdem lohnt es sich, jeden Einzelnen dieser großen Familie kennenzulernen.

Vielen Dank an Helena Hunting, Beate Bauer und den LYX-Verlag für diese Geschichte.

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Veröffentlicht am 06.07.2022

Wunderschöne und sehr emotionale Liebesgeschichte - für mich ein Highlight…

More than Words
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Jessie und Callen lernen sich als Kinder kennen. Beide haben ein schweres Päckchen zu tragen, doch gemeinsam muntern sie sich auf und geben sich Kraft. Doch ganz plötzlich ist Callen verschwunden und für ...

Jessie und Callen lernen sich als Kinder kennen. Beide haben ein schweres Päckchen zu tragen, doch gemeinsam muntern sie sich auf und geben sich Kraft. Doch ganz plötzlich ist Callen verschwunden und für Jessie bricht eine Welt zusammen. Jahre später treffen sie sich zufällig wieder. Und auch wenn Callen sie nicht sofort erkennt, ist da eine besondere Verbindung, die er spürt und die ihn nicht mehr loslässt. Werden die beiden an damalige Zeiten anknüpfen können?

Jessie ist eine super sympathische Hauptfigur. Ein Sonnenschein. Wenn man über sie liest wandern die Mundwinkel automatisch nach oben. Und genau das spürt Callen auch und kann sich ihr nicht entziehen. Jessie sieht das Gute in Menschen und kämpft für das was sie will und das was sie liebt. Sie macht Dinge, von denen sie überzeugt ist, mit Leidenschaft und hohem Engagement. Sie gibt nie auf und versucht aus jeder Situation das Beste zu machen, doch sie muss auch lernen, dass man Menschen nur helfen kann, wenn die das auch wollen. Sie ist selbstbewusst und ehrlich und geht so ihren Weg. Ich fand sie im Umgang mit Callen so liebenswert, auch nachdem was er ihr alles antut, glaubt sie an ihn und geht fair mit ihm um. Jessie macht eine wunderbare Entwicklung durch und ich habe sie wirklich in mein Herz geschlossen.

Callen mochte ich auch gleich. Was für eine schreckliche Kindheit manche haben ist unfassbar. Und natürlich geht so etwas nicht spurlos an einem vorbei. Über Jahre hat er damit zu kämpfen. Nur in Jessies Nähe lassen seine Dämonen von ihm ab. Das führt aber leider dazu, dass wenn Jessie nicht dabei ist, er einen ziemlich zerstörerischen Lebenswandel hat. Doch nach und nach erkennt er, was ihm guttut. Nur leider verletzt er Jessie damit auch einige Male. Das wird ihm glücklicherweise bewusst, so dass er anfängt, an sich zu arbeiten. Callen fand ich sehr authentisch und habe unter seiner Schutzhülle, einen tollen Charakter gesehen. Er macht auch eine großartige Entwicklung durch und auch er hat einen Platz in meinem Herzen.

Die anderen Nebenfiguren fand ich insgesamt auch gut. Jede Figur hatte ein eigenes Ziel / eine eigene Motivation.

Die Handlung war ganz nach meinem Geschmack. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleineren und größeren Konflikten entwickelt, die mich durchweg im Buch gehalten hat. Bei mir kam zu keiner Zeit Langeweile auf. Die Themen waren gut gewählt und toll bearbeitet. Ganz besonders gefallen hat mir die Geschichte um Jeanne d’Arc bzw. Adélaide, mit der Jessie sich im Rahmen ihrer Arbeit auseinandersetzen musste und die natürlich Parallelen zu ihrem Leben hatte. Und das Ende war einfach nur schön und hat mich richtig glücklich gemacht.

Der Schreibstil ist ein Traum. Alles liest sich locker und flüssig. Der Ausdruck passt super zu dieser Geschichte und in dieses Genre. Die Dialoge sind frisch, unterhaltsam und authentisch. Jede Figur hat eine eigene Stimme. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen fand ich grandios. Dadurch konnte ich richtig in diese Geschichte eintauchen und war ein Teil davon. Und die Darstellung der emotionalen Ebene fand ich auch ebenfalls super gelungen. Ich habe mich in Jessie und Callen hineinfühlen können und mit ihnen mitgefiebert, mitgelacht und mitgelitten. Ein wundervolles Leseerlebnis und für mich ein absolutes Highlight!

Von mir erhält dieses Buch eine ganz klare Kaufempfehlung (5/5 Sterne), weil die die Hauptfiguren super sympathisch und authentisch sind, weil die Geschichte und insbesondere die Liebesgeschichte für mich etwas ganz Besonderes ist und weil der Schreibstil einfach nur lesenswert ist. Kritikpunkte habe ich keine.

Vielen Dank an Mia Sheridan, Patricia Woitynek und den LYX—Verlag für diese Geschichte.

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Veröffentlicht am 05.07.2022

New Adult Roman über Zusammenhalt in der Familie…

Still Missing You 1
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Nach dem Tod der Großmutter kehrt Hazel zur Testamentseröffnung in ihre kleine Heimatstadt zurück. Eigentlich wollte sie ihren Pflegebruder Derek nie wieder sehen, denn er hat ihr, ohne es zu wissen, das ...

Nach dem Tod der Großmutter kehrt Hazel zur Testamentseröffnung in ihre kleine Heimatstadt zurück. Eigentlich wollte sie ihren Pflegebruder Derek nie wieder sehen, denn er hat ihr, ohne es zu wissen, das Herz gebrochen. Doch das Testament ihrer Oma macht ihr einen Strich durch die Rechnung, denn plötzlich gibt es ein Projekt an dem alle Pflegekinder gemeinsam arbeiten müssen. Es wird eine echte Herausforderung für Hazel, denn Gefühle lassen sich nicht einfach abschalten.

Hazel ist eine sympathische junge Frau, die immer ein Ziel vor Augen hat. In New York hat sie einige Jobs, um sich das Leben dort leisten zu können. Doch merkt man recht schnell, dass sie sich zwar einreden will, alles ist toll, dem aber gar nicht so ist. Das wird ganz besonders deutlich als sie nach langer Zeit Derek wiedersieht und damit gezeigt wird, was ihr eigentlich fehlt. Anfänglich versucht Hazel sich einzureden, zwischen ihnen ist nichts mehr, aber sie kann sich nicht lange selbst belügen. Glücklicherweise hat sie eine Freundin, mit der sie über alles reden kann. Wenn das doch so auch nur mit ihrer Pflegeschwester möglich wäre. Doch auch wenn Hazel immer wieder auf Ablehnung stößt, gibt sie nicht auf und kämpft um die Beziehung zu Amber. Ich fand Hazel wirklich cool. Sie ist offen, ehrlich und ein echter Freund. Sie lässt sich nicht entmutigen und sagt, was ihr auf der Zunge liegt. Sie kämpft um das, was sie will und macht dabei eine nachvollziehbare Entwicklung durch.

Auch Derek mochte ich gern. Anfänglich empfand ich ihn als etwas distanziert, aber das war seiner Vergangenheit geschuldet. Derek ist auch ein prima Kumpel und steht für seine Kumpels ein. Er ist etwas verschlossen, aus Angst er könnte wieder verletzt werden, aber im Laufe seiner Entwicklung wird ihm klar, was er braucht um glücklich zu werden. Ich fand ihn sehr authentisch und in seiner Art recht liebenswert.

Und auch wenn ich beide Figuren mochte, habe ich mir mehr Gefühl und Knistern zwischen ihnen gewünscht, auch über das, was in der Vergangenheit war, also ihre jugendliche Liebe. Ich persönlich glaube, damit hätte man noch mehr Tiefe erreichen können.

Alle anderen Figuren haben mir ebenfalls gut gefallen. Jede Figur hatte ein eigenes Ziel / eine eigene Motivation. Ganz besonders gelungen fand ich Ambers Entwicklung.

Die Handlung war auch nach meinem Geschmack. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleineren und größeren Konflikten entwickelt. Dadurch wurde ich durchweg im Buch gehalten, weil ich immer wissen wollte, wie es weitergeht. Die behandelten Themen fand ich gut dargestellt und auch nachvollziehbar. Ganz besonders gefallen hat mir das erneute Wachsen und der Zusammenhalt als Familie. Nur leider war ich völlig raus, nach dem „Lösungsansatz“ die liebe Pflegemutter loszuwerden. Obwohl klar war, dass diese ihr Ziel nicht erreichen kann, hat man ihr doch etwas gegeben. (Deutlicher möchte ich nicht werden, um nicht zu spoilern.) Das war für mich überhaupt nicht verständlich und hat aus meiner Sicht auch ein falsches Signal gesetzt.
Dafür hat mir aber das Ende wieder gut gefallen und war wohl dosiert.

Den Schreibstil fand ich richtig gut. Alles hat sich sehr flüssig und locker gelesen. Der Ausdruck hat zum Genre und auch zu dieser Geschichte gepasst. Die Dialoge waren unterhaltsam und authentisch. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen haben mich eins mit der Geschichte werden lassen und auch die Darstellung der emotionalen Ebene fand ich gut. Hier hätte ich mir nur etwas mehr Knistern zwischen Hazel und Derek gewünscht.
Die Sprecher haben mir sehr gut gefallen, aber um ehrlich zu sein fand ich Carolin-Therese Wolff noch einen Ticken besser als Julian Mill. Beide haben sich aber prima in die jeweiligen Rollen gefunden und sie wirklich sehr authentisch gesprochen. Ich habe es beiden voll abgenommen. Beide haben sehr angenehme Stimmen. Ihre Artikulation war klar und auf den Punkt. Die Sprechgeschwindigkeit war auch super an die Geschichte bzw. an die jeweiligen Szenen angepasst. Für mich war das Hörbuch rundum gelungen gesprochen.

Von mir erhält dieses Hörbuch eine klare Kaufempfehlung (4/5 Sterne), weil es für mich wirklich ein angenehmes Hörerlebnis war, weil beide Hauptfiguren sehr sympathisch sind und weil die Geschichte mal etwas anderes und sehr unterhaltsam ist. Ein halbes Sternchen ziehe ich aber ab, weil ich mir einfach noch mehr Gefühl zwischen Derek und Hazel gewünscht habe und ein weiteres halbes Sternchen ziehe ich ab, weil mir die abschließende Lösung mit der Pflegemutter überhaupt nicht logisch erschien und mich auch völlig rausgebracht hat. Trotzdem ist es eine sehr gelungene Geschichte, die viel Spaß macht.

Vielen Dank an Valentina Fast und den SAGA-Egmont Verlag für diese Geschichte.

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Veröffentlicht am 28.06.2022

Unterhaltsame royale Liebesgeschichte…

Secret Royal
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Brooke ist die Assistentin des Earl of Englefield. Ihre Aufgabe ist es, den Thronerben Nick Vane, einen amerikanischen Rebell, davon zu überzeugen, seinen Platz einzunehmen, weil der Earl erkrankt ist. ...

Brooke ist die Assistentin des Earl of Englefield. Ihre Aufgabe ist es, den Thronerben Nick Vane, einen amerikanischen Rebell, davon zu überzeugen, seinen Platz einzunehmen, weil der Earl erkrankt ist. Darauf hat Nick aber gar keine Lust, denn die Ehe zwischen seiner Mutter und seinem Vater wurde damals annulliert und er wurde nie anerkannt. Doch Brooke schafft es ihn zu überzeugen und damit beginnt ein amüsantes Abenteuer.

Brooke war mir erstmal gleich sympathisch. Sie hat es nicht leicht mit dem Earl. Und auch wenn sie seine Art nicht mag, kann sie einige seiner Entscheidungen verstehen. Brooke weiß was sie will und lässt sich davon auch nicht so schnell abbringen. Sie wirkt fast ein bisschen starrsinnig. Nur wenn es ums eigene Glück geht, ist sie eher zurückhaltend. Doch von Nick fühlt sie sich magisch angezogen. Trotzdem weiß sie, sie muss ihre Finger von ihm lassen, doch das gelingt ihnen beiden nicht. Leider ist es so, wenn diese „expliziten Szenen“ kommen, dass ich Brooke dann nicht wiedererkannt habe. Eine völlig andere Frau. Das fand ich ein wenig schade. Diese Szenen kamen dadurch etwas überspitzt rüber und das hat bei mir dazu geführt, dass ich Brooke nicht sehr authentisch fand.

Nick fand ich auch gleich toll. Er kommt super sympathisch rüber, auch wenn er anfänglich schon eher der Macho-Typ ist. Er ist ehrlich und sagt jedem seine Meinung. Auch er weiß, was er will und tut alles, um das dann auch zu bekommen. Recht schnell stellt er fest, dass er Brooke mag und gerade im ersten Lesedrittel knistert es auch gewaltig zwischen den beiden.

Beide Figuren fand ich sehr sympathisch, aber leider muss ich sagen, dass sie zum Teil auch naiv wirkten und leider keine Tiefe hatten.

Die anderen Nebenfiguren waren zumeist auch sympathisch. Ganz besonders mochte ich Daisy. Über die würde ich gern noch mehr erfahren.

Die Handlung hat mir insgesamt gut gefallen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleinen Konflikten entwickelt. Leider haben sich viele dieser Konflikte, viel zu schnell, wie aus dem Nichts, dann selbst geklärt. Das wirkte insgesamt etwas konstruiert. Leider gab es auch Handlungsstränge, die nicht aufgelöst wurden, so z.B. was in Williams Testament stand. Das fand ich schade. Das grundsätzliche Thema ist für meinen Geschmack gut bearbeitet worden. Und das Ende hat mir dann auch gut gefallen.

Der Schreibstil fand ich auch gut. Alles liest sich locker und flüssig. Der Ausdruck passt insgesamt gut ins Genre. Die Dialoge sind recht unterhaltsam. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen haben mir sehr gut gefallen, so dass ich mir alles super vorstellen konnte. Die Darstellung der emotionalen Ebene hätte für meinen Geschmack auch etwas mehr Tiefe vertragen können und die „expliziten Szenen“ fand ich persönlich recht einfach und nicht wirklich schön beschrieben. Dafür haben mich manche Szenen und Dialoge zum Lachen gebracht.

Von mir erhält dieses Buch eine Kaufempfehlung (3/5 Sterne), wenn jemand auf der Suche nach einer einfachen und unterhaltsamen Lektüre für zwischendurch ist. Die Figuren sind recht sympathisch, die Handlung unterhaltsam und es liest sich angenehm weg. Ein halbes Sternchen ziehe ich jedoch ab, weil den Figuren für meinen Geschmack Tiefe fehlt, ein weiteres Sternchen ziehe ich dafür ab, dass ich Brooke nicht authentisch fand. Es ist ein wenig, als hätte sie zwei Persönlichkeiten. Noch ein halbes Sternchen ziehe ich ab, weil sich die Konflikte viel zu einfach und viel zu schnell aufgelöst haben und ein letztes halbes Sternchen ziehe ich ab für die nicht aufgelösten Handlungsstränge. Das fand ich wirklich schade. Außerdem möchte ich noch loswerden, dass ich nach dem Klappentext mit einer gänzlich anderen Geschichte gerechnet hätte. Ab dem zweiten Lesedrittel konzentriert sich die Geschichte schon recht stark auf die körperlichen Bedürfnisse der Figuren. Trotzdem hat mich das Buch gut unterhalten und wie schon erwähnt, es hat mich auch einige Male schmunzeln lassen.

Vielen Dank an Avery Flynn, Richard Betzenbichler und den LYX - Verlag für dieses Buch.

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Veröffentlicht am 21.06.2022

Eine tragische, aber wunderschöne Liebesgeschichte…

Rise and Fall (Faith-Reihe 1)
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Bevor ich richtig beginne, muss ich unbedingt loswerden, dass ich dieses Cover liebe.

Skylar und Carter lernen sich als Kinder in einer Pflegefamilie kennen. Die gemeinsame Zeit schweißt sie zusammen, ...

Bevor ich richtig beginne, muss ich unbedingt loswerden, dass ich dieses Cover liebe.

Skylar und Carter lernen sich als Kinder in einer Pflegefamilie kennen. Die gemeinsame Zeit schweißt sie zusammen, doch irgendwann ist da etwas mehr als Freundschaft und sie geben ihren Gefühlen nach. Überfordert von der Situation flieht Skylar nach Hause, doch auf dem Heimweg hat sie einen Unfall, der sie an einen Rollstuhl fesselt. Weil sie Carter seine Karrierechancen nicht verbauen will, erzählt sie ihm nichts von dem Vorfall und so fliegt er am folgenden Tag für ein halbes Jahr nach Europa. Werden die Zwei wieder zueinander finden können?

Skylar mochte ich von Anfang an. Wie niedlich und berührend sind ihre Gedanken am Anfang. Und auch wie Carter ihr dann das erste mal gegenübersteht. Das zwischen den beiden ist einfach etwas Besonderes und man spürt es die gesamte Zeit. Skylar ist und bleibt auch nach ihrem Unfall ein Sonnenschein. Sie ist sympathisch und eine Kämpferin. Sie versucht negative Gedanken nicht zuzulassen, doch natürlich passiert es trotzdem. Aber sie schafft es auch, schnell wieder positiv in die Zukunft zu sehen. Schwierig wird es als Carter wieder zurück ist und ihr immer deutlicher wird, was sie alles nicht mehr gemeinsam machen können, doch er zeigt ihr, dass es für alles eine Lösung gibt. Skylar macht eine tolle Entwicklung durch. Trotzdem fiel es mir etwas schwer, ihr abzunehmen, dass sie ihre neue Situation (Rollstuhl) so schnell akzeptiert hat. Das ist aber nur mein persönlicher Geschmack. Ich könnte mir vorstellen, dass man erstmal in ein gewaltiges Loch fällt und dazu kommt, dass sie ja auch die Trennung von Carter verkraften musste. Trotzdem mag ich Skylar total.

Carter fand ich auch toll. Wie er sich als Kind um die „kleine“ Skylar gekümmert hat, war echt niedlich. Und das hat sie zusammengeschweißt. Man merkt immer wieder, was er für sie empfindet und dass er alles für Skylar tun wurde. Umso bedauernder fand ich die Sache mit Megan und vor allem die Konsequenzen, die daraus entstanden sind. Es wurde ein wenig als selbstverständlich dargestellt. Das war es für mich jedoch nicht. Denn das hat den Eindruck dieser besonderen Beziehung zwischen Skylar und Carter in meinen Augen gestört. Was ich außerdem ein wenig schade fand ist, dass es von seiner Seite so gar keine Berührungsängste gab, mit Skylars neuer Situation umzugehen. Einerseits kann er nicht ein halbes Jahr an sich halten und andererseits nimmt er die neue Situation, die anfänglich ja „körperlich“ als recht begrenzt dargestellt wird, als gegeben hin. Kein einziger Gedanke dazu, ob er für sich vielleicht auch Probleme sieht. Aber das ist ebenfalls nur meine Sicht auf die Dinge. Ich persönlich hätte es glaubhafter gefunden, wenn auch er mit der Situation gehadert hätte, trotz der großen Liebe. Carters Entwicklung hat mir trotzdem gut gefallen und ich mochte ihn wirklich sehr.

Die anderen Nebenfiguren fand ich auch alle sehr gelungen und authentisch. Hazel ist eine großartige Freundin. Die Pflegeeltern sind wunderbar. Da fühlt man sich gleich mit wohl.

Die Handlung hat mir auch gut gefallen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleineren und größeren Konflikten entwickelten. Ich fand es durchweg spannend und bin durchs Buch geflogen. Die gewählten Themen waren aus meiner Sicht gut bearbeitet. Und auch das Ende hat mir sehr gefallen. Es war auf den Punkt und hat richtig gut zur Figurenentwicklung gepasst.

Der Schreibstil ist wundervoll. Alles liest sich locker und flüssig. Der Ausdruck passt prima ins Genre. Die Dialoge sind unterhaltsam und authentisch. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen haben mir ein Bild vor mein inneres Auge gezaubert. Wenn man so in eine Geschichte eintauchen kann, freut mich das immer ganz besonders. Dazu hat aber auch die Darstellung der emotionalen Ebene beigetragen. Mich haben die Figuren berührt und ich konnte mich in sie hineinversetzen und mit ihnen mitfühlen.

Von mir erhält dieses Buch eine ganz klare Kaufempfehlung (4,5/5 Sterne), weil die Figuren was Besonderes sind, weil die Handlung sehr bewegend ist, weil ein derart schwieriges Thema gut bearbeitet wurde und weil ich den Schreibstil wirklich mag. Ein halbes Sternchen ziehe ich trotzdem ab. Ich hätte mir gewünscht, dass auch schwierige/negative Gedanken im Hinblick auf Skylars neue Situation zugelassen worden wären. Es sollten auch Ängste und Sorgen bei Nahestehenden erlaubt sein. Trotzdem ist es ein wundervolles Buch.

Vielen Dank an Sarah Stankewitz und den Forever-Verlag für diese Geschichte.

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