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Veröffentlicht am 11.04.2022

Nora & Asher - für mich ein Traumpaar…

Privileged - Class of Royals
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Nora wechselt von einer ganz normalen Schule in Pennsylvania an die Winston Preparatory Academy nach London, weil ihre Mutter den Thronerben heiraten wird. Für sie steht erstmal alles auf dem Kopf, alles ...

Nora wechselt von einer ganz normalen Schule in Pennsylvania an die Winston Preparatory Academy nach London, weil ihre Mutter den Thronerben heiraten wird. Für sie steht erstmal alles auf dem Kopf, alles ist neu. Und wirklich wohl fühlt sie sich damit auch nicht, doch für das Glück ihrer Mutter nimmt sie das alles gern in Kauf. Nur wird dann leider Asher Frederic auf sie aufmerksam und macht es ihr alles andere als leicht…

Nora ist äußerst sympathisch. Ich finde, man kann sich total gut in sie und ihre Situation hineinversetzen, also die Neue zu sein und möglichst nicht auffallen zu wollen. Und dass der Schulschönling sich nach ersten Anlaufschwierigkeiten für sie interessiert, ist für das Mädchen, das bisher sehr abgeschottet gelebt hat, etwas ganz Besonderes. Man kann Noras Ängste erkennen und wie sie dagegen ankämpft und schon auch den Wunsch, dazugehören zu wollen. Das macht sie sehr authentisch. Auch dass sie sich ganz langsam auf Asher einlässt gefällt mir, denn ich finde dadurch wird deutlich, dass sie ihren Prinzipien treu bleibt. Nora ist auch nach Rückschlägen eine sehr positive Figur und versucht immer das Gute in Menschen zu sehen. Ich mag sie einfach.

Um ehrlich zu sein ist aber Asher mein Highlight dieses Romans. Auch wenn er anfänglich echt unsympathisch rüberkommt, macht er aber eine enorme und wundervolle Entwicklung durch. Was er als Kind und in seiner Jugend miterleben musste, ist absolut prägend und hat sich tief in ihm verwurzelt. Trotzdem erkennt er nach einer großen Fehlentscheidung, dass er einen Fehler gemacht hat und ihm wird deutlich, worauf es ihm Leben ankommt. Mir hat ganz besonders gut gefallen, wie er nach und nach für sich feststellt, dass Nora nicht eine von Vielen ist und dass er Gefühle für sie entwickelt hat, die ihm wider Erwarten guttun. Diese Erkenntnis aus seiner Sicht zu lesen hat ihm für meinen Geschmack eine gute Tiefe gegeben. Ich finde auch Asher authentisch und nachvollziehbar und am Ende auch super sympathisch.

Die anderen Nebenfiguren mochte ich auch alle. Ohne Frage ist auch immer ein bisschen Klischee dabei. Das ist für mich aber völlig okay. Noras Mutter ist ein Sonnenschein und auch Bennet ist ein sympathischer und cooler Typ. Und was mit Ashers Vater nicht stimmt, wird ja am Ende auch aufgelöst.

Die Handlung hat mir auch sehr gut gefallen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve aufgebaut und es gab kleine und große Konflikte. Ich hab das Buch tatsächlich durchgesuchtet und konnte es nicht aus der Hand legen. Die Thematik dieses Romans wurde aus meiner Sicht auch prima bearbeitet und das Ende hat mir richtig gut gefallen. Das war der gelungene Abschluss für die Entwicklung der Hauptfiguren.

Der Schreibstil von Carrie Aarons ist wundervoll. Alles liest sich locker und flüssig. Die Dialoge sind erfrischend, frech und passen prima in das Genre und zu dieser Geschichte. Jeder hat seine Stimme. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen haben mich mit der Geschichte eins werden lassen. Und die Darstellung der emotionalen Ebene fand ich persönlich super gelungen, so dass ich zu den Figuren auch wirklich eine Beziehung aufbauen konnte.

Von mir erhält dieser Roman ein ganz klare Kaufempfehlung (5/5 Sterne), weil Nora und ganz besonders Asher großartige Hauptfiguren sind und eine tolle Entwicklung durchmachen, weil die Geschichte spannend ist und mich durchweg im Buch gehalten hat und weil ich diesen Schreibstil wirklich liebe.

Vielen Dank an Carrie Aarons, Michaela Link und den LYX Verlag für diese Geschichte.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 04.04.2022

Ruffian & Teddi - was für ein süßes Paar…

Swimming in Light
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Nachdem ich Band 1 schon verschlungen hatte, musste ich nun auch unbedingt Band 2 lesen.

Wir lernen Ruffian kennen, einen Teenager, der auf der Straße lebt und der gleich am Anfang einen schweren Schicksalsschlag ...

Nachdem ich Band 1 schon verschlungen hatte, musste ich nun auch unbedingt Band 2 lesen.

Wir lernen Ruffian kennen, einen Teenager, der auf der Straße lebt und der gleich am Anfang einen schweren Schicksalsschlag verkraften muss. Nachdem seiner Obdachlosen-Gemeinschaft das Oberhaupt fehlt, fühlt er sich nun verantwortlich. Ruff hat einen Plan. Dafür muss er aber erstmal ein paar Dinge in seinem Leben ändern. Also macht er sich auf die Suche nach seinem Halbbruder Gaze (den wir bereits aus Band 1 kennen) und landet bei dessen Pflegefamilie, den Burathons. Er wird herzlich aufgenommen. Doch schon als er bei seiner Ankunft Teddi (der Tochter der Burathons) das erste Mal in die Augen sieht, gerät sein Plan ins Wanken.

Ruffian ist ein äußerst interessanter Charakter und mal etwas Anderes. Bisher hat er nur das raue Leben auf der Straße kennenlernen dürfen und ist jetzt zum Teil etwas überfordert mit seinen neuen Eindrücken in der Familie Burathon. Alle gehen liebevoll und herzlich miteinander um und sind füreinander da. Er lernt sein neues Zuhause zu genießen, entwickelt aber gleichzeitig ein schlechtes Gewissen seiner alten Gemeinschaft gegenüber. Ruffian ist sehr fürsorglich, was seine Lieben betrifft. Er ist mutig und nimmt in Kauf selbst verletzt zu werden, wenn er dafür andere beschützen kann. Ganz besonders ist er aber im Umgang mit Teddi. Zu ihr fühlt er sich gleich hingezogen und bei ihr gibt er sich große Mühe, keinen schlechten Eindruck zu hinterlassen. Weil er aber weiß, dass sein Plan die beiden wieder trennen wird, lässt er anfänglich die Nähe nicht zu. Doch gegen Gefühle kann man nichts machen und so ist es wunderschön und auch niedlich, dabei zu sein, wie sich die beiden näherkommen, mit allen Höhen und Tiefen.

Teddi ist ein absoluter Sonnenschein. Eigentlich ist sie Highschool-Schülerin, doch in ihrer Freizeit organisiert sie Partys für Schwerkranke und erfüllt diesen damit einen ihrer größten Wünsche. Teddi ist immer positiv und glaubt an das Gute in Menschen. Dabei lässt sie sich nicht entmutigen. Auch sie fühlt sich sofort zu Ruffian hingezogen, doch sie weiß nicht, wie sie damit umgehen soll, dass er was mit Meg, ihrer ehemals besten Freundin, anzufangen scheint. Sie versucht sich dann immer wieder zurückzuziehen, doch das gelingt ihr nicht wirklich.

Ich mochte beide Hauptfiguren sofort und fand sie super sympathisch. Sie nehmen eine tolle und nachvollziehbare Entwicklung und passen einfach zusammen.

Und die Burathons liebe ich. Was für ein tolle Familie. Besonders gefreut habe ich mich, dass wir auch Gaze und Pixel Rae wiedersehen.

Die Handlung war auch ganz nach meinem Geschmack. Es wird eine ansteigende Spannungskurve aufgebaut, mit vielen kleineren und größeren Konflikten und auch kleinen überraschenden Wendungen. Die gewählten Themen fand ich persönlich wichtig und gut dargestellt. Nur das Ende vor dem Ende hat mir leider gar nicht gefallen und war sehr unrealistisch. Damit meine ich, wie Teddi versucht, Ruffs Problem zu lösen. Ich möchte an dieser Stelle nicht spoilern, aber wie Teddy da reinmarschiert, alle Herzen für sich gewinnt und auf keine wirkliche Gegenwehr stößt, das hat mich an dieser Stelle echt enttäuscht. Und es geht ja dann am Ende noch weiter. Schade. Bei mir kam so ein Gefühl auf von: „Oh nein, bitte nicht…. oh nein bitte nicht…, bitte nicht so.“ Aber das eigentliche Ende in Bezug auf Ruff und Teddi hat mir dafür umso besser gefallen, wie sie sich gegenübertreten, mit ihren Gefühlen und Ängsten, das war für mich so wieder nachvollziehbar und glaubhaft.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Alles liest sich locker und flüssig. Die Dialoge sind frisch, authentisch und passen sowohl zum Genre, als auch zur Geschichte. Die Beschreibungen der Settings und atmosphärischen Beschreibungen fand ich wundervoll und sie haben mir ein Bild vor mein inneres Auge gezaubert. Ganz besonders gelungen fand ich persönlich die „Zeltszene“ mit Ruff und Teddi, aber auch der Anfang der Geschichte im Zelt hatte mich direkt gepackt. Auch die Darstellung der emotionalen Ebene hat mir sehr gut gefallen und hat mich an einigen Stellen schon auch bewegt.

Von mir erhält dieses Buch eine klare Kaufempfehlung (4/5 Sterne), weil Teddi und Ruff ganz besondere Hauptfiguren und sehr sympathisch sind, weil es eine insgesamt recht emotionale Geschichte ist und weil der Schreibstil wundervoll ist. Ein Sternchen ziehe ich ab für Teddis Bemühungen, Ruffs Problem zu klären. Das war mir persönlich einfach zu unglaubwürdig und hat mich wirklich enttäuscht. Trotzdem ist dieser Roman sehr lesenswert.

Vielen Dank an Debra Anastasia und den LYX-Verlag für diese Geschichte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.03.2022

Recht poetischer und ruhiger New Adult Roman…

Blue Seoul Nights
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Durch das Cover bin ich sofort auf diesen Roman aufmerksam geworden. Es ist mal etwas anderes und dabei irgendwie interessant. Der Klappentext hat mich auch sofort angesprochen und neugierig gemacht und ...

Durch das Cover bin ich sofort auf diesen Roman aufmerksam geworden. Es ist mal etwas anderes und dabei irgendwie interessant. Der Klappentext hat mich auch sofort angesprochen und neugierig gemacht und so hab ich mich in die Geschichte gestürzt.

Gleich am Anfang lernen wir Jade kennen, die von London nach Seoul geht, um nach dem Tod ihres Vaters, ihr altes Leben hinter sich zu lassen und um in Seoul zu unterrichten. Sie hat eine echt schwierige Zeit hinter sich und erhofft sich durch ihren Umzug einen Neustart. Das gelingt ihr insgesamt auch recht gut. Sie lernt gleich neue Leute kennen, mit denen sie sich versteht. Insbesondere Hyun-Joon hat es ihr angetan. Von da an dürfen wir dabei sein, wie sich die beiden nach und nach kennenlernen und Gefühle füreinander entwickeln. Das macht es Jade insgesamt leichter, sich in ihrem neuen Leben zurecht zu finden. Jade kommt recht sympathisch rüber und wirkt insgesamt auch authentisch. Trotzdem ist der Funke nicht so richtig übergesprungen. Ich habe sie die ganze Zeit recht passiv empfunden und für meinen Geschmack hat sie auch etwas Schwermut ausgestrahlt. Das ist zwar grundsätzlich nachvollziehbar (nach dem Verlust des Vaters), aber das hat für mich einen ziemlich großen Einfluss auf die Stimmung des Buchs genommen.

Hyun-Joon ist Student und hat eigentlich nur mit all seinen Nebenjobs zu tun. Aber für Jade findet er immer Zeit, auch wenn es manchmal wirkt, als bräuchte er überhaupt keinen Schlaf. Hyun-Joon fand ich interessant und auch sehr authentisch. Wie er mit Jade umgegangen ist, hat ihn mir immer sympathischer werden lassen. Auch der Umgang und die Fürsorge für seine Familie suchen Seinesgleichen. Doch zum Ende der Geschichte hin, zeigt er plötzlich Verhaltensauffälligkeiten, mit denen ich nicht gerechnet hätte und für die es zum Teil auch keine wirklichen Erklärungen gab. (Vielleicht gibt es die ja dann in Band 2) Dass er Jade nicht verlieren möchte und nach Lösungen sucht, fand ich jedoch völlig normal und konnte an dieser Stelle Jades Verhalten nicht unbedingt nachvollziehen. Für meinen Geschmack glich ihr Auftreten fast einer Provokation. Und dass Hyun-Joon damit Probleme hat, kann ich dann wiederum auch verstehen.

Die anderen Nebenfiguren haben mir insgesamt gut gefallen. Jeder hat ein eigenes Ziel. Hyun-Joons kleiner Bruder war mein Highlight des Buches. Der Kleine ist süß und hat ein echtes Problem. Ich hoffe für ih, dass er nie wieder derartige Erfahrungen machen muss.

Die Handlung konnte mich leider nicht so richtig überzeugen. Mir fehlte ein Spannungsaufbau. Jade geht nach Seoul, lernt neue Leute kennen, verliebt sich, hat eine schöne Wohnung, hat keine Probleme mit der Arbeit, keine wirklichen Probleme mit der Sprache, sie kommt ihrem Traum ein Stück näher. Und mit Letzterem, was erst ziemlich weit am Ende des Buches ist, wird es ein wenig spannend, doch der eigentliche Konflikt darum, wird aus meiner Sicht umgangen. Auch wenn die Liebesgeschichte zwischen Jade und Hyun-Joon sehr schön und harmonisch ist, so fehlt es für meinen Geschmack an Konflikten. Alles geschieht im Sinne von Jade und auch Hyun-Joon weiß Konflikte grundsätzlich zu umgehen. Der Einzige, bei dem es richtig spannend ist, ist Hyun-Joons kleiner Bruder, doch auch der Konflikt wird nicht bis zum Ende aufgelöst, sondern alle sollen beschwichtigt werden. Das finde ich persönlich wirklich schade. Leider hat es sich für mich dadurch an manchen Stellen sehr gezogen.

Der Schreibstil war für mich neu und auch ein wenig gewöhnungsbedürftig. Zwar wirkt ein Großteil des Romans sehr harmonisch und dadurch liest es sich grundsätzlich angenehm, doch ist es auch recht poetisch mit zum Teil sehr starken Bildern geschrieben. Für mich leider so stark, dass mein Kopf ein Eigenleben entwickelt hat, um sich diese Bilder vorzustellen. Dadurch bin ich immer wieder aus dem Lesefluss gerissen worden. Trotzdem finde ich die Vergleiche und Metaphern treffend gewählt und wirklich ausdrucksstark. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen haben ein Bild vor meinem inneren Auge entstehen lassen, so dass die Geschichte lebendig wurde. Die Darstellung der emotionalen Ebene hätte ich mir zwischen Jade und Hyun-Joon intensiver gewünscht. Mir persönlich hat das Knistern etwas gefehlt. Dafür war Jades Gefühlswelt, insbesondere um ihre Vergangenheit super entwickelt.

Von mir erhält dieses Buch eine Leseempfehlung (4/5 Sterne), weil Jades Schicksal und die Aufarbeitung ihrer Vergangenheit sehr bewegend ist und weil der Beziehungsaufbau zwischen Jade und Hyun-Joon harmonisch und normal langsam vor sich geht. Ein halbes Sternchen ziehe ich ab, weil beim Lesen bei mir eine etwas bedrückende und beklemmende Stimmung aufkam und ein weiteres halbes Sternchen ziehe ich ab, weil sich das Buch durch die starken Bilder zum Teil schwierig liest. Trotzdem hat mir dieser Roman sehr gut gefallen und ich bin natürlich gespant, wie es mit Jade und Hyun-Joon weitergeht.

Vielen Dank an Kara Atkin und den LYX Verlag für diese Geschichte.

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Veröffentlicht am 30.03.2022

Eine Geschichte, die einfach nur Spaß macht…

#London Whisper – Als Zofe ist man selten online
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Als ich das Cover das erste Mal sah, hab ich mich direkt verliebt. Es ist wunderschön. Und auch der Klappentext hat mich nicht enttäuscht. So bin ich also voller Vorfreude in Zoes Zeitreise gestartet… ...

Als ich das Cover das erste Mal sah, hab ich mich direkt verliebt. Es ist wunderschön. Und auch der Klappentext hat mich nicht enttäuscht. So bin ich also voller Vorfreude in Zoes Zeitreise gestartet… und um es vorweg zu nehmen, wurde nicht enttäuscht.

Zoe ist aus Deutschland und verbringt ein Jahr in einem Internat in London. Während einer Mitternachtsparty und etwas zu viel Erdbeerlikör, landet sie plötzlich im 19. Jahrhundert als Zofe der süßen Miss Lucie. Zoe darf sich ab jetzt Traudelwald nennen und der Spaß beginnt. Mit viel Humor, frechen Sprüchen und klugen Ratschlägen gelingt es ihr, Miss Lucie Stück für Stück aus ihrem Schneckenhaus zu locken.

Zoe ist super sympathisch, ein wenig frech und immer gut drauf. Ein Sonnenschein. Damit gelingt es ihr auch, ihre Mitmenschen für sich zu gewinnen, insbesondere Miss Lucie. Sie weiß immer einen Rat und ist damit überaus unterhaltsam für den Leser/die Leserin. Sie versucht sich zwar in ihre Rolle als Zofe zu finden, doch immer wieder bricht „die Zoe“ aus ihr heraus. Sie lässt sich nicht unterkriegen und weiß immer zu parieren. Für ihr Alter fand ich sie authentisch. Ich muss aber anmerken, dass sie mir etwas zu perfekt war. Außer, dass sie eine Zeitreisende ist, hat sie eigentlich keine Probleme bzw. findet für alles sofort eine Lösung. Trotzdem war ihre gute Laune ansteckend und ich habe sie in mein Herz geschlossen.

Auch Miss Lucie ist super süß. Man konnte sie in ihrem Verhalten total gut nachvollziehen und sie hat eine wunderbare Entwicklung durchgemacht.

Hayden fand ich auch sofort sympathisch und er und Zoe würden ein tolles Paar abgeben, verbunden durch das gleiche Schicksal.

Die anderen Nebenfiguren haben mir auch gut gefallen, aber Miss Lucies „kleiner Begleiter“ hatte es mir am meisten angetan.

Die Handlung war super. Es war durchweg spannend, mit vielen kleinen und größeren Konflikten und überraschenden Wendungen. Die Geschichte ist absolut unterhaltsam und hat mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht.

Der Schreibstil ist wundervoll. Alles liest sich locker und flüssig. Die Dialoge sind frisch, frech und sehr unterhaltsam. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen haben mich in die Geschichte gezogen. Ich war voll dabei. Auch die emotionale Ebene fand ich in Anbetracht der Zielgruppe super gelungen.

Von mir erhält dieses Buch ein ganz klare Kaufempfehlung (4,5/5 Sterne), weil es einfach nur Spaß macht, es zu lesen, weil es frisch ist, sowohl in der Handlung als auch im Ausdruck und weil die Figuren so sympathisch sind. Ein halbes Sternchen ziehe ich ab für Zoe. Ich fand sie an sich richtig toll, nur hätte ich mir auch ein paar Schwächen gewünscht. Das hat mein Lesevergnügen jedoch nicht gestört.

Vielen Dank an Aniela Ley und den dtv-Verlag für diese äußerst unterhaltsame Geschichte.

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Veröffentlicht am 22.03.2022

Eine starke Frau geht ihren Weg…

Die Teehändlerin
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Friederike ist eine äußerst sympathische und loyale Frau. Sie sorgt für ihre Familie und obwohl sie sich ihrer Rolle als Ehefrau und Mutter zu fügen scheint, weiß sie ihren Weg selbstbewusst und auch selbstständig ...

Friederike ist eine äußerst sympathische und loyale Frau. Sie sorgt für ihre Familie und obwohl sie sich ihrer Rolle als Ehefrau und Mutter zu fügen scheint, weiß sie ihren Weg selbstbewusst und auch selbstständig zu gehen. Zwar versucht ihr Ehemann und auch die Gesellschaft sie in die gegebenen Normen zu zwängen, doch sie ist intelligent genug, um eigene Strategien zu entwickeln und sich damit zu verwirklichen.

Tobias hat mir nicht ganz so gut gefallen. Leider wirkt er auf mich wie ein „großer Junge“, der sehr auf sich bedacht ist, auch wenn Susanne Popp versucht hat, ihn als Familienmenschen darzustellen. Bei mir kam das so leider nicht an. Er geht auf eine Exkursion und lässt seine Familie aus meiner Sicht im Stich. Und als er zurückkommt, mosert er nur rum, und es wirkt, als wäre das, was Friederike erreicht hat, ihm ein Dorn im Auge. Da scheint es an Selbstbewusstsein zu fehlen. Das wird umso deutlicher, als er einen Freund Friederikes (der ihr immer zur Seite gestanden hat) aus Eifersucht auch noch körperlich angreift. Bei mir kam einige Male die Frage auf, was willst du mit diesem Mann, Friederike?

Trotzdem fand ich beide Figuren gelungen und durch ihre Schwächen eben auch sehr authentisch.

Auch alle anderen Figuren fand ich gelungen. Besonders gut gefallen hat mir, dass jeder seine eigene (kleine) Geschichte hatte.

Die Handlung war insgesamt auch nach meinem Geschmack, nur hätte es zum einen gern etwas spannender sein können. Ich hatte immer das Gefühl, wenn ein Konflikt entstand, musste der irgendwie wieder ganz schnell verschwinden, meist ohne groß etwas dafür bzw. dagegen tun zu müssen. Zum anderen hatte ich mir mehr über die „Teegeschichte“ der Familie Ronnefeldt erhofft, aber das findet sich vielleicht in den Folgebänden. Es gab trotzdem eine ansteigende Spannungskurve, wenn auch nur gering. Wie schon erwähnt hätte ich mir mehr Konflikte und vor allem das Aushalten der Konflikte gewünscht.

Der Schreibstil war wundervoll. Alles hat sich sehr flüssig und auch angenehm gelesen. Susanne Popp hat mir mit ihren Beschreibungen der Settings und der atmosphärischen Beschreibungen ein Bild vor mein inneres Auge gezaubert und ich konnte mir alles sehr bildlich vorstellen. Der Ausdruck hat sehr gut ins Genre und zu den einzelnen Figuren gepasst. Jeder hatte eine eigene Stimme. Und auch die Darstellung der emotionalen Ebene war für meinen Geschmack perfekt portioniert.

Von mir erhält dieses Buch eine klare Kaufempfehlung, weil Friederike für die vorherrschende Zeit eine sehr starke und mutige Frau ist, die sich von Rückschlägen nicht entmutigen lässt. Überhaupt ist ihre Geschichte interessant und etwas Besonderes. (Ich hätte mir mehr Liebesglück für sie gewünscht, vor allem mit einer bestimmten Person, aber vielleicht passiert das ja noch.) Außerdem ist dieser Schreibstil einfach lesenswert. Ein Sternchen ziehe ich ab für die aus meiner Sicht ausbaufähige Spannung und die sich schnell auflösenden Konflikte. Trotzdem ist es ein sehr gelungener Roman.

Vielen Dank an Susanne Popp und den FISCHER Verlag für diese Geschichte.

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