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Veröffentlicht am 30.04.2019

Traumhaftes Neuseeland und eine große Liebe...

Restsüße
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Auf der Suche nach neuem Lesestoff bin ich auf die Debütautoren-Aktion von Lovelybooks aufmerksam geworden. Dort sprach mich sofort das wundervolle Cover von „Restsüße“ an, einem Liebesroman der deutschen ...

Auf der Suche nach neuem Lesestoff bin ich auf die Debütautoren-Aktion von Lovelybooks aufmerksam geworden. Dort sprach mich sofort das wundervolle Cover von „Restsüße“ an, einem Liebesroman der deutschen Autorin Claudia Meimberg. Es ist in schwarz-grün gehalten und zeigt ein Pärchen mit Blick auf die Berge. Das Cover passt wunderbar zu der Geschichte, die über mehrere Jahre und zu einem großen Teil in Neuseeland spielt. Beide schauen in die Ferne (oder in die Zukunft) und grün, ja grün… die Hoffnung stirbt eben zuletzt.

Seit 6 Monaten reisen Sarah und ihre beste Freundin Miriam nun schon durch Neuseeland und finanzieren sich dieses einzigartige Erlebnis durch Aushilfsjobs. Auf ihrer Route wollen sie so viel wie möglich sehen, bevor sie nach Deutschland zurückfliegen und dort ihr Studium beginnen. Doch dann bleibt kurz vor Blenheim ihr Auto liegen und muss repariert werden. Die hohen Kosten zwingen Sie zu einem längeren Aufenthalt und die beiden landen auf dem Weingut der Familie Whittaker. Dort trifft Sarah auf Josh, den Sohn des Besitzers. Sie verlieben sich ineinander und auch wenn sie nur noch ein paar Wochen gemeinsam haben, bevor Sarah abreist, lassen sie sich aufeinander ein und merken, dass das zwischen ihnen etwas ganz Besonderes ist.

Nachdem Sarah wieder zu Hause in Deutschland ist, versucht jeder für sich, dieses Gefühl zu bewahren und an dem anderen festzuhalten, doch beide lassen sich nach einer Weile auf neue Beziehungen ein. Sie glauben glücklich zu werden, doch können sie den jeweils anderen nicht vergessen. Jahrelang haben sie nur telefonischen Kontakt, bis sie durch einen Zufall wieder aufeinandertreffen. Damit werden beide in tiefe Konflikte gestürzt, die geprägt sind von der Frage, seine Pflichten zu erfüllen und Verantwortung zu übernehmen oder auf sein Herz zu hören und der wahren Liebe zu folgen.

Nur einen Tag brauchte ich, um dieses Buch durchzulesen, das mich am Ende zufrieden zurücklässt, wenn auch mit einem kleinen Beigeschmack.

Die beiden Hauptcharaktere fand ich von Anfang an sympathisch.

Sarah ist eine lebenslustige, offene, junge Frau, die ihr Leben genießen möchte. Der Leser /die Leserin begleitet sie über ein paar Jahre und beobachtet ihre Entwicklung. Anfänglich doch etwas unbedarft, lernt Sarah über die Zeit mit schweren Schicksalsschlägen umzugehen und wächst daran.

Josh ist der sympathische, gutaussehende Sohn des Weingut – Besitzers, der nur seinen berufliches Erfolg vor Augen hat und seinen Vater beeindrucken möchte… bis er auf Sarah trifft, durch die er seine Prioritäten ein Stück weit neu ordnet. Nachdem Sarah wieder in Deutschland ist, verfällt er in sein altes Muster. Er lässt sich dann aber aus Einsamkeit auf eine neue Beziehung ein und scheint zu warten, dass es auch so wird, wie mit Sarah.

Es ist wirklich schön bzw. herzerwärmend, die beiden zu beobachten, von der anfänglichen Verliebtheit bis zu den tiefen Gefühlen, die über die Zeit entstehen.

Die Handlung des Buches gefällt mir gut. Man wird von Anfang an hineingezogen und kann durch verschiedene Wendungen kaum aufhören zu lesen. Man ist an dem Schicksal der beiden interessiert und fiebert bis zum Schluss mit.

Das Ende hinterlässt bei mir einen kleinen Beigeschmack. Es ist nicht unüblich in der heutigen Zeit, dass derartige Dinge passieren (ich möchte nicht spoilern), doch es drückt für mich persönlich ein wenig die Stimmung.

Aber wie liest sich das Buch nun?

Es sind 83 eher kürzere Kapitel, die mich verleitet haben, immer weiterzulesen. Der Schreibstil gefällt mir gut. Er ist leicht und flüssig. Ganz besonders toll fand ich die Beschreibungen der Orte und der Atmosphäre, die es mir leicht gemacht haben, mir die Dinge vorzustellen und mich in die Geschichte hineinzudenken.

An der ein oder anderen Stelle endeten manche Szenen für mich persönlich zu abrupt und ich hätte mir mehr Ausführungen bzw. Beschreibungen gewünscht, wie Sarah z.B. mit dem Possum ins Behandlungszimmer des Tierarztes geht und dort gebissen wird. Aber das ist eben nur mein persönlicher Geschmack.

Mein Fazit nach 362 Seiten (im eBook):

Restsüße zeigt sehr emotional den inneren Konflikt zwischen Verantwortungsbewusstsein und dem Ruf des Herzens. Wir dürfen die Protagonisten auf ihrem Weg begleiten und dabei beobachten, wie sie sich dazwischen hin- und hergerissen fühlen und unter der Situation leiden.

Für meinen Geschmack hätten manche Situationen etwas ausführlicher beschrieben werden können, um noch mehr Tiefe zu schaffen. Trotzdem ist es ein Genuss, dieses Buch zu lesen.

Wer einen romantischen Liebesroman mit Tiefe sucht, dürfte mit diesem Roman gut beraten sein.

Von mir erhält das Buch eine Kaufempfehlung, denn man kann sich gut in die Figuren hineinversetzen und dadurch die Konflikte sehr gut nachvollziehen. Besonders eindrucksvoll sind die Beschreibungen der Orte und der Atmosphäre.

Vielen Dank an Claudia Meimberg für diese Geschichte.

Veröffentlicht am 30.04.2019

Mehr als eine College - Romanze…

After passion
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Bisher hatte ich mich mit der AFTER - Reihe von Anna Todd noch nicht weiter beschäftigt, bis ich den Trailer für den Film gesehen habe, der 2019 in die Kinos kommt. Ich liebe New Adult und Young Adult ...

Bisher hatte ich mich mit der AFTER - Reihe von Anna Todd noch nicht weiter beschäftigt, bis ich den Trailer für den Film gesehen habe, der 2019 in die Kinos kommt. Ich liebe New Adult und Young Adult Geschichten und war sofort Feuer und Flamme, denn die Schauspieler und die gezeigten Ausschnitte haben mich sofort gepackt. Nun wollte ich aber nicht solange warten und …

… so zogen zu Weihnachten die ersten beiden Bände bei mir ein.

Und ich muss sagen, allein schon wegen des wunderschönen Covers lohnt sich die Anschaffung. Es ist in schwarzmatt gehalten, die Schrift und eine Blumenranke glänzen schwarz und der Schriftzug „passion“ ist pink.

Aber ich habe es ja nicht nur wegen des Covers ausgesucht. Vielmehr interessierte mich die Geschichte dahinter, die sich auf 701 Buchseiten erstreckt und im Bundesstaat Washington spielt.

Die brave und kluge Tessa hat während der gesamten Highschool, wie besessen nur für dieses eine Ziel gelernt: einen Studienplatz an der Washington Central University. Und nun ist es soweit. Hochmotiviert startet sie in ihre College-Zeit, doch der unverschämte und unberechenbare Hardin Scott bringt Tessas sorgfältig durchdachten Plan bereits am zweiten Tag völlig durcheinander. Und obwohl er genau das Gegenteil von dem ist, was Tessa sich für ihr Leben wünscht, fühlt sie sich magisch angezogen und kann ihm nicht widerstehen. Für Tessa bleibt nichts, wie es mal war und eine aufregende, aber vor allem emotional schwierige Zeit beginnt, die geprägt ist von Tessas innerem Kampf, den Erwartungen der Mutter gerecht zu werden oder der Liebe zu Hardin, was bedeutet, ihren eigenen Weg zu finden und zu gehen.

Knapp drei Tage brauchte ich für dieses Buch, das mich doch etwas zwiegespalten zurücklässt.

Die beiden Hauptcharaktere können kaum Gegensätzlicher sein. Die attraktive, kluge Tessa, die super in der Schule ist und immer nett und der sexy, unverschämte Bad Boy Hardin, der fast immer in einer aggressiven Grundstimmung ist und in jeder nur möglichen Situation ausrastet. Beide Protagonisten mochte ich sehr gern, jedoch möchte ich auch nicht verheimlichen, dass es aus meiner Sicht ein paar Widersprüche in den Figuren selbst gibt.

Tessa wird als sehr intelligente bzw. kluge, junge Frau dargestellt, wirkt aus meiner Sicht aber in manchen Situationen recht naiv. Beim Spiel „Wahrheit oder Pflicht“ beantwortet sie die Fragen wie ein kleines Mädchen, nicht wie eine College-Studentin. Weiter hat mich etwas irritiert, dass Tessa keinen Alkohol trinkt, sich aber gleich auf ihrer ersten Party zu Wodka verleiten lässt. (und nicht wenig.) Außerdem passt ihr Verhalten nicht immer zur eigentlichen Beschreibung. Tessa soll sehr kontrolliert und vor allem zielstrebig sein und hat nur so einen der begehrten Studienplätze erhalten. Ist sie mit Hardin oder den anderen zusammen, gibt sie jedoch beim kleinsten Widerstand nach und macht, was die anderen wollen.

Hardin ist der sexy Bad Boy. Zumindest am Anfang. Er wirkt etwas unnahbar und scheint Geheimnisse zu haben, die ihn wirklich interessant machen. Aber sein Verhalten Tessa gegenüber wird aus meiner Sicht ziemlich schnell übergriffig. Er ist eifersüchtig, besitzergreifend und kennt kein „Nein“. Dadurch bringt er Tessa zusehends in eine emotionale Abhängigkeit, denn sie will um jeden Preis seine Zuneigung. Auch hier empfinde ich einen kleinen Widerspruch in der Figur Hardin, denn sein Verhalten passt aus meiner Sicht nicht zu dem traumatischen Erlebnis in seiner Kindheit.

Überhaupt hat er eine frauenverachtende Einstellung, die mir persönlich nicht zusagt. Aber Tessa versucht ja, ihn zu bekehren. Vielleicht schafft sie es in den folgenden Bänden. Es bleibt abzuwarten.

Leider machen beide Hauptcharaktere nur minimale Entwicklungen durch und es fehlt ein wenig an Tiefe. Trotzdem ist es spannend und zum Teil unterhaltsam, sie zu beobachten, denn es gibt ja auch viele schöne und prickelnde Momente.

Die Handlung des Buches gefällt mir insgesamt gut, jedoch fehlte mir eine deutlicher ansteigende Spannung. Dadurch empfand ich eine gewisse Monotonie…sie lieben sich, sie streiten sich, sie vertragen sich, sie haben Sex…sie lieben sich, sie streiten sich, etc. … Insgesamt hätte ich mir mehr Abwechslung gewünscht.

Trotzdem war es sehr unterhaltsam, die Protagonisten bei ihren vielen kleinen Abenteuern und Begebenheiten zu begleiten. Man geht mit ihnen durch dick und dünn, fiebert mit ihnen mit und möchte sie auch manchmal warnen, es nicht zu schnell angehen zu lassen. Nichtsdestotrotz ist man bei ihnen und freut sich über jeden positiven Moment.

Umso schlimmer ist dann das Ende. Natürlich könnte man sagen, dass es klischeehafter Cliffhanger ist. Mich hat es trotzdem schockiert, denn damit hätte ich zu diesem Zeitpunkt nicht gerechnet.

Aber wie liest sich das Buch nun?

Es sind 97 doch recht kurze Kapitel, wodurch ich nicht immer eine Ende fand. (Och, eins kannst’e noch…) Der Schreibstil gefällt mir gut. Er ist locker und flüssig. Die Sprache ist ziemlich jugendlich. Gerade in den Dialogen wird es sehr umgangssprachlich, was aber sehr gut zu diesem Roman passt.

Besonders gelungen fand ich die emotionale Ebene, d.h. Anna Todd lässt den Leser deutlich beobachten, was in den Personen vorgeht bzw. wie sie sich fühlen.

Mein Fazit nach 701 Seiten:

After Passion zeigt sehr emotional den inneren Konflikt einer Teenagerin, die sich zwischen den Erwartungen der Mutter (der sich Tessa verpflichtet fühlt) und der Liebe zu einem jungen Mann entscheiden muss. Beides zusammen wird nicht funktionieren und so dürfen wir dabei sein, wie Tessa sich Schritt für Schritt abnabelt und damit zu sich selbst findet.

Allerdings könnte der Spannungsbogen weiter ausgebaut sein, um so mehr Abwechslung zu schaffen.

Wer einen romantischen Liebesroman erwartet, wird hier wahrscheinlich eher enttäuscht. Vielmehr wird es die Leser/innen ansprechen, die ein stetiges Gefühlschaos suchen. Jedoch sollte man sich darauf einstellen, dass es kein einfaches Gefühlschaos ist. Manchmal ist es schon etwas grenzwertig. Tessa lässt sich zu häufig schlecht behandeln und läuft Hardin immer wieder hinterher und gibt ihm nach. Hardin weiß das und nutzt es für sich aus. Gerade in der heutigen Zeit wünsche ich mir persönlich starke weibliche Charaktere, die sich von den tradierten Mustern klar abgrenzen können.

Von mir erhält das Buch trotzdem eine Kaufempfehlung, denn der Konflikt ist sehr realistisch dargestellt und man kann sich gut in Tessas Gefühlswelt hineindenken. Das Buch zeigt sehr eindrucksvoll, wie schmerzhaft Liebe sein kann.

Und so lässt Anna Todd mich zurück. (Aber zum Glück habe ich ja bereits den zweiten Band.)

Vielen Dank an Anna Todd für diese Geschichte.

Veröffentlicht am 07.05.2024

Liebesroman mit gesellschaftlich wichtigem Thema…

Dreams of Sapphire Seas
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Vor allem durch das Cover bin ich auf das Buch aufmerksam geworden. Ich finde es sehr schön und passend zur Geschichte.

Der Klappentext hat mich auch gleich abgeholt und so bin ich in die Geschichte ...

Vor allem durch das Cover bin ich auf das Buch aufmerksam geworden. Ich finde es sehr schön und passend zur Geschichte.

Der Klappentext hat mich auch gleich abgeholt und so bin ich in die Geschichte gestartet. Serena konnte ein Stipendium im irischen Cork ergattern und macht sich nun auf Wohnungssuche. Die gestaltet sich aber äußerst schwierig. Überhaupt scheint die Situation auf dem Wohnungsmarkt sehr angespannt zu sein. Mit viel Glück findet sie aber einen Platz in einer WG. Im Grunde gibt es da nur eine Regel, WG-Bewohner dürfen nichts miteinander anfangen. Das stellt Serena aber vor eine große Herausforderung, als sie Aeden kennenlernt.

Durch ein sehr einschneidendes Erlebnis bekommt Serena Kontakt zum Ehrenamt, um genau zu sein, zu Menschen, die sich für Obdachlose engagieren. Schnell erkennt sie, worum es im Grunde überall geht. Geld regiert die Welt. Damit gibt sie sich aber nicht zufrieden und möchte helfen, aber auch mit ihrer Kunst auf diese Problematik aufmerksam machen. Bis dahin war ich total bei ihr und mochte sie. Auch im Umgang mit Aedan fand ich sie sympathisch. Doch nach und nach hat Serena aus meiner Sicht eine eher negative Entwicklung genommen. Sie fängt an gegen ihre Prinzipien zu handeln, sieht sich mit ihren Gedanken an erster Stelle bzw. stellt diese fast allen anderen Dingen voran und sie neigt zu recht unbedachten Handlungen bzw. scheint ganz plötzlich ihre Impulse nicht mehr kontrollieren oder die Auswirkungen ihres Handelns nicht mehr bedenken zu können. Was ihr dadurch dann noch im Hinblick auf ihren Großvater passiert, hat es für mich noch schlimmer gemacht. Aus meiner Sicht war sie in sich nicht mehr schlüssig und hat damit leider bei mir Minuspunkte gesammelt. Das fand ich sehr schade, weil es so positiv begonnen hatte. Auch im Umgang mit Aedan hat sie mir ab einem gewissen Punkt nicht mehr gefallen. Ich konnte ihre Wut grundsätzlich nachvollziehen, jedoch fand ich ihr Verhalten zum Teil unreif, auch wenn sie eine wirklich schwierige Vergangenheit hat. Am Ende konnte ich mich wieder etwas mit ihr versöhnen, weil sie für ihr Verhalten einsteht.

Aedan mochte ich eigentlich ganz gern, habe mich aber zwischenzeitlich gefragt, warum er zum Teil so mit sich umgehen lässt. Ich fand ihn sehr einfühlsam und sehr bedacht. Wahrscheinlich hat sich das mit Serenas Verhalten etwas ausgeglichen. Aedan hat immer mehr zu sich selbst gefunden und gelernt Entscheidungen zu treffen, die er vorher gut durchdacht hat. Vielleicht kam er an der ein oder anderen Stelle etwas naiv rüber, was die Politik seines Vaters betrifft, aber damit konnte ich leben. Für mich ist wichtig, dass er seinen Weg gefunden hat und sich am Ende treu bleibt.

Alle anderen Figuren haben mir auch gut gefallen. In der WG geht es ganz lustig zu, aber jeder hat seinen Rucksack zu tragen. Serenas Bruder und ihre Großeltern sind großartig und so eine Unterstützung kann man sich nur wünschen. Besonders gefallen haben mir die ehrlichen Worte ihres Großvaters.

Die Handlung hat mir leider nicht so gut gefallen. Aus meiner Sicht ist sie dem Klappentext auch nicht wirklich gerecht geworden. Zwar erlebt man eine Liebesgeschichte, jedoch hatte ich mir die unterhaltsamer und emotionaler vorgestellt. Die gewählten Themen fand ich interessant und super wichtig, insbesondere das Thema „Umgang mit Obdachlosigkeit“, doch hat es sich für mich derart in den Vordergrund gedrängt, dass die Liebesgeschichte, das WG-Leben und das Miteinander völlig untergegangen sind. Dadurch wurde es für mich auch von der Stimmung recht schwer und zum Teil hat es sich doch sehr gezogen, denn es passiert nicht viel. Das Ende hat mich dann aber wieder abgeholt und ich fand es passend.

Der Schreibstil hat mir insgesamt gut gefallen. Alles hat sich sehr flüssig gelesen. Die Dialoge sind unterhaltsam und authentisch. Die Autorin schreibt sehr bildhaft. Das fand ich insofern gut, als dass ich mir alles gut vorstellen konnte. Atmosphärisch ist es durch das sehr präsente Thema für meinen Geschmack aber recht schwer und bedrückend geworden. Und ich hätte mir auch mehr „Irland“ gewünscht. Die Darstellung der emotionalen Ebene war gut, jedoch hätte das für mich auch mehr Raum bekommen können. Aedan und in Teilen auch Serena konnte ich aber in ihrem Handeln und Denken nachvollziehen.

Von mir erhält diese Buch eine Kaufempfehlung (3,5/ 5 Sterne), weil gerade Aedan als Hauptfigur ein toller Typ ist, weil alles sehr bildhaft beschrieben wurde und weil ein super wichtiges gesellschaftliches Thema bearbeitet wird. Ein halbes Sternchen ziehe ich aber ab, weil ich Serena nicht unbedingt sympathisch und auch nicht schlüssig fand, ein weiteres halbes Sternchen ziehe ich ab, weil das Thema so präsent war, dass die eigentliche Liebesgeschichte für mich völlig in den Hintergrund geraten ist und ein weiteres halbes Sternchen ziehe ich ab für die Darstellung der emotionalen Ebene. Die hätte aus meiner Sicht mehr Raum gebraucht. Das ist aber nur mein persönlicher Geschmack. Trotzdem lohnt es sich dieses Buch zu lesen, weil die Thematik wirklich sehr wichtig ist.

Vielen Dank an Anabelle Stehl und den LYX-Verlag für diese Geschichte.

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Veröffentlicht am 09.08.2023

Schöne Liebesgeschichte, aber anders als erwartet…

Vom Ende der Nacht
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Will verliebt sich in Rosie und auch Rosie fühlt sich zu ihm hingezogen. Doch sie finden nicht wirklich zueinander, weil sie es sich nicht gestatten. Die Erwartungen anderer scheinen für Rosie schwerer ...

Will verliebt sich in Rosie und auch Rosie fühlt sich zu ihm hingezogen. Doch sie finden nicht wirklich zueinander, weil sie es sich nicht gestatten. Die Erwartungen anderer scheinen für Rosie schwerer zu wiegen und Will ist durch Selbstzweifel getrieben. Können sie am Ende trotzdem glücklich werden?

Rosie ist eine ehrgeizige junge Frau und weiß, was sie im Leben erreichen will, nämlich das, was ihre Mutter für sie vorgesehen hat. Eigene Wünsche und Träume stellt sie hinten an oder lässt sich dahingehend verunsichern. Als Will in ihr Leben tritt merkt sie, dass sie noch etwas anderes möchte, nur passt das nicht zu ihrem Plan. Aber was soll man gegen seine Gefühle machen? Rosie ist immer wieder hin- und hergerissen und das wurde aus meiner Sicht prima dargestellt und passt gerade am Anfang zum Alter der Hauptfigur. Doch mit dem Erwachsenwerden reift Rosie heran und stellt bestimmte Dinge für sich in Frage. Daran wächst sie auch und entwickelt sich. Ich hätte mir aber deutlich schneller und deutlicher eine Entwicklung gewünscht. Ich fand sie im Miteinander mit Will ehrlich gesagt zum Teil etwas toxisch, nur stellt Will das nicht wirklich fest. Trotzdem fand ich die Figur gut durchdacht und authentisch und konnte Rosie in ihrem Denken und Handeln gut nachvollziehen.

Will mochte ich irgendwie ein bisschen mehr. Er war greifbarer für mich und nicht so distanziert wie Rosie. Will hat schone einige Schicksalsschläge einstecken müssen und sich immer wieder mit seiner neuen Situation arrangiert. Dadurch haben sich in ihm aber auch jede Menge Selbstzweifel entwickelt, die durch Rosies Reaktionen zum Teil genährt werden. Das fand ich eine wenig schade. Aber auch Will wächst durch die vielen Tiefs und Hochs und Leben. Er ist sehr geduldig und nimmt alle Hürden, die sich ihm in den Weg stellen. Er gibt nie auf und er sucht immer wieder nach neuen Lösungen. Will ist sehr authentisch und sympathisch.

Alle anderen Figuren haben mir auch gut gefallen. Jede Figur hatte eine eigene Motivation und hat die Haupthandlung prima ergänzt. Mein Highlight war aber ehrlicherweise Wills Oma. Bei ihr habe ich mich direkt wohl gefühlt.

Die Handlung hat mir insgesamt gut gefallen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleineren und größeren Konflikten entwickelt. Es ist aber auch viel Hin und Her, zum Teil ohne Entwicklung, was mich nicht immer im Buch gehalten hat. Die Liebesgeschichte hätte ich mir auch deutlich emotionaler gewünscht. Rosie wirkt zum Teil sehr unnahbar und Will hat verständlicherweise seine Probleme damit. Die gewählten Themen fand ich interessant und gut bearbeitet. Und das Ende hat mich dann wieder überzeugt. Es war gut dosiert und hat zu den Hauptfiguren gepasst.

Der Schreibstil war gut, aber für mich mal etwas ganz Anderes, als das was ich üblicherweise in diesem Genre lese. Ich würde ihn als flüssig, aber recht einfach beschreiben, ohne viele Ausschmückungen. Die Dialoge sind authentisch und passen zu den Figuren. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen waren sehr bildhaft. Mir persönlich hat ganz besonders die Beschreibung des Kurzurlaubes gefallen. Nur die emotionale Ebene war für mich leider gar nicht ausreichend. Mir ist es nicht gelungen, eine Verbindung zu den Figuren aufzubauen und auch die Gefühle zueinander waren für mich kaum spürbar. Zwar nehme ich es Will noch ab, aber bei Rosie hat mir deutlich etwas gefehlt. In jedem Fall konnte ich die Herzlichkeit bei Wills Oma spüren und diese Figur wird mir auch in Erinnerung bleiben.

Von mir erhält dieses Buch eine Kaufempfehlung (3,5/5 Sterne), weil es einfach mal etwas anderes ist, sehr authentisch, aber auch ohne rosarote Wolken, weil die Idee der Geschichte wirklich interessant ist und weil der Schreibstil vom Mainstream abweicht. Ein halbes Sternchen ziehe ich aber ab für die Figur Rosie. Da hätte ich mir eine deutlichere und schnellere Entwicklung, aber auch mehr Emotionen gewünscht. Ein weiteres halbes Sternchen ziehe ich aber für die Handlung. Teilweise gibt es viel Hin und Her, aber ohne Weiterentwicklung der Geschichte bzw. der Figuren. Und noch ein halbes Sternchen ziehe ich ab, weil mir persönlich Emotionen für diese tolle Geschichte gefehlt haben. Das ist aber nur mein persönlicher Geschmack. Trotzdem hat mich dieses Buch gut unterhalten und das Ende hat mich zufrieden zurückgelassen.

Vielen Dank an Claire Daverley, Margarita Ruppel und den hanserblau-Verlag für diese Geschichte.

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Veröffentlicht am 22.02.2022

Niedlicher historischer Liebesroman mit Disney-Feeling…

Der Sieg des Highlanders
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Die 22-jährige Claray soll ohne das Wissen ihres Vaters von ihrem Onkel mit einem Mann verheiratet werden, den sie verabscheut. Doch kurz vor der Trauung wird sie glücklicherweise von dem Wolf Conall entführt, ...

Die 22-jährige Claray soll ohne das Wissen ihres Vaters von ihrem Onkel mit einem Mann verheiratet werden, den sie verabscheut. Doch kurz vor der Trauung wird sie glücklicherweise von dem Wolf Conall entführt, einem gerissenen Krieger, der sie zu ihrem Vater zurückbringen soll. Nur ahnt Claray zu diesem Zeitpunkt nicht, dass der Wolf der totgeglaubte Bryson Mc Donald ist, mit dem sie bereits als Kind verlobt wurde. Und Bryson hätte sich seinen Auftrag einfacher vorgestellt. Beide fühlen sich zueinander hingezogen, doch kämpfen sie gegen ihre Gefühle an. Ob sie das durchhalten werden?

Erst einmal muss ich sagen, dass ich mich nach dem Klappentext total auf dieses Buch gefreut hatte und es geht auch gleich spannend los, mit Clarays Trauerzug zum Altar. Conall rettet sie jedoch und sie fliehen zu Clarays Vater. Auf dieser Reise lernt man Claray besser kennen, aber leider ist sie nicht, wie ich gehofft hatte. Für ihr Alter habe ich sie als sehr kindisch und naiv wahr genommen, auch wenn mir bewusst ist, dass sie bisher sehr behütet gelebt hat. Ihre Gedankengänge sind für meinen Geschmack nicht sehr weitreichend und ich hätte sie mehr auch etwas spontaner und kesser gewünscht. Trotzdem gefällt mir dann die Entwicklung, die sie in diesem Buch nimmt, die in der Form auch nachvollziehbar ist.

Conall fand ich dafür gleich von Anfang an gut. Er ist ein harter Kerl, der in seinem Leben schon eine Menge durchmachen musste, das ihn geprägt hat, allem voran, den Mord an den eigenen Eltern beobachten zu müssen. Er ist ein Ehrenmann und so ist auch klar, dass er Claray retten wird, nur hat er da nicht mit seinem Herz gerechnet, das ihm einen Strich durch die Rechnung macht. Schnell wird ihm klar, dass er Claray nicht mehr gehen lassen möchte und müht sich schon sehr um sie. Wirklich niedlich und es macht ihn äußerst sympathisch. Auch Conalls Entwicklung hat mir gut gefallen, insbesondere wie er lernt Verantwortung zu übernehmen.

Alle anderen Figuren haben auch gut in das Ensemble gepasst. Die meisten hatten auch ein Motiv / ein Ziel.

Das Setting ist wunderbar. Es hat wirklich Spaß gemacht mit Claray und Conall durch Schottland zu reisen und dann auch das neue „Zuhause“ zu erkunden.

Mit der Handlung habe ich mich dann etwas schwer getan. Leider empfand ich die Flucht /Reise zu Clarays Vater etwas lang. Im Grunde bestand die Reise daraus, dass Claray mit Conall auf einem Pferd ritt und sie sich dabei wie ein Kätzchen auf dem Pferderücken auf seinem Schoß zusammengerollt hat. Ähm… wie darf ich mir das vorstellen? Während der Reise muss Claray sich natürlich auch mal erleichtern. Nur findet sie bei fast jedem Ausflug ins Gebüsch ein verletztes bzw. verlassenes Tierbaby und nimmt es mit. Das Wieselbaby tanzt dann lustig über ihre Arme, setzt sich auf ihre Schulter oder schläft in ihrem Ausschnitt. Mal davon abgesehen, dass ich gar nicht wissen möchte, wo das Wiesel sich erleichtert hat, wenn es die ganze Nacht dort geschlafen hat, fand ich diese Beschreibungen schon sehr unrealistisch und ich habe mich teilweise, wie in einem Disney-Prinzessinnen-Film gefühlt. Die mag ich grundsätzlich auch, aber nicht in so einem Roman. Dadurch kam Claray bei mir auch recht kindlich an. Es ist ja nicht schlecht, tierlieb zu sein und das auch zu zeigen, aber das wir mir persönlich einfach zu viel. Auch die Suche nach dem Mörder von Conalls Eltern fand ich schwierig, denn aus meiner Sicht gab es keinerlei Hinweise, so dass der Leser/die Leserin hätte drauf kommen können. Einiges wirkt etwas unlogisch und wird „einfach so in den Roman geworfen.“ Nach mehreren Anschlägen auf Conall, die leider Claray abbekommt, wird sie von ein paar Leuten geschützt. SPOILER: Etwas befremdlich finde ich dann nur, dass Claray durch den Geheimgang entführt wird, aus dem Conall den Tod seiner Eltern beobachtet hat. Hatte er ausgeblendet, dass es diesen Gang gibt, der direkt in ihr Schlafzimmer führt? Und auch mit dem Motiv des Mörders habe ich mich echt schwer getan und fand es um ehrlich zu sein, etwas oberflächlich. Aber das ist nur mein persönlicher Geschmack. Trotzdem hat mir die Idee dieses Romans gefallen und grundsätzlich auch der Spannungsaufbau.

Den Schreibstil von Lynsay Sands kannte ich bisher nicht. Insgesamt hat er mir aber recht gut gefallen. Alles liest sich sehr flüssig. Die Sprache ist für meinen Geschmack eher einfach, mit einigen Wiederholungen. Der Ausdruck passt aber prima zu dieser Geschichte und in das Genre. Die Dialoge waren zum Teil sehr unterhaltsam und haben mehr Lebendigkeit in die Geschichte gebracht. Die Darstellung der emotionalen Ebene hat mir gefallen, hätte aber noch etwas intensiver sein können. Dafür haben mir die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen ganz besonders gut gefallen. So hatte ich die ganze Zeit ein Bild vor meinem inneren Auge. Außerdem muss ich unbedingt loswerden, dass mich manche Szenen/Dialoge wirklich zum Schmunzeln gebracht und gut unterhalten haben.

Von mir erhält dieses Buch eine Kaufempfehlung (3,5/5 Sterne), weil Conall eine tolle Hauptfigur ist, die man unbedingt kennenlernen muss, weil die atmosphärischen Beschreibungen sehr gelungen sind und weil es einfach ein paar nette Lesestunden garantiert. Ein halbes Sternchen ziehe ich aber ab für Claray. Sie war mir etwas zu kindisch und naiv in Anbetracht ihres Alters, ein weiteres halbes Sternchen ziehe ich ab für die zum Teil etwas schleppende Handlung und für die Darstellungen mit den Tieren. Das war mir einfach ein bisschen too much. Und noch ein halbes Sternchen ziehe ich ab, weil es aus meiner Sicht kleine Logikfehler gab (siehe SPOILER). Trotzdem hat mir das Buch gut gefallen und es hat mich vor allem zum Schmunzeln gebracht.

Vielen Dank an Lynsay Sands, Susanne Gerold und den LYX Verlag für diese Geschichte.

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