Typischer Sträter-Humor gepaart mit ernsten Themen
Du kannst alles lassen, du musst es nur wollen"Sie und ich, du und ich, wir werden nie perfekt sein, also sollten wir alles daran setzen, uns locker zu machen. So ist der Mensch. Ich vor allem. [...] Es hört nie auf. Und das ist gut. Sich zum Deppen ...
"Sie und ich, du und ich, wir werden nie perfekt sein, also sollten wir alles daran setzen, uns locker zu machen. So ist der Mensch. Ich vor allem. [...] Es hört nie auf. Und das ist gut. Sich zum Deppen zu machen, ist gut für die Seele."
Endlich! Torsten Sträters neuestes Buch "Du kannst alles lassen, du musst es nur wollen" ist erschienen und beinhaltet die besten Geschichten der letzten drei Jahre.
Es ist aufgeteilt in neun Kapitel, welche übersichtlich im Inhaltsverzeichnis gegliedert sind ("Was [im Buch] drinsteht? Steht drin."), sodass man sich auch ohne Lesezeichen mühelos zurechtfindet - falls das Buch denn aus der Hand gelegt werden kann.
Im ersten Teil "Stories" lesen wir im altbekannten Sträter-Stil Alltagssituationen, die durch Abschweifungen ins Absurde geführt werden und deren Pointe wie gewohnt immer wieder überraschend kommt. Absolutes Highlight war für mich definitiv die zweite Geschichte "Zucker", eine Anspielung auf Stephen Kings "Shining".
In den weiteren Kapiteln widmet sich Sträter ernsteren Themen, nähert sich diesen aber stets humorvoll.
Natürlich dreht sich viel um Corona, auch mit der Politik wird sich kritisch befasst, aber zur Sprache kommen auch Probleme, die darüber hinaus nicht vergessen werden dürfen. Der Autor richtet sich dabei mit einem Appell an den Leser, man solle beim eigenen Verhalten anfangen, etwas zu verändern, ohne dass einem jedoch das Gefühl vermittelt wird, belehrt zu werden.
Sehr persönlich und nahbar wird es im Kapitel über Sträters Depressionen.
Außerdem widmet er sich dubiosen Formulierungen und Redewendungen der deutschen Sprache, gibt Filmtipps und schreibt über die Spielzeuge seiner Kindheit.
Der Autor hat einen geschickten Mix aus lockeren und ernsten Themen gewählt, wobei alle Geschichten kurzweilig und unterhaltsam, teilweise auch sehr berührend sind. Sie bringen einen sowohl zum Lachen, als auch zum Nachdenken und bieten somit beste Unterhaltung.
Ich empfehle das Buch allen Sträter-Fans, Freunden von Wort- und Sprachspielen, sowie jenen, die satirische Kurzgeschichten mögen und mal wieder ein paar herzhafte Lacher brauchen.