Liebesgeschichte mit übernatürlichen Elementen
Als wir Vögel warenDer junge Rastafari Darwin beginnt in Port Angeles, Trinidad einen Job als Totengräber.
Als Yejides Mutter stirbt, wird sie in ein Familiengeheimnis eingeweiht und muss die Tradition weiterführen.
Es beginnt ...
Der junge Rastafari Darwin beginnt in Port Angeles, Trinidad einen Job als Totengräber.
Als Yejides Mutter stirbt, wird sie in ein Familiengeheimnis eingeweiht und muss die Tradition weiterführen.
Es beginnt eine magische Liebesgeschichte, die vom Schicksal vorherbestimmt war.
Ich habe mich über das ungewöhnliche Setting von "Als wir Vögel waren" sehr gefreut. Romane, die in der Karibik spielen, habe ich bisher eher selten gelesen - und auf einem Friedhof schon mal gar nicht.
Ohne viele Worte schafft Ayanna Lloyd Banwo ein atmosphärisches Bild vom emsigen Treiben in Port Angeles.
Generell schafft sie es gut, die jeweiligen Stimmungen auf die Lesenden zu übertragen und sie in die Geschichte hineinzuversetzen.
Ich mochte es, wie sie die Kontraste von Darwins und Yejildes Erziehung herausarbeitet: Für ihn steht das Leben im Vordergrund, für sie der Tod. Dieser Kontrast spielt im gesamten Verlauf eine große Rolle.
Die Autorin erzeugt viele Fragen, die den Spannungsbogen aufrecht erhalten, wie z.B. was es mit dem mysteriösen Vorarbeiter Erroll auf sich hat, wohin Darwins Vater vor vielen Jahren verschwunden und was zwischen Yejide und ihrer Mutter vorgefallen ist.
Angenehm fand ich auch, dass die Liebesgeschichte zwar eine tragende Rolle spielt, dennoch keinen zu großen Teil einnimmt oder durch kitschige Formulierungen zum Ausdruck gebracht wird.
Nicht so gut gefallen hat mir der (im Laufe der Seiten immer größer werdende) Anteil an spirituellen/ übersinnlichen Sequenzen. Ich habe nichts dergleichen erwartet und finde, die Story wäre auch gut damit ausgekommen, wenn die Mythen ebensolche geblieben wären und sich nicht bewahrheitet hätten.
Auch verlief mir das letzte Drittel des Buches etwas zu geradlinig, bis auf eine Kleinigkeit kam es mir zu reibungslos zum Ende.
Insgesamt also ein Roman, der vor allem durch seine mitreißenden Stimmungen und außergewöhnlichen Beschreibungen überzeugt, mir persönlich aber zu übersinnlich war - wer damit kein Problem hat, sollte ihn unbedingt lesen.