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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.08.2022

Ein ruhiger, düsterer Kriminalroman

Sturmrot
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~ Olof Hagström wagt sich nach mehr als zwanzig Jahren zurück in seine Heimatstadt. Doch statt einem Wiedersehen mit seinem Vater Sven erwartet ihn dessen Leiche im Badezimmer seines Elternhauses.
Auch ...

~ Olof Hagström wagt sich nach mehr als zwanzig Jahren zurück in seine Heimatstadt. Doch statt einem Wiedersehen mit seinem Vater Sven erwartet ihn dessen Leiche im Badezimmer seines Elternhauses.
Auch die Polizistin Eira Sjödin ist in die nordschwedische Region Ådalen zurückgekehrt, um ihre demente Mutter zu unterstützen. Und sie kann sich nur zu gut an Olof erinnern. Denn bevor er damals verschwand, hat er die Vergewaltigung und den Mord an der jungen Lina Stavred gestanden. Eira beginnt in dem Mordfall Sven Hagström zu ermitteln und stößt auf eine Wahrheit, die für alle zum Alptraum wird. ~

Aller Anfang ist schwer. So auch bei „Sturmrot“ von Tove Alsterdal. Die Handlung plätscherte dahin, zog sich in die Länge und hüpfte hin und her. Ich verlor beim Lesen immer wieder den Faden bis, ungefähr ab der Hälfte, der Aha-Effekt einsetzte. Denn ab da fügt sich alles ineinander. Und auch wenn die Spannung etwas fehlte, hat es in der zweiten Hälfte dann doch noch richtig Spaß gemacht. Insgesamt bleibt es aber düster und am Ende werden mit Sicherheit viele Leser enttäuscht aufschreien. Warum darf ich natürlich nicht verraten. Nur so viel: Ich persönlich fand den Schluss sehr gut gemacht. Aber ich mag es einfach, wenn es nicht so läuft, wie erwartet. Und es wird ja noch zwei weitere Teile geben.

Kurz: Ein ruhiger, düsterer Kriminalroman, der mich zu Beginn etwas verwirrt, zum Ende hin dann aber doch begeistert hat. Und ein Schluss, der den Leser bestürzt zurücklässt.

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Veröffentlicht am 26.07.2022

Ein toller Roman über Einsamkeit, Freundschaft, Verlust und Chancen.

Der Gesang der Flusskrebse
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Niemand kennt Kya Clark. Aber alle „kennen“ das Marschmädchen. Von ihrer Familie verlassen und von den anderen Bewohnern Barkley Coves isoliert, wächst sie ganz allein in der Flussmarsch auf. Ihre einzigen ...

Niemand kennt Kya Clark. Aber alle „kennen“ das Marschmädchen. Von ihrer Familie verlassen und von den anderen Bewohnern Barkley Coves isoliert, wächst sie ganz allein in der Flussmarsch auf. Ihre einzigen Begleiter sind die Muscheln und Seevögel. Bis sie auf Tate trifft, der ihrem Leben eine neue Richtung gibt und auf Chase, dessen Tod Kyas Leben zu zerstören droht.


Meine Erwartungen an „Der Gesang der Flusskrebse“ waren groß. Schließlich zierte das Buch eine Ewigkeit die Spiegel-Bestsellerliste und erobert ab August sogar die deutschen Kinos. Und tatsächlich ist der Roman von Delia Owens außergewöhnlich.
Mit Kya Clark lernt der Leser eine Protagonistin kennen, die es schafft, der Einsamkeit zu trotzen und unter den widrigsten Bedingungen in der Flussmarsch zu überleben. Dabei ist die Natur ihre wichtigste Stütze. Und genau das ist das Kernstück dieses Romans. Der Leser spürt auf jeder einzelnen Seite die Liebe und Verbundenheit zur Natur. Delia Owens bedient sich hier eines besonderen, fast ausschließlich beschreibenden Schreibstils, an den ich mich zugegebenermaßen erst einmal gewöhnen musste. Mir fehlten zu Beginn die Dialoge. Doch ich konnte mich, dank der einfühlsamen Stimme der Sprecherin Luise Helm, schnell rein hören. Die Faszination für Kya als Person und die Flussmarsch als Setting haben mich gefesselt. So konnten auch einige Längen mein Hörvergnügen nicht schmälern. Der Kriminalfall um den Tod von Chase gab der Geschichte noch mal etwas Spannung, störte aber gleichzeitig die Ruhe. Obwohl ich gerne Krimis lese, sehnte ich mich in diesem Fall, ähnlich wie Kya, aus dem Gerichtssaal zurück in die Marsch. Dennoch sorgten die Ermittlungen für eine interessante Abwechslung.


Kurz: Ein toller Roman über Einsamkeit, Freundschaft, Verlust und Chancen. Über Menschen in all ihren Facetten und die Liebe zur Natur. Ich werde noch eine lange Zeit gedanklich mit dem Boot durch die Flussmarsch fahren, um mit Kya Federn zu sammeln.

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Veröffentlicht am 24.07.2022

Eine schaurig schöne Horror Story

Whispering Fields - Blutige Ernte
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„Whispering Fields - Blutige Ernte“ von Thomas Finn ist wirklich spooky.
Kornkreise, verschwundene Menschen und kopflose Leichen in der Lausitz - die Kommissarin Sarah Richter und ihr sorbischer Kollege ...

„Whispering Fields - Blutige Ernte“ von Thomas Finn ist wirklich spooky.
Kornkreise, verschwundene Menschen und kopflose Leichen in der Lausitz - die Kommissarin Sarah Richter und ihr sorbischer Kollege Antonin Schultkas stehen vor einem Rätsel. Auch Tim Opitz will, zusammen mit seinen Freunden, die gruseligen Ereignisse im Zusammenhang mit seinem vermissten Zwillingsbruder aufklären. Dabei stoßen sie auf eine alte, sorbische Sage und auf ein eigentümliches Dorf, in dem nicht alles mit rechten Dingen zuzugehen scheint.

Hört sich spannend an, oder? Ist es auch. Ich mag ja so düstere Horror-Storys.
Die Geschichte ist echt fesselnd, das Thema der sorbischen Sage toll umgesetzt. Dann sind die Charaktere auch noch interessant und sympathisch. Was will man mehr? Okay, den ein oder anderen Schocker hatte man in ähnlicher Form schon mal woanders gesehen oder gelesen. Aber was solls? Auch hier haben sie wieder bestens funktioniert.
Einziges Manko: Die Dialoge in den unterschiedlichen Dialekten. Sie machen das Ganze zwar besonders authentisch, waren für mich, als Leser, aber kaum zu verstehen. Im eBook ist es sehr lästig, sich bis zur Legende durchzublättern. Aber zum Glück hielt sich das in Grenzen.

Kurz: Ein solider und spannender Horror-Thriller, der dem Leser die ein oder andere Gänsehaut beschert.

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Veröffentlicht am 15.07.2022

Eine zweite Chance für "Schwarzlicht"

Schwarzlicht
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Vor längerer Zeit habe ich zusammen mit dem BookcrimeBuchclub
„Schwarzlicht“ von Camilla Läckberg und Henrik Fexeus gelesen. Und es fing auch sehr vielversprechend an. Doch leider flachte meine Begeisterung ...

Vor längerer Zeit habe ich zusammen mit dem BookcrimeBuchclub
„Schwarzlicht“ von Camilla Läckberg und Henrik Fexeus gelesen. Und es fing auch sehr vielversprechend an. Doch leider flachte meine Begeisterung schnell wieder ab. Die beiden Protagonisten – die Kommissarin Mina Dabiri und der Mentalist Vincent Walder - hatten derart stark mit ihren persönlichen Problemen zu kämpfen, dass die Mordfälle total in den Hintergrund gerieten. Auch die aufkeimende Anziehung zwischen den beiden rückte zu sehr in den Fokus und wirkte für mich stellenweise etwas lächerlich. Aber das ist Geschmackssache. Es gibt sicherlich Leser, die drauf stehen. Ich für meinen Teil habe die Leserunde nach der Hälfte verlassen.
Aaaaber, ich habe nicht wirklich abgebrochen, sondern „Schwarzlicht“ nochmal eine zweite Chance gegeben. Wochen nach der Leserunde habe ich den Thriller als Hörbuch gehört. Ich wollte dann doch wissen, wie das Ganze zu Ende geht. Und so nebenbei gehört, hat die Geschichte mir dann eigentlich ganz gut gefallen. Stellenweise habe ich richtig mitgefiebert. Dennoch bleiben die Längen, in denen die beiden Protas mit ihren Marotten den größten Raum einnehmen. Bei einem Hörbuch kann man die Hörgeschwindigkeit zum Glück an den entsprechenden Stellen erhöhen. So war es am Ende, dem Hörbuch sei Dank, dann doch noch ein solider Thriller.
Kurz: Wer sich für den Thriller „Schwarzlicht“ interessiert, Protagonisten mit zu vielen Problemen aber nervig findet, sollte vielleicht lieber zum Hörbuch greifen.

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Veröffentlicht am 01.07.2022

Für mehr Toleranz, mehr Akzeptanz, mehr Vielfalt und mehr Herz.

Lilly gehört dazu!
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~ Lilly hat das Downsyndrom.
Manche sagen, Lilly sieht ein wenig seltsam aus.
Papa sagt, Lilly hat das kleine Extra.
Mama sagt, Lilly ist ein Sonnenschein.
Ihre Schwester sagt: „Lilly ist einfach Lilly. ...

~ Lilly hat das Downsyndrom.
Manche sagen, Lilly sieht ein wenig seltsam aus.
Papa sagt, Lilly hat das kleine Extra.
Mama sagt, Lilly ist ein Sonnenschein.
Ihre Schwester sagt: „Lilly ist einfach Lilly. Ich habe sie sehr lieb.“ ~

„Lilly gehört dazu!“ von Irmgard Partmann lässt uns die Welt mit der Leichtigkeit und Unschuld von Kinderaugen sehen. Es erinnert uns auf ganz zauberhafte Art daran, dass Menschen verschieden sind, dass jeder andere Stärken und Schwächen hat und dass genau das ganz wundervoll ist. Denn letztendlich haben wir doch eins gemeinsam. Wir sind alle Menschen. Und das reicht als Gemeinsamkeit doch vollkommen aus. Einige von uns haben nur verlernt, die Welt durch Kinderaugen zu betrachten.

Von mir gibt es an dieser Stelle eine ganz klare Leseempfehlung.

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