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Veröffentlicht am 08.10.2023

Ein sprachliches Meisterwerk

Gebranntes Kind sucht das Feuer
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In „Gebranntes Kind sucht das Feuer“ von Cordelia Edvardsons begleiten wir die Autorin auf ihrer bewegenden Reise in die Vergangenheit. Noch einmal durchlebt „Das Mädchen“ als Dreivierteljüdin das Grauen ...

In „Gebranntes Kind sucht das Feuer“ von Cordelia Edvardsons begleiten wir die Autorin auf ihrer bewegenden Reise in die Vergangenheit. Noch einmal durchlebt „Das Mädchen“ als Dreivierteljüdin das Grauen des Holocaust, den Verrat ihrer Mutter, die Hölle von Auschwitz und die Begegnung mit Dr. Mengele.
Meine persönliche Lesermeinung:
Romane zu diesem Thema sind immer harte Kost. Dass es sich hier um die autobiographische Erzählung einer Holocaust-Überlebenden handelt, macht die Sache für den Leser nicht leichter. Auch wenn die Autorin die wohl nötige Distanz schafft, indem sie hauptsächlich von „dem Mädchen“ spricht, merkt man, wie sehr sie mit ihren Erinnerungen zu kämpfen hat. Und es wird deutlich, dass die kleine Cordelia als Person in dieser furchtbaren Zeit fast gänzlich verschwunden ist. Durch die gut überlegten Formulierungen und die gewählte Ausdrucksweise wird der Abstand zu den Geschehnissen zusätzlich verstärkt. Dadurch wird es dem Leser erschwert, wirklich in die Geschichte einzutauchen. Man ist nur ein Zuhörer, weit im Abseits. So wird dem Leser hier zwar ein sprachliches Meisterwerk präsentiert, das aufgrund der Schönheit der Worte allein schon lesenswert ist. Die Emotionen bleiben dadurch aber leider etwas auf der Strecke. Dennoch ein wichtiges Holocaust-Zeugnis, dass gelesen werden sollte. Hervorheben möchte ich an dieser Stelle das wirklich informative und wichtige Nachwort von Daniel Kehlmann.

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Veröffentlicht am 27.09.2023

Eine wundervolle Geschichte über das Glück, und was es zu verändern imstande ist.

Herr Glück und Frau Unglück
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Frau Unglück ist mit ihrem neuen Nachbarn so gar nicht zufrieden. Herr Glück aus Haus Nr.12 gestaltet alles fröhlich und bunt. Außerdem ist er freundlich und hat immer gute Laune.
Für Frau Unglück steht ...

Frau Unglück ist mit ihrem neuen Nachbarn so gar nicht zufrieden. Herr Glück aus Haus Nr.12 gestaltet alles fröhlich und bunt. Außerdem ist er freundlich und hat immer gute Laune.
Für Frau Unglück steht fest: Herr Glück muss weg!
Doch bevor sie etwas gegen den ungeliebten Nachbarn unternehmen kann, bemerkt sie, dass das Glück schon längst auch bei ihr eingezogen ist.

Eine zauberhaft illustrierte Geschichte für kleine und große Leser, die zeigt, dass das Glück überall zu Hause sein kann. Man muss ihm einfach nur die Tür öffnen...

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Veröffentlicht am 23.09.2023

Ein spannender und gut inszenierter Krimi

Sobald ihr mich erkennt
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Ein neuer Fall für DCI Jonah Sheens und sein Team.
Die alleinerziehende Mutter Aisling Cooley möchte endlich ihren verschollenen Vater finden und nutzt zu diesem Zweck eine DNA-Datenbank. Tatsächlich ...

Ein neuer Fall für DCI Jonah Sheens und sein Team.
Die alleinerziehende Mutter Aisling Cooley möchte endlich ihren verschollenen Vater finden und nutzt zu diesem Zweck eine DNA-Datenbank. Tatsächlich gibt es ein Match. Doch statt auf ihren Vater trifft Aisling auf einen Kriminalbeamten, der behauptet, dass entweder einer ihrer Söhne oder ihr Vater ein gesuchter Serienmörder sei. Für Aisling bricht die Welt zusammen. Sind ihre Familienmitglieder wirklich dazu in der Lage, unschuldige Frauen auf einem Scheiterhaufen zu verbrennen? Die Suche nach der Wahrheit, führt Aisling tief in ihre eigene Vergangenheit.

Meine persönliche Meinung zum Buch:
Nachdem „Was ich euch verschweige“ im letzten Jahr zu meinen Jahreshighlights gehörte, hatte ich natürlich sehr große Erwartungen an den neuen Teil. Und es war auch dieses Mal wieder ein spannender Fall. Ganz an den Vorgänger kam dieser Thriller nicht heran, aber es war dennoch ein solides Lesevergnügen. Gerade zum Ende hin wurde es richtig spannend. Nur Jonah Sheens kam etwas zu kurz. Sonst war er im Ermittlerteam die treibende Kraft. Dieses Mal spielte er eher eine Randrolle. Auch wenn der Rest des Teams total sympathisch ist, mir hat Jonah etwas gefehlt.

Kurz: Wieder mal ein spannender und gut inszenierter Krimi. Gytha Lodge hat es einfach drauf!

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Veröffentlicht am 21.09.2023

Eine Hommage an das Leben und den Tod gleichermaßen.

Und der Tod fragte sich, ob er (un)endlich ist
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Schluss. Aus. Vorbei! Der Tod kann nicht mehr. Ist es jetzt ein Burn-out oder eine ausgereifte Sinnkrise? Fakt ist: Er muss etwas ändern! Als Boandl Kramer mischt sich der Tod unter die Lebenden, um von ...

Schluss. Aus. Vorbei! Der Tod kann nicht mehr. Ist es jetzt ein Burn-out oder eine ausgereifte Sinnkrise? Fakt ist: Er muss etwas ändern! Als Boandl Kramer mischt sich der Tod unter die Lebenden, um von ihnen zu erfahren, warum er so gefürchtet, ja sogar gehasst wird. Dabei findet er heraus, was das Leben ausmacht und auch, was Verlust bedeutet. Und er stellt sich die Frage, ob auch er vielleicht gar nicht unendlich ist...

Meine persönliche Meinung zum Buch:
Ja, der Tod ist ein netter Geselle und er kann unterhalten. Das beweist der Boandlkramer im Laufe der Geschichte mehr als einmal. Diesen Roman aber nur zu Unterhaltungszwecken zu lesen, wäre Verschwendung der Lesezeit und der geschriebenen Worte. Wer dieses Buch lesen möchte, sollte bereit sein, sein bisheriges Leben zu reflektieren, über sein mögliches Leben nachzudenken, und damit verbunden auch über den garantierten Tod.
Ich für meinen Teil hatte, bevor ich den Schnitter in dieser Geschichte kennenlernen durfte, weit mehr Erwartungen an das Leben, als an den Tod. Mein Ableben war mir – da sowieso unabänderlich – ziemlich egal. Jetzt würde ich mich sehr freuen, wenn mich so ein sympathischer „Mensch“ wie der Boandl holen kommen würde (natürlich erst, wenn es an der Zeit ist). Und wenn ich ihm auf dem Weg zur Jenseitspforte von meinem aufregenden und ereignisreichen Leben erzählen könnte. Ich bin optimistisch, dass das klappt. Für alle, die da für sich noch Zweifel haben: Lest gerne dieses Buch, denn es ist eine Hommage an das Leben und den Tod gleichermaßen.

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Veröffentlicht am 17.09.2023

Kurzweilig, spannend und absolut lesenswert.

Nicht ein Wort zu viel
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In der Kürze liegt ja bekanntlich die Würze. Aber eine komplette Geschichte in nur 5 Wörtern zu erzählen scheint dann doch unmöglich zu sein! Oder? Die Buchbloggerin Faja erhält in „Nicht ein Wort zu viel“ ...

In der Kürze liegt ja bekanntlich die Würze. Aber eine komplette Geschichte in nur 5 Wörtern zu erzählen scheint dann doch unmöglich zu sein! Oder? Die Buchbloggerin Faja erhält in „Nicht ein Wort zu viel“ von einem Unbekannten genau diese Aufgabe. Schafft sie es nicht, muss ihr Kollege Claas sterben. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn Claas soll nicht das einzige Opfer bleiben.

Meine persönliche Meinung zum Buch:
Wehe dem Buchblogger, der vernichtende Rezensionen schreibt, ohne auf die Gefühle der Autoren Rücksicht zu nehmen. Hinter jedem Buch steckt doch ein Mensch, der sich für sein Herzensprojekt die Nächte um die Ohren geschlagen hat. Also bitte ehrlich, aber freundlich bleiben! Das wäre meine Meinung. Nur würde ich natürlich niemanden umbringen, der glaubt sich durch eine Rezension unter der Gürtellinie profilieren zu müssen.
Doch genau das scheint in dem neuen Thriller von Andreas Winkelmann zu passieren. Hier geht jemand auf Bloggerjagd! Ich glaube, ich kann für die meisten Buchblogger sprechen: Wir nehmen es dir nicht übel, lieber Andreas! Denn dein Thriller weiß zu unterhalten. Ich habe ihn jedenfalls sehr gerne gelesen und bis zum Schluss gerätselt, was wirklich hinter der ganzen Sache stecken könnte. Die kurzen Kapitel und die sympathischen und durchaus interessanten Charaktere lassen den Leser nur so durch die Seiten fliegen. Das Ende ist gut konstruiert und hat mich irgendwie auch ein wenig bestürzt zurückgelassen.

Ich sage es mal in 5 Wörtern: Kurzweilig, spannend und absolut lesenswert.

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