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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.01.2023

Ein großartiger Thriller, nicht nur für Stephen King Fans.

Die Wälder
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~ Tim ist tot und für Nina bricht eine Welt zusammen. Als sie in einer rätselhaften letzten Nachricht erfährt, dass ihr Freund aus Kindertagen kurz davor war, das Geheimnis um seine verschwundene Schwester ...

~ Tim ist tot und für Nina bricht eine Welt zusammen. Als sie in einer rätselhaften letzten Nachricht erfährt, dass ihr Freund aus Kindertagen kurz davor war, das Geheimnis um seine verschwundene Schwester zu lösen, nimmt sie Kontakt zu ihrer alten Clique auf. Denn sie hatten sich damals eines geschworen: Das Monster aus den Wäldern für seine Taten bluten zu lassen. ~

Auf den ersten Seiten des Thrillers „Die Wälder“ von Melanie Raabe beschäftigte mich nur eine Frage: Wird das etwa ein billiger Abklatsch von Stephen King? Die Parallelen zu „ES“ sind nicht zu leugnen.
Aber dennoch weit gefehlt. Melanie Raabe hat es tatsächlich geschafft, aus der Grundidee des mordenden Clowns ihre eigene Geschichte zu machen. Denn die Bedrohung in den Wäldern des Dorfes ist nicht den Ängsten der Kinder entsprungen, sondern ziemlich real. Ein Monster aus Fleisch und Blut. Aber nicht weniger gruselig. Ich war schon nach den ersten Seiten in der Geschichte gefangen und habe bis zum Schluss durchgezittert. Ganz großes Kino, liebe Melanie.

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Veröffentlicht am 30.12.2022

Wenn maximale Sicherheit auch maximale Überwachung bedeutet...

Die App – Sie kennen dich. Sie wissen, wo du wohnst.
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Das Smart Home System Adam macht das Leben von Hendrik und Linda leichter. Und ihr Zuhause sicherer. Das glauben sie zumindest. Bis Linda eines Nachts aus ihrem Heim verschwindet. Die Polizei ist ratlos. ...

Das Smart Home System Adam macht das Leben von Hendrik und Linda leichter. Und ihr Zuhause sicherer. Das glauben sie zumindest. Bis Linda eines Nachts aus ihrem Heim verschwindet. Die Polizei ist ratlos. Und die App weiß mehr, als sie preisgibt.

Endlich habe ich „Die App“ von Arno Strobel von meinem Sub erlöst. Höchste Zeit, wenn ihr mich fragt. Denn der Thriller hat mich wirklich gut unterhalten. Toller Plot, tolle Charaktere, tolle Auflösung am Ende... Auch wenn die Handlung zum Schluss vorhersehbar war, schmälerte das mein Lesevergnügen nicht. Denn die Story ist einfach gut und spannend geschrieben. Hier gibt es wirklich nichts zu meckern. Vielleicht ist es für mich jetzt nicht direkt ein Highlight, aber „Die App“ gehört auf jeden Fall zu den sehr guten Büchern in diesem Jahr.

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Veröffentlicht am 23.11.2022

Ein perfekt inszenierter Kriminalroman, den man nicht mehr aus der Hand legen kann.

Was ich euch verschweige
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~ Um meine Schwester zu finden, müssen Sie also in den Spiegel schauen und wirklich erkennen, was Sie darin sehen. Sie müssen an all den dunklen Orten graben. All die Gelegenheiten unter die Lupe nehmen, ...

~ Um meine Schwester zu finden, müssen Sie also in den Spiegel schauen und wirklich erkennen, was Sie darin sehen. Sie müssen an all den dunklen Orten graben. All die Gelegenheiten unter die Lupe nehmen, bei denen Sie ihre eigenen Interessen über die von anderen gestellt haben. All die kleinlichen und egoistischen Dinge, die Sie getan haben. Ist es nicht eigenartig, wie Sie bei alldem noch den Verstand bewahren und sich einreden können, Sie seien ein guter Mensch? ~

Detective Chief Inspector Jonah Sheens läuft ein blutüberströmtes Mädchen in die Arme. Keely Lennox behauptet, sie sei unverletzt. Sorgen müsse man sich allein um ihre kleine Schwester machen. Doch Nina bleibt verschwunden und die hochintelligente Keely scheint ein raffiniertes Spiel mit der Polizei zu spielen. Es beginnt ein verzweifelter Wettlauf gegen die Zeit.

Was für ein toller Krimi! Die Geschichte ist von der ersten bis zur letzten Seite durchgehend spannend. Es wechseln sich das Verhör von Keely und die Ermittlungsarbeit von Jonah und seinem Team ab, so dass sich dem Leser die Möglichkeit bietet, selbst nach Hinweisen zu suchen und mitzurätseln. Aber Vorsicht... nichts ist hier, wie es scheint, und man wird immer wieder von der Autorin aufs Glatteis geführt!

„Was ich euch verschweige“ von Gytha Lodge ist ein perfekt inszenierter Kriminalroman, den man nicht mehr aus der Hand legen kann.
Von mir gibt es die volle Punktzahl mit Sternchen.

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Veröffentlicht am 22.11.2022

Eine bewegende Geschichte vom Verlorensein in einer kalten Welt

Hund, Wolf, Schakal
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~ Jamshid muss mit seinen beiden Söhnen Saam und Nima aus dem Iran fliehen. Im arabisch dominierten Berlin-Neukölln treffen sie auf eine ihnen fremde Welt, in der ein anderer Krieg wütet. Zwischen Kleindealern ...

~ Jamshid muss mit seinen beiden Söhnen Saam und Nima aus dem Iran fliehen. Im arabisch dominierten Berlin-Neukölln treffen sie auf eine ihnen fremde Welt, in der ein anderer Krieg wütet. Zwischen Kleindealern und brutalen Straßengangs versuchen sich die Brüder ihren Platz zu erkämpfen. Dabei schlagen sie unterschiedliche Wege ein. ~

Ist wirklich jeder seines Glückes eigener Schmied? Oder arbeitet das Schicksal nicht manchmal so hartnäckig gegen einen, dass jede mögliche Entscheidung nur eine falsche Entscheidung sein kann. Dass der Weg schon vorgegeben zu sein scheint, egal wie groß der Wille ist, eine andere Richtung einzuschlagen.
Auf jeder Seite dieses Romans taucht der Leser tiefer in die innere Ordnung der Straßengangs ein, trifft auf das grausame und hoffnungslose Gefühl des Ausgeliefertseins in einer Gesellschaft, die nicht wirklich hinsieht. Wird konfrontiert mit dem harten und rücksichtslosen Kampf ums Überleben, und um ein klein wenig Würde.
Aber zwischen den Zeilen findet er auch eine vorsichtige Zartheit, einen kleinen Funken Verletzlichkeit.
Und genau dieser vermeintliche Widerspruch macht dieses Buch so wertvoll. Denn es entschuldigt nichts, aber erklärt vieles. Und schafft auf diese Weise vielleicht ein wenig Verständnis und Toleranz.

„Hund, Wolf, Schakal“ von Behzad Karim Khani – eine bewegende Geschichte vom Verlorensein in einer kalten Welt. Erbarmungslos ehrlich und dennoch voller Gefühl.

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Veröffentlicht am 14.11.2022

Eine unglaubliche Reise, auf der Suche nach Menschlichkeit in einer unmenschlichen Zeit.

Wo vielleicht das Leben wartet
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Kasan 1923: Ein Zug macht sich auf den Weg nach Samarkand. An Bord befinden sich fünfhundert Kinder, elternlos, von Krieg und Hungersnot gebeutelt, ausgemergelt und krank. Dejew wagt das Unmögliche, um ...

Kasan 1923: Ein Zug macht sich auf den Weg nach Samarkand. An Bord befinden sich fünfhundert Kinder, elternlos, von Krieg und Hungersnot gebeutelt, ausgemergelt und krank. Dejew wagt das Unmögliche, um sie vor dem sicheren Hungertod zu retten. Ohne Proviant, Kleidung, Heizmaterial für die Lokomotive und ohne Medikamente fährt er los, einer ungewissen Zukunft entgegen.

Puh, „Wo vielleicht das Leben wartet“ von Gusel Jachina ist harte Kost. So ein wichtiges und spannendes Thema, aber eben auch schwer verdaulich. Nicht nur die teils dramatischen Ereignisse während der Zugfahrt und der Rückblenden, auch die extremen Längen im Buch, waren für mich eine Herausforderung. Es gibt Momente, die sind so großartig geschrieben, dass sie Jahreshighlight-Qualität haben. Und dann gibt es wieder so extreme Längen, dass man den Roman am liebsten abbrechen würde. Aber es lohnt sich, durchzuhalten. Auch wenn ich mich an vielen Stellen echt gequält habe, bin ich froh über dieses Buch gestolpert zu sein. Es ist erschreckend, verstörend, dramatisch, tragisch und traurig, aber es schenkt auch die Hoffnung, dass selbst in den ausweglosesten Situationen, in den dunkelsten Zeiten, irgendwo noch Menschlichkeit auf einen wartet.

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