Von Osterhasenmädchen und verwunschenen Prinzessinnen
Sommerby 4. Am schönsten ist es in SommerbyKurzmeinung: Eine warmherzige Wohlfühlgeschichte zum Vorlesen und Mitfühlen ~ eine gelungene Fortsetzung, die man aber auch getrennt lesen kann
Rezension:
„Da fühlt es sich an, als ob sie das Glück einfach ...
Kurzmeinung: Eine warmherzige Wohlfühlgeschichte zum Vorlesen und Mitfühlen ~ eine gelungene Fortsetzung, die man aber auch getrennt lesen kann
Rezension:
„Da fühlt es sich an, als ob sie das Glück einfach nur einatmen muss. So sollte der Frühling sein, denkt Martha.“
Die Luft riecht so herrlich salzig, der Wind ist ein bisschen rauer als Zuhause, die Vögel zwitschern so vergnüglich und frei ~ es geht endlich wieder nach Sommerby!
Und so ruhig und beschaulich das kleine Örtchen auch ist, langweilig wird es hier niemals. In Sommerby gibt es immer etwas zu erleben und so ist es nicht verwunderlich, dass sich schon bald auch Martha, Mikkel und Mats in ganz neuen Abenteuern wiederfinden. Für Mikkel hat die Oma nämlich eine ganz besondere Überraschung, eine, die größer wird je länger man darauf wartet. Martha vermisst ihren Enes, der noch immer in den USA ist und sie beschleichen leise Zweifel, ob er immer noch ihr Enes ist. Wie gut, dass sie alle Hände voll damit zu tun hat der armen Aylin in der Schnasselbude zu helfen. Und der kleine Mats? Der erlebt sein ganz eigenes Frühlingsmärchen und stellt das beschauliche Leben von Oma Inge doch ganz schön auf den Kopf. Ob das Osterhasenmädchen in diesem Trubel noch rechtzeitig zu den drei Kindern finden kann?
In Kirsten Boies Geschichten über Sommerby einzutauchen ist jedes Mal wieder ein kleines „Nachhausekommen“ und hier möchte ich anmerken, dass es gar nicht schlimm ist, wenn man die vorherigen Bände nicht gelesen hat, denn auf ihre ganz eigene Art schafft es die Autorin ihre Leserschaft stets abzuholen, damit wir eine jede Geschichte für sich mit jeder Faser unseres Herzens genießen können.
In die Charaktere kann man sich hier nur verherzen. Sie sind authentisch und jeder für sich wunderbar sympathisch, auch wenn es hier und da ein paar kleine Reiberein gibt, sodass man sich rundum wohl fühlt, während man ihre großen und kleinen Abenteuer begleitet. Dabei sind sie so verschieden wie die Menschen es nur sein können und finden doch letztendlich immer wieder zueinander. Das ist wohl der Zauber von Sommerby und das finde ich ganz wundervoll.
Und auch die Lebensweisheit darf in diesem Buch nicht fehlen.
Auf sehr kindgerechte Weise schreibt Kirsten Boie so lebendig und bildhaft, so gefühlvoll und empathisch, dass man nicht anders kann als mitzufühlen, an mancher Stelle sogar mitzufiebern. Die Kapitel sind hierbei in einer guten Länge gehalten, die zum Vorlesen und Selberlesen einladen. Die wechselnden Perspektiven sind gut gewählt, lassen eine sanfte Spannung entstehen und wirken doch nicht chaotisch, sondern vielmehr auf eine Weise gewählt, die zur rechten Zeit einen tieferen Eindruck in den jeweiligen Charakter schenken.
Hierbei gibt es einen kleinen Aufbau in dem Buch, der, begleitet von schmuckhaften Illustrationen, die Zeit vor und zu Ostern beschreibt und das große Fest Stück für Stück näher bringt und dabei auch nicht an den wundervollen Ostertraditionen spart.
Und immer wieder gibt es so viele wundervolle Ansätze über die verschiedenen Lebensweisen wie beispielsweise Veganismus, der Umgang mit Tieren und auch Traditionen, über die man nachgrübeln und (mit den Kleinen) sprechen kann.
Und zum Schluss? Da gibt es natürlich das Happy End, denn in Sommerby wird alles wieder gut ~
So kann ich nur sagen: Das Buch war wirklich wundervoll zu lesen.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich den ersten Band in den Händen hielt und etwas irritiert war von der Schreib- und Ausdrucksweise und nun habe ich das kleine Örtchen Sommerby mit all seinen Bewohnern und Besuchern so ins Herz geschlossen, dass ich ganz traurig war, als ich sie alle wieder verlassen musste. „Am schönsten ist es in Sommerby“ ist ein Buch, so wertvoll und ungemein unterhaltsam, mit einer tollen Atmosphäre, zauberhaften Charakteren und jeder Menge Witz – nicht nur durch die kleinen, plattdeutschen Sprüche -. Es ist ein Buch mit so vielen Werten und Gelegenheiten auch das eigene Denken noch einmal näher zu betrachten. Ein Buch zum Hineinfühlen, ein Buch zum Wohlfühlen.