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Veröffentlicht am 22.03.2024

Von Drachen und Gefühlen

Ein Zuhause für deinen Drachen
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Strahlend weiße Schimmerschuppe, purpurn glühendes Schuppenkleid, ob nachtgeschwärzt, ob tintenblau, ob glatt, ob kühl, ob warm, ob rau. Sind sie frech oder ganz freundlich, gefährlich oder doch ganz sanft… ...

Strahlend weiße Schimmerschuppe, purpurn glühendes Schuppenkleid, ob nachtgeschwärzt, ob tintenblau, ob glatt, ob kühl, ob warm, ob rau. Sind sie frech oder ganz freundlich, gefährlich oder doch ganz sanft… Drachen können so unterschiedlich sein, genauso wie unsere Gefühle.
 
In dem wahrlich märchenhaft anmutenden Bilderbuch
 
„Ein Zuhause für deinen Drachen“
von Ulli Felber und Meike Schneider,
erschienen im Jupitermond Verlag,
 
erzählt das kleine Mädchen Mari der uraltenjungen Frau von ihrem Drachen, den sie tief in einem Berg versteckt hält und hüten muss.
Der Drache ist hier eine ganz wunderbar eingebrachte Metapher, denn während die beiden gemeinsam die verschiedenen Erscheinungsformen des Drachen erkunden, wird klar, dass sie über die Gefühle des kleinen Mädchens sprechen. Und die Botschaft ist wirklich wertvoll. Ein jedes Gefühl entsteht aus einem ganz besonderen Grund und ein jedes Gefühl hat seine ganz besondere Wirkung, aber auch seinen Nutzen. Gefühle gehören zu uns und sie sollten nicht tief in einem Berg versteckt gehalten werden, sondern brauchen ihren Platz in unseren Herzen und dort dürfen wir sie willkommen heißen.
 
Dies wird hier sehr kindgerecht erklärt, doch auch ein erwachsener (Vor)Leser kann hier in eine bunte, doch sehr sanfte Welt eintauchen und vielleicht ein wenig von sich selbst ergründen. Der Schreibstil macht es einem leicht, denn er ist sehr angenehm zu lesen und erinnert mich auf seine poetische und so wunderbar harmonische Weise an einen lyrischen Singsang. Er schafft eine zauberhafte Atmosphäre für ein so tiefgründiges Gespräch.
 
Und begleitet wird die Geschichte von märchenhaften Illustrationen, die etwas ganz leicht Nostalgisches haben und in ihren Farben zwar bunt, aber keineswegs grell sind.
 
So schließe ich das Buch und betrachte noch einmal sein Cover, welches auf ganz eigene Weise von Harmonie und der Akzeptanz der eigenen Gefühle flüstert. Und ich kann sagen:
 
„Ein Zuhause für deinen Drachen“ ist ein rundum gelungenes Bilderbuch, sanft in seiner Erzählweise und von wunderschönen Illustrationen untermalt, um Kindern ab 4 Jahren die wundersame Welt der Gefühle näher zu bringen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen.

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Veröffentlicht am 11.03.2024

Von Osterhasenmädchen und verwunschenen Prinzessinnen

Sommerby 4. Am schönsten ist es in Sommerby
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Kurzmeinung: Eine warmherzige Wohlfühlgeschichte zum Vorlesen und Mitfühlen ~ eine gelungene Fortsetzung, die man aber auch getrennt lesen kann

Rezension:
„Da fühlt es sich an, als ob sie das Glück einfach ...

Kurzmeinung: Eine warmherzige Wohlfühlgeschichte zum Vorlesen und Mitfühlen ~ eine gelungene Fortsetzung, die man aber auch getrennt lesen kann

Rezension:
„Da fühlt es sich an, als ob sie das Glück einfach nur einatmen muss. So sollte der Frühling sein, denkt Martha.“

Die Luft riecht so herrlich salzig, der Wind ist ein bisschen rauer als Zuhause, die Vögel zwitschern so vergnüglich und frei ~ es geht endlich wieder nach Sommerby!
Und so ruhig und beschaulich das kleine Örtchen auch ist, langweilig wird es hier niemals. In Sommerby gibt es immer etwas zu erleben und so ist es nicht verwunderlich, dass sich schon bald auch Martha, Mikkel und Mats in ganz neuen Abenteuern wiederfinden. Für Mikkel hat die Oma nämlich eine ganz besondere Überraschung, eine, die größer wird je länger man darauf wartet. Martha vermisst ihren Enes, der noch immer in den USA ist und sie beschleichen leise Zweifel, ob er immer noch ihr Enes ist. Wie gut, dass sie alle Hände voll damit zu tun hat der armen Aylin in der Schnasselbude zu helfen. Und der kleine Mats? Der erlebt sein ganz eigenes Frühlingsmärchen und stellt das beschauliche Leben von Oma Inge doch ganz schön auf den Kopf. Ob das Osterhasenmädchen in diesem Trubel noch rechtzeitig zu den drei Kindern finden kann?

In Kirsten Boies Geschichten über Sommerby einzutauchen ist jedes Mal wieder ein kleines „Nachhausekommen“ und hier möchte ich anmerken, dass es gar nicht schlimm ist, wenn man die vorherigen Bände nicht gelesen hat, denn auf ihre ganz eigene Art schafft es die Autorin ihre Leserschaft stets abzuholen, damit wir eine jede Geschichte für sich mit jeder Faser unseres Herzens genießen können.

In die Charaktere kann man sich hier nur verherzen. Sie sind authentisch und jeder für sich wunderbar sympathisch, auch wenn es hier und da ein paar kleine Reiberein gibt, sodass man sich rundum wohl fühlt, während man ihre großen und kleinen Abenteuer begleitet. Dabei sind sie so verschieden wie die Menschen es nur sein können und finden doch letztendlich immer wieder zueinander. Das ist wohl der Zauber von Sommerby und das finde ich ganz wundervoll.

Und auch die Lebensweisheit darf in diesem Buch nicht fehlen.

Auf sehr kindgerechte Weise schreibt Kirsten Boie so lebendig und bildhaft, so gefühlvoll und empathisch, dass man nicht anders kann als mitzufühlen, an mancher Stelle sogar mitzufiebern. Die Kapitel sind hierbei in einer guten Länge gehalten, die zum Vorlesen und Selberlesen einladen. Die wechselnden Perspektiven sind gut gewählt, lassen eine sanfte Spannung entstehen und wirken doch nicht chaotisch, sondern vielmehr auf eine Weise gewählt, die zur rechten Zeit einen tieferen Eindruck in den jeweiligen Charakter schenken.

Hierbei gibt es einen kleinen Aufbau in dem Buch, der, begleitet von schmuckhaften Illustrationen, die Zeit vor und zu Ostern beschreibt und das große Fest Stück für Stück näher bringt und dabei auch nicht an den wundervollen Ostertraditionen spart.

Und immer wieder gibt es so viele wundervolle Ansätze über die verschiedenen Lebensweisen wie beispielsweise Veganismus, der Umgang mit Tieren und auch Traditionen, über die man nachgrübeln und (mit den Kleinen) sprechen kann.

Und zum Schluss? Da gibt es natürlich das Happy End, denn in Sommerby wird alles wieder gut ~


So kann ich nur sagen: Das Buch war wirklich wundervoll zu lesen.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich den ersten Band in den Händen hielt und etwas irritiert war von der Schreib- und Ausdrucksweise und nun habe ich das kleine Örtchen Sommerby mit all seinen Bewohnern und Besuchern so ins Herz geschlossen, dass ich ganz traurig war, als ich sie alle wieder verlassen musste. „Am schönsten ist es in Sommerby“ ist ein Buch, so wertvoll und ungemein unterhaltsam, mit einer tollen Atmosphäre, zauberhaften Charakteren und jeder Menge Witz – nicht nur durch die kleinen, plattdeutschen Sprüche -. Es ist ein Buch mit so vielen Werten und Gelegenheiten auch das eigene Denken noch einmal näher zu betrachten. Ein Buch zum Hineinfühlen, ein Buch zum Wohlfühlen.

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Veröffentlicht am 05.03.2024

Eine berührende, warmherzige Geschichte für Zwischendurch

Die Wundersammler
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Es ist ein kleines, handliches Buch, welches mir da in die Hände gefallen ist und vorsichtig streiche ich mit den Fingern über das Cover des Schutzumschlages. Die wunderschönen Farben harmonieren auf so ...

Es ist ein kleines, handliches Buch, welches mir da in die Hände gefallen ist und vorsichtig streiche ich mit den Fingern über das Cover des Schutzumschlages. Die wunderschönen Farben harmonieren auf so sanfte Weise, dass es beinahe wie ein kleines Gemälde wirkt.

Der Klappentext stimmte mich neugierig und auch die kleine Einschätzung erreichte mein Herz: „Ein kluges und inspirierendes Buch über die kleinen und großen Wunder im Leben.“ So tauchte ich voller Erwartung in die Geschichte ein.

Der Einstieg war dann jedoch etwas holprig. Ein Brief, der die Veränderung eines Lebens in sich birgt und doch sogleich an Wichtigkeit verlor, als sich die Geschichte in der Beschreibung von Orten und Personen verirrte, nur um bald darauf die Perspektive zu wechseln.
Und obschon der Schreibstil des Buches meinem Geschmack entspricht, sich leicht und wohlig anfühlt, die umschweifenden Beschreibungen ein wundervolles Bild in meine Seele malen, irgendwie heimelig und ein bisschen wie Urlaub anmutend, fragte ich mich doch wohin mich diese Reise führen würde. Aber vielleicht war es gerade das, was mich neugierig werden ließ und so las ich mit leiser Gespanntheit weiter, lernte neue Bekannte und Namen kennen und verlor doch nicht den Überblick. Es war interessant insbesondere die drei (für mich gehört Franka dazu) Hauptcharaktere auf ihrem Weg zu sich selbst zu begleiten.

Eine junge Frau, eine Soziologiestudentin, die mit der Fertigstellung ihrer Arbeit zum Thema Wunder hadert. Ein sanfter Pater, der an der Richtigkeit seines Lebens zweifelt und sein ganz eigenes Kreuz auf dem Rücken trägt. Und ein altkluges Mädchen mit dem Herzen am rechten Fleck und einer ganz eigenen Weltansicht. Drei Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein könnten, finden zusammen, um sich gemeinsam auf die Suche zu machen. Und ich persönlich finde diese Mischung gelungen, zeigt sie doch auf ganz eigene Art die verschiedenen Sichtweisen der Menschheit. Ich muss jedoch gestehen, dass es mir hier und da an Tiefe gefehlt hat. Zwar empfinde ich alle Charaktere als ausgesprochen interessant und auf sanfte Weise sympathisch, doch blieb das Gefühl der Distanziertheit, eine seltsame Befangenheit ihrem wahren Naturell gegenüber.

Auch bezugnehmend auf das wundervolle Thema Wunder bin ich noch immer auf der Suche, denn eine kernige Aussage, eine weise Antwort, wird nicht gegeben.

Dafür jedoch – und das möchte ich herzlichst betonen – regt die Geschichte dazu an selbst ein wenig zu grübeln, ein wenig nachzudenken über die Welt und ihre kleinen und großen Wunder, jene Dinge, die für uns ein Wunder sein können. Es werden wundervolle Denkanstöße gegeben, die inspirieren und anregen und so fand ich zurück zu der kleinen Einschätzung, die mein Herz erreichte und ich kann sagen: Dies ist wirklich eine berührende, warmherzige Geschichte für Zwischendurch.

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Veröffentlicht am 29.02.2024

Frohe Ostern in Holly Pond Hill

Frohe Ostern
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Kurzmeinung: Ein liebevoll gestaltetes Buch, dass einem die Osterzeit versüßt ~

Wer ist eigentlich Meister Lampe? Und warum bringt ein Hase die Ostereier? Wo finde ich tolle Rezepte und Spielanregungen ...

Kurzmeinung: Ein liebevoll gestaltetes Buch, dass einem die Osterzeit versüßt ~

Wer ist eigentlich Meister Lampe? Und warum bringt ein Hase die Ostereier? Wo finde ich tolle Rezepte und Spielanregungen für Kinder zur Osterzeit?
Die Antworten zu diesen und noch vielen weiteren Fragen finden sich in Holly Pond Hill, genauer gesagt, in dem neuen Buch „Frohe Ostern“ von Marianna Korsh, illustriert von Susan Wheeler und erschienen im Wunderhaus Verlag.

Begleitet von den liebevoll nostalgischen Illustrationen von Susan Wheeler werden die fantasievollen Geschichten, Anleitungen und Rezepte rund um das Osterfest lebendig und lassen den Frühling in Haus und Herz einziehen. Und nicht nur die junge Leserschaft wird ermuntert kreativ zu werden. Ob allein in der gemütlichen Behaglichkeit einer friedvollen Stille oder zusammen mit kleinen Abenteurern und Entdeckerinnen, das Buch ist etwas für die ganze Familie und bietet auf insgesamt 82 Seiten eine Vielzahl an interessanten und humorvollen Werken, mit welchen sich die Osterzeit auf ganz eigene Weise versüßen lässt.
So gibt es beispielsweise die Abschnitte „Osterhasen Geschichten“ und „Osterrezepte, aber auch „Basteln zu Ostern“ und „Osterspiele“, mit welchen sich die Zeit des Wartens auf den Osterhasen verkürzen lässt. Hierbei braucht es auch keine teuren Materialien oder umfangreichen Hilfsmittel, denn alles ist sehr gut und anschaulich erklärt und einfach nachzumachen.

Besonders gut gefallen hat mir hierbei, dass alles recht einfach, doch voller Liebe gestaltet ist und auch die kleine Prise Humor nicht fehlt. So gibt es auf jeder Seite etwas zu entdecken und für mich wirkten vor allem die Illustrationen auf eine nostalgische Weise verträumt, die mich ganz eigentümlich berührt hat.

So kann ich sagen, dass sich das Buch ganz wunderbar als Geschenk eignet, auch für einen selbst und ganz gleich ob mit den Kleinen oder allein, es ist ein Buch, mit welchem sich die Osterzeit auf ganz eigene Weise versüßen lässt.

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Veröffentlicht am 25.02.2024

Eine ganz besondere Wendung

Hanni Hases Baumhaus
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Hell und milde wärmend scheint die aufgehende Wintersonne an diesem friedlichen Morgen in mein kleines Lesezimmer und ihre Strahlen kitzeln mich neckend. Ich muss niesen und beinahe wäre mir das Buch von ...

Hell und milde wärmend scheint die aufgehende Wintersonne an diesem friedlichen Morgen in mein kleines Lesezimmer und ihre Strahlen kitzeln mich neckend. Ich muss niesen und beinahe wäre mir das Buch von meinem Schoß gerutscht, ich kann es gerade noch so festhalten. Ich habe es mir gemütlich gemacht und lausche gerade dem Zwitschern der Vögel, dem leichten Wind, der um das Haus weht und dem Specht, der in der Ferne fleißig klopft. Ob er wohl auch gerade ein Baumhaus baut?

„Hanni Hases Baumhaus“,
geschrieben von Steve Richardson,
illustriert von Chris Dunn und
veröffentlicht im Wunderhaus Verlag,

erzählt die Geschichte des kleinen Hasenmädchens Hanni, welches gemeinsam mit den anderen Tierkindern beschließt einen Wettbewerb auszurichten, wer von ihnen das schönste Baumhaus bauen kann. Alle sind mit großem Eifer dabei und versuchen sich gegenseitig zu übertrumpfen, allen voran der Eichhörnchenjunge Jimmy, der Hanni nicht zutraut ein Baumhaus bauen zu können, schließlich ist sie nur ein Mädchen und hat keinen Vater. Doch Hanni hat einen Traum und sie wird alle überraschen.

Noch ehe ich in die gefühlvolle Geschichte eintauchte, blätterte ich durch das Buch und betrachtete die wundervollen, nostalgisch anmutenden Illustrationen. Sie begleiten die Geschichte so sanft in ihren harmonischen Farben und verleihen ihr eine ganz besondere, warme Atmosphäre.

Die Geschichte selbst ist mit einem angenehm sanften Schreibstil sehr berührend und spricht wichtige Themen an. Wir begleiten Hanni durch das Jahr und auf ihrem Weg den Wettstreit um das schönste Baumhaus zu bestreiten, doch erleben wir auch wie sie die Schwierigkeiten ihres Lebens meistert. Besonders gefallen hat mir hier, dass die Tierkinder ohne das Zutun der Erwachsenen für Harmonie sorgen, so werden beispielsweise Hänseleien nicht einfach hingenommen. Am Ende zeigt sich dann sogar die Einsicht.

Und so lässt mich diese wundervolle Bilderbuchgeschichte mit einem nachdenklichen Gefühl zurück und zufrieden betrachte ich noch einmal das wundervoll verträumte Cover.
Die Geschichte steckte voller Überraschung, berührte mich tief in meinem Herzen, erinnerte mich daran wie wichtig es ist an sich selbst und seine Träume zu glauben und zeigte einmal mehr, dass man nicht vorschnell urteilen sollte.

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