Die Schallplatte ist leider etwas emotionslos
SchallplattensommerHierbei handelt es sich um ein relativ kurzes Buch. Aber dennoch sprach mich die sommerlich angehauchte Geschichte mit den Geheimnissen an. Die Neugierde danach war geweckt.
In der Geschichte geht es ...
Hierbei handelt es sich um ein relativ kurzes Buch. Aber dennoch sprach mich die sommerlich angehauchte Geschichte mit den Geheimnissen an. Die Neugierde danach war geweckt.
In der Geschichte geht es um Maserati, die die Schule abgebrochen hat und im Imbiss ihrer Oma kellnert. Als einzig junges Mädchen in dieser Einöde bekommt sie immer wieder die Blicke der Gäste zu spüren. Als dann auch eine neue Familie in die Gegend zieht, bekommt sie es mit Theo und Caspar zu tun, die sich immer wieder an sie annähern. Dann taucht auch noch eine Schallplatte mit ihren Gesicht auf. Aber was hat es mit ihr und ihrer Mutter auf sich?
Ich kam gut ins Geschehen hinein, obwohl der Schreibstil aus der dritten Person beschrieben wurde. Manches wirkte dadurch trotzdem distanziert. Der Schreibstil war sonst locker und leicht gehalten. So kam ich recht flott durch die Geschichte.
Maserati muss mit ihrer Oma auskommen, die aber auch nicht immer ein gutes Haar an ihr lässt. Dabei kümmert sich gut um die Gäste.
Caspar hat immer einen lockeren Spruch auf den Lippen, dafür ist Theo etwas zurückhaltender. Aber dennoch freunden sie sich an. Sie verbringt daher immer wieder Zeit mit den einen oder anderen oder mit ihnen zusammen. Dann ist da auch noch Georg, der immer für sie da ist.
Trotz der Beschreibungen der Charaktere kam ich ihnen nie so richtig nahe. Jeder hat irgendwie etwas auf den Herzen oder ein kleines Geheimnis zu verbergen. Aber dennoch wurde vieles so schnell abgehandelt, sodass die Geschichte wenig in die Tiefe geht. Obwohl manche Geheimnisse schon schlimm sind, kann man kaum Emotionen dabei spüren. So fühlte es sich eher wie eine Abhandlung dessen an. Jetzt hat man es aufgedeckt, was dahintersteckt, dann ist es schon wieder vorbei damit.
Es ist eine sommerliche Geschichte, die langsam mehr über die Charaktere enthüllt. Dennoch wird alles nur oberflächlich erzählt und man weiß gar nicht, was die Geschichte eigentlich aussagen soll. Ist es manchmal besser nicht alle Geheimnisse eines anderen zu wissen und sich keine Vorurteile gegenüber anderen zu bilden, oder etwas anderes? Wahrscheinlich muss man für sich selber den eigentlichen Kernpunkt herausfinden. Aber das wäre besser gelungen, wenn die Geschichte noch etwas tiefgründiger gewesen wäre.
Des Weiteren war einfach vieles emotionslos beschrieben. Man betrachtete alles aus einer distanzierten Sichtweise. Zwischen den Protagonisten ging es auch immer hin und her, sodass man nicht wirklich wusste, zu wem Maserati sich nun hingezogen fühlte. Das Ende ließ eine Vermutung offen, zu wem sie eher den Kontakt hält.
Die Autorin konnte eine schöne sommerliche Atmosphäre schaffen, die mit den See und der Umgebung in ein kurzes Urlaubsfeeling entführte. Dennoch wirkte die Geschichte insgesamt leider wenig beeindruckend. Ich hatte mir jedenfalls mehr erhofft, mehr Tiefe, eine besser Auflösung und mehr Emotionen.
Fazit:
Es ist eine sommerliche Geschichte, wo man etwas Urlaubsfeeling zu spüren bekommt. Aber dennoch wirkte die Geschichte nicht sehr emotionsgeladen und wenig beeindruckend. Den Charakteren kam ich nie ganz nahe. Die Geschichte lebt von angedeuteten Geheimnisse, die sogar eigentlich schlimm sind, aber die Auflösung ist eher oberflächlich gehalten. So hätte ich mir etwas mehr Tiefe gewünscht, um die Kernaussage der Geschichte besser greifen zu können.
Bewertung: 3- / 5
Vielen Dank an den dtv-Verlag für das Rezensionsexemplar.