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Veröffentlicht am 16.08.2020

Die Lage rund um Weep spitzt sich immer mehr zu

Muse of Nightmares - Das Geheimnis des Träumers
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Achtung...evtl. Spoiler, da Buch 3 einer Reihe.

Endlich geht die Geschichte rund um Weep, Lazlo und Sarai weiter. Nachdem Band 2 so herzzerreißend und traurig geendet hatte, musste ich unbedingt wissen, ...

Achtung...evtl. Spoiler, da Buch 3 einer Reihe.

Endlich geht die Geschichte rund um Weep, Lazlo und Sarai weiter. Nachdem Band 2 so herzzerreißend und traurig geendet hatte, musste ich unbedingt wissen, wie es weitergeht.

Band 3 beginnt diesmal mit einem Prolog, in dem es um die Geschwister Nova und Kora geht, die Magie in sich tragen, aber auch erst durch das Mesarthium zum Vorschein kommt. Der Prolog war schon sehr spannend zu lesen. Aber lange erfährt man erst einmal nicht viel mehr von den beiden. Danach geht es mit der eigentlichen Geschichte weiter. Sarai ist nicht mehr so wie sie mal war und Minya hat nun die Fäden ihrer Seele in der Hand. Aber auch Lazlo ist ein anderer. Können Lazlo und Sarai dennoch einen Weg finden zusammenzusein? Kann Sarai noch in die Träume anderer eintauchen?

Ich konnte beim Lesen die Magie und die Posie spüren, die die Autorin mit ihrer Geschichte zum Vorschein bringt. Jedoch hatte man manchmal das Gefühl, dass nicht ganz so viel passiert. Die Geschichte war nicht durchgängig spannend, aber dennoch war sie vom Schreibstil her wieder schön zu lesen. Der Schreibstil ist wieder sehr poetisch, anschaulich und magisch gehalten. Die Autorin kann sehr gut mit Worten umgehen und der Geschichte dadurch etwas fantasievolles einhauchen.
Aber auch Lazlo und Sarai trugen zu einem guten Lesefluss bei. Zudem kommen auch die anderen Charaktere zu Wort, sodass der Handlung noch mehr Details gegeben wird. Man erfährt durch die kleineren Nebenhandlungen mehr von ihnen.

Lazlo und Sarai fand ich wieder sehr süß zusammen. Trotz der Umstände finden sie wieder einen Weg zusammen und können sich teilweise ihrer Liebe hingeben. Die Liebe und Zuneigung der beiden bringt die Autorin sehr poetisch in die Geschichte mit ein. Man hofft immer wieder mit den beiden mit, dass es am Ende eine gute Lösung für ihre Situation gibt.

Minya hat sich vom Charakter nicht verändert. Sie ist genauso böse wie immer. Aber so langsam kommt man dahinter, was ihre Gedankengänge sind und dass sie gefangen in sich selbst ist, aber auch mit einigen Albträumen zu kämpfen hat. Ich bin gespannt, was im Finalband dahingehend noch an die Oberfläche kommt.

Mehr über die Vergangenheit der Götter und den Ursprung zu erfahren fand ich spannend zu lesen. So kommen langsam immer mehr Details zum Vorschein, die zur Auflösung führen. Auch die Handlung von Nova und Kora aus dem Prolog wird weitergeführt, die mich fesselnd konnte und neugierig auf die Fortführung macht.

Fazit:
Die Geschichte spitzt sich immer mehr zu. Lazlo und Sarai fand ich wieder sehr süß zusammen trotz der Umstände, da sich beide verändert haben. Trotzdem hofft man mit ihnen mit, dass es eine gute Lösung für ihre Situation gibt. Ich hatte nur manchmal das Gefühl, dass in der Geschichte nicht ganz so viel passiert. Aber mehr über die Vergangenheit der Götter und den Ursprung zu erfahren fand ich spannend. Der Handlungsstrang von Nova und Kora konnte mich fesseln und macht neugierig auf die Fortführung bzw. auf das Finale.

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Veröffentlicht am 12.08.2020

Freundschaft, Liebe und mehr

Someone Else: Special Edition
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Achung!...evttl. Spoiler, da Band 2 einer Reihe.

Nachdem ich schon in "Someone New" Cassie und Auri etwas kennenlernen durfte, war ich schon sehr neugierig auf ihre Geschichte. Sie waren mir bereits dort ...

Achung!...evttl. Spoiler, da Band 2 einer Reihe.

Nachdem ich schon in "Someone New" Cassie und Auri etwas kennenlernen durfte, war ich schon sehr neugierig auf ihre Geschichte. Sie waren mir bereits dort sehr sympathisch.

Schon in Band 1 hat man gespürt, dass Cassie und Auri nicht nur Mitbewohner, sondern auch gute Freunde bzw. mehr füreinander sind. Aber keiner von beiden traut sich zu seinen Gefühlen zu stehen, da sie nicht ihre Freundschaft riskieren möchten. Zudem geben sie nach außen ein ziemlich ungleiches Paar ab, aber im inneren haben sie viele Gemeinsamkeiten.

Cassie ist durch ihre Krankheit etwas eingeschränkt. Zudem ist sie eher ein zurückhaltender Mensch. Sie meidet größere Menschenmassen. Sie geht in ihren Hobby, der Fantasy-Welt und dem Cosplay, auf.
Auri dahingehend ist Footballer und trifft sich auch öfter mit seinen Sportler-Kumpels. Er ist ein offener Typ, der jedoch auf die Meinung anderer bedacht ist.

Da man schon in Band 1 die Gemeinsamkeiten und was die beiden verbindet, feststellen konnte, war ich gleich sehr schnell im Geschehen drin. Man könnte meinen, dass es in der Geschichte nicht viel zu erzählen gibt. Denn man kann sich schon denken, wie die Geschichte ausgeht. Dennoch gibt es auch hier einigen Hürden zu meistern. Die beiden wollen ihre Freundschaft nicht auf's Spiel setzen, obwohl sie Gefühle füreinander hegen. Das auszusprechen fällt zudem schwer.

Vielleicht entstanden hier und da mal ein paar gezogene Szenen, aber dennoch wurde die Freundschaft intensiv beschrieben. Cassie und Auri sind einfach süß zusammen. Man konnte die Zuneigung der beiden sehr schön spüren und verstehen, warum sie sich zueinander hingezogen fühlen. Zudem konnte die Autorin aber auch die Ängste und Zweifel, die über die Freundschaft hinausgehen, sehr gut beschreiben.

Der Schreibstil von Laura Kneidl ist wieder gefühlvoll und angenehm gehalten. Die Geschichte ist durchgängig ruhig, aber zugleich unterhaltsam. Sie kommt ohne große Dramen aus und es müssen keine unerwarteten Geheimnisse gelüftet werden, was mir sehr gefallen hat. Dennoch ist die Handlung intensiv und schlüssig, woraus mich die Emotionen erreichen konnten.

Was mich etwas gestört hat ist, dass die Autorin viele Themen in einer Geschichte aufgreifen wollte. So wurden mehrere Themen angeschnitten, aber nicht weiterverfolgt. Es geht um Rassismuss, körperliche Krankheiten und teilweise um Mobbing, wenn man ein außergewöhnliches Hobby hat.
Zudem wurden viele Fantasy-Bücher und Serien erwähnt, die zwar ihre Gemeinsamkeiten unterstreichen sollten, aber manchmal auch etwas zu viel waren.

Auch kommen Micah und Julian sowie andere Charaktere in der Geschichte vor, was mir gefallen hat. Dennoch war mir Micah wieder nicht sehr sympathisch. Dafür bekommt Lucien, ein guter Freund von Cassie, eine kleine Rolle in diesem Buch. Er macht neugierig auf seine Geschichte, die dann im Folgeband behandelt wird.

Fazit:
Eine Geschichte, die gefühlvoll und ruhig gehalten ist. Es wurden viele Themen angeschnitten, die aber nicht immer weiterverfolgt wurden. Die Freundschaft, die Liebesgeschichte und auch die Zweifel sowie Ängste, die Cassie und Auri haben, konnte die Autorin intensiv und glaubhaft beschreiben. Insgesamt ist es eine süße Liebesgeschichte, die über eine Freundschaft hinausgeht. Ich bin schon auf Someone to Stay gespannt, wo es um Lucien und Aliza geht.

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Veröffentlicht am 03.08.2020

Beeindruckend und intensiv

After the Fire - Ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2021
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Auf "After the fire" bin ich durch eine Buchverlosung auf Lovelybooks aufmerksam geworden. Der Klappentext klang sehr vielversprechend. Ich hatte keine Ahnung, in welche Richtung es gehen sollte. Für mich ...

Auf "After the fire" bin ich durch eine Buchverlosung auf Lovelybooks aufmerksam geworden. Der Klappentext klang sehr vielversprechend. Ich hatte keine Ahnung, in welche Richtung es gehen sollte. Für mich klang es eher nach einer Dystopie, aber hier bekommt einen Einblick in eine Sektengemeinschaft.

Moonbeam gehört einer Glaubensgemeinschaft ("Die Heilige Kirche der Legion Gottes") an, die mit anderen Anhängern abseits auf einer Farm lebt. Father John als Prophet spricht zu seinen Anhängern in Namen Gottes. Die Gotteslegionäre müssen sich an gewisse Regeln halten. Sie dürfen keinen anderen Glauben und schon gar nicht an das "normale" System außerhalb haben. Father John bereitet sich auf den Kampf mit den Feind vor. Was passiert, wenn der Feind tatsächlich vor dem Tor steht?
Moonbeam ist eine Überlebende des Feuers und erzählt nach und nach die Gechichte, wie es dazu kam und wie das Leben auf dem Gelände war.

Die Geschichte ist in "Davor"- und "Danach"-Kapiteln eingeteilt. "Davor" bezeichnet das Leben auf der Farm vor dem Feuer und bei "Danach" ist der Krankenhausaufenthalt von Moonbeam beschrieben und wie sie langsam ins Leben zurückfindet. Ich fand die Unterteilung sehr gut gestaltet. Dadurch entstand auch ein gewisser Lesesog. Gerne habe ich die Davor-Kapitel gelesen, da sie sehr intensiv waren. Zudem hat der Autor einen flüssigen und unkomplizierten Schreibstil, sodass man der Geschichte gut folgen konnte.

Der Autor beschreibt das Sektenleben eindringlich und wie sich Leute an einen Glauben bzw. Propheten heften, der ihnen alles erzählen könnte. Sozusagen wie ein Mensch einen Glauben missbräuchlich verwendet und somit andere Menschen dadurch manipulieren kann.
Ich musste irgendwie bei den Erzählungen oft an Charles Manson denken. Denn die Gotteslegionäre von Father John schrecken auch vor Gewalt nicht zurück. Die Geschichte ist allerdings an die Sekte "Branch Davidians" in Waco in den 1990er Jahren angelehnt, die ebenso durch die Polizei belagert wurde.
Somit hat die Geschichte einen realen Hauch und eine glaubhafte bedrückende Atmosphäre.

Aber auch die Therapiesitzungen mit Dr. Hernandez, den FBI-Agenten Carlyle und mit Moonbeam waren eingehend und glaubhaft beschrieben. Selbst der Psychiater und der FBI-Agent, die schon vieles erlebt haben, sind von einigen Erzählungen schockiert. Ich fand es gut, dass der Autor auch ihre Gefühlsregungen auf das Erzählte mit eingebaut hat. Es wirkte insgesamt überzeugend und real.
Zudem merkt man langsam, wie Moonbeam aus sich herauskommt und auch gerne mehr erzählen möchte. Natürlich ist das belastend für sie, da sie sich bei ihr einige Schuldgefühle aufgetan haben. Sie hat mir in ihrer Erzählweise insgesamt gut gefallen. Sie war für mich greifbar dargestellt und ich konnte ihre Verletzlichkeit, aber auch ihren Mut, spüren.

Ab einem bestimmten Zeitpunkt konnte ich mir allerdings schon denken, was vorgefallen ist bzw. was Moonbeam getan hat. Dahingehend war die Geschichte etwas vorhersehbar und das Ende nicht ganz so spannend, aber dennoch hatte ich manche Dinge nicht so im Blick. Das Ende war somit gut, aber doch irgendwie unausgezählt. Vielleicht wäre hier noch etwas mehr drin gewesen.

Dennoch hat mich das Buch beeindruckt, da ich anfangs nicht mit so einer Thematik gerechnet hatte. Es ist mal etwas anderes und somit sehr interessant über so etwas zu lesen.

Fazit:
Eine beeindruckende Geschichte mit einer intensiven Thematik, mit der ich so nicht gerechnet hätte. Die Unterteilung der Kapitel in "Davor" und "Danach" fand ich spannend und übte einen Lesesog aus. Die Protagonistin Moonbeam, die als Ich-Erzählerin fungiert, wurde glaubhaft dargestellt. Ab einem bestimmten Zeiptunkt war die Geschichte jedoch etwas vorhersehbar und das Ende nicht mehr ganz so spannend.

Bewertung: 4+ / 5

Vielen Dank an Lovelybooks und den dtv-Verlag für das Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 22.07.2020

Schöner Abschluss, der aber auch für mehr offen lässt

Ich brenne für dich
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Achtung...evtl. Spoiler, da Band 3 einer Reihe!

Nach Band 2 war ich schon neugierig, wie sich die Konstellationen einzelner Protagonisten weiterentwickeln, aber auch wie es mit dem Reestablishment weitergeht.

Die ...

Achtung...evtl. Spoiler, da Band 3 einer Reihe!

Nach Band 2 war ich schon neugierig, wie sich die Konstellationen einzelner Protagonisten weiterentwickeln, aber auch wie es mit dem Reestablishment weitergeht.

Die Geschichte knüpft direkt an die Geschehnisse in Band 2 an. Juliette wurde verwundet und findet nun bei Warner Unterschlupf. Jedoch muss sie erfahren, dass 'Omega Point' total zerstört wurde. Es sieht fast so aus, als hätte niemand überlebt. Außerdem sinnt Juliette auf Rache, nachdem sie von Anderson verletzt wurde. Gemeinsam mit Warner möchte sie das Reestablishment stürzen. Wie entwickelt sich die Beziehung zwischen ihr und Warner weiter? Gibt es Überlebende?

Juliette macht in diesen Band eine große Veränderung durch. Sie möchte nicht mehr das verletzliche Mädchen sein, sondern mit ihrer Gabe etwas anfangen. Ihre Entwicklung fand ich einerseits gut, anderseits ging es mir auf einmal doch recht schnell. Sie bekommt auch Unterstützung von Warner, mit dem sie ihre Gabe weiterentwickelt. Aber auch Warner entwickelt sich weiter und man mag ihn fast schon mehr als Adam. In Bezug auf Adam mochte ich Juliette manchmal nicht. Ich konnte gut nachvollziehen, warum Adam so reagiert hat. Dennoch hat auch Adam in manchen Punkten überreagiert.
Allerdings könnte ich mich auch nicht richtig für einen von den beiden entscheiden. Ich mag sowohl Adam als auch Warner. Adam ist der beschützende liebevolle und Warner ist der geheimnisvolle Typ.
Des Weiteren sticht in diesem Band Kenji hervor. Ich musste häufig schmunzeln, wenn er sich humorvolle Wortgefechte mit den anderen lieferte. Er ist ein guter bester Freund, den man sich auch real wünscht.

Man bekommt wieder einen guten Einblick ins Juliettes Gedankenwelt, da diese ausführlich beschrieben wird. Der Schreibstil ist daher wieder sehr gefühlsbetont und intensiv gestaltet. Durch die spannenden und teils gefühlsintensiven Handlungen ergab sich außerdem einer guter Lesefluss, sodass ich gerne und schnell wissen wollte, wie die Geschichte endet.

Die Handlungen spielen sich größtenteils im Reestablishement bzw. im Hauptquartier von Warner ab. Juliette, Warner und die Überlebenden bereiten sich auf den Kampf vor, um Anderson und das Reestablishment zu stürzen. Aber man bekommt auch einen Einblick in das Gefühls- und Liebesleben von Juliette, was intensiv und emotional dargestellt ist. Es entstehen somit auch hitzige Diskussionen zwischen den Protagonisten.

Ein kleiner Kritikpunkt am Rande, der mir immer wieder aufgestoßen ist, ist, dass Warner oft Juliette mit "Süße" anspricht. Ich fand es an vielen Stellen nicht so wirklich passend.

Insgesamt haben mir die Handlungen und die Weiterentwicklung gut gefallen. Es wird jedoch mehr auf den Charakterentwicklung Wert gelegt und der Kampf wird am Ende schnell abgehandelt. Die dystopische Welt spielt zwar immer Hintergrund mit, aber dennoch erfährt nicht so viel davon.

Die Geschichte ist für mich gleichspannend wie im Band 2 geblieben und ein schöner Abschluss der Trilogie. Dennoch lässt das Ende verspüren, dass es noch mehr zu erzählen gibt. Im Englischen gibt es weitere Teile. Schade, dass diese nicht ins Deutsche übersetzt wurden. Ich würde die Geschichte nach dieser Trilogie gerne weiter verfolgen.

Fazit:
Im Abschlussband der Trilogie wird man auch wieder von spannenden Handlungen in den Bann gezogen. Das Hauptaugenvermerk liegt auf den Charakterentwicklungen, die auch für emotionsgeladene Handlungen sorgen. Der eigentliche Kampf in dieser dystopischen Welt spielt sich erst zum Ende ab, der einen würdigen Abschluss gibt. Als besonderer Charakter sticht für mich Kenji hervor, der mich öfter zum Schmunzeln brachte.
Insgesamt hat mir die Trilogie gut gefallen, da sie sehr gefühlvolle Aspekte enthält und durch einen ungewöhnlichen gewöhnungsbedürftigen, aber auch liebevollen und sprachgewaltigen Schreibstil besticht. Zudem tragen die Charaktere zu einem spannenden Handlungsverlauf bei.

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Veröffentlicht am 18.07.2020

Mutige Mädchen in der Wildnis - jedoch fehlte es an Spannung

Wild Flower - Die Gesetzlose
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Eine Geschichte, die im wilden Westen spielt und somit mal etwas anderes im Fantasy-Bereich ist, hat mich neugierig gemacht.

Zuallererst lernt man die Geschehnisse im Welcome House kennen. Dort werden ...

Eine Geschichte, die im wilden Westen spielt und somit mal etwas anderes im Fantasy-Bereich ist, hat mich neugierig gemacht.

Zuallererst lernt man die Geschehnisse im Welcome House kennen. Dort werden junge Frauen ab ihren 16. Lebensjahr jede Nacht an Männer (oder auch Aufschneider genannt) verkauft, zuvor werden sie als Haushälterinnen gehalten. Meist wurden sie von ihrer Familie dorthin verkauft, damit für sie gesorgt ist. Jedoch sind sie dann nur noch dem Welcome House verschrieben und werden sogar gebrandmarkt.
Die Schwestern Clem und Aster leben in einem Welcome House unweit der Wildnis in Green Creek. Zum 16. Geburtstag von Clem steht ihr erste Nacht mit einem Aufschneider an. Jedoch verläuft diese nicht nach Plan. Aster sieht daraufhin nur die Flucht, um ihre Schwester zu beschützen. Weitere Mädchen schließen sich der Flucht an. Jedoch lauern in der Wildnis einige Gefahren. Können sie ihre Flucht unbeschadet überstehen und wohin können sie fliehen?

Die Schwestern Aster und Clem haben mir zusammen gut gefallen. Sie wollen sich gegenseitig beschützen und halten zusammen. Clem tritt allerdings mehr in den Hintergrund und sie wirkte insgesamt manchmal zu gutgläubig. Aster wird zur Anführerin der kleinen Gruppe und ist eher misstrauisch. Meistens ist eine Schwester etwas dominanter, vor allem die größere Schwester. Das kenne ich aus persönlicher Erfahrung. Daher wirkte es sehr authentisch. Jedoch könnte man einige Entscheidungen von Aster in Frage stellen. Widerum muss einer die Entscheidungen treffen, auch wenn ich mit Blick von außen anders gehandelt hätte. Dennoch kann man ihren Mut bewundern.
Zudem macht Violet, die eigentlich im Welcome House der Liebling war, eine große Entwicklung durch und man erfährt mehr über sie. Das fand ich sehr spannend.
Auf der Flucht treffen sie außerdem auf den Wegemann Zee. Ich hatte anfangs genauso wie Aster Zweifel, ob er der Frauengruppe vollgesonnen ist. Denn er verschweigt zu Anfang einiges. Dadurch wirkte er aber auch etwas geheimnisvoll. Trotzdem konnte ich keinen direkten Bezug zu ihm finden.

Die Beschreibungen des Weltenaufbaus rund um das Welcome House und die Wildnis konnte ich mir bildlich sehr gut vorstellen. Der Schreibstil war somit klar, angenehm und anschaulich zu lesen.

Des Weiteren gibt es einen Fantasyanteil, u.a. die Blumentattoos am Hals der Mädchen, dadurch sind sie gebrandmarkt und können diese nicht verdecken ohne Schaden zu nehmen oder die sogenannten Rächer, die in der Wildnis umherschwirren und gefährlich sind. Hier hätte ich mir allerdings noch etwas mehr Ausführungen gewünscht.

Der Anfang der Geschichte ist sehr spannend. Zwischendurch gab es aber für mich ein paar kleine Durststrecken bzw. kam es mir so vor, als würden sich einige Geschehnisse wiederholen oder ähneln. Dann nahm die Geschichte manchmal an Fahrt auf, bevor sie wieder etwas abflaute. Zum Ende hin kommt dann auch wieder mehr Spannung auf. Mir fehlte jedoch irgendwie der große Spannungsbogen oder ein größerer Showdown, der der Geschichte den Feinschliff gegeben hätte.

Zudem bahnte sich eine kleine Liebesgeschichte an, von der man aber nicht so viel mitbekommt, da sie sich am Rande abspielte. Das hat mich aber nicht gestört, da die Flucht und die Entscheidungen der Mädchen im Vordergrund standen.

Die Idee der Geschichte fand sehr schön. Eine Geschichte, die sich um farbige Frauen dreht und die um ihre Freiheit kämpfen, fand ich gut dargestellt. Der Mut, den die Mädchen zur Flucht und für ihre Entscheidungen aufbringen, ist bewundernswert.

Fazit:
Ein guter Fantasyauftakt, der sich im wilden Westen abspielt und mit starken mutigen Frauen einhergeht, die für ihre Freiheit kämpfen. Die Idee der Geschichte fand ich gelungen, jedoch konnte die Autorin nicht immer die Spannung aufrechterhalten. Ein größerer Spannungsbogen fehlte irgendwie. Auch hätte ich mir mehr Ausführungen zu den fantasievollen Wesen gewünscht. Ansonsten ist die Geschichte bildhaft und eingängig dargestellt.

Bewertung: 3+ / 5

Vielen Dank an den Blanvalet-Verlag für das Rezensionsexemplar.

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