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Veröffentlicht am 12.04.2019

Faszinierende und geballte Story, die fast keine Atempause lässt

Elias & Laia - In den Fängen der Finsternis
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Achtung...evtl. Spoiler, da Band 3 einer Reihe!

Die Geschichte um Elias, Laia und auch Helena (dem Blutgreif) geht weiter. Es passiert viel im dritten Band der Reihe, dennoch ist sie noch nicht zu Ende.

Band ...

Achtung...evtl. Spoiler, da Band 3 einer Reihe!

Die Geschichte um Elias, Laia und auch Helena (dem Blutgreif) geht weiter. Es passiert viel im dritten Band der Reihe, dennoch ist sie noch nicht zu Ende.

Band 3 knüpft direkt an die Geschehnisse in Band 2 an. Da ich Band 2 erst vor kurzem gelesen hatte, war alles noch ziemlich frisch. Aber ich kann mir vorstellen, wenn man diesen schon vor langer Zeit gelesen hat, dass einige Details verloren gegangen sind. Die Geschichte ist ziemlich komplex, aber auch faszinierend. Sie zieht einen in den Bann und man bekommt fast keine Atempause.

Die Geschichte wird aus den Perspektiven der einzelnen Protagonisten Elias, Laia und Helena erzählt. Diese vereint dazu gleichzeitig verschiedene Handlungsorte, wobei die Geschichte hier und da übereinander geht. Man merkt, dass sich Elias, Laia und Helena einen erbitterten Kampf liefern und für sich alleine kämpfen müssen. Sie gewinnen dadurch an Stärke, aber müssen auch mit Verlusten klar kommen. Elisa, der in der Finsternis gefangen ist; Laia, die sich ihrer Magie und dem Nachtbringer stellen muss und Helena, die als Blutgreif das Imperium verteidigen muss. Auch wenn sie alles Mögliche versuchen, der Krieg und ein Kampf werden unaufhaltsam. Dabei werden die Fäden von der Kommandantin und dem Nachtbringer im Untergrund gesponnen. Jeder verfolgt seine Mission. Auch magische Wesen und magische Kräfte nehmen eine größere Rolle ein.

Alles in allem ist es eine geballte Story mit Intrigen, Kämpfen, Verlusten, aber gegenseitigen Vertrauen und einigen unvorhersehbaren Wendungen. Manche Situationen sind von Brutalität nicht ausgenommen und werden auch nicht beschönigt beschrieben. Das Buch lebt von solchen Szenen, die aber im weiteren Verlauf der Geschichte passend dargestellt sind. Daher bleibt in diesem Band kaum Zeit für Romantik, was mich aber nicht sonderlich gestört hat.

Ich konnte wieder in eine faszinierende Welt abtauchen, die die Autorin bildlich sehr schön beschrieben hat. Diesmal ist im Einband auch eine Karte dabei, um noch ein besseres Bild der Welt zu bekommen, in der sich die Protagonisten bewegen.

Die Autorin konnte auch gut, die Gefühle, insbesondere die Verzweiflung und Machtlosigkeit, der Protagonisten vermitteln. Man konnte in manchen Szenen die Ausweglosigkeit und das Unaufhaltsame spüren. Widerum denkt man in anderen Situationen, jetzt wird alles gut, aber dann kommt es weitaus schlimmer. Das finde ich gerade faszinierend an der Geschichte, dass es nicht immer schöne Momente gibt, diese weiter in gefährliche Situationen getragen werden und dadurch die Spannung nicht verloren geht. Dennoch muss man aufpassen, dass kein Detail verloren geht, um im Lesefluss zu bleiben. Die Geschichte ist sehr komplex und an manchen Stellen vielleicht auch etwas überladen. Dennoch hat mir der dritte Band sehr gefallen, da ich die Charaktere sehr mag und auch die magische, fesselnde Welt. Man kann sich gut in der Geschichte verlieren, man fiebert und leidet mit den Protagonisten mit.

Fazit:
Eine faszinierende und spannende Weiterführung der Reihe. Eine Geschichte, die von Intrigen, Brutalität, Kämpfen, aber auch Vertrauen, lebt. Außerdem wird diese durch die wechselnden Perspektiven und gut dargestellten Charakteren schön abgerundet. Die Story ist ziemlich komplex, dennoch hat sie mir sehr gefallen. Ich freue mich schon, auf den vierten Band, in der Hoffnung, nicht allzu lange darauf warten zu müssen.

Bewertung: 4,5/5

Vielen Dank an den ONE-Verlag, für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Veröffentlicht am 07.04.2019

Realitätsnahe Geschichte zum Nachdenken

On The Come Up
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Da ich "The Hate U Give" von Angie Thomas schon mochte, wollte ich auch gerne die Geschichte "On the Come Up" von ihr lesen. Ich durfte diese in einer Leserunde lesen, was mich sehr gefreut hat.

In der ...

Da ich "The Hate U Give" von Angie Thomas schon mochte, wollte ich auch gerne die Geschichte "On the Come Up" von ihr lesen. Ich durfte diese in einer Leserunde lesen, was mich sehr gefreut hat.

In der Geschichte geht es um die 16-jährige Bri, die mit ihrer Mutter und ihrem Bruder im fiktiven Ghettoviertel Garden Heights lebt. Ihr Traum ist es, eine bekannte Rapperin wie ihr Vater zu werden. Ich fand es sehr schön, dass Angie Thomas die Problematik und den fiktiven Standort (Garden Heights) in dieser Geschichte aus THUG aufgegriffen hat. So tauchte man bereits in eine bekannte Welt ein. Dennoch ist es nicht unbedingt nötig, das Buch THUG zu kennen, da es sich hierbei um eine andere Protagonistin und eine eigene Geschichte handelt. Die Geschichte spielt nach den Geschehnissen von THUG, es wird nur an einigen Stellen erwähnt.

Das Leben von Bri ist nicht gerade einfach, da ihre Familie von Armut betroffen ist und auch mit Rassismus konfrontiert wird. Bri reagiert manchmal impulsiv, aber dabei folgt sie nur ihren Gerechtigkeitssinn, wenn sie mal wieder ungerechtfertigt im Schuldirektoriat antreten muss. Aber sie ist wie auch andere „Schwarze“ der Willkür der Secruity-Leute bei den Kontrollen am Eingang in der Schule ausgesetzt. Ihr Auffangbecken sind ihre Freunde Sonny und Malik, die in ihrem Viertel wohnen und an ihre Schule gehen. Aber auch ihre Tante Pooh ist ein wichtiger Bestandteil in ihrem Leben. Jedoch ist sie nicht gerade gesetzestreu und ist Gangmitglied. Aber durch sie erlangt Bri einen Auftritt bei einem Rap-Battle und es wird auch ein Song in einem Underground-Studio aufgenommen, den sie im Internet veröffentlicht. Dort verarbeitet sie die Geschehnisse in ihrer Schule, aber auch Dinge, die in ihrem Viertel passieren. Nur ihre Stimme kommt nicht bei allen positiv an. Dadurch werden einige Ereignisse ins Rollen gebracht.

Der Schreibstil im Buch ist wieder umgangssprachlich mit Slang gehalten, aber dennoch gibt es einen guten Lesefluss. Am Ende findet man ein Glossar, welches einige Begrifflichkeiten erklärt und hilfreich ist. Außerdem fügt die Autorin die Raptexte von Bri mit in die Geschichte ein, was mir sehr gut gefallen hat, auch wenn sie nicht übersetzt wurden. Aber so wirkt es authentischer. Dennoch hätte ich mir gerne noch etwas mehr von den Texten gewünscht. Zwischendurch geht etwas von dem Rap-Thema verloren. Dafür gab es hier und da auch ein paar romantische Stellen, die in den Geschichtsfluss passte.

Außerdem fand ich es schön, dass die Autorin den Nebencharakter genügend Raum in der Geschichte gelassen hat. So bekommt man einen guten Einblick in ihr Leben. Sonny und Malik haben mir gut gefallen. Aber auch ihr Bruder Trey ist sympathisch, treu und loyal gegenüber seiner Familie. So ergibt alles ein Ganzes und die Charaktere entwickeln sich weiter. Aber auch ihre Mutter Jay entwickelt sich. Durch den Jobverlust hat sie es nicht leicht und versucht ihre bestes.

Am Ende löst sich alles irgendwie auf und gibt Hoffnung für ein positiven Verlauf für das weitere Leben der einzelnen Charaktere. Dennoch ging mir das Ende zu schnell vonstatten. Irgendwie fehlte etwas, es hätte dort gerne noch etwas in die Tiefe gehen können.

Aber die Autorin greift auch wieder gesellschaftskritische Themen auf bzw. ungeschriebene Gesetze, die für "Schwarze" gelten, wenn sie mal außerhalb ihres Viertels unterwegs sind. Dies war realitätsnah dargestellt, aber gleichzeitig auch erschreckend mit welchen Vorurteilen sie täglich kämpfen haben.

Fazit: Für eine Jugendbuch eine schöne und glaubhafte Geschichte, in der es um Armut, Gangs, Vorurteile, Gerechtigkeit, Freundschaft, Familie und auch Liebe geht. Das Ende ging nur ziemlich schnell und zwischendurch ging etwas vom Rap verloren, aber dennoch hat mir Geschichte gut gefallen. Die Autorin hat Themen aufgegriffen, die ins Zeitgeschehen in den USA passen und somit auch uns näher bringen sowie zum Nachdenken anregen.

Bewertung: 4 / 5

Vielen Dank an Lovelybooks und dem cbj-Verlag, für die Bereitstellung des Leserundenexemplars.

Veröffentlicht am 13.03.2019

Rasante Story mit dystopischen Elementen

Cainstorm Island – Der Gejagte
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Der Klappentext sprach mich sofort an. Er klang nach einem spannenden Thriller mit dystopischen Elementen.

Schon auf den ersten Seiten wird man gleich ins Geschehen katapultiert. Es wird beschrieben, ...

Der Klappentext sprach mich sofort an. Er klang nach einem spannenden Thriller mit dystopischen Elementen.

Schon auf den ersten Seiten wird man gleich ins Geschehen katapultiert. Es wird beschrieben, was der Protagonist Emilio vor seinen Augen sieht, denn er hat sich einen Chip von Eyevision implantieren lassen. Er ist immer auf der Suche nach waghalsigen Kletterstunts in seinem Wohnort, auf Cainstorm Island, um seine Zuschauer zu begeistern. Sogar gefährliche Zugsprünge nimmt er auf sich, um mehr Zuschauer zu bekommen. Das bedeutet für ihn mehr Geld. Jeden Tag wird eine halbe Stunde auf Eyevision gesendet. Jedoch passiert das Unausweichliche, ausgerechnet zu seiner Sendezeit, Emilio bringt in Notwehr einen Anführer einer Gang um. Nunmehr wird er zum Gejagten. Es beginnt ein Kampf auf Leben und Tod. Nicht nur vor der Gang muss er sich in Acht nehmen, sondern auch vor Eyevision. Kann er beiden entkommen?

Die Autorin hat in ihrer Geschichte eine dystopische Welt erschaffen, die sie anschaulich dargestellt hat. Zu einem ist da Cainstorm Island, welches von Armut und heruntergekommenen Häusern und Landschaften geprägt ist und zum anderen Asaria, wo Reichtum herrscht und ein zufriedenstellendes Leben möglich ist. Von dort kommt auch die Firma Eyevision. Von Asaria hat Emilio auch die meisten Zuschauer seiner Videos.

Die Autorin punktet mit einem rasanten Schreibstil, in dem man sich auch die Orte und Gegenden bildlich vorstellen kann. Das rasante Tempo der Geschichte lässt einem kaum Zeit zum Luft holen.

Mir hat gefallen, dass die Autorin gleich mit dem spannenden Teil angefangen hat und man erst nach und nach erfährt, wie die Menschen auf Cainstorm leben und warum Emilio sich den Chip implantieren lassen hat. Aber das tut dem weiteren Verlauf keinen Abbruch, denn es geht rasant und spannend weiter. Man sieht mit seinem Augen und ist mittendrin in der Verfolgungsjagd. Auch einige überraschende Wendungen baut die Autorin mit ein, wo man denkt, jetzt hat Emilio keine Chance mehr. Aber auch da weiß sie, das Ruder wieder umzudrehen. Ich fieberte mit und ich hätte bei manchen Situationen wahrlich Schiss gehabt, wenn ich Emilio gewesen wäre. Man wusste auch den ganzen Verlauf über nicht, wo die Geschichte hinführen bzw. enden soll. Dadurch klebte man regelrecht an den Seiten, um zu wissen, wie die Geschichte ausgeht.

Emilio ist für sein Alter ziemlich mutig, aber auch selbstlos. Er macht einfach drauf los, was aber in seiner Situation nicht anders geht. Er muss schnell entscheiden und agieren, um seinen Feinden zu entkommen. Stets hat er aber auch seine Familie und Freunde im Blick, um diese nicht in Gefahr zu bringen.
Jedoch lässt er sich einmal auch zu sehr von seinen Rachegefühlen leiten. Aber ansonsten hat er mir als Charakter insgesamt gut gefallen.

Auch einige Gefährten, die zu ihm halten, ebnen seinen Weg. Nicht von jedem erfährt man viel, aber trotzdem hat die Autorin diese gut in die Story integriert.

Das Ende ist zwar mit einem kleinen Happy End, aber dennoch ziemlich offen, was auf eine Fortsetzung hoffen lässt.

Die Geschichte besticht mit Thriller-Elementen, aber auch mit dystopischen Bestandteilen, die man gut nachvollziehen kann. Außerdem ist die Geschichte nahe der Realität. Den Zwiespalt zwischen arm und reich sowie gesehen und gesehen werden hat die Autorin gut dargestellt. Denn auch bei uns geht es oft um Followerzahlen und lieber aus der Ferne zuschauen, wenn etwas dramatisches passiert. Sensationsgeilheit lässt grüßen.

Fazit:
Eine rasante Geschichte über einen Jungen, der zum Gejagten wird. Auch gesellschaftskritische Aspekte und dystopische Elemente werden in die Story eingebaut, die Spielraum für eigene Gedanken lassen. Die Spannung wird über den gesamten Verlauf hochgehalten, somit bleibt kaum Zeit für eine Atempause. Das Ende lässt auf eine spannende Fortsetzung hoffen.

Bewertung: 4,5 / 5

Vielen Dank an die dtv-Verlagsgesellschaft, für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Veröffentlicht am 11.03.2019

Emotional, detailhaft, berührend

Writers in New York
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Es musste mal wieder eine Liebesgeschichte her. "Writers in New York" sprach mich daher sofort an. Es klang mal nach einer interessanten Geschichte, die sich selbst ums Schreiben dreht und in der man sich ...

Es musste mal wieder eine Liebesgeschichte her. "Writers in New York" sprach mich daher sofort an. Es klang mal nach einer interessanten Geschichte, die sich selbst ums Schreiben dreht und in der man sich verlieren könnte. Teilweise schon.

In dem Buch geht es um India und Alec, die die Liebe zum Schreiben verbindet. India, die nach New York zieht, um in Freiheit zu leben. Alec, der lieber fiktiven Charakteren hinterher jagt, als an sich selbst und die Gefühle anderer zu denken. Die beiden Protagonisten ergeben eine interessante Mischung, die sich zueinander gezogen fühlen, aber auch gegenseitig wieder abstoßen. Denn beide hegen Geheimnisse, die sie verschlossen machen. Als sie sich doch ineinander verlieren, ist es bereits zu spät.

Der Schreibstil an sich hat mir gut gefallen. Er war zum Teil recht flüssig, teilweise detailhaft und emotional. Manchmal war er mir jedoch zu emotional und die Autorin verlierte sich zu sehr ins Detail, vor allem in die Gefühlswelt der beiden Protagonisten. Daher kam mir manches zu lang vor.

Dennoch gefiel mir die Story sehr gut, da die Autorin die Liebe zum Schreiben einbindet und auch einen Blick in die Autorenwelt gibt. Das Kennenlernen von Alec und India wirkte authentisch und auch die Gefühle beider. Dies wird auch noch einmal bestärkt, da man einen Einblick in die Perspektiven der Beiden bekommt.

Die Autorin hat lebendige und authentische Charaktere geschaffen, die ich ins Herz geschlossen habe. Auch wenn Alec ein Frauenschwarm ist, mochte ich ihn gerne. Er wirkte für mich nicht wie ein richtiger Bad Boy. Er ist Autor, der sich hinter ein Welt des geschriebenen Wortes versteckt. Er wirkt dadurch oft emotionslos, gibt Ratschläge, die er besser bei sich anwenden sollte. Aber vielleicht ist er dadurch der prefekte Autor. India kann diese Ratschläge gut gebrauchen, da sie eher noch unerfahren ist, was das Schreiben angeht. So lockt er doch einiges aus ihr heraus.

Im Laufe der Geschichte machen die Beiden eine ziemliche Entwicklung durch, werden erwachsen und lernen mit Worten umzugehen. Ich fühlte die Entwicklung durch und durch, was mir gut gefiel. Außerdem baute die Autorin noch etwas überraschendes mit ein, was ich so nicht erwartet hätte. Es macht die Geschichte daher etwas außergewöhnlich und genial zugleich.

Es ist nicht nur eine reine Liebesgeschichte, sondern hier wird auch mit Inspiration und Kreativität zum Schreiben experiment. Dies war ziemlich beeindruckend. Auch vor jedem neuen Kapitel werden noch Zitate eingeführt, um die Liebe zur Literatur mit einzubinden.

Fazit:
Eine Liebesgeschichte, die berührend und emotional ist. Eine Geschichte, die sich vielleicht manchmal zu sehr ins Detail verliert, aber dennoch schön, liebenswert und vor allem anders als erwartet ist. Außerdem sprüht sie vor Kreativität, mit einer Liebeserklärung an die geschriebenen Worte.

Bewertung: 4,5 / 5

Vielen Dank, an den Piper-Verlag und die Netzwerkagentur Bookmark für das Rezensionsexemplar.

Veröffentlicht am 28.02.2019

Geschichte zum Nachdenken mit wankelmütigen Protagonist

Der Würfel
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Der Klappentext sprach mich gleich an, da ich dystopische Welten sehr mag. Meistens regen solche Bücher zum Nachdenken an.

Das Leben in naher Zukunft wird durch den „Würfel“ bestimmt. Der Würfel sammelt ...

Der Klappentext sprach mich gleich an, da ich dystopische Welten sehr mag. Meistens regen solche Bücher zum Nachdenken an.

Das Leben in naher Zukunft wird durch den „Würfel“ bestimmt. Der Würfel sammelt die Daten der Bürger, um zu wirtschaften. Dadurch erhalten die Menschen ein Grundeinkommen. Aber auch durch die Datensammlung ist das Leben vorbestimmt, eigene Befindlichkeiten werden gespeichert und wiedergegeben. Außerdem kann man die Dinge, die man sieht, schöner machen bzw. gestalten. Je mehr Daten man von sich preisgibt, umso mehr Vorzüge erhält man. Was zwar verlockend, aber auch erschreckend ist.

Taso lebt in der Hauptstadt Deutschlands, in Berlin. Aber auch in anderen Ländern bzw. auf der Welt verteilt ist das System des Würfels verbreitet. Taso ist jedoch ein „Gaukler“, der die Welt des Würfels ablehnt. Auch andere lehnen den Würfel ab, sind sozusagen Offliner und die meisten gehören dem Widerstand an. Zudem gibt es würfelfreie Zonen. Jedoch will sich Taso frei bewegen können und gaukelt dem Würfel seine Befindlichkeiten vor. So recht will er sich auf keine Seite stellen, da er den Kontakt zu seinem Bruder nicht abbrechen möchte, der jedoch für den Würfel lebt.

Eines Tages taucht Dalia, die er noch von früher kennt, auf. Sie wuchs bei ihren Eltern im Humaning auf. Die Menschen leben dort wie Amische und werden nicht durch den Würfel überwacht.

Das Leben von Taso wird durch das Auftauchen von Dalia ganz schön auf den Kopf gestellt. Für welche Richtung wird er sich entscheiden?

Da sich Taso auf keine Seite stellt, beleuchtet der Autor alle Seiten in dieser Welt und zeigt die Vor- und Nachteile auf. Dadurch wirkt jedoch der Protagonist eher wankelmütig und wenig greifbar. Das hat mir das Buch etwas schwer zu lesen gemacht. Auch andere Charaktere konnte der Autor mir nicht greifbar darstellen. Ich konnte leider mit keinem Charakter eine Sympathie entwickeln. Irgendwie wirkte es teilweise für mich, wie ein systematischer Ablauf.

Anfangs muss man aufmerksam lesen, um das komplexe System des Würfels zu verstehen und bestimmte Begrifflichkeiten zu erklären. Aber nach und nach findet man sich gut in das System ein. Die Idee hinter dem Würfel fand ich gut dargestellt und auch die verschiedenen Seiten zu beleuchten fand ich gut. Jedoch war die Umsetzung nicht immer gelungen. Gerade die sich anbahnende Liebesbeziehung zwischen Taso und Dalia passte nicht. Ich konnte zwar verstehen, warum der Autor diese eingebaut hatte, aber sie wirkte nicht echt.

Das Ende wurde dann noch mal spannender, aber lässt auch Fragen offen. Ich habe dennoch mein Fazit aus der Geschichte gezogen, was ich aber dieser Stelle nicht erwähnen möchte, um das Ende nicht zu verraten.

Auf jeden Fall ist es eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt. Einiges erscheint auch nicht zu absurd, wenn ich gerade an Digitalisierung und Datenüberwachung denke. Diese weisen sich schon jetzt in unserem Leben auf und werden immer mehr ausgebaut. Die Überwachung und Steuerung des gesellschaftlichen Lebens, wie sie im Buch beschrieben wurden, könnten daher auch bei uns auftreten.

Fazit:
Eine Geschichte, die Wirklichkeit werden könnte und defintiv zum Nachdenken anregt. Aus dieser Sicht wurde ich das Buch weiterempfehlen. Was aber die Entwicklung der Charaktere betrifft und Wankelmütigkeit des Protagonisten angeht, war die Geschichte leider für mich wenig greifbar.

Bewertung: 3 / 5

Vielen Dank, an den Atrium Verlag und die Netzwerkagentur Bookmark für das Leserundenexemplar.