Faszinierendes Prequel mit drückender Atmosphäre
Die Tribute von Panem X. Das Lied von Vogel und SchlangeDie Tribute von Panem-Trilogie sowie die dazugehörigen Filme konnten mich begeistern. Daher habe ich mich sehr gefreut noch einmal in diese dystopische Welt zurückzukehren. Jetzt wurde es auch endlich ...
Die Tribute von Panem-Trilogie sowie die dazugehörigen Filme konnten mich begeistern. Daher habe ich mich sehr gefreut noch einmal in diese dystopische Welt zurückzukehren. Jetzt wurde es auch endlich mal Zeit das Buch zu lesen.
In der Geschichte geht es um den jungen Coriolanus Snow, der als Mentor ausgewählt wird. Dadurch kann er seiner Familie wieder zu mehr Ruhm verschaffen. Aber er muss dafür sorgen, dass sein Tribut gewinnt. Jedoch bekommt er ausgerechnet den weiblichen Tribut aus Distrikt 12. Es beginnt ein Kampf auf Leben und Tod sowie außerhalb und innerhalb der Arena.
Snow kennt man durch die ersten Bände als Präsident, wo er jedoch eher unsympathisch herüberkommt. In dieser Geschichte kommt man ihm näher und kann sehen, wie er heranwächst und zu jenen Mann wird, der er später ist. Durch seinen Ehrgeiz und durch fragwürdige Entscheidungen wird er zu einem gerissen und manipulativen Mann. Seine Entwicklung war daher deutlich erkennbar.
Aber auch Lucy hat eine interessante Art an sich. Sie ist einnehmend und kommt bei vielen gut an, aber auch bei ihr ist eine gewisse Arglist wahrnehmbar. In dieser Hinsicht ergänzen sich die beiden sehr gut.
In dem Buch lernt man auch erst einmal die Mentoren kennen und wie sie mit den Tributen umgehen. Es gibt dabei auch schon hier erschreckende Szenen. So bleiben einige Brutalitäten schon vor dem Kampf in der Arena nicht aus. Es passiert daher schon vorher einiges. Die Spannung wird durch den Kampf in der Arena nochmals gesteigert. Auch hier bleibt die Gewalt nicht aus und man bekommt die Grausamkeit und Härte der Hungerspiele, die ihr sozusagen noch in den Kinderschuhen stecken, zu spüren.
Man wird in eine bedrückende Atmosphäre gebracht und man bekommt das Ausmaß des Systems, was vom Krieg gebeutelt ist, zu spüren. Auch wie das Kapitol über die Distrikte denkt.
Für mich wurden die Situationen sehr gut hervorgeholt. Aber auch die Zweifel, die einige haben, wurden authentisch gestaltet. Zudem wurde der Zwiespalt von Snow, wie er mit seinen Gefühlen umgehen soll, sehr schön herübergebracht.
Die Nebencharaktere waren teils sympathisch. Manche waren eher schon grausam, aber passend zu dieser dystopischen Welt gestaltet. Sejanus sticht als Nebencharakter hervor. Sein Handel und seine Zweifel waren nachvollziehbar und sein Schicksal berührend dargestellt.
Der Schreibstil konnte mich zudem überzeugen, da er flüssig und spannend gehalten war. Man konnte der Geschichte gut folgen und durch die Beschreibungen konnte ich mich gut in die Welt hineinversetzen. Außerdem wurden die drückende Stimmung und die einzelne Gefühle wunderbar hervorgebracht.
Der Anfang und der Kampf in der Arena wurden sehr spannend gestaltet. Danach wurde es meiner Meinung nach etwas ruhiger. Die Beziehung zwischen Lucy und Snow nimmt aber an Fahrt auf, aber dennoch war es mir etwas zu lang gezogen. Das Ende ist eher offen gehalten. Aber dennoch hat es mir auf eine gewisse Art gefallen, da hier nochmals die Gerissenheit der Charaktere hervorkommt und wie sie somit über ihre Gefühle hinwegsehen können.
Insgesamt hat mir das Prequel zur Trilogie gut gefallen und erklärt noch einmal einiges in dieser Welt, wie z.B. das Lied vom Henkersbaum und auch die Erklärung für die Vorliebe von Snow zu Rosen. Die Aspekte fand ich spannend und interessant dargestellt.
Fazit:
Es war wieder sehr faszinierend in die Welt von Panem einzutauchen. Sofort konnte ich wieder drückende Atmosphäre spüren. In diesem Prequel erfährt man mehr über Snow und wie er zu jenen Mann wird, der er später ist. Aber auch sein Tribut Lucy ist interessant gestaltet. Sie ergänzen sich in gewisser Hinsicht sehr gut. Das letzte Drittel war mir jedoch etwas zu lang gezogen und das Ende ist eher offen gehalten. Auch in dieser Geschichte wurde das Ausmaß des Systems gut hervorgeholt und man bekommt noch einige Erklärungen zu Panem geliefert, die spannend gestaltet wurden.
Bewertung: 4 / 5