Profilbild von April1985

April1985

Lesejury Star
online

April1985 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit April1985 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.08.2021

Der Horror geht in die nächste Runde

Bloom
0

Wo sind die Fans von trashigem Horror a la Tremors oder Die Körperfresser kommen? Ich hätte da nämlich eine wahnsinnig gute Buchempfehlung für euch!

Den ersten Teil von Bloom habe ich ja schon ...

Wo sind die Fans von trashigem Horror a la Tremors oder Die Körperfresser kommen? Ich hätte da nämlich eine wahnsinnig gute Buchempfehlung für euch!

Den ersten Teil von Bloom habe ich ja schon mit Begeisterung gelesen, aber mit der Fortsetzung toppt Kenneth Oppel nochmal alles. Die Menschen sind immer größeren Gefahren ausgesetzt. Kaum wurde ein Herpizid gegen das schwarze Gras gefunden, wird die Erde von allesfressenden Riesenwürmern und virusverbreitenden Stechvögel bevölkert. Und unsere Helden Petra, Anaya und Seth entwickeln sich stetig weiter in eine kryptogene Lebensform. Eben noch als Retter gefeiert, werden sie zum Staatsfeind Nr. 1 erklärt, in einem Militärbunker gefangen gehalten und grausamen Experimenten ausgesetzt - genauso wie eine Vielzahl weiterer Jugendlicher, die wie sie Mischwesen sind.

Im Gegensatz zum ersten Band, der einige Längen bereit gehalten hat, hat sich der zweite Teil wie ein mitreißender Splatter-Horror-Film in einem Rutsch durchlesen lassen. Die Geschichte setzt mehr oder weniger nahtlos an das Ende des ersten Buches an, wobei der Spannungsbogen dieses Mal wirklich von der ersten bis zur letzten Seite zum Zerreißen gespannt war.

Da ist zunächst einmal die Tatsache, dass sich Petra, Anaya und Seth plötzlich in einer Ausnahmesituation befinden. Erst noch vom Militär und Geheimdienst beschützt, werden sie plötzlich verraten, ihren Eltern entzogen und in Gefangenschaft genommen. Während sie versuchen mit der Situation irgendwie zurecht zu kommen und einen Ausweg suchen, müssen sie sich auch noch mit der unausweichlichen Situation abfinden, dass sie selber immer mehr zum Alien werden und ihr menschliches Äußeres nach und nach verlieren. Doch auch untereinander entstehen Spannungen, gehören die 3 nämlich unterschiedlichen Spezies an, deren Ansichten sich teilweise sehr unterscheiden. Es entstehen aber auch neue Freundschaften und Verbindungen , die Petra, Anaya und Seth ein Gefühl des Dazugehörens und des Zusammenhalts vermitteln.

Kenneth Oppel hat es geschafft mich an die Seiten zu fesseln. Hinter all dem Horror steht die ganze Zeit die große Frage wem man eigentlich noch Vertrauen kann. Wer ist gut, wer ist böse? Welche Absichten haben die Außerirdischen? Sind sie auf Hilfe angewiesen oder wollen sie die Menschheit vernichten? Ich habe meine Meinung zu dem Ganzen mehrfach geändert. Es sind einfach so viele neue Erkenntnisse, die plötzlich alles bisher Kennengelernte umwerfen und überraschende Wendungen, die die Menschen und deren Handlungen in ein völlig neues Licht stellen. Eine Achterbahnfahrt zwischen Hoffnungslosigkeit und aufmunternden Lichtblicken, die mit einem unfassbaren Knall endet. Ich habe selten so einen fiesen Cliffhanger erlebt.

Ich kann das Buch wirklich sehr empfehlen, wenn man Dystopien und trashigen Horror mag. Auch wenn man das Buch eigenständig lesen kann, würde ich empfehlen auf jeden Fall mit Band 1 zu starten, um auch wirklich alles zu verstehen und die Story einfach mehr genießen zu können.

Fazit

Nachdem der Regen erst schwarzes Gras gebracht hat, bringt er jetzt menschenfressende Würmer, die es zu vernichten gilt. Der Horror geht in die nächste Runde und stellt die 3 Helden Petra, Anaya und Seth vor neue Herausforderungen - auch in persönlicher Hinsicht.

Kenneth Oppel hat auch mit Bloom 2 einen fesselnden, mitreißenden, actiongeladenen Pageturner geschrieben. Neben dem ganzen Trash und Horror geht es aber auch um wichtige Werte wie Freundschaft, Zusammenhalt und Vertrauen.

Ich habe das Buch an einem Nachmittag durchgesuchtet und kann es kaum erwarten, dass der 3. Band erscheint. Absolute Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.08.2021

Cineastischer Cyber-Krimi

Der dunkle Schwarm
0

Welche Autoren*innen stehen auf eurer Must Read Liste?

Marie Grasshoff ist eine Autorin, deren Bücher ich schon länger verfolge, bislang aber tatsächlich noch keines von ihr gelesen habe. Dabei stehen ...

Welche Autoren*innen stehen auf eurer Must Read Liste?

Marie Grasshoff ist eine Autorin, deren Bücher ich schon länger verfolge, bislang aber tatsächlich noch keines von ihr gelesen habe. Dabei stehen schon einige bei mir im heimischen Bücherregal. Der dunkle Schwarm war jetzt tatsächlich mein erstes Buch von ihr. Ursprünglich als Hörspielreihe angelegt, hat Marie einen cineastischen, dystopischen Cyber-Crime zu Papier gebracht, der sich durch ein düsteres Zukunftszenario, innovative Technik und viel Action auszeichnet. Mein Einstieg ist zwar etwas holprig verlaufen, spätestens ab der Hälfte bin ich aber wie eine Süchtige an den Seiten gehangen.

Das Zukunftsszenario das Marie Grasshoff erschaffen hat ist wirklich ziemlich genial. Die Menschen sind in sogenannten Hives über Implantate gedanklich miteinander verbunden. Der technische Fortschritt hat damit seinen Höhepunkt erreicht und die Natur in den Hintergrund gedrängt. Die Kluft zwischen arm und reich ist kaum mehr zu überwinden. Während die superreichen Industriellen im Luxus baden, lebt der Mittelstand in slumähnlichen Gebieten. Kalt, grau und dreckig wirken die urbanen Gebiete. Im Untergrund boomt der illegale Handel mit Daten und Erinnerungen. Und genau hier treffen wir auf die junge Atlas alias Oracle, die sich als Programmiererin ebenfalls dem zwielichtigen Geschäft verschrieben hat. Immer an ihrer Seite der Androide Julien - ein Kampfroboter, der Atlas fast schon väterlich zur Seite steht und ihr ziemlich häufig aus Gefahrensituationen hilft. Das Leben, welches Atlas sich aufgebaut hat, ist ziemlich gefährlich und von viel Blutvergießen gezeichnet. Als eines Tages ein kompletter Hive einfach ausgelöscht wird, klopft Industriellensohn Noah Levy an Atlas Tür. Seine Schwester war ebenfalls unter den Oofern und er fordert Gerechtigkeit - ein Umstand, der in der Zukunft fast schon fremd ist. Atlas nimmt den Auftrag an und wird schnell in gefährliche Machenschaften verstrickt. Es ist ein tödliches Katz-und-Maus-Spiel, in dem Atlas selbst zur zentralen Figur wird. Ein Aussteigen aus dem Spiel ist unmöglich.

Klingt genial oder? Ist es im Prinzip auch. Nur der Einstieg ist mir irgendwie schwer gefallen. Marie Grasshoff hat zwar einen unglaublich bildhaften und angenehmen Schreibstil und sie erklärt auch viel. Trotzdem habe ich mir mit den ganzen technischen Errungenschaften und Begriffen etwas schwer getan. Es hat einfach seine Zeit gedauert, bis ich mir das Kommunikationswesen rund um die Hives vorstellen konnte. Dazu kam auch die Tatsache, dass die erste Hälfte des Buches nahezu ruhig dahin geplätschert ist. Bis auf den Mordanschlag ist irgendwie nichts nennenswertes passiert. Die Ermittlungen von Atlas und Julien gehen nur schleppend voran. Zudem passieren Dinge, die irgendwie nie aufgelöst werden. Sehr schade.

Ab der Hälfte hat sich die Atmosphäre aber dann aber schlagartig geändert. Plötzlich haben sich die Ereignisse überschlagen und ein Plottwist hat den nächsten gejagd. Hier kam die geballte Ladung an Action, die ich anfangs so vermisst habe. Durchhalten lohnt sich also definitiv. Das einzige was mir dann etwas missfallen hat, war das Ende. Beziehungsweise ein bestimmtes Ereignis gegen Schluss, durch das Atlas die zuvor gesammelten Sympathiepunkte wieder komplett verloren hat.

Bis zu dem Vorfall mochte ich Atlas sehr gerne. Sie ist tough und kämpferisch und schreckt vor kaum etwas zurück. Zudem hütet sie ein Geheimnis, dass sie ziemlich interessant erscheinen lässt. Mit Julien an ihrer Seite hat sie den perfekten Partner. Julien war sowieso mein heimlicher Held. Der Androide wirkte auf mich alles andere als glatt, sondern fast schon menschlich. Er ist nicht nur Beschützer, sondern auch der Vater, den Atlas nie hatte. Uns genau wegen dieser Tatsache, konnte ich am Ende einfach nur wütend auf Atlas sein.

Man muss Marie Grasshoff allerdings zu Gute halten, dass sie ihre Charaktere sehr facettenreich und vielschichtig gestaltet hat. Wie es im echten Leben auch ist, gibt es nicht nur schwarz und weiß. Jeder hat Ecken und Kanten und handelt auch mal falsch oder sagen wir nicht so wie es die Gesellschaft gerne hätte. Noah wirkt neben Atlas und Julien fast schon zu perfekt. Als ruhiger Gegenpol hat er das Duo aber gut ergänzt.

Ja, mir hat nicht alles zugesagt. Dennoch fand ich die Idee ziemlich genial. Und da mich die zweite Hälfte des Buches so richtig fesseln konnte und der Cyber-Krimi sich zu einem richtigen Pageturner entwickelt hat, kann ich eigentlich nur eine Leseempfehlung aussprechen.

Fazit

Actiongeladen, rasant, mitreißend und spannend! Das ist Der dunkle Schwarm! Ein cineastischer und dystopischer Cyber-Crime aus der Feder von Marie Grasshoff. Es ist ein bildgewaltiges und erschreckendes Zukunftsszenario, welches Marie erschaffen hat. Erschreckend weil die Technik die Natur komplett verdrängt hat und die Kluft zwischen arm und reich unüberwindbar scheint. Die Menschen kommunizieren mittels Implantaten und Gedankenübertragung. Androide sind Teil der Gesellschaft und Arbeitswelt und im Untergrund boomt der illegale Datenhandel. Maries Visionen sind eindringlich und wirken nach.

Die erste Hälfte des Buches war mir zwar etwas zu ruhig, der zweite Teil hat mit geballter Action aber alles wieder gut gemacht. Durchhalten lohnt sich also definitiv, vorallem weil so einige unerwartete Wendungen auf einem zukommen. Freunde der Sience Fiction werden hier auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen, weshalb ich das Buch gerne weiter empfehle.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
Veröffentlicht am 07.08.2021

Intensiv, dramatisch, schonungslos und auch ein bisschen kitschig, aber das Gesamtpaket passt

Crave
0

Nicht noch ein Vampir‐Roman? Ich sage definitiv ja. Vorallem wenn er in so einem wunderbaren Gesamtpaket kommt, wie Crave es tut. Tracy Wolff hat mich tatsächlich sehr überrascht mit ihrem Young ...

Nicht noch ein Vampir‐Roman? Ich sage definitiv ja. Vorallem wenn er in so einem wunderbaren Gesamtpaket kommt, wie Crave es tut. Tracy Wolff hat mich tatsächlich sehr überrascht mit ihrem Young Adult Auftakt. Es war emotional, dramatisch, leidenschaftlich und intensiv. Das Akademiesetting hat mich beeindruckt und die Charaktere wurden toll ausgearbeitet. Natürlich werden auch die gängigen Klischees bedient. Aber hey, was solls! So ein Roman darf schon mal in die Kitschkiste greifen. Mir hats auf jeden Fall unglaublich gut gefallen an der Katmere Academy.

Nach dem tragischen Unfalltod von Grace' Eltern übernimmt ihr Onkel die Vormundschaft und holt Grace zu sich nach Alaska, wo er die eindrucksvolle und elitäre Katmere Academy leitet. Grace wird dabei alles andere als herzlich aufgenommen. Bis auf ihren Onkel und ihre Cousine Macy stößt sie eher auf Widerstand. Ganz besonders der gut aussehende Jaxon Vega mit seiner düsteren Ausstrahlung macht Grace immer wieder deutlich, dass die Academy ein gefährlicher Ort ist und sie sich besonders von ihm fernhalten soll.....wäre da nicht diese besondere Anziehungskraft zwischen den beiden.

Klingt doch ganz nach dem gängigen Klischee Good Girl trifft auf Bad Boy. Zu Anfang ist das eigentlich auch so. Nach und nach dürfen wir aber immer mehr hinter die Fassade jedes einzelnen blicken und es eröffnet sich ein komplett anderes Bild. Grace mochte ich wirklich sehr gerne. Sie schlägt sich tapfer und mutig in der neuen Umgebung. Zu Anfang ist sie vielleicht ein bisschen zu unbedarft, nimmt die Warnungen nicht ernst. Als dann eine Reihe mysteriöser Vorkommnisse passieren, kommen ihre volle Stärke und ihr Kampfgeist zum Vorschein. Sie beginnt die Dinge zu hinterfragen und sucht verbissen nach Antworten, wohl wissend, dass man ihr etwas Großes und Wesentliches verheimlicht. Als Leser weiß man ja eigentlich die ganze Zeit, was sich hinter dem Geheimnis verbirgt und dennoch hat Tracy Wolff es geschafft den Spannungsgrad hoch zu halten. Meine Nerven waren teilweise zum Zerreißen gespannt, weil ich so sehr auf Grace Reaktion hingefiebert habe. Ganz besonders in Bezug auf Jaxon. Jaxon, der mit seiner dunklen und unnahbaren Ausstrahlung eine richtige Sogwirkung auf Grace hat. Ich muss zugeben, dass ich nach dem ersten Auftritt von Jaxon nicht mehr als ein Augenrollen und Kopfschütteln für ihn übrig hatte. Nicht schon wieder so ein 0‐8‐15 Bad Boy, der ständig Mädchen in Nöten retten muss. Auf den alle fliegen, der aber keine an sich heran lässt, weil er ja eigentlich gefährlich und schlecht ist. Meinen ersten Eindruck musste ich bald revidieren. Denn Jaxon trägt eine Maske, hinter die er zunächst niemanden blicken lassen will. Ich würde jetzt zwar nicht so weit gehen und ihn als Good Guy bezeichnen, aber das Bad Ass, als das er sich gibt, ist er keineswegs.
Ich denke, ich spoilere jetzt auch niemanden wenn ich euch verrate, dass sie eine Liebesgeschichte zwischen Grace und Jaxon entwickelt. Diese lässt sich allerdings Zeit, gibt den beiden genügend Raum, um einander kennen zu lernen. Sie zeichnet sich aus durch unglaublich witzige Dialoge, intensiven Momenten der Zweisamkeit und gegenseitigem Vertrauen. Hier wirds auch teilweise sehr kitschig und klischeehaft, was aber irgendwie auch total gepasst hat. Grace und Jaxon haben beide jemanden verloren. Das verbindet die beiden ungemein, spendet Trost und gibt den notwendigen Halt, wenn man zu zerbrechen droht.
Ach ja, ich könnte schon wieder dahin schmelzen und das trotz der frostigen Umgebung.

Tracy Wolff hat sich für ihren übernatürlichen Jugendroman für das eisige Alaska entschieden. Die altehrwürdigen Mauern der Akademie liegen fernab der Zivilisation in den Wäldern Alaskas. Ein besseres Setting hätte Tracy gar nicht wählen können. Die Autorin hat die herrschaftlichen Hallen mit viel Liebe zum Detail beschrieben und mein Kopfkino zum Glühen gebracht. Überhaupt fand ich Tracys Schreibstil sehr fesselnd. Dieser ist sehr jugendlich gehalten und orientiert sich an der Altersgruppe des jugendlichen Lesers. Trotz der Einfachheit steckt aber viel Detailverliebt darin, sodass man sich alles sehr gut verbildlichen kann.

Die Handlung selbst ist fesselnd, intensiv, mit überraschenden Wendungen und entwickelt einen Sog, der am Schluss mit einem lauten Knall endet. Einerseits gut, da ich noch nicht will, dass die Geschichte schon vorbei ist, andererseits ist die Wartezeit auf Band 2 eine kleine, große Herausforderung und nervliche Zerreißprobe. Klare Leseempfehlung!


Fazit

Schonungslos, intensiv, dramatisch, leidenschaftlich und mit Sogwirkung! So habe ich Crave empfunden. Ich habe die fast 700 Seiten zu meiner eigenen Überraschung regelrecht weginhaliert, was vorallem an der spannenden und wendungsreichen Handlung liegt. Außerdem hat Tracy Wolff ein beeindruckendes Akademiesetting erschaffen und wirklich außergewöhnliche Charaktere auftreten lassen.
Natürlich wird auch ordentlich in die Kitschkiste gegriffen und gängige Klischees bedient. Das Gesamtpaket hat aber rundum gepasst und ich kann es kaum erwarten nach dem fiesen Cliffhanger am Schluss weiter zu lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.08.2021

Manchmal ist weniger einfach mehr

A Reason To Stay
0

Lest ihr lieber Fantasy oder New Adult? Ich brauche da ja immer ein bisschen Abwechslung. Und genau für diese Abwechslung sorgt jetzt Jennifer Benkau, welche sich mit ihrer One True Queen‐Reihe ...

Lest ihr lieber Fantasy oder New Adult? Ich brauche da ja immer ein bisschen Abwechslung. Und genau für diese Abwechslung sorgt jetzt Jennifer Benkau, welche sich mit ihrer One True Queen‐Reihe einen Namen gemacht hat. A Reason to Stay ist Jennifers New Adult Debüt, welches aktuell groß gefeiert wird. Authentisch, intensiv und berührend! Große Gefühle, mit denen geworben wird. Ich kann zwar nicht alles so unterschreiben. Mir war es teilweise zu viel des Guten. Emotional war das Buch aber allemal und Jennifer Benkau hat auf jeden Fall wieder einmal bewiesen, dass sie mit Tinte und Feder umgehen kann.

Denn der Schreibstil der Autorin war neben der Hörbuchlesung auch das, was mir am meisten gefallen hat. Locker und leicht. Schön flüssig zu lesen bzw. anzuhören. Eine jugendliche Sprache, die zum Uni‐Setting passt und zahlreiche humorvolle Dialoge zeichnen das Buch aus und das obwohl es ein eigentlich bedrückendes Thema behandelt ‐ seelische Erkrankungen.

A Reason to Stay ist der Auftakt der Liverpool‐Reihe rund um die beiden Protagonisten Sibyl, kurz Billy, und Cedric. Wir schlüpfen als Leser, bzw. in meinem Fall Hörer, abwechselnd in die Rollen der beiden, was eigentlich unweigerlich dazu führt, dass man beiden Charakteren sehr nahe kommt. Billy zieht nach Liverpool, um dort einen Neustart zu wagen. Sie möchte sich endlich von ihrem Elternhaus lösen, ihren eigenen Weg gehen und sich ihren Traumjob in einem Museum erfüllen. Das ist allerdings leichter gesagt als getan, wird sie doch mit vielen Vorurteilen konfrontiert.
Als Billy bei einer Gala Cedric kennen lernt, verfällt sie recht schnell seinem Charme. Doch der angehende Meeresbiologe und Student der Uni Liverpool ist einfach kein Mann fürs Leben, sondern nur für eine Nacht. Und das hat auch einen bestimmten Grund....

Wie ich oben erwähnt habe, habe ich A Reason to Stay als Hörbuch gehört, welches wirklich toll umgesetzt war. Ich habe den beiden Sprechern ihre Rollen richtig gut abgenommen und dass, obwohl ich weder Billy, noch Cedric besonders authentisch empfunden habe. Mir waren viele Dinge einfach zu konstruiert und zu aufgesetzt. Allein schon die Tatsache, dass fast jeder in der Geschichte Probleme zu haben scheint, war für mich einfach nicht mehr glaubwürdig.
Jennifer Benkau hat das Thema Depression und psychische Erkrankung meines Erachtens zu sehr auf die Spitze getrieben. Ich finde es zwar gut, dass darüber gesprochen bzw. geschrieben wird, allerdings hat man ab einem gewissen Punkt in der Geschichte das Gefühl es geht um nichts anderes mehr. Manchmal ist weniger einfach mehr und hier hätte weniger dem Buch echt gut getan. Dinge, die mich zu Beginn noch emotional berührt haben, wurden im Lauf der Handlung leider etwas überthematisiert. Dazu kommt, dass Jennifer Benkau kurz vor Schluss noch Themen auf den Tisch bringt, die dann allerdings gar nicht mehr genug Raum zur Entfaltung bekommen.
Meines Erachtens hätte es zudem ausgereicht nur einem der beiden Protagonisten ein "schweres Päckchen" aufzuladen. Das hätte die Angelegenheit für mich glaubwürdiger und runder gemacht.

So konnte mich der Roman leider nicht ganz überzeugen, weshalb ich dieses Mal auch eine Empfehlung ausspreche. Für Zwischenzeit war das Buch aber ok.

Fazit
Mit A Respekt to Stay gibt die deutsche Autorin Jennifer Benkau New Adult Debüt. Das Jennfer schreiben kann, wusste ich schon vorher. Locker und leicht, mit eingestreuten witzigen Dialogen und süßem Liebesgeplänkel ‐ und dabei geht es doch um ein ziemlich bedrückendes Thema. Depressionen.

Was als wunderbar leichte Liebesgeschichte beginnt, wird schnell zur emotionalen Achterbahnfahrt. Psychische Erkrankungen werden zum zentralen Thema. An sich finde ich das Thema auch unglaublich wichtig und interessant. Die Umsetzung ist hier aber meines Erachtens nach nicht geglückt. Mir war es einfach zu viel von allem, was dazu führte, dass ich die beiden Protagonistinnen Billy und Cedric nicht mehr als authentisch wahrnehmen konnte. Manchmal ist weniger einfach mehr!

Einen riesen Pluspunkt gibt's für das toll eingesprochene Hörbuch. Julian Mill und Maren Ulrich haben einen großartigen Job gemacht und zum größten Teil dazu beigetragen, dass ich das Buch nicht abgebrochen habe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.08.2021

Ein Tag auf dem Bauernhof

Meine Schiebebahn-Pappe: Fahr mit auf dem Bauernhof
0

Schauen, Staunen und schieben! Meine 2-jährige Tochter ist begeistert von dem kleinen Pappbilderbuch aus der "Fahr mit! Reihe". Wir haben zwar schon einige Bauernhof-Bücher daheim, allerdings ...

Schauen, Staunen und schieben! Meine 2-jährige Tochter ist begeistert von dem kleinen Pappbilderbuch aus der "Fahr mit! Reihe". Wir haben zwar schon einige Bauernhof-Bücher daheim, allerdings keines, bei dem mein Töchterchen aktiv am Hof mitarbeiten kann. Und genau dieser Aspekt macht das Ganze so besonders. Den Kindern wird spielerisch der Alltag am Hof nähergebracht. Welche Aufgaben fallen an? Welche Tiere müssen versorgt werden? Wie kommt die Milch in den Karton? Fragen, die spielerisch beantwortet werden.

In der Früh mäht Bäuerin Frieda frisches Gras für die Kühe. Der Milchmann holt die frisch gemolkene Milch ab und Bauer Franz kann auch ganz gut Hilfe auf dem Feld gebrauchen. Mittels zahlreicher Schiebeelemente lassen sich die diversen Fahrzeuge und Landmaschinen quer über die Buchseiten fahren. Die dicken beschichteten Pappseiten wirken dabei sehr robust und ich denke, dass wir länger eine Freude mit dem Buch haben werden.

Ganz toll sind im übrigen auch die bunten Illustrationen, welche die kleine Geschichte von Bauer Franz und seiner Familie bildhaft wieder gibt. Der Text dazu ist sehr einfach und altersentsprechend gehalten. Ich würde sagen ab ca. 1,5 Jahren. Also absolut Top!

Von uns gibt's auch für diesen Band der "Fahr mit!"-Reihe eine absolute Empfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere