Profilbild von April1985

April1985

Lesejury Star
offline

April1985 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit April1985 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.04.2021

Düster, kalt und unglaublich atmosphärisch

RAVNA – Tod in der Arktis
0

Ravna - Tod in der Arktis hat aufgrund mehrerer Punkte meine Aufmerksamkeit auf sich gelenkt. Da waren zum einen das Cover, das mich irgendwie magisch angezogen hat. Und wenn "Nordic" und "Thriller" in ...

Ravna - Tod in der Arktis hat aufgrund mehrerer Punkte meine Aufmerksamkeit auf sich gelenkt. Da waren zum einen das Cover, das mich irgendwie magisch angezogen hat. Und wenn "Nordic" und "Thriller" in einem Satz vorkommen, kann ich sowieso nicht nein sagen. Ich habe mich also ohne groß auf den Klappentext zu achten auf das Abenteuer Arktis eingelassen und was soll ich sagen: Ich bin begeistert von Elisabeth Herrmanns All-Age-Thriller.

Obwohl Elisabeth Herrmann kein unbekannter Name auf dem Buchmarkt ist, war Ravna mein erstes Buch von ihr. Die Autorin erzählt unglaublich einnehmend und atmosphärisch, mit einem Hauch Melancholie die Geschichte der jungen Polizeipraktikantin Ravna Persen. Die junge Frau hat keinen leichten Start in der von Männern dominierten Polizeistation Vardø und das nicht nur weil sie eine Frau ist. Ravna ist außerdem Samin und sie eckt mit ihrer Berufswahl nicht nur bei ihren Landsleuten an. Als gleich nach ihrem Dienstantritt auf einer alten Ritualstätte die Leiche des Großgrundbesitzers Olle Trygg, welcher ebenfalls Same war, gefunden wird und Ravna Hinweise darauf findet, dass der Mörder einer "ihrer Leute" sein könnte, sieht sich die junge Frau gezwungen gegen ihr eigenes Volk zu ermitteln. Hilfe erhält Ravna dabei von ungewöhnlicher Stelle. Der exzentrische, sehr umstrittene aber geniale Kommissar Rune Thor übernimmt den Fall und bringt damit Ereignisse ins Rollen, die auch für Ravna zur Gefahr werden.

Elisabeth Herrmann hat mit Ravna eine starke Protagonistin erschaffen, die an ihren selbst auferlegten Herausforderungen wächst und reift. Sie lässt sich nicht unterkriegen und zeigt allen, dass man auch als Frau aus einer Minderheit alles schaffen kann. Durch Ravna, vorallem aber durch Ravnas Großmutter Lena, erfahren wir viel über die samische Kultur, alte Riten, das Leben und den Alltag der Samen. Unglaublich authentisch wirkt das ganze durch die samischen Begriffe, die immer wieder Erwähnung finden und in den Fußnoten zum besseren Verständnis erklärt werden.
Aber auch Rune Thor ist mir irgendwie ans Herz gewachsen, auch wenn er alles andere als eine sympathische Art an den Tag legt. Der Kommissar aus der Stadt ist gebrochen und kaputt. Schreckliche Ereignisse aus seiner Vergangenheit setzen ihm zu und das spiegelt sich in seinem kompletten Auftreten wieder. Ausgerechnet Rune Thor soll unter einer Volksgruppe ermitteln, die ohnehin misstrauisch gegenüber Fremden ist.
Zugegeben, zunächst dachte ich mir: Nicht schon wieder ein kaputter Kommissar, der in einem nordischen Thriller eine tragende Rolle spielt. Ich habe meine Meinung dazu aber schnell geändert, denn der aufbrausende, gerne über die Strenge schlagende Ermittler, passt einfach in das kalte und dunkle Setting am Polarkreis.

Mich konnte der Thriller komplett überzeugen, obwohl - oder vielleicht auch weil - er ganz ohne Action auskommt. Ein bisschen davon gibt es zwar zum Schluss, der Großteil des Buches ist aber eher ruhig geschrieben. Ernste Themen wie Diskriminierung und sexueller Missbrauch werden aufgegriffen. Im Kontrast dazu stehen alte samische Riten wie die Seelenwanderung und ein nach wie vor herrschender Aberglaube. Elisabeth Herrmann hat die unterschiedlichen Aspekte geschickt miteinander verflochten und einen faszinierenden und spannenden Thriller für Jung und Alt geschrieben.

Gegen Ende hatte ich dann zwar eine Vermutung was bzw. wer hinter den ganzen brutalen Ereignissen steckt, trotzdem muss ich sagen, dass Elisabeth Herrmann uns ganz schön lang hat im Dunkeln tappen lassen. So mag ich das!

Fazit
Nordische Thriller landen immer recht schnell auf meiner Wunschliste und so bin ich auch an Ravna - Tod in der Arktis nicht vorbei gekommen. Elisabeth Herrmann hat einen dunklen und kalten Schauplatz für ihr gewaltsames Verbrechen gefunden und mit Ravna und Thor zwei komplett gegensätzliche und ungewöhnliche Protagonisten ins Rennen bzw. zum Ermitteln ausgeschickt. Mich konnte der ruhige und unglaublich atmosphärische All-Age-Thriller, welcher uns einen kleinen Einblick in die samische Kultur gibt, überzeugen. Ein bisschen mehr Action hätte es an mancher Stelle schon sein können und auch der mystische Aspekt kam mir ein bisschen zu kurz. Ich persönlich hätte gerne mehr über die alten Rituale der Samen erfahren. Nichts desto trotz ist Ravna - Tod in der Arktis ein genialer Thriller und ein absolutes Must Read!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.03.2021

Tolle Wissensvermittlung für kleine Sportler|innen

Wieso? Weshalb? Warum? junior. Turnen, tanzen, Musik machen
0

Durch meine kleine Tochter, die bald ihren 2. Geburtstag feiert, komme ich immer mehr in den Genuss von Bilder- und Vorlesebüchern. Und natürlich kommt man auch bei der bekannten Kindersachbuchreihe aus ...

Durch meine kleine Tochter, die bald ihren 2. Geburtstag feiert, komme ich immer mehr in den Genuss von Bilder- und Vorlesebüchern. Und natürlich kommt man auch bei der bekannten Kindersachbuchreihe aus dem Ravensburger Verlag Wieso, Weshalb, Warum? nicht vorbei. Band 71 der Reihe beschäftigt sich, wie der Titel es verrät, mit Musik, Bewegung und Sport. Es animiert auf jeden Fall zum selber Ausprobieren, Tanzen und Spaß haben.

Töchterlein und ich sind jedenfalls begeistert von dem tollen und handlichen Büchlein, wobei der Text natürlich eher (noch) nebensächlich ist. Es sind vielmehr die unglaublich liebevoll gestalteten Illustrationen, die die kleinen Kinderaugen zum Strahlen bringen. So erfahren die Kleinsten zum Beispiel was man beim Sport bequemes anzieht, wie ein Turnsaal aussieht oder aber auch welche Ballettpositionen es eigentlich gibt. Und auch ich habe so einiges dazu gelernt. Oder wusstet ihr, dass Ansanas die Bezeichnung für Yogaübungen sind? Aufgepeppt wird das ganze mit Klappen, welche das Wissen sehr spielerisch vermitteln. Wie gesagt, uns wird das Buch auch nach wiederholtem Anschauen und (vor)lesen nicht langweilig, weil es immer wieder was neues zu entdecken gibt.

Einen großen Pluspunkt gibt es auf für die wirklich stabile Aufmachung des Buches. Ich habe ja schon erwähnt, dass meine Tochter noch keine 2 Jahre alt ist. Entsprechend wild geht sie auch mit ihren Büchern um. Obwohl sie das "WWW-Buch" täglich in der Hand hat, sieht es noch aus wie neu, alle Klappen sind noch da wo sie sein sollen und es ist noch keine Seite herausgerissen worden. Das spricht wirklich für die tolle Qualität der Ravensburger junior Bücher. Ich kann es wirklich sehr empfehlen!

Fazit:
Turnen, tanzen, Musik machen ist ein toller Band der Ravensburger junior-Reihe Wieso, Weshalb, Warum? Einprägsame Texte, farbenfrohe und liebevoll gestaltete Bilder und versteckte Klappen vermitteln spielerisch alles Wissenswerte zu Sport, Musik und Bewegung. Dabei ist das Buch wirklich sehr stabil und hält kleinen Hinderhänden stand.

Meine Tochter und ich sind begeistert und können das Büchlein absolut empfehlen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.03.2021

Der Mythos rund um die sagenumwobenen Gestaltwandler im modernen Gewand

Touch of Ink, Band 1: Die Sage der Wandler (Fesselnde Gestaltwandler-Romantasy)
0

Meine Meinung

Nachdem ich den Klappentext von Touch of Ink das erste Mal gelesen habe, war klar, dass das Buch unbedingt bei mir einziehen muss. Gestaltwandler sind für sich allein ja schon ...

Meine Meinung

Nachdem ich den Klappentext von Touch of Ink das erste Mal gelesen habe, war klar, dass das Buch unbedingt bei mir einziehen muss. Gestaltwandler sind für sich allein ja schon ein faszinierendes Thema, um das sich viele Mythen ranken. Umso neugieriger war ich auf die Umsetzung von Stefanie Lasthaus. Und wie ich finde, hat die Autorin einen größtenteils kurzweiligen Reihenauftakt zu Papier gebracht. Leider fehlte es vorallem am Beginn etwas an Spannung, was sich aber mit fortschreitender Seitenzahl immer mehr geändert hat.

Das Buch handelt von der jungen Studentin Quinn, welche als Waise aufgewachsen ist. Seit ihrer frühen Kindheit trägt sie eine mysteriöse Tätowierung im Nacken. Als Quinn sich an der Universität von Vancouver Island einschreibt, lernt sie Student Nathan kennen, welcher sie von Anfang an fasziniert. Schnell schließt sie Freundschaft mit dem wirklich smarten jungen Mann, den eine ganz besondere Aura umgibt. Doch nicht nur Nathan scheint ein Geheimnis zu verbergen. Auch die arroganten Geschwister Blaise, die an der Uni den Ton angeben und denen Quinn von Anfang an ein Dorn im Auge ist, verhalten sich zunehmend seltsam. Zudem leidet Quinn seit ihrem Umzug nach Vancouver Island immer häufiger an beängstigenden Visionen und Ohmachtsanfällen. Quinn beginnt nachzuforschen und stellt bald fest, dass irgendwie alles in Zusammenhang mit ihrem geheimnisvollen Tattoo zu stehen scheint.

Stefanie Lasthaus hat mit Vancouver Island ein wirklich tolles und passendes Setting für ihre Gestaltwandler-Saga gewählt. Ich habe mich dank ihrer schönen Beschreibungen schnell in der Welt eingefunden. Auch mit Quinn habe ich mich sofort angefreundet. Sie hat einfach so eine sympathische Art und ein wirklich einladendes und hilfsbereites Wesen. Dass ihre Vergangenheit jede Menge Rätsel aufgibt, macht Quinn zudem zu einem wirklich spannenden Charakter mit Tiefgang, mit dem ich einfach mitfiebern musste, was mich jetzt auch zu dem Punkt bringt, der mir leider weniger gefallen hat. Die Geschichte bzw. Quinns Geschichte war nämlich leider ziemlich vorhersehbar. Ich wusste recht schnell, wo das Abenteuer hinführen wird und was hinter der Tätowierung steckt. Auch hat sich die Handlung gerade zu Beginn sehr in die Länge gezogen. Nichts desto trotz habe ich das Buch wirklich gerne gelesen. Stefanie Lasthaus hat eine sehr einnehmende, lockere und leichte Art zu erzählen, die einem nur so durch die Seiten fliegen lässt. Insbesondere die Erklärungen und Fakten zu den Wandlern und deren Geschichte fand ich unglaublich gut in die Story eingearbeitet und haben ihr einen wunderbar authentischen Touch verliehen. Gegen Ende wird das Buch dann schlagartig rasant und gipfelt in einem großartigen Finale, nach dem ich einfach nur weiter lesen wollte.

Knisternde und prickelnde Romantik findet ihr im Buch natürlich auch. Die Liebesgeschichte wirkt dabei alles andere als aufdringlich. Im Fokus steht eindeutig das Thema rund um die Wandler, die verschiedenen Tribes und deren Bedeutung in der Vergangenheit und Gegenwart.

Trotz einiger kleiner Kritikpunkte kann ich das Buch wärmstens empfehlen. Die Idee hat mich überzeugt und macht die Schwächen in der Umsetzung voll und ganz weg.

Fazit

Touch of Ink ist ein Buch, welches den Mythos der Gestaltwandler aufleben lässt und uns mit Vancouver Island ein wirklich tolles und interessantes Setting bietet. Stefanie Lasthaus' Grundidee hat mich total überzeugt und ich fand die Story trotz einiger Längen in der ersten Hälfte super zu lesen. Klare Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.02.2021

Witzige Dialoge aber fehlende Emotionen

Kissing Chloe Brown (Brown Sisters 1)
0

Ich habe mich wirklich sehr auf Talia Hibberts Kissing Chloe Brown gefreut. Allein schon die zahlreichen positiven Stimmen, die mir ein "außergewöhnliches Buch voller Liebe und scharfsinnigen ...

Ich habe mich wirklich sehr auf Talia Hibberts Kissing Chloe Brown gefreut. Allein schon die zahlreichen positiven Stimmen, die mir ein "außergewöhnliches Buch voller Liebe und scharfsinnigen Humor und Tiefe" versprochen haben, haben mich unglaublich neugierig gemacht. Auch dass es sich um eine Diverse Romance handelt, fand ich äußerst spannend und eine erfrischende Abwechslung im New Adult Bereich. Leider hat das Buch meine Erwartungen nicht erfüllen können und ich fühlte mich beim Lesen recht schnell in einer Endlosschleife aus Langeweile gefangen.

In der Geschichte geht es um die junge Chloe Brown, welche an einer chronischen Krankheit leidet. Ein Leben ohne ständige Schmerzen kennt Chloe schon lange nicht mehr. Durch ihre Erkrankung führt Chloe ein recht eingeschränktes Leben, was sie allerdings ändern möchte. Chloe erstellt eine Liste mit Dingen, die sie in ihrem Leben einmal gemacht haben möchte. Auf dieser Liste stehen zum Beispiel Dinge wie "auf Weltreise gehen", "sich beim Ausgehen so richtig betrinken" oder "bedeutungslosen Sex haben". Hausmeister und Nachbar Red Morgan kommt da gerade recht. Obwohl Red und Chloe sich nicht wirklich leiden können, ist da eine gewisse Anziehung zwischen den beiden und so beschließt Chloe, dass Red ihr bei der Abarbeitung ihrer Liste helfen soll.

Ich war wirklich gespannt auf die zwei Protagonisten, die auf den ersten Blick unterschiedlicher nicht sein könnten. Chloe und Red spielen ein richtiges Katz- und Mausspiel miteinander und sie schenken sich nichts. Der spitzzüngige Humor war aber leider auch schon das einzige, was mir von Chloe und Red positiv aufgefallen ist. Von einer Liebesgeschichte erwarte ich mir einfach ein gewisses Prickeln und Funkenfliegen. Leider konnte mich Talia Hibbert emotional aber gar nicht erreichen. Ich fühlte mich weder mit Chloe, noch mit Red verbunden. Das einzige was mir zumindest einige Lacher bereitet hat, waren die recht amüsanten und humorvollen Dialoge zwischen den beiden. Ab der Hälfte des Buches war aber auch hier die Luft raus, da ich einfach keine Entwicklung gemerkt habe. Irgendwie wurden immer die gleichen Probleme und Themen durchgekaut. Eben wie in einer Endlosschleife. Was ich zu Beginn des Buches noch an Chloe bewundert habe, nämlich ihren Mut und die Stärke trotz Krankheit ein selbstbestimmtes Leben zu führen, hat mich irgendwan nur mehr genervt. Chloe wurde mir einfach immer unsympathischer. Und auch Red war mir irgendwie zu flach dargestellt. Auch bei ihm dachte ich mir erst er sei ein interessanter Charakter mit vielen verschiedenen Facetten. Irgendwann hatte ich aber das Gefühl es geht ihm doch nur um Matratzenakrobatik.

Ich möchte das Buch jetzt nicht komplett schlecht reden. Für Zwischendurch war es eine nette Unterhaltung mit einigen witzigen Passagen. Und auch Talias Schreibstil war sehr gut und flüssig zu lesen. Leider habe ich aber wie gesagt nicht das bekommen, was mir der Klappentext versprochen hat. Schade!

Fazit

Kissing Chloe Brown punktet vor allem durch Talia Hibberts humorvollen Schreibstil und witzige Dialoge. Die Thematik rund um Chloes Krankheit und ihren Weg in ein neues Leben fand ich jedoch zu flach umgesetzt. Und auch die Emotionen kamen bei mir nicht an.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.01.2021

Eine wunderbar süße Young Aduld Sports Romance über Selbstfindung, Freundschaft und die erste Liebe

Girl At Heart
0

Kelly Oram ist mit Girl at Heart eine zuckersüße Young Adult Sports Romance gelungen. Wer eine tiefgründige Geschichte sucht, wird hier zwar nicht fündig, dennoch hatte ich erfrischend viel Spaß und einige ...

Kelly Oram ist mit Girl at Heart eine zuckersüße Young Adult Sports Romance gelungen. Wer eine tiefgründige Geschichte sucht, wird hier zwar nicht fündig, dennoch hatte ich erfrischend viel Spaß und einige schöne Lesestunden.

In dem Buch geht es um Charlie Hastings, die als einziges Mädchen im Baseball-Team ihrer Highschool spielt. Ihre besten Freunde sind allesamt Spielertypen und sehen in Charlie einen echten Kumpel. Als der Abschlussball naht und Charlie ihren besten Freund und heimliche Liebe Eric um ein Date bittet, bekommt sie jedoch eine bittere Pille zu schlucken. Ihre Freunde finden es nämlich absolut lächerlich, dass "Kumpel" Charlie in einem Kleid auf den Ball gehen will. Charlie ist zurecht tief gekränkt, will sie doch endlich als Frau wahrgenommen werden. In einer Kurzschlussreaktion beschließt sie das Team kurz vor dem Endspiel zu verlassen und ruft damit Teamkapitän Jace auf den Plan. Dieser verspricht Charlie, dass er ihr hilft mehr Mädchen zu sein, wenn Charlie im Gegenzug im Team bleibt.

Was sich aus der Geschichte entwickelt, ist ein wunderbarer, zugegeben leicht überzuckerter, Roman über Selbstfindung, Freundschaft und die erste große Liebe. Dank Kelly Orams unglaublich leichten und unkomplizierten Schreibstil fällt einem der Einstieg ins Buch wahnsinnig leicht und die Seiten fliegen auch nur so dahin. Das Buch hält zwar keine großen Überraschungen bereit und ist eigentlich ziemlich vorhersehbar, trotzdem oder vielleicht gerade deshalb war es ein Genuss. Kelly Oram zeigt, dass es nicht immer ein großes Drama und viel Tiefgang braucht, um eine Geschichte glaubhaft darzustellen.

Charlie, die eigentlich Charlotte heißt, ist eine reizende Protagonistin, die kurz vor dem Highschool-Abschluss steht und über ihre Zukunft nachdenkt. Sie liebt zwar den Sport, der ihr bereits in die Wiege gelegt wurde, will aber auch endlich als Frau mit Gefühlen und Träumen wahrgenommen werden. Vorallem, da Charlie schmerzlich bewusst ist, dass ihre Baseball-Karriere nach dem Endspiel vorbei ist. Charlies Vater kümmert sich zwar sehr liebe- und aufopferungsvoll um sein Mädchen, ersetzt aber doch nicht die Mutter. Charlie ist ein starker und mutiger Charakter. Sie hat Mut zur Veränderung und ich fand ihre Entwicklung einfach toll.

Aber auch der männliche Protagonist Jace ist mir schnell ans Herz gewachsen. Jace ist einfach nur herzensgut, ein toller Freund und Zuhörer. Er ist der perfekte Good Guy. Ich habe es herrlich erfrischend gefunden, dass das Buch ohne Bad Guy auskommt.

Charlie und Jace sind ein tolles Paar und es hat Spaß mit ihnen gemacht. Das Thema Sport ist präsent ohne aufdringlich zu wirken. Die Liebesgeschichte ist wunderschön und sehr unschuldig. Tja, und am Schluss bekommt jeder sein Happy End.

Wer eine leichte Lektüre zum Wohlfühlen sucht, die sich gut in einem Stück lesen lässt, dem sei Girl at Heart ans Herz gelegt. Von mir gibt's eine Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Gefühl