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Veröffentlicht am 12.10.2020

Sehr naturnaher, unaufgeregter New Adult Roman

Wild like a River
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Meine Meinung

Nach ihrer erfolgreichen Leuchtturm-Trilogie entführt uns Kira Mohn mit ihrem neuesten Roman in die wildromantische Naturlandschaft Kanadas. Genauer gesagt in den Jasper Nationalpark. ...

Meine Meinung

Nach ihrer erfolgreichen Leuchtturm-Trilogie entführt uns Kira Mohn mit ihrem neuesten Roman in die wildromantische Naturlandschaft Kanadas. Genauer gesagt in den Jasper Nationalpark. Dort treffen wir auf die junge Haven, welche gemeinsam mit ihrem Vater im Herzen des Naturparks lebt. Havens Vater ist Ranger mit Leib und Seele und Haven möchte nach ihrem Fernstudium in dessen Fußstapfen steigen. Haven ist das alleine sein gewöhnt. Die junge Frau genießt die Stille und Ruhe, welche ihr Leben mit sich bringt. Bis eines Tages Jackson ihren Weg kreuzt. Der Student ist im Nationalpark auf einem Campingtrip mit seinem besten Freund. Als Cayden sich eine Verletzung zuzieht und die Reise abbrechen muss, sucht Jackson den Konakt zu Haven. Während Haven Jackson die wilde Natur näher bringt, fragt sie sich gleichzeitig immer mehr, ob das Leben nicht doch noch mehr für sie bereit hält.

Wie es mit Haven und Jackson weiter geht müsst ihr natürlich selber lesen. Ich mochte die Geschichte der beiden trotz kleiner Abstriche, die vorallem die Charakterdarstellung betreffen, sehr gerne.

Kira Mohn verwöhnt uns mit einem sehr lockeren und leichten Schreibstil. Die 400 Seiten lassen sich wirklich sehr schnell lesen. Was mir ganz besonders gefallen hat ist, dass das Buch ohne großes Drama auskommt. Es passiert eigentlich auch gar nicht so viel. Die Autorin verzaubert uns mit vielen Landschaftsbeschreibungen, die so richtig zum Träumen einladen. Für mich war das Buch auch ein bisschen wir ein Kurzurlaub.
Ich kann mir zwar gut vorstellen, dass es für so manchen Leser ein bisschen zu ruhig zugeht. Ich mochte die Unaufgeregtheit aber in diesem Fall sehr gerne. Es muss nicht immer laut, actionlastig und spannungsgeladen sein. Meiner Meinung nach ist es Kira Mohn ganz wunderbar gelungen ohne diese Elemente auszukommen.

Zu den Protagonisten hatte ich recht schnell einen guten Draht. Haven ist eine junge Frau die man einfach nur gern haben kann. Man merkt einfach, dass sie den Großteil ihres Lebens alleine und ohne viele soziale Kontakte aufgewachsen ist. Man möchte Haven einfach nur an der Hand nehmen und leiten und beschützen. Ich glaube mir ging es da ein bisschen wie Jackson, der in Gegenwart von Haven seinen Beschützerinstinkt - zum Leidwesen seiner Mitmenschen - auch nicht mehr abstellen konnte. Ich muss jedoch an dieser Stelle auch zugeben, dass mir Haven teilweise ein bisschen zu naiv dargestellt war. Es gab so einige Situationen im Buch, die ich mir einfach anders gewünscht hätte. Manches fand ich trotz Havens Unerfahrenheit einfach nicht realistisch. Wem das nicht stört, und mich hat es jetzt auch nicht wahnsinnig gestört, der bekommt mit Wild like a River einen stimmungsvollen, romantischen Kurztrip in die wunderbare Natur Kanadas serviert.

Fazit

Wild like a River ist ein sehr unaufgeregter und stimmungsvoller Liebesroman aus der Feder von Kira Mohn. Die Autorin lässt uns gemeinsam mit ihren Protagonisten Haven und Jackson in die wildromantische Natur Kanadas abtauchen. Das Buch verzaubert mit wunderschönen Landschaftsbeschreibungen, einem wirklich süßen Liebespärchen und kommt dabei ohne viel Drama aus. Von mir bekommt Wild like a River eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 12.10.2020

Bezauberndes Gute-Nacht-Buch

Mein Puste-Licht-Buch: Wenn im Dunkeln Sterne funkeln
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'Wenn im Dunkeln Sterne funkeln' ist ein bezauberndes, interaktives Bilderbuch von Marina Rachner und Christina Nömer.

Emma Ente, Fine Fuchs und Milo Maus sind kleine, müde Tierbabys. Sobald ...

'Wenn im Dunkeln Sterne funkeln' ist ein bezauberndes, interaktives Bilderbuch von Marina Rachner und Christina Nömer.

Emma Ente, Fine Fuchs und Milo Maus sind kleine, müde Tierbabys. Sobald die Sternchen am Himmel leuchten, können die Tierchen gut in den Schlaf fallen. Gemeinsam mit meiner 13 Monate alten Tochter werden jetzt jeden Abend vor dem zu Bett gehen die Sternchen 'angepustet'. Ja, richtig gelesen. Das Buch hat einen Sensor eingebaut. Sobald man auf diesen pustet, leuchten kleine Lämpchen am Sternenhimmel auf. Meine Tochter ist wirklich begeistert davon! Allerdings wäre es schön gewesen, wenn die Lichter ein bisschen länger leuchten würden, als ein paar Sekunden. Außerdem reagieren die Lämpchen auch wenn man leicht auf das Buch klopft.

Von der Aufmachung her ist das Bilderbuch wirklich hochwertig. Es besteht aus dicker, robuster Pappe. Bis jetzt hat es mein Töcherlein noch nicht geschafft das Buch zu zerreißen. Sie geht nämlich nicht gerade zimperlich mit ihren Buchschätzen um.

Die Illustrationen sind ebenfalls ganz toll. Große bunter Bilder mit knalligen Farben laden zum Bestaunen ein.

Von uns gibt's für das Buch aus der 'Mein Puste-Buch Reihe' eine klare Empfehlung und 4 leuchtende Sterne.

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Veröffentlicht am 07.10.2020

Ein zauberhaftes Wintermärchen

Der Winter des Bären
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Meine Meinung

Der Winter des Bären ist ein Kinderbuch aus der Feder der britischen Autorin Kiran Millwood Hargrave. Es ist ab 10 Jahren empfohlen, ich hatte allerdings auch als erwachsene Leserin jede ...

Meine Meinung

Der Winter des Bären ist ein Kinderbuch aus der Feder der britischen Autorin Kiran Millwood Hargrave. Es ist ab 10 Jahren empfohlen, ich hatte allerdings auch als erwachsene Leserin jede Menge Spaß beim Lesen und war nahezu verzaubert von der Welt und den Charakteren, welche die Autorin zum Leben erweckt hat.

In der märchenhaften Erzählung entführt uns Kiran Millwood Hargrave nach Eldbjørn, einem Land, in dem seit Jahren ewiger Winter herrscht. Genau dort lebt abgeschieden in einer kleinen Waldhütte auch die 12-jährige Mila mit ihren 3 Geschwistern Sanna, Pipa und Oskar. Die Mutter der Kinder verstarb auf tragische Weise nach der Geburt der jüngsten Schwester Pipa. Der Vater der Kinder, welcher den Tod nie ganz überwunden hat, verschwand kurze Zeit darauf spurlos. So sind die Kinder auch alleine als eines Nachts ein Fremder an die kleine Waldhütte klopft und um Unterschlupf bittet. Als am nächsten Tag sowohl die Reisegruppe, als auch Oskar verschwunden ist, ist sich Sanna sicher, dass Oskar das anstrengene Leben als Aufpasser satt hatte. Nur Mila ist sich sicher, dass Oskar nicht freiwillig gegangen ist. Und so macht sich das junge Mädchen auf die Suche und begibt sich auf eine gefährliche Reise in den hohen Norden.

So beginnt kurz zusammengefasst die Geschichte von Milas gefährlichem Abenteuer. Die Autorin hat es geschafft gleich am Anfang die Spannung auf ein so hohes Niveau zu bringen, dass ich schon nach wenigen Seiten total an die Seiten gefesselt war. Tatsächlich habe ich die 256 Seiten, die das Buch umfasst, an einem Nachmittag verschlungen. Kiran Millwood Hargrave schreibt nicht nur spannend, sondern auch sehr anschaulich und flüssig. Sie beschreibt die winterliche Welt Eldbjørn mit soviel Liebe zum Detail. Ich hatte sehr schnell wunderbare Bilder von endlosen Schneelandschaften, winterweißen Wäldern und heimeligen Städtchen mit ihren urigen Fachwerkhäusern in meinem Kopf.

Auch die Charaktere, allen voran Mila, sind mir schnell ans Herz gewachsen. Mit ihren 12 Jahren ist Mila ein wirklich tapferes Mädchen mit einem sehr kämpferischen Herz. Sie würde für ihre Familie, aber auch ihre Freunde, einfach alles tun. Ihre Entwicklung war so schön zu beobachten. War sie am Anfang noch etwas unbeholfen und ängstlich, hat sie nach und nach immer mehr Stärke entwickelt. In meinen Augen hat Mila einen Orden für ihre Heldentaten verdient.
Mila bestreitet die gefährliche Rettungsmission natürlich nicht alleine. Ihr zur Seite steht Rune, ein junger Zauberer, der von den Menschen in seiner Stadt gemieden wird. Auch Mila ist zunächst skeptisch. Doch nach und nach fasst Mila Vertrauen zu dem, zugegebermaßen ein bisschen schrulligen, jungen Mann. Ich mochte Rune sehr gerne. Er zeigt sich hilfsbereit, obwohl er selber nie wirklich Hilfe erfahren hat und steht Mila bei ihrer Mission nicht nur einmal rettend zur Seite.

Ich habe Mila und Rune unglaublich gerne auf ihrer Reise begleitet. Das Abenteuer der beiden war voller Gefahren, Spannung und wirklich rasant. Gegen Ende gab es auch einige Überraschungsmomente und Wendungen, mit denen ich so gar nicht gerechnet habe. Ich habe richtig mitgefiebert und gehofft, dass Mila erfolgreich sein wird und ihren Bruder zurück holen kann. Ob es ihr gelingt, müsst ihr allerdings selber lesen! Mir hat das Wintermärchen unheimlich gut gefallen und einige schöne Lesestunden bereitet.


Fazit

Der Winter des Bären ist eine ganz wundervolle, märchenhafte Erzählung aus der Feder der britischen Autorin Kiran Millwood Hargrave. In dem Buch geht es um die 12-jährige Mila, welche ihren Bruder Oskar aus den Fängen des Bärengeist Bjørn befreien will. Bei der gefährlichen Rettungsmission steht ihr der junge Zauberer Rune zur Seite. Ich fand die Geschichte einfach zauberhaft. Der Winter des Bären ist ein Buch über Freundschaft, Familie, Treue, Vertrauen, Mut und Tapferkeit. Ich kann es uneingeschränkt weiter empfehlen!


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Veröffentlicht am 07.10.2020

Sehr düstere, morbide und blutige Neuinterpretation

Die Chroniken von Alice - Finsternis im Wunderland
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Meine Meinung

Die Chroniken von Alice - Finsternis im Wunderland ist der erste Teil einer Reihe rund um Die Dunklen Chroniken. Was Christina Henry mit diesem Auftakt zu Papier gebracht hat, fand ich ...

Meine Meinung

Die Chroniken von Alice - Finsternis im Wunderland ist der erste Teil einer Reihe rund um Die Dunklen Chroniken. Was Christina Henry mit diesem Auftakt zu Papier gebracht hat, fand ich absolut widerwärtig, schauderhaft und faszinierend zugleich. Ich konnte und wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, zu sehr hat mich Alice blutiger Rachefeldzug in den Bann gezogen.

Christina Henry hat einen wirklich sehr speziellen Schreibstil. Ich muss zugeben, dass ich mir am Anfang etwas schwer damit getan habe und nicht ganz so flüssig durch das Buch gekommen bin wie gewohnt. Man muss der Autorin allerdings zu Gute halten, dass sie sehr, sehr anschaulich schreibt. Wenn die Köpfe rollen, dann ist das wirklich alles andere als Kindergarten. Man muss schon gefestigt sein und sich auf blutrünstige Szenen einstellen. Die Sprache ist teilweise auch sehr derb und vulgär. Wie gesagt, ich mochte das einerseits in diesem Fall sehr gerne, andererseits habe ich für das 350-Seiten Buch aber auch verhältnismäßig lange zum Lesen gebraucht.


"Folge nicht dem Kaninchen, es sei denn, du wünscht dir noch mehr Tod und noch mehr Irrsinn."

(Zitat aus die Chroniken von Alice: Finsternis im Wunderland)


Mit diesen Worten werden wir beim Aufschlagen des Buches begrüßt und treffender kann man die Geschichte wohl gar nicht beschreiben. Denn was dann folgt ist von Wahnsinn und Irrsinn kaum mehr zu überbieten. Alice hat 10 Jahre in einer Irrenanstalt verbracht. Sie hat keine Erinnerung daran was vor 10 Jahren passiert ist. Einzig eine Narbe im Gesicht ist Zeuge davon, dass etwas Schreckliches geschehen sein muss. Und dann sind da noch diese Träume von einem Kaninchen, die Alice den Schlaf rauben. Alice' einziger Freund ist Zellennachbar und Axtmörder Hatcher. Als den beiden während eines Feuers die Flucht gelingt, beschließt Alice sich ihre verlorene Erinnerung wieder zurück zu holen und so beginnt nicht nur die Jagd nach dem weißen Kaninchen, sondern auch ein blutiger Rachefeldzug, der so richtig viele Opfer fordert. Nach und nach kommt dabei auch Alice Erinnerung zurück.

Wer übrigens die ursprüngliche Geschichte von Alice im Wunderland kennt, wird die Charaktere auch hier wiederfinden, nur, dass diese eben so ganz anders sind. Lasst euch überraschen!

Mehr verrate ich nicht zur Geschichte, aber ich glaube man kann sich schon so ungefähr ein Bild machen, was einem beim Lesen erwartet - Mord, Gewalt, Bandenkriege, Prostitution sind nur ein paar Schlagworte. Wie gesagt, mir hat's gefallen. Ich mochte die düstere und bedrohliche Grundstimmung, die sich durch das gesamte Buch zieht sehr gerne. Christina Henry erzählt alles sehr nüchtern und monoton, was unglaublich gut zu der bedrohlichen Stimmung beiträgt.

Wenn ihr also nicht all zu zart besaitet seit, ihr Fantasy und Horror gleichermaßen gerne lest und auch ein bisschen verrückt seit, dann kann ich euch diese gelungene Neuinterpretation von Alice im Wunderland nur empfehlen!
Fazit

Die Chroniken von Alice - Finsternis im Wunderland ist eine düstere Neuerzählung von Lewis Carrolls Alice im Wunderland. Die Autorin Christina Henry hat die ursprünglichen Charaktere hergenommen und ihnen einen komplett neuen, sehr sehr blutigen, Anstrich verpasst. Es geht um Gewalt, Mord, Bandenkriege, Prostitution und Menschenhandel. Inmitten dieses Wahnsinns steht die 26-jährige Alice, die ohne Erinnerungen 10 Jahre in einer Irrenanstalt verbracht hat; ihr einziger Freund ist der berüchtigte Axtmörder Hatcher. Mir hat die wahre Geschichte von Alice bis auf ein paar Kleinigkeiten unheimlich gut gefallen und ich kann sie auf jeden Fall empfehlen, wenn ihr nicht zu zart besaitet seit.

Traut ihr euch auch dem Kaninchen zu folgen? Ja! Dann seit vorsichtig, denn der Wahnsinn könnte auch euch überkommen!

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Veröffentlicht am 28.09.2020

Wahnsinns Debüt

Herz aus Blut und Asche
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Meine Meinung

Mit Herz aus Blut und Asche gibt die in Frankreich geborene Autorin Amélie Wen Zhao ihr Debüt...und was für eines! Es ist einfach großartig! Ich wusste bereits nach wenigen Seiten, dass ...

Meine Meinung

Mit Herz aus Blut und Asche gibt die in Frankreich geborene Autorin Amélie Wen Zhao ihr Debüt...und was für eines! Es ist einfach großartig! Ich wusste bereits nach wenigen Seiten, dass ich dieses Buch lieben werde. Amélie Wen Zhao entführt uns in eine winterliche, russisch angehauchte Welt. Nicht nur die Namen der Charaktere und Orte haben einen russischen Einfluss, auch das Regierungssystem erinnert an das ehemalige Zarenreich rund um die Romanov-Dynastie. Ich bin einfach begeistert von der Detailverliebtheit und dem bildhaften Schreibstil der Autorin, welcher ein richtiges Kopfkino ausgelöst hat.

Protagonistin Kronprinzessin Anastacya Mikhailov, kurz Ana, steht im Mittelpunkt der Geschichte um Machtgier, Verrat und Revolution. Ana ist eine sogenannte Affinite, sprich eine Magiebegabte. Ihre magische Begabung liegt darin Blut zu manipulieren. Leider hat sie nie gelernt ihre Affinität richtig zu nutzen, denn im Kaiserreich ist diese außergewöhnliche Begabung mehr Fluch als Segen. Affinite werden seit jeher versklavt und ausgebeutet und ihre Magie unterdrückt. Als Anas Vater, der Kaiser, ermordet wird, wird Ana beschuldigt die Tat begangen zu haben. Der jungen Frau gelingt die Flucht und sie setzt alles daran den wahren Mörder ausfindig zu machen. Dabei ist sie auf die Hilfe des größten Verbrecherkönigs des Reiches angewiesen - Ramson Schnellzunge. Ana geht einen Pakt mit Ramson ein, nichts ahnend, dass dieser ganz eigene Ziele verfolgt. Doch was kann man von einen Dieb und Verbrecher auch anderes erwarten? Ich mochte beide Protagonisten so sehr. Ana und Ramson sind wie Tag und Nacht; gleichzeitig haben sie aber auch soviele Gemeinsamkeiten. Beide hatten eine schwere Kindheit, beide sind auf der Flucht und beide wollen Rache. Amélie Wen Zhao hat zwei starke Persönlichkeiten mit Ecken und Kanten erschaffen, die alles andere als perfekt sind. Die Kronprinzessin und der Dieb, die erst lernen müssen einander zu vertrauen. Es war einfach herrlich die zwei auf ihrem steinigen Weg zu begleiten.

Wirklich herausragend ist auch das Magiesystem. Dieses ist unheimlich komplex und vielfältig. Die magischen Begabungen sind schier unendlich und vielseitig formbar. Ana steht noch am Beginn, sie muss noch lernen ihre Affinität richtig zu kontrollieren und einzusetzen. Ich bin schon gespannt wie sich Ana in den Fortsetzungen entwickeln wird.

Die Handlung selbst ist auch von Anfang an unheimlich fesselnd und voll von überraschenden Wendungen. In der Welt voll von Intrigen und Verrat weiß man bis zum Ende nicht wem man wirklich vertrauen kann. Kaum wägt man sich in Sicherheit, lässt Amélie Wen Zhao die nächste Bombe platzen. Man sollte sich beim Lesen nicht in Sicherheit wiegen. Die Autorin schreckt auch nicht davor zurück lieb gewonnene Charaktere zu foltern und sterben zu lassen. Neben wirklich sehr blutigen und grausamen Szenen finden sich aber auch ruhige Momente, die einem kurz durchatmen lassen. Ich mochte dieses Wechselspiel sehr gerne und kann es kaum erwarten, dass die Fortsetzung erscheint.

Fazit

Herz aus Blut und Asche ist ein High Fantasy-Roman, welchen ich schon nach wenigen Seiten nicht mehr aus der Hand legen konnte. Amélie Wen Zhao hat eine großartige, aber auch sehr brutale Welt mit einem einzigartigen Magiesystem erschaffen. Es geht um Machtgier, Verrat und Rache. Dazu kommen zwei sehr starke Protagonisten, die erst lernen müssen einander zu vertrauen, um an ihr Ziel zu kommen. Für mich ist das Buch ein Jahreshighlight und ich kann es jedem einfach nur ans Herz legen!

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