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Veröffentlicht am 05.11.2023

mit unglaublich viel Witz trifft hier ein fantastisches Rollenspielsetting auf den knallharten Teenageralltag

Askendor – Spiel mit der Wirklichkeit
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Irgendwie ganz anders als erwartet, mit unglaublich viel Witz und Themen, die vorallem Teenager ansprechen, hat Silke Schellhammer bei mir ordentlich Punkte gesammelt.

Florentine ist 15 Jahre ...

Irgendwie ganz anders als erwartet, mit unglaublich viel Witz und Themen, die vorallem Teenager ansprechen, hat Silke Schellhammer bei mir ordentlich Punkte gesammelt.

Florentine ist 15 Jahre alt und eigentlich gar kein Fan von PC und Co. Wo sie mit ihrem Leben hin will, weiß sie noch nicht so wirklich. Ihre Mutter dafür umso mehr und so treibt sie Florentine zu schulischen Höchstleistungen an. Ganz zum Missfallen von Florentine, die neben der Lernerei auch Mal auf Partys gehen und sich mit Freunden treffen will. Als der kleine Bruder ihrer besten Freundin, dem Florentine Nachhilfe gibt, Askendor zockt, wird die Teenagerin, von dem seltsamen Gefühl heimgesucht, dass Thosse von Baar, eine Videospielfigur, sie durch den Computer sieht. Florentine startet kurzerhand selber ein Spiel und wird prompt hineingezogen nach Aksendor. Dabei wird nicht nur ihr Leben ordentlich auf den Kopf gestellt.

Mir hat es total Spaß gemacht gemeinsam mit Florentine zwischen den Welten zu reisen und gemeinsam mit ihr nicht nur einer gefährlichen Rebellion in Aksendor gegenüber zu stehen, sondern auch den harten Teenageralltag und Kampf mit ihrer Mutter zu bestreiten. Die Handlung ist ein gelungener Mix aus Fantasy und Jugendbuch. Hier prallt eine fantastische Welt auf die Realität und lässt die beiden miteinander verschmelzen. Sowohl Florentine, als auch Thosse von Baar lernen aus den neuen Erfahrungen und voneinander.

Silke Schellhammer schreibt mit viel Humor und in jungendlicher Sprache über Themen, die Teenager begleiten. Es geht um Schule, Noten, Freundschaften, Partys und die erste Liebe.

Auch wenn die Handlung vielleicht nicht neu erfinden ist, so hatte ich dennoch großen Spaß beim Lesen, habe oft und viel gelacht, mit Florentine, Thosse und ihren Freunden mitgefiebert und die Entwicklung der Figuren mit Freude verfolgt.

Große Empfehlung für Leser*innen ab 12 Jahren.

Fazit

Mit viel Witz und flotten Sprüchen hat mich Silke Schellhammer bereits nach wenigen Seiten eingefangen. In Askendor lernt Florentine nicht nur wir man kämpft, sie sammelt wertvolle Erfahrungen fürs Leben.

Mir hat das Jugendbuch richtig gut gefallen und ich kann es sehr weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 05.11.2023

Sanfte Liebesgeschichte, deren blumiges buntes Setting in starkem Kontrast zu den ernsten Themen steht

Selbst in dunkelster Nacht
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Mit wunderschöner blumiger Sprache, leisen Tönen und viel Gefühl hat mich Ali Kassemyar eingenommen. ‚Selbst in dunkelster Nacht‘ ist nicht nur das Debüt des Autors, sondern auch ein der Auftakt ...

Mit wunderschöner blumiger Sprache, leisen Tönen und viel Gefühl hat mich Ali Kassemyar eingenommen. ‚Selbst in dunkelster Nacht‘ ist nicht nur das Debüt des Autors, sondern auch ein der Auftakt zu einer sehr emotionalen Dilogie, dessen Setting, ein Blumenladen, es mir besonders angetan hat und welcher auch in starkem Kontrast zu den ersten Themen steht, die angesprochen werden.

Liora und Kieran sind die beiden Protagonisten dieser ruhigen Liebesgeschichte. Die beiden sind nicht nur Nachbarn, sondern arbeiten auch zusammen in Joes Blumenladen – einem fröhlichen und bunten Ort. Ganz im Gegensatz zu Kierans Seele, die sich durch ein erschütterndes Ereignis in dessen Vergangenheit verdunkelt hat. Und auch Liora hat in ihrem jungen Leben schon schmerzhafte Erfahrungen gemacht. Ihre Fröhlichkeit lässt sie sich allerdings nicht nehmen. Als sich zwischen den beiden eine tiefe Freundschaft entwickelt, wird Liora nach und nach mit Kierans Vergangenheit und seinen inneren Dämonen konfrontiert.

Ich mochte beide Protagonisten sehr gerne. Ihre Gefühle und Gedanken waren für mich nachvollziehbar und greifbar. Vorallem Liora macht es einem einfach sie zu mögen. Kieran ist da schon ein etwas verschlossenerer und distanzierterer Charakter. So unterschiedlich die beiden auch sind, die Dynamik zwischen ihnen ist einfach wunderschön.

Ali Kassemyar lässt Liora und Kieran viel Raum und Zeit jeweils ihre eigene Geschichte zu erzählen und so erfahren wir nach und nach aus der jeweiligen Perspektive was den beiden widerfahren ist und wie sie damit umgehen. Man sollte sich beim Lesen auf eine ruhige Liebesgeschichte einstellen, die von einigen Drama überschattet wird und viele blumige Phrasen enthält. Was vielleicht etwas kitschig klingt, hat mir tatsächlich wirklich gut gefallen. Nur das Ende war für meinen Geschmack etwas zu viel Drama. Und ich habe ehrlich gesagt auch nicht damit gerechnet, dass es ein Reihenauftakt ist und kein in sich abgeschlossenes Buch.


Fazit:
Mit wunderschöner blumiger Sprache, leisen Tönen und viel Gefühl erzählt Ali Kassemyar eine sanfte Liebesgeschichte, dessen Setting – ein Blumenladen – im starken Kontrast zu den heftigen Schicksalsschlägen der beiden Protagonisten steht. Viel Drama und einiges an Kitsch sind inbegriffen; mir hat das Debüt des Autors dennoch richtig gut gefallen und ich freue mich schon auf Band 2, in dem Lioras und Kierans Geschichte weiter erzählt wird.

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Veröffentlicht am 05.11.2023

Eine schottische Insel, unerklärliche Ereignisse und eine uralte Familienfehde

Insel der wandernden Flüche - Skys Gabe
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Angezogen vom Klappentext, der von einer abgelegenen Insel Schottlands, mysteriösen Flüchen und einer uralten Fehde erzählt, müsste ich Tina Blases Reihenauftakt einfach lesen.

Durch den lockeren ...

Angezogen vom Klappentext, der von einer abgelegenen Insel Schottlands, mysteriösen Flüchen und einer uralten Fehde erzählt, müsste ich Tina Blases Reihenauftakt einfach lesen.

Durch den lockeren und unkomplizierten Schreibstil der Autorin war es ein Leichtes in der Geschichte bzw. auf der kleinen schottischen Insel Sidh Fuß zu fassen. Genau wie Sky war auch ich zunächst über die ablehnende Haltung der Einwohner verwundert. Selbst Skys Großvater scheint etwas vor seiner Enkelin zu verbergen. Und dann ist da noch Rory, der Sky am liebsten gleich von der Insel verjagen will. Dabei möchte Sky doch einfach nur ein richtiges und festes zu Hause finden, was ihr durch den Job ihrer Mutter, einer Hotelmanagerin, bisher verwehrt wurde. Trotz aller Widerstände ist Sky fest entschlossen: Sie möchte für immer auf Sidh leben! Schnell merkt Sky jedoch, dass etwas ganz und gar nicht stimmt. So verbissen wie Sky bleiben will, ist sie auch die Geheimnisse der Insel zu lüften. Auch wenn sie mit ihren 14 Jahren etwas anstrengend ist, so ist mir Sky mir ihrer Entschlossenheit und ihrem Kampfgeist schnell ans Herz gewachsen. Im Gegensatz zu Rory, den ich – Fehde hin oder her – leider etwas engstirnig fand. Die Dynamik zwischen Sky und Rory war wirklich eine teils anstrengende Berg- und Talfahrt.

Das Setting fand ich hingegen traumhaft. Wahnsinnig atmosphärisch und mystisch. Genau so die Idee mit den Flüchen. Allerdings würde ich das Alter der Zielgruppe etwas niedriger ansetzen, da ich denke, dass das Buch für Teenager dann vielleicht doch etwas zu einfach gestrickt ist. Während ich den Einstieg noch richtig spannend fand und ich neugierig und begierig darauf war, die Geheimnisse der Insel zu lüften und das Rätsel der Flüche zu lösen, kam mit zunehmender Seitenzahl ein wenig Langeweile auf. Ich fand die erste Hälfte dann doch etwas in die Länge gezogen. Die zweite Hälfte hatte dann aber eine richtige Sogwirkung und es kam so richtig Spannung und Tempo in die Sache. Es kommt zu irren Wendungen und Enthüllungen, mit denen ich so gar nicht gerechnet habe. Nicht nur die Geschichte der Insel, sondern auch jene von Sky und ihrer Abstammung sorgt in der zweiten Hälfte für Spannung. (Leider) bleiben auch einige Fragen offen. Leider, weil ich unbedingt Antworten will und jetzt auf Band 2 warten muss.

Auch wenn der Zauber nicht ganz auf mich übergesprungen ist, kann ich den Reihenauftakt absolut empfehlen, denn die Grundidee, der Handlungsort und auch die liebevoll, teils sehr eigenwilligen und schrulligen, Charaktere , machen definitiv Spaß und sorgen für ein paar schöne Lesestunden.


Fazit:
Tina Blases neuer Reihenauftakt ist auf jeden Fall einen Blick ins Buch wert – alleine schon wegen des atmosphärischen Settings: Eine abgelegene schottische Insel, auf der unerklärliche Phänomene die Menschen heimsuchen, Geheimnisse hinter dicken Burgmauern unter Verschluss gehalten werden und eine uralte Fehde zwischen zwei Familien steht.

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Veröffentlicht am 20.10.2023

großartiges Finale

Der Knochensplitterpalast
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Ganz nach dem Sprichwort „aller guten Dinge sind drei“ ist nun auch Andrea Stewarts ‚Drowning Empire‘-Trilogie zu Ende erzählt. Nach dem wirklich nervenaufreibenden Ende des zweiten Bandes, durfte ich ...

Ganz nach dem Sprichwort „aller guten Dinge sind drei“ ist nun auch Andrea Stewarts ‚Drowning Empire‘-Trilogie zu Ende erzählt. Nach dem wirklich nervenaufreibenden Ende des zweiten Bandes, durfte ich noch einmal mit Lin, Jovis, Phalue & Ranami, sowie Nisong mitfiebern. Zunächst war ich aber überrascht, dass zwei Jahre vergangen sind. Dadurch ist eine Lücke entstanden, die ich erst einmal schließen musste. Im Gegensatz zu den Vorgängern war ich anfangs tatsächlich orientierungslos und es hat etwas gedauert, bis ich den Faden wieder aufgenommen habe. Zudem fand ich das erste Drittel auch stellenweise ein bisschen in die Länge gezogen. Hier hätte ich mir mehr Spannung gewünscht. Davon gibt es aber vorallem in der zweiten Hälfte des Buches genug. Man muss der Geschichte einfach Zeit geben bis die verschiedenen Handlungsstränge zusammenlaufen und in einem tollen Finale münden.

Es war aber einfach wieder großartig noch einmal mit den verschiedenen Protagonisten durch die Welt zu reisen und das Inselreich erkunden. Besonders Jovis lasse ich nur schwer ziehen. Sein Schicksal und seine Zerrissenheit sind mir sehr nahe gegangen.

Lin muss erneut Stärke beweisen, will sie doch das Kaiserreich und ihre Position vor dem drohenden Untergang bewahren.

Meine absoluten Favoriten von Band 1 an bleiben aber Mephi und Thrana, die tierischen Begleiter von Jovis und Lin, die beide eine große Entwicklung durchgemacht haben. Gerne wäre ich noch tiefer in die besondere Magie der Alanga und Ossalen eingetaucht.

Mich konnte das Finale definitiv überzeugen, auch wenn ich den dritte Band insgesamt etwas schwächer empfunden habe als die vorherigen Teile. Man sollte sich den spektakulären Abschluss aber auf keinen Fall entgehen lassen.


Manchmal nahm der Tod jemanden mitten in der Szene von der Bühne und ließ ihn das Ende nicht mehr miterleben.

Zitat aus ‚Der Knochensplitterpalast – Der Krieg‘, S. 20


Fazit

Andrea Stewart hat eine aufregende asiatisch angehauchte Welt mit einem faszinierenden Magiesystem und vielschichtigen Charakteren erschaffen. Über drei Bände hinweg sind mir Kaiser Lin, Schmuggler Jovis, sowie Phalue & Ranami, die Ossalen Mephi und Thrana und die vielen anderen Weggefährten ans Herz gewachsen. Sie alle wurden vor schwierige Entscheidungen gestellt, haben in Schlachten gekämpft, Geheimnisse bewahrt und eine große Entwicklung durchgemacht. Mit dem 3. Band hat Andrea Stewart ihre ‚Drowning Empire‘-Reihe zu einem würdigen und sehr lesenswerten Abschluss gebracht. Große Empfehlung!

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Veröffentlicht am 20.10.2023

Banecrofts Geschichte

Love Will Tear Us Apart
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Es war mir wieder mal ein Fest die (un)heiligen Hallen der ‚Stranger Times‘ zu betreten. Banecroft und sein Team zu treffen, ist wie heimkommen zur Familie – sie nerven unheimlich, aber man kann auch nicht ...

Es war mir wieder mal ein Fest die (un)heiligen Hallen der ‚Stranger Times‘ zu betreten. Banecroft und sein Team zu treffen, ist wie heimkommen zur Familie – sie nerven unheimlich, aber man kann auch nicht ohne. Ich habe sie mittlerweile alle in mein Herz geschlossen – Banecroft, Grace, Hannah, Oz & Co. sind während der ersten beiden Teile zu meiner ganz besonderen ‚Found Family‘ geworden, deren Macken ich lieben gelernt habe. Und das hat sich auch mit diesem Band nicht geändert. Ich habe die Geschichte von vorne bis hinten geliebt.

Dieses Mal ist es Vincent Banecroft höchstpersönlich, der in den Fokus gerät. Die Ereignisse, die sich zutragen – die Verschwörung, die ans Licht kommt – ist nämlich eng mit seiner persönlichen Geschichte verknüpft. Was das alles mit Hannahs merkwürdigem Verhalten, ihrer Kündigung und einem höchst suspekten New-Age-Kurzentrum zu tun hat, muss natürlich jeder selbst herausfinden. Ich kann nur sagen, dass es wieder unglaublich viel Spaß gemacht hat dem Übernatürlichen in Manchester auf den Zahn zu fühlen. Das einzige, was ich etwas schade fand, ist, dass Vincent Banecroft tatsächlich relativ wenige Szenen eingenommen hat, obwohl das Buch ja seine Geschichte erzählt. Seine bissigen Sprüche habe ich schon etwas vermisst.

Die Handlung ist rasant, überraschend sowie wendungsreich und steckt voller Witz. Meine Lachmuskeln wurden ordentlich beansprucht. Ich feiere C.K. McDonnels trockenen, vor Sarkasmus triefenden, schwarzzüngigen Humor jedes Mal aufs Neue. Und das Ende lässt mich hoffen, dass wir vielleicht bald noch mehr Investigativjournalismus zu lesen bekommen. Ich bin jedenfalls noch lange nicht so weit Abschied zu nehmen von Banecroft und seinem Team.

Fazit:

Zu einer meiner Lieblingsreihen gesellt sich ein neuer Lieblingsband. Im Ranking liegt der 3. Teil der ‚Stranger Times‘-Reihe ganz vorne. Ich habe eigentlich alles davon geliebt. Die außergewöhnlichen Charaktere, die mittlerweile wie Familie sind, den bissigen Humor, die übernatürlichen Ereignisse und ganz besonders den grandiosen Schreibstil bzw. die tolle Übersetzung von André Mumot.

Große Liebe und große Empfehlung!

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