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Veröffentlicht am 12.06.2023

Gute Unterhaltung

Flüssiges Gold
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Gute Unterhaltung bietet der Krimi „Flüssiges Gold“ von Paolo Riva. Zu einem gibt es da die unfassbaren Kriminalfälle, deren Opfer die Olivenbauer aus dem sonst so idyllischen Städtchens Montegiardino ...

Gute Unterhaltung bietet der Krimi „Flüssiges Gold“ von Paolo Riva. Zu einem gibt es da die unfassbaren Kriminalfälle, deren Opfer die Olivenbauer aus dem sonst so idyllischen Städtchens Montegiardino sind.

Zum anderen die idyllische Kulisse der Handlung: der kleine malerische Ort Montegiardino in der Toskana, am Flusslauf des Arno gelegen, mit unzähligen Olivenbaumhängen, die Oliven für das beste italienische Öl liefern. Auf dem örtlichen Wochenmarkt steht man die Schlange um dieses Öl zu kaufen, in Fabios Bar an der Piazza trinkt man gemeinsam den besten Kaffee, genießt das gute italienische Essen und tauscht die Neuigkeiten aus.

Umso schockierender sind die Bewohner des kleinen Ortes, als eine der Olivenbäuerinnen an einem regen Markttag in der gemütlichen Bar angeschossen wurde und der Täter unerkannt blieb. Ein klarer Fall für den Commissario Luca, der das Dolce Vita in Montegiardino genießt und bisher nur mit unbedeutenden Delikten am Ort zu tun hatte. Zu Hilfe eilt ihm die Vize-Questora Aurora Mair aus Florenz, deren forsches Auftreten ihr keine Sympathie im Ort bringt.

Sehr sympathisch dagegen ist der Commissario Luca, ein alleinerziehender Vater der zehnjährigen Emma, deren vermutlich turbulente Vergangenheit dem Leser bis zum Schluss verborgen bleibt.

Der Roman lässt sich ob der flüssigen, bildhaften Sprache sehr gut lesen. Für die kontinuierliche Spannung sorgen nicht nur die verbrecherischen Taten, die gerade in Montergiardino passieren. Ein Geheimnis aus der Vergangenheit sorgt unerwartet für die Unruhe im Ort und auch das Privatleben des Commissario gerät nicht nur wegen der brisanten Fälle ins Wanken.
Sehr unterhaltsam! Lesenswert!

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Veröffentlicht am 31.05.2023

Ein schonungsloser Bericht

ZOV – Der verbotene Bericht
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Dreiunddreißig ist der russische Fallschirmjäger Pawel Filatjew, als er nach der Rückkehr aus der Ukraine einen Bericht über den dort herrschenden Krieg schreibt. Er kennt die Lage, denn er hat als Fallschirmjäger ...

Dreiunddreißig ist der russische Fallschirmjäger Pawel Filatjew, als er nach der Rückkehr aus der Ukraine einen Bericht über den dort herrschenden Krieg schreibt. Er kennt die Lage, denn er hat als Fallschirmjäger des 56. Luftsturmregiments an der „Spezialoperation“ teilgenommen, war bei dem Angriff an Cherson dabei.
Schonungslos und äußerst kritisch beschreibt er die chaotischen, planlosen Manöver der russischen Einsatzkräfte, fehlende Vorbereitung und schlechte Organisation. Es mangelte an Ausrüstung, die vorhandene war oft kaputt. Chaos und Desinformation, Hunger, Kälte und Angst ums Überleben bestimmten den Tag, dazu fehlte es an medizinischer Versorgung. Der Funkkontakt funktionierte nicht, die Kranken starben oft aufgrund mangelnder Versorgung.

Auch Filatjew wurde verletzt, hatte jedoch Glück ins Krankenhaus zu kommen und später evakuiert zu werden. Im Krankenhaus, wo auch Not und Elend herrschen und der Umgang mit Patienten skandalös ist, plant er, einen Bericht über seine Erlebnisse zu schreiben.

„In diesen Aufzeichnungen habe ich versucht, maximal ehrlich und aufrichtig zu schildern, was ich in der Ukraine erlebt habe. Ich wollte meine Gefühle und Gedanken von damals teilen und beschreiben, was ich gesehen habe. Ich wollte es so erzählen, als legte ich vor mir selbst Beichte ab.“ (Zitat S.107)

Natürlich ist dieser Bericht subjektiv und im Detail nicht nachprüfbar. Filatjews Schilderungen sind von seinen starken Emotionen geleitet; jede Seite des Buches spiegelt sie ab.
Sein Bericht, der nicht nur eine starke Kritik an der russischen Armee und ihrem System enthält, ist gleichzeitig ein wichtiges Zeitdokument und ein Aufruf gegen den Krieg.

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Veröffentlicht am 27.05.2023

Lesenswerte Geschichte

Die einzige Frau im Raum
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In dem Buch „Die einzige Frau im Raum“ erzählt Marie Benedict die Geschichte der weltberühmten Schauspielerin Hedy Lamarr, die lange als die schönste Frau der Welt galt. Aber die gebürtige Österreicherin ...

In dem Buch „Die einzige Frau im Raum“ erzählt Marie Benedict die Geschichte der weltberühmten Schauspielerin Hedy Lamarr, die lange als die schönste Frau der Welt galt. Aber die gebürtige Österreicherin war viel mehr als nur eine bewundernswerte Filmdiva. Im Jahre 1940 ist es Hedy Lamarr gelungen eine Funksteuerung für Torpedos zu entwickeln, die den Verlauf des Weltkrieges enorm beeinflussen könnte. Doch die Navy hatte die Erfindung abgelehnt.

Die ganze Geschichte wurde aus Hedys Sicht erzählt. Sie fängt im März 1933 in Wien an, wo die damals 18-jährige Hedwig Kiesler große Erfolge am berühmten Theater an der Wien feierte. In der Rolle der österreichischen Kaiserin Sissi eroberte sie die Herzen des Publikums. Zu ihrer Bewunderer gehörte auch der einflussreiche österreichische Waffenfabrikant Fritz Mandl, denn sie - trotz des großen Altersunterschieds - heiratet, um ihren jüdischen Eltern in der gefährlichen Zeit Schutz zu bieten. An der Seite von Fritz Mandl, der ihr die Schauspielerei verbietet und für sie die einzige Rolle in ihrem Leben „in all ihrer Schönheit zu strahlen“ bestimmt, (Zit. Seite 90) kommt sie an die wichtigen Informationen über die Waffenproduktion und Nazis gefährlichen Pläne.

Als Hedys Vater stirbt, flieht sie von ihrem dominanten, gewalttätigen Mann nach Hollywood, wo sie als Schauspielerin große Erfolge als Hedy Lamarr feiert. Mit großer Sorge verfolgt sie die Geschehnisse in Europa, das Schicksal der österreichischen Juden beunruhigt sie sehr. Hedy Lamarr engagiert sich in die Rettung der jüdischen Kinder; sie selbst adoptiert ein jüdisches Baby.

Hedy Lamarr war mir bereits als die Filmikone bekannt. Marie Benedict enthüllt in ihrem Roman die anderen Facetten dieser bemerkenswerten Frau. Sie stellt sie als eine starke, selbstbewusste, talentierte Frau dar, die nicht nur für die geliebte Schauspielerei lebte. Beeindruckend waren ihr Wissensdurst, Zielstrebigkeit und Disziplin, die ihr die Arbeit an der Erfindung ermöglicht haben.

Die Handlung des Romans - in den Jahren 1933-1942 verankert – macht außerdem auf die ungleiche Rolle der Frau in der von Männern dominierten Gesellschaft aufmerksam; Hedys bewegende Lebensgeschichte ist ein ausgezeichnetes Beispiel dafür.

Eine durchaus lesenswerte Geschichte!

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Veröffentlicht am 10.05.2023

Interessant und unterhaltsam

Leo und Dora
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Sommer 1948 an der amerikanischen Ostküste. In dem Landhaus seiner Agentin Alma will Leo Perlstein, einst ein berühmter Schriftsteller aus Wien, an seinem neuen Buch arbeiten. Seitdem er als unerwünschter ...

Sommer 1948 an der amerikanischen Ostküste. In dem Landhaus seiner Agentin Alma will Leo Perlstein, einst ein berühmter Schriftsteller aus Wien, an seinem neuen Buch arbeiten. Seitdem er als unerwünschter Jude die Heimatstadt Wien verlassen musste, lebt er in Palästina und arbeitet dort bei einer Versicherung.
In dem kleinen amerikanischen Ort soll Leo endlich seine lang dauernde Schreibhemmung überwinden und wieder als Schriftsteller sein Brot verdienen.
Doch bei der Ankunft in Amenia erfährt Leo, dass das Landhaus in der Nacht abgebrannt ist und er in dem Gästehaus Roxy untergebracht wird. Leo ist entsetzt -sowohl von dem Gästehaus, wie auch von der Wirtin Dora. Er ahnt nicht, wie dieser Sommer und der Ort sein Leben verändern werden.

Es ist eigentlich eine ganz einfache Geschichte, die Agnes Krup in dem Roman erzählt. Ein übellauniger Schriftsteller, deren Pläne und Erwartungen erneut durch einen Schicksalsschlag zunichte gemacht wurden, muss sich mit der unbequemen Lage abfinden und sich den Begebenheiten anpassen. Auf der anderen Seite gibt es die Wirtin Dora, die mit dem zornigen, erbitterten Man zu Recht kommen muss und ihm sein Aufenthalt so bequem und angenehm, wie es nur möglich ist, zu gestalten. Und die Umstände sind nicht gerade einfach, denn der Alltag der Menschen im Ort immer noch vom Krieg gezeichnet ist.

Warmherzig, mit einem Hauch leichter Ironie erzählt die Autorin über das Leben der Menschen in Amenia, über eine Gemeinschaft, die zusammenhält und einander unterstützt. Liebevoll zeichnet sie die unterschiedlichen Charaktere, nach und nach enthüllt sie ihre oft tragischen Schicksale.

Beim Lesen des Buches „Leo und Dora“ habe ich gleichzeitig das Hörbuch gehört. Das Hörbuch erschien im Aufbau Audio Verlag und wurde von Marian Funk gesprochen. Mit seiner angenehmen, gut verständlichen Stimme konnte der Schauspieler meisterhaft sowohl die Atmosphäre der jeweiligen Szenen, wie auch die Emotionen und Gefühle der Protagonisten gut vermitteln. So konnte ich leicht in die Geschichte versinken, die interessante Lektüre richtig genießen.

Fazit: interessante Lektüre, unterhaltsame Hörstunden.

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Veröffentlicht am 29.04.2023

Fesselnder Thriller

Happy New Year – Zwei Familien, ein Albtraum
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Es ist Silvester 2018. Ein Tag, an dem drei Familien, gute Freunde, zusammen feiern wollen. Auch ihre Kinder, Teenager, feiern gemeinsam den bevorstehenden Jahreswechsel. Die Stimmung ist ausgelassen, ...

Es ist Silvester 2018. Ein Tag, an dem drei Familien, gute Freunde, zusammen feiern wollen. Auch ihre Kinder, Teenager, feiern gemeinsam den bevorstehenden Jahreswechsel. Die Stimmung ist ausgelassen, es fließt viel Alkohol, man hofft auf eine bessere Zukunft.
Am nächsten Tag vermissen Jennifers Eltern ihre Tochter. Das Mädchen kommt nicht nach Hause zurück, ist spurlos verschwunden. Noch glaubt man an einen Teenagerstreich, doch mit der Zeit wächst die Angst und Sorge um das Schicksal des vermissten Mädchens.

Nach und nach verrät die Autorin, was in der verhängnisvollen Nacht wirklich geschah. Sie lässt die betroffenen Eltern und ihre Freunde zu Wort kommen um ihre Versionen der Ereignisse darzustellen. Dabei verrät jeder von ihnen seine intimsten Gedanken und enthüllt auf diese Weise einige erschreckende Geheimnisse.
Die angespannte Lage löst verschiedene Emotionen aus; Angst, Misstrauen, Wut und Hoffnung vermischen sich, die Verzweiflung wächst. Malin Stehn versteht es die Gefühle der Protagonisten authentisch darzustellen; ich konnte mich gut in die Protagonisten hineinversetzen und ihre Gefühle verstehen.
Die zahlreichen Wendungen und das überraschende Ende tragen enorm zur wachsenden Spannung bei.

„Happy New Year“ ist ein fesselnder Thriller, der viele Emotionen weckt und lange in Erinnerung bleibt.
Sehr empfehlenswert!

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