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Veröffentlicht am 23.07.2022

In der Geschichte versunken

Tiefes, dunkles Blau
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Nach der Trennung von Leo will Rosa Zambrano sich ihren lang ersehnten Kinderwunsch erfüllen. Deswegen vereinbart sie einen Termin bei Dr. Jansen in der Kinderwunschpraxis.
Einige Tage später entdeckt ...

Nach der Trennung von Leo will Rosa Zambrano sich ihren lang ersehnten Kinderwunsch erfüllen. Deswegen vereinbart sie einen Termin bei Dr. Jansen in der Kinderwunschpraxis.
Einige Tage später entdeckt ein Fischer eine Leiche in seinem Netz; es ist Dr. Jansen – ertrunken oder ermordet? Die Seepolizistin Rosa ermittelt in dem Fall an der Seite von Martin Weiss von der Kriminalpolizei Zürich.

„Es braucht erschreckend wenig, um jemanden umzubringen. Im Prinzip nur den unbedingten Willen, diese Grenze zu überschreiten, und die Bereitschaft, Gewalt anzuwenden.“ (Seiter 146)

„Tiefes, dunkles Blau“, der Debütroman von Seraina Kobler, ist ein außergewöhnlicher Krimi. Denn sein Thema sind nicht nur die Ermittlungen in einem Mordfall. Seraina Kobler befasst sich in dem Roman mit vielen anderen hochaktuellen Themen, die genauso wie das Verbrechen sehr spannend sind.
Genforschung ist wohl das wichtigste Thema, das im Roman ausführlich behandelt wurde. Denn sowohl das Opfer, wie auch die in den Fall verstrickte Frauen waren auf diesem Gebiet tätig. Gekonnt schildert die Autorin die Wege, Ziele und Probleme der Genforschung, erzählt über die Motivation, Beweggründe und unterschiedlichen Interessen der Forscher und beteiligten Unternehmer.
Das Buch ist auch eine Art Einladung nach Zürich zu reisen. So schön und liebevoll wie die Autorin über ihre Stadt schreibt, hätte ich am liebsten sofort die Koffer gepackt.
Sympathisch fand ich auch die Seepolizistin Rosa Zambrano, interessant die Geschichte ihrer verzwickten Familie.
Genossen habe ich den wunderschönen Schreibstil der Autorin. Die bildhafte Sprache mit vielen poetischen Ausdrücken hat bewirkt, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Gerne würde ich die Fortsetzung der Reihe lesen.

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Veröffentlicht am 19.07.2022

Bewegend, erschreckend, unglaublich spannend

Grabesstern
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Es fing alles mit der Recherche über Sterbebegleitung für Heloises` neuesten Zeitungsartikel an. Heloise leistete Beistand dem todkranken Jan Fischhof, deren Vertrauen und Zuneigung sie in der Zeit gewonnen ...

Es fing alles mit der Recherche über Sterbebegleitung für Heloises` neuesten Zeitungsartikel an. Heloise leistete Beistand dem todkranken Jan Fischhof, deren Vertrauen und Zuneigung sie in der Zeit gewonnen hat. Der an Krebs erkrankte Mann gestand ihr, dass er in seinem Leben vielen Menschen viel Leid angetan hat und jetzt Angst vor dem Tod und der gerechten Strafe hat.
Heloise stellt sofort Nachforschungen an und erfährt über die alten Vermisstenfälle, die bis heute nicht gelöst wurden. Erik Schäfer, den sie über ihre Recherche informiert hat, steht ihr wie immer zur Seite. Trotz der drohenden Lebensgefahr, in der sich Heloise bald befindet, schreckt sie von ihrem Vorhaben nicht zurück.


Unglaublich spannend ist die Suche nach Spuren aus dem Leben von Jan Fischhof und gleichzeitig erschreckend sind die Fakten, die Heloise dabei entdeckt. Es ist schwer zu ertragen, was dem Mann in seinem Leben zugestoßen ist. Kann man denn seinem Geständnis überhaupt Glauben schenken?

Bewegend sind Geschichten über die vermissten Personen, das ganze Leid ihrer Familien, die quälende Ungewissheit und die Hoffnung, die sie bis heute nicht verloren haben.

Gekonnt beschreibt Anne Mette Hancock die bedrohlichen Szenen aus der dunklen Vergangenheit der Protagonisten, meisterhaft vermittelt sie die düstere Atmosphäre der aktuellen Ereignisse. Und auf einmal befindet sich nicht nur Heloise in einer lebensbedrohlichen Lage, auch Erik Schäfer muss um sein Leben fürchten.

Bis zum Schluss hält die Spannung an. Der Thriller endet mit einem Plot Twist, mit dem ich kaum rechnen konnte. „Grabesstern“ ist ein hervorragender Thriller, der fesselt und nicht loslässt!
Unheimlich gerne würde ich eventuelle Fortsetzung der Reihe lesen!

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Veröffentlicht am 18.07.2022

Brisante Themen, spannende Handlung

Narbenherz
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„Narbenherz“ ist das zweite Buch von Anne Mette Hancock mit dem Ermittler Erik Schäfer und der Investigativ-Journalistin Heloise Kaldan. Diesmal ermittelt Schäfer im Fall des vermissten Jungen Lukas, der ...

„Narbenherz“ ist das zweite Buch von Anne Mette Hancock mit dem Ermittler Erik Schäfer und der Investigativ-Journalistin Heloise Kaldan. Diesmal ermittelt Schäfer im Fall des vermissten Jungen Lukas, der beim Betreten des Schulgebäudes das letzte Mal gesehen wurde. Heloise erfährt von dem tragischen Ereignis als sie gerade bei ihrem Arzt ist, dem Vater von Lukas.

Heloise bekommt den Auftrag über den Fall zu berichten. Sie erhofft sich relevante Informationen von ihrem Freund Erik Schäfer zu erhalten. Auch versucht sie einiges auf eigene Faust zu erfahren. Dabei steht ihr eigenes Leben Kopf und sie muss dringend wichtige Entscheidungen über Leben und Tod treffen.

Die Fortsetzung der Krimireihe mit Erik Schäfer und Heloise Kaldan mit dem Titel „Narbenherz“ ist von Anfang an spannungsgeladen. Nicht nur das tragische Ereignis mit dem spurlosen Verschwinden des zehnjährigen Jungen hat mich gefesselt. Die Autorin spricht in dem Thriller über viele andere brisante Themen, die sowohl packend wie auch erschütternd sind.

Unter anderem erzählt sie über die traumatisierten Soldaten, die nach ihren Auslandseinsätzen in Afghanistan, Syrien oder einem anderen Land so psychisch angeschlagen sind, dass sie kein normales Leben mehr führen können. Viele von ihnen begehen Selbstmord. Ähnliche Erfahrungen machen Ärzte, die in betroffenen Ländern medizinische Hilfe geleistet haben.

Auch Erik Schäfer, der im Golfkrieg und im Kosovo gewesen war, trägt davon „Narben in seinem Herzen“. Über die Narben in Herzen der Soldaten mit Posttraumatischer Belastungsstörung spricht auch Heloise, die über das Thema in ihrer Zeitung berichten will.

Sehr spannend ist der Thriller, packend von Anfang an, mit einem völlig überraschenden, unvorhersehbaren Ende. Sowohl der Fall Lukas wie auch die persönlichen Schicksale der Protagonisten gehen unter die Haut und lassen nicht los.

„Narbenherz“ ist ein Thriller, den man unbedingt lesen muss!

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Veröffentlicht am 15.07.2022

Unterhaltsamer Krimi

Kalte Lügen
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Der Privatdetektiv Henry Marbach ist pleite; er kann weder seine Miete bezahlen noch die Kosten seiner Privatdetektei abdecken. Deswegen kommt ihm ein unerwarteter Auftrag einer hilflosen, verzweifelten ...

Der Privatdetektiv Henry Marbach ist pleite; er kann weder seine Miete bezahlen noch die Kosten seiner Privatdetektei abdecken. Deswegen kommt ihm ein unerwarteter Auftrag einer hilflosen, verzweifelten jungen Frau nur recht. Henry soll einen Winzer beschatten, der jedoch bald tot aufgefunden wurde. Da überall am Tatort Henrys Spuren zu finden sind, gerät dieser unter Verdacht und wurde polizeilich gesucht.

In dem Fall ermittelt auch die Privatdetektivin Susanne Grießbaum, von der Ehefrau des ermordeten Winzers beauftragt. Bei den Ermittlungen kreuzen sich immer wieder die Wege der beiden Detektive, was meistens nicht reibungslos verläuft.

„Kalte Lügen“ ist der erste Baden-Krimi von Julia Bernard mit zwei Privatermittlern Susanne Grießbaum und Henry Marbach. Beide Protagonisten könnten nicht unterschiedlicher sein. Henry ein Angeber, würde gerne auf großem Fuß leben, dabei fehlen ihm die Einkünfte, die diesen Lebensstil ermöglichen würden. Er liebt seinen Porsche und seine Heimatstadt Stuttgart. Die Badenerin Susanne dagegen genießt ihr Leben auf dem Land, kocht und backt gerne, kümmert sich um ihren Garten und ihre Ziegen. Man kann sich kaum eine Zusammenarbeit der beiden Ermittler vorstellen, vor allem aber auch, weil Susanne Henry des Verbrechens verdächtigt. Henrys Untertauchen und seine Versuche, dem Mörder auf die Schliche zu kommen, sind mehr als abenteuerlich. Auch Susanne gerät schnell ins Visier der örtlichen Polizei.

„Kalte Lügen“ ist ein spannender Krimi, mit liebevollen, verrückten Charakteren, mit einer oft verwirrender aber durchaus fesselnder Handlung und vielen humorvollen Szenen. Der Krimi lässt sich gut lesen, obwohl die Seiten des Buches dicht beschrieben und die Absätze nur selten zu finden sind. Die lebhafte Handlung und das hervorragend skizzierte Lokalkolorit überzeugen und sorgen für eine spannende Unterhaltung.
Auf die Fortsetzung der Reihe bin ich sehr gespannt.

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Veröffentlicht am 13.07.2022

Hervorragender Thriller

Das Letzte, was du hörst
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Eine sehr gute, spannende Unterhaltung bietet der neueste Thriller von Andreas Winkelmann. Bereits der Anfang der Geschichte, der sich „Damals“ ereignet hat, ließ mich als Leserin erschauern, eine schreckliche ...

Eine sehr gute, spannende Unterhaltung bietet der neueste Thriller von Andreas Winkelmann. Bereits der Anfang der Geschichte, der sich „Damals“ ereignet hat, ließ mich als Leserin erschauern, eine schreckliche Tragödie erahnen.

Auch die folgenden Ereignisse, die in der Gegenwart spielen, sind im wahrsten Sinne des Wortes mörderisch. Dabei scheint alles nach außen hin fast normal, fast alltäglich zu sein. Ein Ehepaar, das ihren Kinderwunsch nicht erfüllen kann, eine Beziehung, die an unterschiedlichen Interessen zu zerbrechen droht, ein Podcast, der die Lösung aller Probleme verspricht, eine Journalistin, die eine heiße Spur verfolgt und dabei einen Autounfall baut. Doch es bleibt nicht dabei. Bald entdeckt man die ersten Todesopfer, die eins gemeinsam haben: das Letzte, was sie hörten, war der besagte Podcast.

Den folgenden Ermittlungen konnte ich gut folgen, denn der Autor liefert viele Informationen, die das Miträtseln geradezu herausfordern. Die Kapitel mit der Überschrift „Vorher“ lassen einige Vermutungen zu, indem sie einige Details aus der Vergangenheit verraten. Aber es ist nichts, wie es zu sein scheint. Hass, Gewalt und Lügen statt Verständnis, Liebe und Hilfe begegnen den plastisch dargestellten Protagonisten dieser unvorstellbaren Story.
Der hervorragende Thriller hat mich in Atem gehalten bis das letzte Rätsel aufgelöst wurde.

Super spannend, fesselnd, nervenaufreibend – absolute Leseempfehlung

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