Fanny Funke, 17 Jahre, aus Achim bei Bremen
WolkenschlossFanny ist Schulabbrecherin und arbeitet in einem Nobelhotel in den Schweizer Bergen als Jahrespraktikantin. Das Hotel, Wolkenschloss genannt, ist schon alt und nicht mehr auf dem allerneuesten Stand, genauso ...
Fanny ist Schulabbrecherin und arbeitet in einem Nobelhotel in den Schweizer Bergen als Jahrespraktikantin. Das Hotel, Wolkenschloss genannt, ist schon alt und nicht mehr auf dem allerneuesten Stand, genauso wie die Hälfte aller Angestellten. Doch zu dem berühmten Silvesterball reisen immer noch die Reichen und Schönen an, unter ihnen ein russischer Oligarch, der so incognito unterwegs ist, dass jeder weiß, wer er in Wirklichkeit ist, ein Thrillerautor ohne Namen, ein berühmter britischer Schauspieler, der gerade überhaupt keine Rolle spielt, und andere. Fanny hat gerade mit den Kindern alle Hände voll zu tun, dann sind da noch zickige Hotelaushilfskräfte, die obligatorischen zwei megaheiße Jungs, die um ihre Aufmerksamkeit buhlen, ach, stimmt, en passant gab's auch noch Kidnapper und Mordversuche.
Man muss Frau Gier zugute halten, dass sie es schafft, wirklich jedes einzelne Berg- und Jugendbuchromanklischee zu verarbeiten, ohne dass man (meistens) mehr macht, als ein bisschen die Augen zu verdrehen. Denn während man die Augen verdreht, grinst man (meistens) auch ein bisschen, und das macht es (meistens) fast wieder wett. Dabei betreibt sie auch (meistens) ein bisschen Namedropping ohne Namedropping, wenn ihr versteht, was ich meine, siehe der Thrillerautor oder Fannys Nachnamen. Fast noch amüsanter als die (meistens) vorhersehbare Handlung waren die auftretenden Tiere wie die Verbotene Katze oder sieben Dohlen namens Hugo sowie das Namens- und Begriffsverzeichnis am Schluss. Erwähnenswert ist wohl auch noch Rocher, der Concierge, der nicht ganz von dieser Welt scheint, sowie der ariensingende Bulgare im Keller des Hotels. Friede, Freude, Lebkuchen am Ende des Buches, 3,5/5 Glitzerschneeflocken aus Einhornpupsen.