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Veröffentlicht am 06.09.2017

Willkommen an der Evil Äcädemy

Evil Hero
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John Taylor ist der Sohn des Superhelden Eagleman. Des toten Superheldens, denn dieser wurde vor kurzem von seinem Erzfeind The Rockstar ermordet. Dieser hat sich keinesfalls an die Superhelden- und Superschurkenetikette ...

John Taylor ist der Sohn des Superhelden Eagleman. Des toten Superheldens, denn dieser wurde vor kurzem von seinem Erzfeind The Rockstar ermordet. Dieser hat sich keinesfalls an die Superhelden- und Superschurkenetikette gehalten, sondern ihn hinterrücks ermordet - geht gar nicht! Da John bei der Superheldenakademie abgelehnt wird, bewirbt er sich kurzerhand an der Evil Äcädemy, der Schule für Superschurken, denn dort will er die Identität des Superschurkens Rockstar herausfinden. Womit John nicht gerechnet hat: dass er dort echte Freunde findet, die ihm jederzeit zur Seite stehen.

Eine klasse Idee und ziemlich witzig, sich vorzustellen, dass Schurken und Helden sich an diverse Etikette halten müssten. Mir gefiel auch die Schule und ihr Unterricht selbst, zumal sich die meisten als weniger evil herausstellten, als man meinen möchte. (Wobei die Sache mit den Krokodilen schon grenzwertig war, aber das sollte wohl das "evil" betonen. Was mir nicht so gefiel, war, dass es zwischendurch öfter abrupte Brüche gab, als ob es unnötig wäre, geschmeidige Übergänge zu schreiben. Das hat mich teilweise irritiert. In einem Moment noch ärgert sich John über einen Lehrer oder einen Schüler, und anstatt diese Momente ein wenig auszuloten, in die Tiefe zu gehen, wird das halt mal nebenbei vermerkt und weiter geht's. Das verbreitete den Eindruck, dass es zwischendurch zu zackig ging, was ein bisschen die Luft aus der Geschichte nahm. Ansonsten bin ich gespannt, ob die Reihe fortgeführt wird und werde mir dann Johns nächstes Schuljahr ansehen. 3,5/5.

Veröffentlicht am 05.09.2017

Unsterblich wie der Tod

Palast der Finsternis
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Als in Frankreich unter dem Palast eines Adligen ein weiterer, unterirdischer Palast gefunden wird, schlägt Anouks große Stunde, denn die Verantwortlichen der Ausgrabung suchen Jugendliche mit besonderen ...

Als in Frankreich unter dem Palast eines Adligen ein weiterer, unterirdischer Palast gefunden wird, schlägt Anouks große Stunde, denn die Verantwortlichen der Ausgrabung suchen Jugendliche mit besonderen Fähigkeiten, um ihn zu erforschen. Anouk, die in ihrer eigenen Familie nicht wertgeschätzt wird, reist mit vier anderen Jugendlichen nach Frankreich. Schon ihre Abreise geschieht in einem eigenen Jet, und der obere Teil des Palastes bietet allen erdenktlichen Luxus. Doch dann geschieht etwas Unerwartetes, und Anouk und drei ihrer Gefährten fliehen in den unterirdischen Teil - den Schmetterlingspalast -, und geraten in ein Labyrinth von Fallen und Bösartigkeit. Was sie herausfinden, wird Leben kosten ... im schlimmsten Falle ihr eigenes.

Es spricht für die Spannung und Unterhaltsamkeit des Buches, dass ich so viele Punkte gebe, denn wenn man sich einige Sachen genauer durch den Kopf gehen lässt, hakt es an allen Ecken und Enden an der Logik. Es ist zweigeteilt - einerseits erfährt man alles über die Zeit, in welcher der unterirdische Palast gebaut wurde (Zeit der französischen Revolution, 1789) und die Adlige Aurelie, die mit ihren Schwestern dort hinunter flüchtet und die heutige Zeit mit Anouk und ihren Leidensgenossen, wobei natürlich das eine mit dem anderen zusammenhängt. Der Autor hat gut recherchiert, man taucht in das Leben der Adligen zum Ende des 18. Jahrhunderts ein, und man bekommt all die Pracht ihrer Häuser zu spüren. Gleichzeitig erlebt man das manchmal direkt schon horrorlastige Abenteuer der Jugendlichen heute. Schreiben kann er also, der Herr Bachmann, und wenn es dann irgendwann auch noch bis zum Ende schlüssig erklärbar wird, klappt's auch mal mit der Höchstpunktzahl. In dem Fall dann Abzug, 3,5/5.

Veröffentlicht am 03.09.2017

Die unfriedliche Re(li)gion

Wildeule
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Gesine Cordes war vor zehn Jahren bei der Kripo - solange, bis ihr kleiner Sohn starb und ihr Leben den Bach runterging. Mittlerweile arbeitet sie als Friedhofsgärtnerin und wird immer mal wieder mit Kriminalfällen ...

Gesine Cordes war vor zehn Jahren bei der Kripo - solange, bis ihr kleiner Sohn starb und ihr Leben den Bach runterging. Mittlerweile arbeitet sie als Friedhofsgärtnerin und wird immer mal wieder mit Kriminalfällen zusammengebracht. Dieses Mal wird es wieder sehr persönlich. Als Gesine auf einer Beerdigung den klassischen falschen Toten im Sarg findet, kommt die Kripo in Form von Marina Olbers und ihrer Praktikantin schnell auf Gesines Freund, den Bestattungsunternehmer Hannes. Und dieser lügt auch noch, als er in dieser Hinsicht befragt wird, und reitet mit seinen Falschaussagen auch Gesine mit rein. Doch dabei bleibt es nicht - es gibt wieder eine Tote, und auch dieses Mal sieht es so aus, als hätte Hannes die Finger im Spiel.

Wieners hat bei mir gute Karten, denn sie hat einen hervorragenden Schreibstil und extrem coole Leute zum Leben erweckt, die Spaß machen zu lesen. Trotzdem schwächelt es dieses Mal. Die Handlung wird ein bisschen an den Haaren herbeigezogen und immer dann, wenn man denkt, dass solche Handlungen bei Jugendlichen, aber sicher nicht bei Erwachsenen zu erwarten wären, passieren sie. Das hat mich dieses Mal ein bisschen (arg) genervt. Wobei es nicht der Täter ist, dessen Handlungen absurd sind, sondern fast durchweg Gesine, Hannes und Marina. Und das tut ein bisschen weh, denn Wieners' Bücher zu lesen ist normalerweise wie Heimkommen aus dem Urlaub - dieses Mal hat's nicht so einen Spaß gemacht, weil irgendjemand nach der Party nicht aufgeräumt hatte und überall angefangene Flaschen und Kippen hat rumliegen lassen. 3,5/5.

Veröffentlicht am 30.08.2017

Frei, wild, echt, gerecht

Die Perfekten
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In einer Welt, in der die Menschen nach Kasten eingeteilt werden, ist nur erlaubt, wer eine Tätowierung mit einem Zahlencode trägt, der jederzeit gescannt werden kann. Rain trägt so einen Code nicht, deshalb ...

In einer Welt, in der die Menschen nach Kasten eingeteilt werden, ist nur erlaubt, wer eine Tätowierung mit einem Zahlencode trägt, der jederzeit gescannt werden kann. Rain trägt so einen Code nicht, deshalb ist sie ein Ghost und kann weder zur Schule gehen noch irgendwo arbeiten. Mit ihrer Mutter Storm ist sie immerwährend auf der Flucht. Nie kann sie Freundschaften schließen, ihr einziger Begleiter ist eine Manguste, die auch ihren eigenen Kopf hat. Doch eines Tages trifft sie auf Lark und dessen kleine Schwester Rose und sie bricht alle ihre Regeln - ein fataler Fehler, denn Lark verrät sie. Da ihre Mutter eine Rebellin ist, wird Rain nach Aventin verschleppt, die Welt der Perfekten. Und dort stellt sich heraus, dass sie kein Ghost ist, sondern eine von ihnen - die unmögliche Prinzessin. In Grey, ihrer alten Heimat, überschlagen sich die Ereignisse, Aufstände sind an der Tagesordnung und es liegt jetzt an ihr zu versuchen, Frieden und Gesundheit zu ihnen zu bringen.

Es haben schon andere erwähnt, dass es zum Teil an die Hunger Games erinnert, gerade mit den verschiedenen "Distrikten" wie dem "Capitol" Aventin, Coal, Grey, Green, Silver ... Man macht sich auch so seine Gedanken, wie ein Mädchen, das maximal von ihrer sich mit ihr auf der Flucht befindlichen Mutter heimunterrichtet wurde, zu einem so intelligenten und Zusammenhänge erfassenden Menschen werden konnte oder wovon sie überhaupt leben - ab und zu für Brot und Kaffee ein paar Tauschdinge herzugeben, ist mir zu wenig. Woher hatten sie die Sachen, die sie eintauschten, die mussten ja auch erst mal von irgendwas hergestellt werden. Wovon können sie sich die Miete leisten? Aber gut, das Buch sollte unterhalten, nicht die grundsätzlichen Fragen des normalen täglichen Überlebens aufwerfen, auch wenn das schon dystopisch genug ist in einer Welt wie Grey. Gut gefallen hat mir die Einteilung nach Genen, das ist mal etwas, das ich mir durchaus für unsere eigene Zukunft vorstellen könnte, wenn Trump und Co weiterhin regieren. Auch die moralisch aufgeworfenen Fragen, die zum Nachdenken anregen: Ab wann ist man ein Revolutionär, wo beginnt Terrorismus? Oder ist das lediglich eine Interpretation derjenigen, die an der Macht sind? Das Tempo, das anfangs eher schleppend zu spüren war, zog zum Schluss rasant an und es endete auch mit einem Knall - nur um dann wieder ratlos zurückzulassen. Ist es der Auftakt zu einer Reihe oder reicht es, wenn ich mir im Kopf selbst den Rest zusammenreime?

Veröffentlicht am 28.08.2017

Hexen im Harz

Oscar Wilde & Mycroft Holmes - Folge 10
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1895: In einem Gasthaus im deutschen Reich, mitten im tiefsten Harz, begegnen sich drei englische Gentlemen. Sie erfahren, dass sich unweit von ihnen der Brocken befindet, der Berg, der im Volksmund auch ...

1895: In einem Gasthaus im deutschen Reich, mitten im tiefsten Harz, begegnen sich drei englische Gentlemen. Sie erfahren, dass sich unweit von ihnen der Brocken befindet, der Berg, der im Volksmund auch Blocksberg genannt wird, und auf dem angeblich die Hexen tanzen. Sie verlachen diesen Aberglauben, obwohl der Wirt sie eindringlich davor warnt, diese Erzählungen auf die leichte Schulter zu nehmen, und als sich dann noch eine junge, hübsche Frau als Führerin auf den Berg anbietet, können sie nicht widerstehen. Trotz aller händeringenden Warnungen des Wirts begeben sie sich mit der jungen Frau auf eine Wanderung - eine, die nicht nur ihr Leben, sondern auch das in ganz England zerstören kann. Wenige Wochen später in London: Ein junger Mann aus dem Adel, der in einer Bank arbeitet, unternimmt einen Angriff auf die Geldreserven des Königreichs ... und das ist erst der Anfang. Wilde hat wieder alle Hände voll zu tun, die Schergen des Zirkels davon abzuhalten, ihr Schlimmstes zu tun.

Dieses Hörbuch war wieder geringfügig besser als die letzten beiden, wenn es auch noch weit zu der Genialität der ersten Folgen fehlt. Was niemals zu schwanken scheint, ist die Qualität der Sprecher, die sind durchweg motiviert und scheinen trotz der oft verkorksten Plots Spaß an der Sache zu haben. In letzter Zeit ist mir die Vorgeschichte oftmals zu lang, so auch hier, denn dann bleibt weniger Zeit für die Aufklärung und wirkt manchmal gehetzt, aber da es dieses Mal nicht so völlig unlogisch war wie in vergangenen Folgen, werde ich ausnahmsweise hoffnungsvoll-milde bewerten in dem Glauben, dass es wieder bergauf geht - langsam, als würde man den Brocken besteigen, aber doch mit einem Ziel im Blick. 2,5/5 Punkten.