Ballantyne
Das NachthausRichard ist vierzehn und neu in Ballantyne. Seine Eltern sind tot und er wurde von einem netten Ehepaar aufgenommen. Richtig Fuß fasst er nicht, weder in der Schule noch außerschulisch. Lediglich Tom, ...
Richard ist vierzehn und neu in Ballantyne. Seine Eltern sind tot und er wurde von einem netten Ehepaar aufgenommen. Richtig Fuß fasst er nicht, weder in der Schule noch außerschulisch. Lediglich Tom, der immer mal stottert, hängt mit ihm ab. Als Tom plötzlich verschwindet, ist allen sofort klar, dass Richard dahinter stecken muss. Hat er seinen neuen Freund in den Fluss gestoßen? Niemand glaubt ihm, dass Tom von dem Telefonhörer in der Telefonzelle gefressen wurde. Noch schlimmer: Nur wenig später verschwindet auch ein zweiter Junge, der zuletzt mit Richard gesehen wurde. Richard wiederholt immer wieder, dass sie Jack in ein Insekt verwandelt hat, doch wieder glaubt ihm niemand und er wird sogar in eine Jugendheilanstalt gesteckt. Doch der wahre Horror erwartet ihn erst bei seiner Rückkehr nach Ballantyne ...
Die letzten Bücher des Autors mit Harry Hole haben mich maßlos enttäuscht, aber mich hatte der Klappentext und die Leseprobe neugierig gemacht. Und so kam ich in den Genuss eines überraschend kurzweiligen Horrors, wie es auch Stephen King hätte schreiben können, wäre er nicht immer so langatmig und nervtötend. Hier geraten Kinder in Schwierigkeiten und Gefahren, die so groß sind, dass sie eigentlich Hilfe bräuchten, doch niemand glaubt ihnen. Zum Glück gibt's keinen Clown, aber es ist auch so unheimlich genug. Und obwohl ich das normalerweise nicht mag, hat mich amüsiert, dass sich Richard in drei verschiedenen Darstellungen des Ganzen als unzuverlässiger Erzähler entpuppt. Von mir aus darf Nesbo in Zukunft seinen abgehalfterten Ermittler Hole dahin schieben, was der Name im Englischen bedeutet, und weiterhin solche schnellen Horrorstories raushauen.