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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.03.2017

In der Schlangengrube

Animox 2. Das Auge der Schlange
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Hier handelt es sich um den zweiten Teil der Reihe Animox, für eventuelle Spoiler zu Teil 1 übernehme ich keine Verantwortung.

Simon Thorn ist jetzt seit zwei Monaten in L.A.G.E.R, dem Ausbildungszentrum ...

Hier handelt es sich um den zweiten Teil der Reihe Animox, für eventuelle Spoiler zu Teil 1 übernehme ich keine Verantwortung.

Simon Thorn ist jetzt seit zwei Monaten in L.A.G.E.R, dem Ausbildungszentrum für junge Animox. Noch immer ist Orion hinter ihm her, seine Mutter ist genauso lange von Orion entführt. Simon vermisst Darryl und seine Mutter sehr, und als er Informationen über ihren Aufenthaltsort bekommt, beschließt er, sie zu befreien. Zum Glück für ihn, denn Simon ist wirklich großartig und sehr nobel, aber nicht immer bis zum Schluss durchdacht, beschließen seine Freunde, ihm zu helfen, und das ist auch gut so, denn Perrin, Orions Befehlshaber, ist ihm dicht auf den Fersen. Ein Roadtrip quer durch Nordamerika beginnt, an dessen Ende nicht nur für Simon viele Erkenntnisse stehen.

Ein ganz klein wenig fällt dieses Buch im Vergleich zum ersten ab, aber vielleicht ist das auch nur mein Eindruck, denn ich kann normalerweise mit Roadtrips so gar nichts anfangen. In dem Fall war es mir eine Zeitlang zu viel - durch die Gegend fahren, fast geschnappt werden, fliehen, dann auf ein Neues. Doch wie schon im ersten Band schafft es die Autorin, ihre Geschichte einfach nur großartig zu erzählen, so dass das fast zum Luxusproblem wird. Der Schluss gestaltet sich wieder so rasant und mit einigen Wendungen, die ich nicht vorhergesehen habe, dass ich (fast) wieder vollständig zufrieden bin. Auf jeden Fall bin ich noch immer absolut heiß auf die Serie und warte jetzt auf den dritten Band. 4,5/5 Punkten.

Veröffentlicht am 13.03.2017

Rimmersleute und Nornen

Das Herz der verlorenen Dinge
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Vor ungefähr 20 Jahren hat Tad Williams eine Tetralogie über Osten Ard geschrieben, die Weltbestseller wurden. Mit diesem Buch kehrt er in seine Fantasywelt zurück. Ich schicke voraus, dass ich diese Tetralogie ...

Vor ungefähr 20 Jahren hat Tad Williams eine Tetralogie über Osten Ard geschrieben, die Weltbestseller wurden. Mit diesem Buch kehrt er in seine Fantasywelt zurück. Ich schicke voraus, dass ich diese Tetralogie nicht kenne und ich mich vielleicht allein deshalb schon nicht so begeistern konnte wie Fans der Serie.

Nach dem verlust-, aber siegreichen Krieg gegen die Nornen sind die Rimmersleute eigentlich auf dem Heimweg, als ihr Herzog Isgrimnur die Bitte um Hilfe erreicht. Ein anderer Trupp Rimmersleute hat eine kleine Armee der Nornen in ein paar Ruinen gejagt, kann sie aber allein nicht überwältigen. Im Prinzip ist das auch schon die ganze Handlung, nur dass immer aus den jeweiligen Perspektiven der Nornen und Rimmersleute erzählt wird, wobei Porto, eine der Hauptpersonen der Menschen kein Nordmann, sondern einer aus dem Süden ist. Auch die Nornen kamen immer wieder zu Wort, meistens durch die Anführer der Bauleute vertreten. Und beide Seiten haben gute Gründe für das, was sie tun. Das ist durchaus interessant und gute Strecken über auch spannend, aber für mich fehlte einfach irgendwas. Vielleicht weil ich einfach die Vorgeschichte nicht kannte, so dass es mich faszinieren könnte. Doch so entpuppte sich diese von mir so erwartete Geschichte als typisches Fantasyepos, wie es auch hunderte anderer gibt. Gut geschrieben, aber nichts, was mich wirklich umhaut.

Veröffentlicht am 13.03.2017

Ermittlungen mit Wells & Wong, Klappe die Zweite

Teestunde mit Todesfall
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In dieser Geschichte stecken wir mitten in den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Daisy Wells und Hazel Wong sind zwei junge Mädchen, die gemeinsam auf ein Internat gehen und eng befreundet ...

In dieser Geschichte stecken wir mitten in den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Daisy Wells und Hazel Wong sind zwei junge Mädchen, die gemeinsam auf ein Internat gehen und eng befreundet sind. Diese Ferien verbringen sie gemeinsam im Herrenhaus von Daisys Eltern, was für Hazel, die ursprünglich aus Hongkong stammt, ein unermüdlicher Quell kulturell anderer Eindrücke ist. Die Geburtstagsfeier für Daisy endet mit einer unliebsamen Überraschung. Mister Curtis, ein unangenehmer Zeitgenosse, der sehr (sehr!) eng mit Lady Hasting befreundet ist, erkrankt und stirbt kurz darauf. Krankheit oder Mord? Wells & Wong, mit Unterstützung ihrer rekrutierten Freundinnen Kitty und Küken, nehmen zum zweiten Mal ernsthafte Ermittlungen auf.

Eine spannende Zeitreise! Aus der Sicht der jungen Chinesin Hazel geschildert, sehen wir das Treiben der adligen Oberschicht mit neugierigen Augen und sind manchmal genauso überrascht von diversen Ansichten wie sie. Der Kriminalfall selbst ist ein klassischer Whodunnit. Es gibt jede Menge Verdächtige und Motive und man bekommt fast schon das Feeling vom Clue-Spielen. Hat Mister Green Professor Plum im Musikzimmer mit dem Kerzenleuchter erschlagen oder war es ganz anders? ;) Atmosphäre gab es durch sintflutartige Regenfälle, welche das Herrenhaus mitsamt seiner Leiche von der Außenwelt abschnitten, dazu. Dass es trotzdem nicht ganz für die Höchstpunktzahl gereicht hat, liegt daran, dass mir zum Schluss eindeutig Kommissar Zufall den Fall löste, nicht unbedingt Logik oder messerscharfes Kombinieren. Empfehlenswert ist die Reihe allemal und ich warte schon auf den dritten Fall der Detektei Wells & Wong.

Veröffentlicht am 09.03.2017

Altes Rom im Weltall

Diabolic (1). Vom Zorn geküsst
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Diabolics sind künstlich geschaffene Menschen, nur zu einem Zweck ausgebildet: den Menschen, auf den sie geprägt wurden, zu beschützen, notfalls unter Einsatz von Mord oder eigenem Tod. Die Diabolic Nemesis ...

Diabolics sind künstlich geschaffene Menschen, nur zu einem Zweck ausgebildet: den Menschen, auf den sie geprägt wurden, zu beschützen, notfalls unter Einsatz von Mord oder eigenem Tod. Die Diabolic Nemesis wird für Sidonia gekauft, die Tochter eines Senators. Im Laufe der Jahre wachsen die beiden zusammen, doch dann fällt der Senator beim Kaiser in Ungnade, und der Kaiser verlangt, dass Sidonia an seinen Hof, weit weg irgendwo im Universum, geschafft wird. Doch anstelle Sidonias wird Nemesis geschickt. Am Hofe des Kaisers trifft sie dessen verrückten Neffen Tyrus, seinen Thronerben. Unter all der Dekadenz und Grausamkeit muss sie sich behaupten, ein schwieriges Spiel ums Überleben. Und welches Spiel spielt Tyrus? Nemesis wird es herausfinden.

Ein Jugendbuch mit typischen Jugendbuchverwicklungen wie erster Liebe, Drama, Leiden - und dann doch wieder nicht. Ich hatte anfangs ein wenig Probleme, mich einzulesen, denn Nemesis blieb mir zu distanziert. Aber das muss sie eigentlich auch, denn sie ist eine Diabolic, Gefühle stehen bei denen nicht auf dem Programm. Wie auch im Alten Rom wimmelt es von Grausamkeit und Einnahme von Drogen, von Intrigen und Verwicklungen. Mir gefiel sehr, dass nicht nach 10 Seiten schon Liebestäubchen in der Luft herumflogen und dass Nemesis bis zum Schluss ihren Kopf behielt (im wahrsten Sinne des Wortes), was Tyrus anbelangt. Ich mochte auch, dass Tyrus undurchsichtig beschrieben wird und man sich nie sicher sein konnte, was der Typ wirklich im Sinn hat. Zu Beginn hat sich die Geschichte für mich ein wenig zu sehr gezogen, daher einen Punkt Abzug, doch als Gesamtpaket war es klasse.

Veröffentlicht am 04.03.2017

Beauty & Beast

Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen
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Feyre ist die jüngste Tochter einer einst reichen Familie, die aus ihr, ihren beiden Schwestern und ihrem verkrüppelten Vater besteht. Sie sind jetzt völlig verarmt und sie gezwungen zu jagen, damit sie ...

Feyre ist die jüngste Tochter einer einst reichen Familie, die aus ihr, ihren beiden Schwestern und ihrem verkrüppelten Vater besteht. Sie sind jetzt völlig verarmt und sie gezwungen zu jagen, damit sie nicht verhungern. Aschenbrödelmäßig rühren ihre Schwestern keinen Finger, um sich am Lebensunterhalt zu beteiligen. Feyre ist mit den Geschichten um den Krieg zwischen den Fae und Menschen aufgewachsen, sie hasst die Fae, von denen sie weiß, dass sie ihre Gestalt wandeln können, aus tiefsten Herzen. Eines Tages erschießt sie mit ihrem Bogen einen riesigen Wolf, der sich als Fae herausstellt. Daher wird sie von Tamlin, dem Lord des Frühlingshof gezwungen, mit ihm in sein Land zu gehen, "ein Leben für ein Leben". Am Frühlingshof erkennt sie, dass die Fae anders als beschrieben sind, doch ein Geheimnis umgibt das Reich, eines, das nicht nur ihre Liebe, sondern auch Fae wie Menschen gleichermaßen zerstören könnte.

Wo fang ich an? Der Schreibstil: Der ist genauso, wie er bei solchen Büchern sein soll, sehr flüssig, sehr routiniert, manchmal auch sehr bildhaft, der passt hervorragend. Die Idee an sich ist ja nicht neu, das Motiv "Schöne und Biest" wurde ja schon öfter verwendet. Dass es ins Elfenreich versetzt wurde hingegen ist ziemlich originell. Auch die Idee der Seuche ist sehr gut. Und die Nebenprotagonisten konnten durch Coolness punkten. Leider mehr als die beiden Hauptpersonen, die sich plötzlich ineinander verliebt hatten, als ich gerade auf dem Klo war, glaube ich. Eben noch: Oh, ich hasse ihn, er ist so unerträglich, weil er ein Fae ist und alle Fae sind böse. (Aber er ist auch so hot, wow!) Und plötzlich Liebesschwüre an allen Ecken und Enden. In der Mitte der Story zog sich auch das nervige Wiederholen von Feyres Monolog in die Länge: Ich muss unbedingt zurück zu meiner Familie, ich weiß zwar, dass es denen ohne mich mega gut geht, dass mich von denen keiner vermisst, sie mich auch immer nur ausgenutzt haben, aber ich habe meiner sterbenden, von mir verhassten Mutter ein Versprechen gegeben. Zum Glück wurde es zum Schluss hin wieder spannend, auch wenn mich einige der Voraussetzungen, wie Feyre an Tamlins Hof gekommen ist, eher abgestoßen haben. Was mit Feyre ganz am Ende passierte, hat mich ziemlich enttäuscht, echt jetzt? Upgrades finde ich doof. Hier wurde viel ungenutztes Potenzial verschenkt, doch das Sequel würde ich trotzdem lesen, weil ich denke, dass es da um Rhys geht, der konnte bei mir durch seine Zwiespältigkeit punkten. 2,5/5 Punkten.