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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.01.2017

Simple Inspiration

Simple
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Das Buch ist schön.
Das Cover gefällt, weil es Holzhaptik hat.
Die Fotos sind toll.
Macht sich gut im Regal.
Hat kein Lesebändchen.

Damit ist alles gesagt, oder? Ach, so, ihr wollt auch noch was über ...

Das Buch ist schön.
Das Cover gefällt, weil es Holzhaptik hat.
Die Fotos sind toll.
Macht sich gut im Regal.
Hat kein Lesebändchen.

Damit ist alles gesagt, oder? Ach, so, ihr wollt auch noch was über die Rezepte wissen? Bei einem Kochbuch? Ganz schön dreist ...

Zugegeben, das Buch hat mich (positiv) überrascht. Bei der Leseprobe war es eher so, dass mir die Gerichte alles andere als "Simple" vorkamen, wurden doch teilweise Zutaten verwendet, die man höchstens im Internet bekommt oder wenn man als Millionär auf einer Luxusjacht lebt, von wo man seinen persönlichen Koch regelmäßig mit dem Hubschrauber losschicken kann. Doch ziemlich oft ist es so, dass zumindest ich die für mich zu exotischen Zutaten einfach wegließ, so dass zum Beispiel meine Safransauce ohne Safranfäden auskam. Dem Geschmack schadete es jedenfalls nicht, der Sauce schien es egal, mir hat's geschmeckt.

Viele Rezepte sind wirklich simple, man kann sie in unter vierzig Minuten vor- und zubereiten. Ich sehe mich mittlerweile als Kochlehrling und bin beim Kochen nicht einmal ins Stolpern geraten. Was mich ziemlich ins Schleudern brachte - zumindest beim ersten Mal, weil ich darauf überhaupt nicht geachtet hatte - war, dass die Rezepte eigentlich immer für 6 - 8 Personen ausgelegt waren. Ok, das allererste Gericht aus diesem Buch, das ich testete (indische Süßkartoffeln) reichte dann mehrere Tage. Immerhin kann ich versichern, dass es auch nach drei Tagen noch immer lecker ist, der Chili dann aber richtig (richtig-richtig!) angezogen hat.

Ein paar Sachen habe ich nicht gekocht - bin noch immer kein Freund von Fisch oder Meeresfrüchten. So richtig anfreunden kann ich mich auch nicht mit Sachen, wo Feigen drin vorkommen oder Honig in Saucen oder auf Gemüse. Ist wohl aber eher so ein individuelles Ding, sollte euch nicht abschrecken, es zu probieren. Ein paar Rezensenten bemängelten bei manchen Rezepten fehlende Fotos - yo, es ist echt schwierig, sich so ein Schweinesteak oder Rührei ohne Bilder vorzustellen. Total. Nicht. Ich finde jedenfalls, dass das Buch besser als erwartet abgeschnitten hat.

Veröffentlicht am 30.01.2017

Die Wahrheit über den Fall Joseph Wieder

Das Buch der Spiegel
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Der Literaturagent Peter Katz bekommt das Anschreiben und einen Teil eines Manuskripts eines Mannes namens Richard Flynn, das sein Interesse weckt. Es handelt sich bei Richard um einen Studenten, der vor ...

Der Literaturagent Peter Katz bekommt das Anschreiben und einen Teil eines Manuskripts eines Mannes namens Richard Flynn, das sein Interesse weckt. Es handelt sich bei Richard um einen Studenten, der vor Jahrzehnten mit dem berühmten Professor Joseph Wieder bekannt war, der ermordet wurde. Das Manuskript bricht ab, bevor er den Mörder nennt, und Katz ist angefixt genug, um auch den Rest haben zu wollen, denn wenn jemand diesen Fall lösen könnte, wäre das für einen Verlag ein großer Wurf. Doch Richard ist leider an Krebs verstorben und der Rest des Manuskripts verschwunden. Also setzt Katz einen ehemaligen Journalisten auf die Sache an und später wird sich auch ein ehemaliger Polizist, der einst diesen Fall bearbeitete, darum kümmern. Sie werden mit Lügen, Falschaussagen und falschen Erinnerungen konfrontiert, welches das Puzzle immer wieder aufs Neue zusammensetzt.

Vielleicht hatte ich zu viel erwartet, da dieses Buch ja angeblich in allen Ländern der Welt total begehrt ist und überhaupt schon als der Bestseller gehandelt wird. Aber eigentlich handelt es sich hier um einen ziemlich normalen Kriminalfall, der wenig Neues zu bieten hat und aus vier verschiedenen Perspektiven erzählt wird. Jemand, der sich ein bisschen mit True Crime beschäftigt, wird nicht allzu verblüfft darüber sein, dass Erinnerungen nicht immer das sind, was man glaubt, von daher ist das Buch also weder eine Sensation noch eine Überraschung. Es ist nett geschrieben und lässt sich schnell lesen, und damit hat es sich. In dem Manuskript, das Goldmann zur Verfügung stellt, existieren einige Schreibfehler, die hoffentlich bis zum Erscheinen des "richtigen" Buches noch korrigiert werden.

Veröffentlicht am 27.01.2017

In ein neues Leben

Leo und der Fluch der Mumie
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Sommer 1933. Die Nazis sind in Deutschland an der Macht und bereits jetzt bekommen anständige Leute ihre Grausamkeit und Ungerechtigkeit zu spüren. Der Vater des elfjährigen Leos ist Sozialdemokrat und ...

Sommer 1933. Die Nazis sind in Deutschland an der Macht und bereits jetzt bekommen anständige Leute ihre Grausamkeit und Ungerechtigkeit zu spüren. Der Vater des elfjährigen Leos ist Sozialdemokrat und allein deshalb entlassen worden, die Familie beschließt, Deutschland hinter sich zu lassen und nach Amerika auszuwandern. So findet sich Leo auf dem riesigen Ozeandampfer Columbus wieder und schließt schon schnell Freundschaft mit Luise, die aus reichem Hause stammt, dem Schiffsjungen Wilhelm und Emile, dessen Mutter Seancen abhält. Diese Freunde braucht er auch, denn nach einer gruseligen Seance, auf der plötzlich eine Mumie auftaucht, dem Lesen eines Tagesbuchs und dem Erscheinen eines Berliner Kriminellen werden die Tage auf dem Schiff gefährlicher und aufregender, als sich Leo hätte träumen lassen.

Alles in allem eine tolle Geschichte, mit der man schnell in diese dunkle Zeit eintauchen konnte und spielerisch Hintergrundwissen erhielt. Manchmal war es mir selbst für die Zielgruppe der Elfjährigen ein bisschen zu kindlich geschrieben, da hätte man sich ruhig trauen können, zum Beispiel die Grausamkeit der Nazis direkter auszuführen. Auch waren mir ein paar Leute zu humanistisch eingestellt, ich meine, gerade die Reichen und Bankiers dieser Welt sind sicherlich weniger sozial als hier beschrieben. Trotzdem konnte das Abenteuer schnell fesseln, die Personen waren so sympathisch/unsympathisch, wie sich das gehört und ein bisschen Krimigrusel samt Happy End führte zu einem versöhnlichen Schluss, der sogar Raum für Nachfolger lässt. Gerade für Kinder empfehlenswert, aber auch für Erwachsene nicht langweilig.

Veröffentlicht am 26.01.2017

Eine Prager Legende

Oscar Wilde & Mycroft Holmes - Folge 07
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Dezember 1895. Als in London eine Reihe aufsehenerregender und brutaler Morde an Wissenschaftlern geschieht, wendet sich die Polizei an den Meisterdetektiv Sherlock Holmes um Hilfe, doch da geschieht das ...

Dezember 1895. Als in London eine Reihe aufsehenerregender und brutaler Morde an Wissenschaftlern geschieht, wendet sich die Polizei an den Meisterdetektiv Sherlock Holmes um Hilfe, doch da geschieht das Unerwartete: Er verweist Inspector Fowler an seinen Bruder Mycroft und dessen ermittelnden Zwangspartner Oscar Wilde. Es handelt sich offensichtlich nicht um "normale" Morde, denn irgendwer dringt immer nachts mit großer Gewalt in die Häuser der Wissenschaftler ein und erwürgt sie. Jemand, der riesige Hände und enorme Kraft haben muss und außerdem an jedem Tatort eine lehmige Spur hinterlässt. Handelt es sich wieder um ein teuflisches Komplott des Zirkels oder räumt da jemand unter gelehrten Konkurrenten auf?

Ach, Mann. Ja, ich beschwere mich bei jeder Folge aufs Neue und ich könnte sie auch einfach abbrechen, aber ich habe halt immer wieder auch aufs Neue die Hoffnung, dass sie die Genialität der ersten beiden Folgen wieder einstellt, und ich will auch wissen, wie es endet. Leider werden die Fälle immer weniger interessant und der Zirkel, diese fiesen Antagonisten werden nur noch beiläufig erwähnt und verbringen ihre Zeit wahrscheinlich im wohlverdienten Winterurlaub auf Mallorca. Stattdessen werden Legenden ausgegraben, zu Schandtaten angestiftet und ein wenig zu einfach erledigt, wobei der Schluss ja wenigstens Hoffnung gibt, dass der Zirkel nicht den großen Verlust einstecken musste wie erwartet. Eine kleine Holmes-Referenz zum Marineministerium war da, ansonsten wenig, das wirklich begeistern konnte, außer natürlich wieder die Sprecher, die wie üblich über jeden Zweifel erhaben sind. Es wird nicht besser als 2,5/5 Punkte.

Veröffentlicht am 26.01.2017

Abandon all hope (of suspense)

Gone Girl - Das perfekte Opfer
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Read this book, it's that good, they say. The addictive No. 1 bestseller, they say. The book you'll be others to read, they say. The boring thing I say. And thank's god it's over, I say. And now I'll tell ...

Read this book, it's that good, they say. The addictive No. 1 bestseller, they say. The book you'll be others to read, they say. The boring thing I say. And thank's god it's over, I say. And now I'll tell you what I think about the story.

There are Amy and Nick, wife and husband. And their fifth year anniversary. The day Amy disappears without a trace. Only a few days after that the whole world is convinced of the fact that Nick killed his wife. Why? Because he is a (original quote): cheating, cowardly, selfish shit. I couldn't stand his whiny-tiny storytelling, his dumb attitude, his nonexistent backbone. He deserved everything and more he got and above all he deserved Amy, who is a bitch extraordinaire though this woman is clever and has a backbone. What happened with these two people is such a lot of far-fetched idiocy and puffed-out boredom I had to fight to keep reading. I'm a fast reader, usually, but here I was at a loss: How to stay awake with all this glibberish.

So I appreciate the idea (not bad at all), but the implementation was not my cup of tea, something you think is the work of a schoolgirl not a bestseller author.