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Veröffentlicht am 15.09.2016

Basels Beschützer

Herz aus Gold und Asche
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Elin lebt seit dem Unfalltod ihrer Eltern mit ihrem Bruder zusammen bei ihrer Tante. Nico, ihr Bruder, leidet an Krebs, deshalb möchte Elin unbedingt den Job bei dem Pharmaunternehmen Panazea, die sich ...

Elin lebt seit dem Unfalltod ihrer Eltern mit ihrem Bruder zusammen bei ihrer Tante. Nico, ihr Bruder, leidet an Krebs, deshalb möchte Elin unbedingt den Job bei dem Pharmaunternehmen Panazea, die sich auf die Bekämpfung von Krebs spezialisiert haben, und bei dem schon ihr Vater arbeitete. Fast mühelos bekommt sie tatsächlich den Job, doch was zuerst so gut aussieht, entpuppt sich im Nachhinein als gefährlich. Sie stolpert über das Geheimnis ihres Vaters, des Konzerns und über einen Mythos aus Basel, der sich als wahr entpuppt. Als sie sich auch noch verliebt, steht sie auf einmal zwischen allen Fronten und muss sich entscheiden: das Leben ihres Bruders oder das ihres Freundes?

Allein der Mythos hätte das Buch schon aus der Masse herausheben sollen, denn das ist mal was anderes als die üblichen Verdächtigen aka Vampire, Werwölfe oder Killermeerschweinchen. Doch Ammon konnte sich nicht aus der üblichen Falle lösen. Wie bei jedem Einheitsbrei muss der Held ein Mann von so großartigem Aussehen sein, dass jede Frau allein bei seinem Anblick weiche Knie bekommt (nicht zu vergessen die goldenen Augen). Dazu ist er auch in allen anderen Belangen einfach perfekt, weißt außer beim übelst tollen Aussehen keine Ecken und Kanten auf. Elin dagegen versteht sofort, was es mit ihrem Erbe auf sich hat, braucht aber ewig, um zu erkennen, welcher Art ihr Held ist. Im Mittelteil zog sich die Geschichte dann wie Kaugummi, weil Held und Heldin sich gegenseitig anschmachten mussten - das war so langweilig wie kitschig. Der Schluss zog es zumindest actionmäßig wieder heraus, obwohl sich dann alles ziemlich einfach klärte, schon fast märchenhaft. Dass natürlich wieder zwei Männer in die Heldin verliebt sind, ist schon bald Pflicht, zumindest was Neues wäre es gewesen, wenn sich das Mädchen mal für den intelligenten Mann entschieden hätte, nicht für den mit dem guten Aussehen und den Muskeln. So ist es zum Schluss eine Geschichte unter vielen, die anfangs durch die recht neue Idee fesselt, durch den Verlauf der Handlung jedoch absinkt in Mittelmaß.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Glitzer, Glamour ... welche Leiche?

Glitzer, Glamour, Wasserleiche
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Pauline Miller, Halbamerikanerin, Diva, Opersängerin und Besitz von Radames, dem Hund, der nur für Laien wie ein Mops aussieht, tatsächlich jedoch ein Boston Terrier ist, hat ein Engagement in Bregrenz, ...

Pauline Miller, Halbamerikanerin, Diva, Opersängerin und Besitz von Radames, dem Hund, der nur für Laien wie ein Mops aussieht, tatsächlich jedoch ein Boston Terrier ist, hat ein Engagement in Bregrenz, an der Seebühne. Dort soll sie die Turandot geben, die chinesische Prinzessin, die halt diesmal etwas voluminöser rüberkommen wird. Doch bevor sie die Massen mit ihren Massen begeistern kann, verschwinden Paulines Zuneigung zu einem Wikinger, dann ihr Hund Radames und eine ältere Millionenerbin, nicht unbedingt in dieser Reihenfolge. Pauline muss Prioritäten setzen, und das tut sie auf ihre eigene Weise.

Zuerst das Positive: Der Schreibstil ist gut, das Buch ist kurz und schnell beendet. Und man erfährt etwas über den Lebensstil einer Operndiva. Das wäre als Roman nicht schlecht, wird jedoch als rabenschwarzer Pauline-Miller-Krimi angekündigt. Rabenschwarzen Humor habe ich nur auf den ersten paar Seiten gefunden, danach ging die Geschichte in eine Slapstick-Komödie über, die zwar ab und zu auch witzige Momente enthielt, aber für den Krimianteil musste man bis tief zum Grund des Bodensees tauchen, um ihn dort in homöopathischen Dosen zu finden. Und als er sich dann anfand, wurden sowohl Mörder als auch Paulines wundersame Abenteuer bei der Mörderjagd auf den letzten Seiten aus dem Ärmel geschüttelt. Das weiße Kaninchen, das nicht in das Erdloch sprang, sondern aus dem Zylinder, dabei murmelnd "Zu spät, zu spät, ich bin zu spät ..."

Veröffentlicht am 15.09.2016

The Thing Called Friendship

Lockwood & Co. - Das Flammende Phantom
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You may ask why I choose to mention friendship as the first thing. That's why. Lockwood & Co is a great saga about ghosts and young agents in their fight against the evil and how brave they are in this ...

You may ask why I choose to mention friendship as the first thing. That's why. Lockwood & Co is a great saga about ghosts and young agents in their fight against the evil and how brave they are in this fight. But first and above it is a story about friendship. And this is the main theme I will come back to this for all the books Stroud will gift us.
But to this story: Lucy has left Lockwood & Co to be a freelancer. Not because she has a problem with Holly like all assume. That's not true (not very). It's because of the Hollow Boy in their last adventure who gave her a little outlook into the future where Lockwood will die because of her. But now Lockwood comes to her for help and Lucy can't say no. And then she needs help and Lockwood, George and Holly would never say no. Mix in it the interference of the two most powerful agencys, the theft of the skull, deadly criminals and a cursed city with a creeping shadow and you have something that will take away your breath and steal your time and you will love it.

What I very, very much like is the development of the youth. There is Lucy, of course, a young girl who now has not only to fight with ghosts but with emotions too. And Lockwood who can't give a second thougt about the dangers without Lily, and there's George, good old George, unkempt and fat and really brilliant and Holly, nice and tidy and if you really need her a fighting hellcat. I do so like all the ideas of Stroud about this agency and blimey, he gave us a cliffhanger like a bomb and I expect a great spectacle of the next book.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Kein Favorit

School Survival - Ferien sind nichts für Feiglinge
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Rafe Khatchadorian freut sich auf die Ferien und das Sommercamp. Doch dann der Hammer: statt Spaß, Sonnenbaden, Chillen, Abenteuer und was alles dazu gehört, kommt er in ein Camp, in dem vormittags Nachhilfe ...

Rafe Khatchadorian freut sich auf die Ferien und das Sommercamp. Doch dann der Hammer: statt Spaß, Sonnenbaden, Chillen, Abenteuer und was alles dazu gehört, kommt er in ein Camp, in dem vormittags Nachhilfe gegeben und Hausaufgaben gemacht werden. Er kommt auch noch in die "Loserhütte", zu den Bisamratten. Die coolen Typen sind bei den Rotluchsen. Diese halten sich für so cool, dass sie alle, die nicht bei drei auf dem Baum sind, mobben. Die Bisamratten werden beschimpft, ihnen wird ihr Zeug weggenommen und ihre Nachtruhe wird gestört. Anstatt etwas dagegen zu unternehmen, ist der Chef des Camps der Meinung, die Jungs müssten solche Sachen unter sich ausmachen.

Von der Idee her ist das Buch nicht schlecht. Ich mag ja Graphic Novels und Comics, und die Zeichnungen sind mehr als passend. Was ich nicht mochte, war Rafe selbst. Zumindest nicht sehr. Einerseits beschwert er sich, dass er gemobbt wird, andererseits hält er auch nicht viel von den meisten Menschen. Seine ehrgeizige Schwester wird gedanklich und verbal von ihm abgekanzelt, weil sie ehrgeizig ist, er selbst ist froh, dass er nicht der "Oberloser" ist, denn da gibt es noch ein Mobbingopfer, das noch mehr gequält wird als er. Auch der Witz war mehr als fragwürdig; meine Kindheit ist ja nicht gerade ewig her, aber über ewiges Kotzen, den Geruch von Scheiße oder Popelfressern habe ich nicht lachen können. Eigentlich hätte ich dem Buch sogar nur zwei Punkte gegeben, aber ich fand die Art, wie auf Mobbing hingewiesen wurde, dann doch recht gut. Als Reihe werde ich diese Bücher aber nicht mehr weiterverfolgen, da gibt es auf jeden Fall Besseres.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine neue Dimension von Terror

Oscar Wilde & Mycroft Holmes - Folge 04
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Der Zirkel der Sieben, diese terroristische Vereinigung, die es sich zur Aufgabe gesetzt hat, England zu vernichten, hat sich einen neuen perfiden Plan ausgedacht. Der Zirkel zieht einen korrupten und ...

Der Zirkel der Sieben, diese terroristische Vereinigung, die es sich zur Aufgabe gesetzt hat, England zu vernichten, hat sich einen neuen perfiden Plan ausgedacht. Der Zirkel zieht einen korrupten und gewissenlosen Wissenschaftler auf seine Seite und stattet ihn mit ungeahnten finanziellen Forschungsmöglichkeiten aus. Die Folgen für das Empire enden für die Queen fast fatal: Bei einer Zeremonie, in der einige hochverdiente Personen zum Ritter geschlagen werden, wird sie von fast unverwundbaren Männern angegriffen und kann nur dank Wildes Hilfe entkommen. Doch Oscar Wilde und Mycroft Holmes wissen, dass es noch nicht vorbei ist.

Wie immer ist gegen die Sprecher überhaupt nichts zu sagen, die sind bis in die kleinste Rolle genial besetzt und haben scheinbar wirklich Spaß an dem, was sie tun. Umso nerviger ist, dass es dieses Mal weder mit der Logik noch mit den handelnden Personen genau genommen wurde. Anstatt rechts und links Leute umzulegen, verbringen die "Monster" ihre Zeit lieber damit, große Reden zu schwingen oder zu fliehen, obwohl sie niemand aufhalten könnte. Genauso wird die Person des Mycroft Holmes langsam, aber sicher demontiert. Aus den Büchern von Conan Doyle wissen wir aus berufenem Munde (seines unbedeutenden, fast unbekannten kleines Bruders ^^), dass Mycroft sogar noch logischer und "un"emotionaler ist als der bekannte Detektiv selbst. Hier jedoch wird er cholerisch, trifft permanent Fehlentscheidungen und muss sich wirklich die einfachsten Zusammenhänge erklären lassen. Das hat mich enttäuscht und nur die gute Produktion der Geschichte konnte mich wie auch bei den Vorgängern bei Laune halten. Ich hoffe, der Abwärtstrend in den Geschichten, der sich schon in geringerem Maße bei der dritten Geschichte andeutete, wird mit Nummer 5 wieder gestoppt, sonst wird aus einer Lieblingshörspielserie eine von vielen.