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Veröffentlicht am 02.06.2023

Naturtalente

Cold Case Academy – Ein mörderisches Spiel
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Die siebzehnjährige Cassie lebt bei der Familie ihres Vaters, die sie erst vor fünf Jahren kennengelernt hat. Der Grund ist tragisch: Ihre Mutter wurde umgebracht. Cassie jobbt neben der Schule in einem ...

Die siebzehnjährige Cassie lebt bei der Familie ihres Vaters, die sie erst vor fünf Jahren kennengelernt hat. Der Grund ist tragisch: Ihre Mutter wurde umgebracht. Cassie jobbt neben der Schule in einem Diner und sie hat eine Begabung. Sie kann Menschen lesen wie ein Buch. So weiß sie eines Tages, als ein Junge in ihrem Alter reinkommt, dass mit ihm etwas nicht stimmt. Er hinterlässt ihr eine Visitenkarte, auf dem FBI steht. Tatsächlich hat das FBI Interesse an ihr, denn sie ist ein Naturtalent im Profiling. Zusammen mit einem weiteren Talent im Profiling, einem Gefühlsleser, einem menschlichen Lügendetektor und einem Mustererkennungsgenie - alle in ihrem Alter - wird sie an der Cold Case Academy ausgebildet. Doch bald gerät sie in das Visier eines Mörders, der auch schon auf ihre Mutter fixiert war ...

Vorneweg: Ich wurde gut unterhalten. Die Autorin schreibt flüssig und entwickelt interessante Szenarien und ihr Personal war abwechslungsreich. Allerdings war das unbekannte Subjekt/sprich Täter ziemlich zeitig auf engsten Raum einzukreisen und ausgerechnet da versagten die Naturtalente ordentlich. Was mich auch gestört hat, war dieses angedeutete Liebesdreieck. Natürlich sind beide Jungs dort mega hot, düster, und sofort an Cassie interessiert. Einer der beiden - Michael - war für meine Begriffe auch zu übergriffig. Was er dauernd das Mädel ungefragt angetatscht hat, war anstrengend und finde ich keine gute Botschaft. Das Ende versank in einem ganz schönen logischen Loch, was ich schade fand. Insgesamt hätte ich dem Buch drei Punkte gegeben, die sehr gute Sprecherin wertet es jedoch schließlich auf 3.5/5 Punkten auf.

Veröffentlicht am 01.06.2023

Im Abgrund

Below Zero
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Da hängt sie nun: Hannah ist Wissenschaftlerin und steckt verletzt in einer Eisspalte auf Spitzbergen fest. Ihr Teamleiter hat ihr mehr oder weniger gesagt, dass dank des kommenden Schneesturms niemand ...

Da hängt sie nun: Hannah ist Wissenschaftlerin und steckt verletzt in einer Eisspalte auf Spitzbergen fest. Ihr Teamleiter hat ihr mehr oder weniger gesagt, dass dank des kommenden Schneesturms niemand zu Hilfe kommen wird und sie solle durchhalten. Sind ja nur ein paar Grad unter Null und so eine Gletscherspalte ist ja recht kuschelig. Doch ausgerechnet, als sie alle Hoffnung aufgegeben hat, taucht Ian auf und rettet sie. Ausgerechnet Ian, ihr wissenschaftlicher Erzfeind! Doch wie genau kam es dazu, dass Ian nicht nur - im wahrsten Sinne - Berge versetzt, um zu ihr zu kommen, sondern er auch die Fähigkeit hat, ihr Herz sowohl vor Wut als auch Liebe zum Rasen zu bringen? In Rückblenden erzählt Hannah ihre Geschichte.

Das ist eine von drei Kurzgeschichten um drei befreundete Wissenschaftlerinnen, die sich in der Männerdomäne behaupten müssen. Die um Hannah ist die letzte davon, aber sie ist in sich abgeschlossen und es gibt auch keine Spoiler zu den anderen Kurzgeschichten. Sowohl Hannah als auch Ian sind sympathisches Personal. Klar, beide sind nicht nur mega clever, sondern auch hot wie die Hölle, aber da die Geschichte so kurzweilig, amüsant und vor allem respektvoll auf beiden Seiten herkommt, stört mich das im Gegensatz zu anderen Liebesgeschichten nur wenig. Eine Wohlfühlstory sowohl eiskalte als auch heiße Tage.

Veröffentlicht am 28.05.2023

Auftritt: Langeweile

If We Were Villains. Wenn aus Freunden Feinde werden
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Zehn Jahre hat Oliver im Gefängnis gesessen, für eine Tat, die er begangen hat oder auch nicht. Sein (ehemaliger) Wärter möchte jetzt, da Oliver rauskommt, endlich die wahre Geschichte hören, und Oliver ...

Zehn Jahre hat Oliver im Gefängnis gesessen, für eine Tat, die er begangen hat oder auch nicht. Sein (ehemaliger) Wärter möchte jetzt, da Oliver rauskommt, endlich die wahre Geschichte hören, und Oliver erweist ihm den Gefallen und erzählt, was wirklich vorgefallen ist. Er führt uns zurück in eine Zeit, in der scheinbar alles in Ordnung ist. An eine Schauspielakademie, an der nur Shakespeare gelehrt und gespielt wird. Jedes Jahr fliegen viele Studenten aus den Kursen und hier, im vierten und letzten Jahr sind von Olivers Kurs nur noch sieben Leute übrig geblieben. Ein eingeschworenes Team, das auch im wahren Leben scheinbar nur noch die Rollen verkörpert, die es auf der Bühne darstellt. Der Herrscher, der Sidekick, das Naivchen ... Sie sind befreundet, von Anfang an. Und dennoch ist einer von ihnen plötzlich tot.

Das hätte so ein großes Kino werden können. Nicht, dass ich großartig Shakespeare-Fan bin, aber für eine Art Dark-Academia-Story ist das mal ein etwas anderer Hintergrund. Schade nur, dass das Ganze zu einem Kammerstück wird und zwar einem, das furchtbar anstrengend zu lesen ist. Die Charaktere bekommen auch in der Rückblende nicht mehr Fleisch auf den Rippen als ihre Bühnen-Alter-Egos und mich haben nicht nur die endlosen Shakespeare-Zitate, sondern auch die Bühnenstückschreiberei genervt. Auftritt: Langeweile. Abgang: Interesse.

Veröffentlicht am 27.05.2023

Chef's Special

Für jede Liebe ein Problem
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Dahlia ist geschieden, pleite und planlos, was sie in ihrem Leben noch erreichen könnte. Das Einzige, was sie wirklich gut kann und gern macht, ist kochen. Da kommt es gerade recht, dass sie sich für die ...

Dahlia ist geschieden, pleite und planlos, was sie in ihrem Leben noch erreichen könnte. Das Einzige, was sie wirklich gut kann und gern macht, ist kochen. Da kommt es gerade recht, dass sie sich für die Show "Chef's Special" qualifiziert. Vor laufender Kamera kämpft ein Dutzend Leute um den Titel und 100.000 Dollar. London ist die erste non-binäre Person der Show und sollte sich eigentlich nur aufs Kochen und nicht die süße Köchin vor sich konzentrieren. Doch dey und Dahlia kommen sich näher und müssen sich mit dem üblichen Missverständnis und Hass der typischen Empörten herumärgern, die weder Geschlechtsidentitäten noch queere Liebe akzeptieren wollen.

Eine interessante Lektüre! Ich habe weder groß Ahnung von Fernsehshows noch bin ich überragend im Kochen, aber hier wurde leicht und locker darüber geplaudert und ohne in die Tiefe zu gehen, der Stress dargestellt, der durch die Ausscheidungsrunden entsteht. Natürlich geht es auch in diesen Shows nicht wirklich (nur) um das beste Essen/Rezept, sondern vor allem um die Interaktion der Kandidaten und den damit verbundenen Einschaltquoten. Mir hat sehr gut gefallen, dass für London konsequent die Pronomen dey, demm, deren verwendet wurden. Wer nicht gerade total vernagelt ist und sich einfach mal ohne Vorurteile drauf einlässt, kommt damit sehr schnell zurecht. Echte Karens oder Janas aus Kassel werden natürlich den Untergang des Abendlandes verkünden. Ich hatte jedoch meinen Spaß mit dem Buch, und empfehle es für offene Menschen weiter.

Veröffentlicht am 26.05.2023

King of Porno

King of Battle and Blood
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Isolde ist die Prinzessin von Lara, einem Land, das von dem mächtigen Vampirkönig Adrian überfallen und bedroht wird. Er verspricht, dass er Lara in Ruhe lässt, wenn sie ihn heiratet und entgegen des Willens ...

Isolde ist die Prinzessin von Lara, einem Land, das von dem mächtigen Vampirkönig Adrian überfallen und bedroht wird. Er verspricht, dass er Lara in Ruhe lässt, wenn sie ihn heiratet und entgegen des Willens ihres Vaters und Geliebten stimmt sie zu. Nun erwartet man von ihr, dass sie Adrian nahe genug kommt, um ihn zu töten. Sie ist dazu auch willig - allerdings auch auf andere Art und Weise. Sobald sie Adrian nahekommt, verliert sie Hirn, Höschen und Mordabsichten, weil sie lieber mit ihm den petite mort erlebt als das echte Töten. Daher erlebt sie jetzt von allen Seiten Stress - ihren und seinen Leuten. Aber in Isolde steckt noch mehr als nur ab und zu etwas vom Vampirkönig ...

Buh. Was kommen denn in letzter Zeit für Bücher bitte raus? Warum steht hier was von Vampir- und Fantasybuch, wenn es auf jeder dritten Seite eine Sexszene gibt, die nichts zur eigentlichen Handlung beiträgt? Versteht mich nicht falsch, ich mag Sex so gern wie andere Leute, die Sex mögen (im Verhältnis zu asexuellen Typen und das ist absolut nicht abschätzig gemeint). Aber wenn ich einen Porno lesen möchte, dann lese ich einfach einen Porno. Dann brauche ich doch keinen Alibihintergrund á la Vampir spießt Prinzessin auf sein Schwert. Ein paar Namen und Handlungen vermixt, die an die Grisha-Trilogie erinnern, ein paar Dialoge zusammengezimmert und alles in allem ein Machwerk rausgebracht, das auch von einer KI hätte entworfen sein können. Andererseits, wer weiß, ob es eine Autorin mit diesem Namen tatsächlich gibt.