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Veröffentlicht am 11.10.2022

Löwen und Lämmer

Das Reich der Vampire
1

Vor siebenundzwanzig Jahren verdunkelten sich die Tage und die Vampire begannen, die Menschen abzuschlachten und sämtliche Reiche zu erobern. Mittlerweile ist jeder Schritt außerhalb einer befestigten ...

Vor siebenundzwanzig Jahren verdunkelten sich die Tage und die Vampire begannen, die Menschen abzuschlachten und sämtliche Reiche zu erobern. Mittlerweile ist jeder Schritt außerhalb einer befestigten Ortschaft gefährlich und obwohl es kaum noch Photosynthese gibt, ernähren sich alle Menschen von Kartoffeln und Pilzen. In dieser Zeit sind die Silberwächter die letzte Bastion der Menschheit. Obwohl sie selbst halb Vampire, halb Menschen sind, haben sie sich der religiösen Pflicht verschrieben, gegen die Vampire zu kämpfen. Einer von ihnen - der größte, der berühmteste - Silberwächter ist Gabriel de Leon. Dieser ist jetzt Gefangener eines Vampirclans und erzählt seine Geschichte ...

Mal davon abgesehen, dass nicht gerade das Rad neu erfunden wurde, indem ein Gefangener seine Geschichte erzählt. Das hat Anthony Ryan schon gemacht und vor ihm auch andere. Nur dass Ryan das um Welten besser hinbekommen hat. Sein Held war ebenso übermächtig, ohne ständig alle anderen beschimpfen oder verhöhnen zu müssen bzw. auf den letzten zweihundert Seiten zu einer Heulsuse zu mutieren. Was mich mehr störte, waren die ewigen Wiederholungen. Ich weiß nicht mehr, wie oft ich die Beschreibung von Astrid lesen musste oder erfahren habe, dass Chloe fest im Glauben stand. Mit immer denselben Worten. Oder wie sehr die Brüder der Fels sind, blabla. Dann wurde zwar auf zwei Zeitebenen erzählt, aber um ehrlich zu sein, hat sich fünfzehn Jahre später nur wiederholt, was dem jungen de Leon passiert ist. Richtig logisch fand ich einige Abfolgen auch nicht. Während gerade zum Schluss de Leon einige seiner Art quasi problemlos niedermetzelt, kann man ihm gefühlt zwanzigmal zur selben Zeit das Herz durchstoßen und auf ihn einstechen, und er steht dennoch wieder auf. Auch glaube ich nicht, dass jemand, der solch eine Gabe hat wie er, niemals damit rumexperimentiert hätte. Aber gut. Von dem Ü-1000-Seiten-Schinken waren etwa dreihundert ziemlich spannend und auch bei den anderen musste man nicht einschlafen, denn schreiben kann er ja. Aber ein ordentlicher Lektor hätte da gern mal auch ordentlich kürzen können, um den Spannungsbogen durchgehend zu erhalten. Ob ich den zweiten Teil zwingend lesen muss, weiß ich eher noch nicht.

Veröffentlicht am 09.10.2022

Lieblingsrezepte

Rosa kocht vegan
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Dieses Buch hat es in sich! Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Die Rezepte haben mich total überrascht, weil sie so einfach und dann auch noch richtig lecker sind. Komm, ich sag es: Es sind richtige ...

Dieses Buch hat es in sich! Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Die Rezepte haben mich total überrascht, weil sie so einfach und dann auch noch richtig lecker sind. Komm, ich sag es: Es sind richtige Lieblingsrezepte geworden.

Aber von vorn. Zu Beginn stellt sich die Autorin vor: Rosa Roderigo hat nach mehreren Anlaufstellen unter anderem Kochen gelernt und sich auch schon bei der Pralinenherstellung verdient gemacht. Sie gehört zur queeren Szene und nimmt kein Blatt vor den Mund. Dann stellt sie - wie es relativ üblich in Koch- und Backbüchern ist - ein paar Utensilien und Gewürze vor, die sie regelmäßig nutzt, aber dann geht es auch schon richtig los.

Sie beginnt mit Frühstück, weiter mit Snacks, Salaten, Süppchen, Hauptgerichten, süßen Speisen und Picknickleckereien - und wenn ich sage Leckereien, dann meine ich das auch so. Ich habe jetzt aus fast jeder Sparte - okay, Salate habe ich mir erspart - etwas ausprobiert und bin wirklich begeistert. Es fängt schon mal damit an, dass sie viele Rezepte dabei hat, die man aus dem normalen Fleischbereich kennt, und die sie einfach mal vegan macht. Und die dann auch noch schmecken. So richtig. Ob es jetzt das Hühnerfrikassee ohne Hühner ist, die Blumenkohlwings oder das Kürbiscurry: Ich habe absolut nichts vermisst. Die Apfelküchlein sind ein Traum und demnächst werde ich mich an den Mochi probieren.

Alles in allem besteht das Buch bisher aus lauter Lieblingsrezepten, was wirklich eine Leistung ist. Das Einzige, was mich wirklich ein bisschen gestört hat, waren die teilweise wirklich extrem krassen Jugendsprüche wie Schmackofatz oder Ähnliches. Darauf hätte ich durchaus verzichten können, aber hey: Hier geht's ums Essen und das ist wirklich ein Traum!

Veröffentlicht am 05.10.2022

Die Rückkehr des Schwarzen Königs

Dark Rise
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Will ist schon sein ganzes Leben lang auf der Flucht, seine Mutter starb sogar, weil diejenigen, die sie jagten, sie erwischten. Doch schlussendlich ist sein Glück verbraucht und Will wird von seinen Feinden ...

Will ist schon sein ganzes Leben lang auf der Flucht, seine Mutter starb sogar, weil diejenigen, die sie jagten, sie erwischten. Doch schlussendlich ist sein Glück verbraucht und Will wird von seinen Feinden geschnappt. Doch plötzlich wird er befreit - von den Stewards. Das ist ein Orden, der sich wie edle Ritter dem Schutz der Magie und dem Kampf gegen die Dunkelheit verschrieben hat. Sie erkennen in Will ihren Auserwählten und verlangen von ihm, gegen den Schwarzen König anzutreten. Doch Will hat mit Magie nichts am Hut - oder? Wenigstens schließt er Freundschaft mit Violet, die eigentlich zur Gegenseite gehören sollte. Und dann ist da noch James, der wiedergeborene General des Schwarzen Königs. Irgendwie sind Will und James verbunden, obwohl sie Todfeinde sind ...

Der Schreibstil hat mich sofort in die Geschichte gezogen, denn es geht ohne große Erklärungen oder Brimborium los und es wird auch spannend. Es gibt ein paar interessante Charaktere - gerade auf der Gegenseite - und tatsächlich finde ich Wills Sidekick Violet von allen Personen am interessantesten. Die Geschichte ist einerseits eine klassische Gut-gegen-Böse-Story, in der sich auch vielerlei Ähnlichkeiten zu Harry Potter finden lassen; andererseits gibt es ein paar fesselnde Ereignisse, die Dark Rise zu einem eigenständigen Werk machen. Das Einzige, was mich tatsächlich wirklich gestört hat, war ein Twist der Autorin, der den LeserInnen gegenüber nicht ganz fair gestaltet war. Hätten wir gewusst, was der Protagonist Will weiß - wie es sich eigentlich gehört - hätten uns LeserInnen einige Sachen am Ende nicht so überrascht. Trotzdem interessiert mich durchaus, wie es weitergeht und ich empfehle das Buch auch weiter an Leute, die mit vielen Charaktertoden umgehen können.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 30.09.2022

Medäerblut

The Atlas Six
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Die Alexandrinische Geheimgesellschaft hat sich einer Aufgabe verschrieben: Der Bewahrung der Bibliothek von Alexandria, die nicht unter-, nur in den Untergrund gegangen ist. Alle zehn Jahre werden daher ...

Die Alexandrinische Geheimgesellschaft hat sich einer Aufgabe verschrieben: Der Bewahrung der Bibliothek von Alexandria, die nicht unter-, nur in den Untergrund gegangen ist. Alle zehn Jahre werden daher neue Magier = Medäer gesucht, die in die Geheimgesellschaft aufgenommen werden. Dabei handelt es sich um die stärksten und mächtigsten Medäer ihrer Generation - und was diese jungen Leute nicht wissen: nur fünf schaffen es in die Gesellschaft. Einer muss sterben. Auch dieses Jahr ist es wieder soweit. Doch es gibt Feinde der Alexandrinischen Gesellschaft, die dann so geheim doch nicht mehr ist ...

Nach Beendigung des Buches bin ich nicht viel schlauer als vorher. Es ist zweifellos sehr gut und scharfsinnig geschrieben und auch die quasi endlosen Dialoge zeichnen sich durch eine geschliffene Form aus, die oft genug ins Philosophische abdriften. Doch der Sinn hinter dem Ganzen hat sich mir nicht erschlossen. Mir wurde zwar dauernd erzählt, dass Opfer gebracht werden müssen, aber nicht warum. Warum soll einer der Sechs sterben? Und wie wahrscheinlich ist es, dass alle sechs im Endeffekt sagen: Na ja, okay. So ein kleiner Mord, damit ich aus den ältesten und wichtigsten Zauberbüchern der Welt lernen kann, ist schon drin? Auch dass zum Schluss mal eben die Perspektive des "Antagonisten" (mit Absicht in Anführungsstrichen, denn als "gut" würde ich hier niemanden bezeichnen) eingeschoben wurde, damit der geneigte Leser überhaupt eine Ahnung erhält, was los ist: hm. Irgendwie plump. Alles in allem eine Reihe, die ich nicht zwingend fortsetzen werde.

Veröffentlicht am 29.09.2022

Brotverliebt

Das große Brotbackbuch
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Im Moment kühlen gerade Körnerschnecken und der klassische Vierstrangzopf ab: Ich bekomme am Wochenende Besuch und fühle mich vorbereitet, zumindest was das Kulinarische angeht. Zu verdanken habe ich diese ...

Im Moment kühlen gerade Körnerschnecken und der klassische Vierstrangzopf ab: Ich bekomme am Wochenende Besuch und fühle mich vorbereitet, zumindest was das Kulinarische angeht. Zu verdanken habe ich diese beiden Leckereien Christina Bauer und das ist nicht das erste Backbuch, das ich von ihr in der Hand halte.

Wobei Hand halten eher metaphorisch gemeint ist: Mit diesem Buch liegt nämlich ein kiloschwerer Brocken vor, in dem einfach alles enthalten ist, was man fürs Brotbacken so gebrauchen könnte. Wie es üblich ist, beginnt die Autorin mit einer kurzen Einführung, wobei ganz Ungeduldige tatsächlich schon auf den ersten Seiten ein leichtes, gelingsicheres Rezept für ein Brot finden. Für die mit mehr Geduld erklärt sie ebenso geduldig die verschiedenen Arten, Teig zu formen, welche Utensilien am nützlichsten sind, welches Mehl man gegen ein anderes austauschen kann und was es dazu an anderer Herangehensweise braucht. Mit einem Wort: Sie nimmt sich die Zeit, die künftigen BrotbäckerInnen bestmöglichst aufs Backen vorzubereiten.

Und diese können sich dann bei mehr als 120 Rezepten austoben. Ganz klar, davon habe ich bisher nur einen Bruchteil geschafft. Die zu Anfang erwähnten Brötchen/den Zopf. Das Kartoffel-Bier-Brot. Das Sesam-Einkorn-Brot (wobei ich da Einkorn mit Emmer ersetzt habe, aus Mangel an Ersterem, was dem Geschmack keinen Abbruch tut). Ich habe noch so viele Zettel an verschiedenen Seiten hängen, doch in einem Zwei-Personen-Haushalt kann man nur so und so viel backen in einer bestimmten Zeit. Deshalb: Wie gut, dass wir Besuch erwarten. Dem wird es genauso schmecken wie uns, da bin ich ganz sicher.