Wenn der Falsche der absolut Richtige ist
Sechzehn Wege, eine befestigte Stadt zu verteidigenOrhan gehört zwar zum Militär, ist jedoch kein Stratege. Also eigentlich. Denn eigentlich ist er Oberst eines Brückenbautrupps und dazu jemand mit der falschen Hautfarbe und Kultur. Und dennoch ist er ...
Orhan gehört zwar zum Militär, ist jedoch kein Stratege. Also eigentlich. Denn eigentlich ist er Oberst eines Brückenbautrupps und dazu jemand mit der falschen Hautfarbe und Kultur. Und dennoch ist er nach einigen nicht ganz so zufälligen Zufällen plötzlich der Einzige in der Stadt, der diese bei einer Belagerung verteidigen kann. Oder zumindest fähig ist. Und als wie fähig sich dieser Mann bei dieser Aufgabe zeigt, obwohl sich herausstellt, dass der Anführer der Belagerung auch noch sein bester Freund ist ...
Was für eine unglaubliche, witzige, sarkastische Geschichte, bei der einem trotzdem manchmal das Lachen im Hals stecken blieb. Denn so schräg sie erzählt wird, legt der Autor (eigentlich Tom Holt) den Finger eine eine noch immer sehr aktuell blutende Wunde: offenem und verdeckten Rassismus. Ganz nebenbei behandelt er Fragen auf hohem ethischen Niveau (sollte man überhaupt Leute retten wollen, die selbst Rassisten sind und stetig diskriminieren? Spoileralarm: Ich hätte es wahrscheinlich nicht getan!). Doch Orhan, obwohl ein Schlitzohr, erweist sich trotz seiner Lügen und Betrügereien als zutiefst menschlich und das, verbunden mit dem trockenen Witz, dem lässigen Schreibstil und dieser absurden Geschichte, macht aus diesem Buch etwas Besonderes. Großes Kino!