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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.01.2022

Barghestbrut

Der Herzgräber
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Heather hatte seit Jahren keinen Kontakt mehr zu ihrer Mutter, doch als diese jetzt durch Selbstmord stirbt, kehrt sie zurück in ihren Heimatort, um sich um die Beerdigung und das Haus zu kümmern. Beim ...

Heather hatte seit Jahren keinen Kontakt mehr zu ihrer Mutter, doch als diese jetzt durch Selbstmord stirbt, kehrt sie zurück in ihren Heimatort, um sich um die Beerdigung und das Haus zu kümmern. Beim Sichten der Unterlagen fallen ihr Briefe in die Hand und sie erkennt, dass ihre Mutter seit Jahren Kontakt zu einem bekannten Serienmörder gehalten hat. Das ist umso unheimlicher, als dass plötzlich wieder Morde geschehen wie die, die Michael Reave, der Killer, vollbracht hatte. Die Polizei lässt Heather mit dem Killer reden in der Hoffnung, dass dieser Täterwissen preisgibt. Zur selben Zeit passieren in ihrem Haus unheimliche Dinge und Heather macht sich daran, diese Rätsel zu lösen.

Eigentlich klingt das alles richtig gut und tatsächlich war der Anfang nicht nur spannend, sondern enthielt direkt unheimliche Momente. Doch so stark, wie es anfing, so stark ließ es nach den ersten Seiten abrupt nach. Das liegt nicht daran, dass hier nicht die Polizei ermittelt, sondern Heather, sondern einfach daran, dass Heather einfach ein furchtbarer Mensch ist, die absolut keine Sympathien erzeugen kann. Auch das wäre noch in Ordnung, man braucht keine sympathischen Protagonisten, wenn wenigstens die Handlung durch das Buch tragen würde. Aber dank Heathers absoluter Dummheit und Egoismus entstehen an den Haaren gezogenen Situationen, die einfach nur ärgerlich sind. Diese Frau tut einfach nichts, was der gesunde Menschenverstand diktieren würde und das Einzige, was sie wirklich hervorragend beherrscht, ist Saufen. So ist das Buch gut geschrieben und ließ sich schnell lesen, gleichzeitig war man immer wieder schnell verärgert, hat aber den Vorteil zu wissen, dass man das Buch auch schnell wieder vergessen wird.

Veröffentlicht am 01.01.2022

The eye of the zebra

Im Auge des Zebras
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Wie kann jemand zur selben Zeit überall in Deutschland Verbrechen begehen? Acht Jungs werden entführt, von ein und demselben Mann. Zur selben Zeit. Olivia Holzmann vom LKA Berlin steht vor einem Rätsel ...

Wie kann jemand zur selben Zeit überall in Deutschland Verbrechen begehen? Acht Jungs werden entführt, von ein und demselben Mann. Zur selben Zeit. Olivia Holzmann vom LKA Berlin steht vor einem Rätsel und ihr Mentor Boesherz hat sich vom Ermitteln zurückgezogen und ist keine Hilfe. Sie findet heraus, dass es der Täter darauf angelegt hat, einen alten Fall geklärt zu haben, der nie gelöst wurde, doch da gab es in zwanzig Jahren keinen Fortschritt, wie soll sie ihn in kurzer Zeit lösen? Doch gerade die Zeit ist für den Täter von entscheidender Bedeutung.

Den Anfang fand ich ziemlich gut, ging es dabei doch um Tricks und Gegentricks und Olivia bewies eindeutig eine Coolheit, die mich beeindruckte. Diese verlor sie jedoch schon nach dem ersten Abschnitt, stattdessen entpuppte sie sich als dauergestresste Frau, die ohne Boesherz nichts auf die Reihe bekam und sich zu einer Reihe von Fehlentscheidungen entschloss. Angeblich sollte das ein Olivia-Holzmann-Krimi sein, in dem sie "aus dem Schatten ihres Mentors" tritt - tatsächlich ist es aber eben jener Mentor, der mit Glückskekssprüchen und Yoda-Gehabe (nur mit besserer Kleidung und Grammatik) den Fall löst, und zwar auf genau die Weise, die sein Sohn vorhergesagt hat.

Von Polizeiarbeit gab es hier auch nicht viel zu sehen. Von den erwähnten Glückskekssprüchen abgesehen möchte uns der Autor auch das Erforschen von Gerüchen als Profiling verkaufen und natürlich sind sowohl Boesherz als auch sein Sohn die Reinkarnation von Sherlock Holmes und Richter Di in einem. Olivia darf als trotteliger weiblicher Lestrade ihren Schlüssen hinterherstolpern. Ihre Erkenntnisse bekam sie von Kriminellen auf dem Servierbrett präsentiert und was die restlichen Polizisten in diesem "Krimi" tun, außer sich in "Täter hineinzuversetzen", weiß ich eigentlich auch nicht so richtig.

Im Übrigen habe ich es gestrichen, wenn AutorInnen anfangen, mir ihre Meinung zum Gendern (ja, wir haben es kapiert, ihr findet es Sch...), aufzwingen zu wollen. Zuerst Neuhaus, jetzt Kliesch.

Dieser Auftakt war alles, nur nicht überzeugend. 1,5/5 Punkten.

Veröffentlicht am 26.12.2021

Hamburgs fliegende Maus

Lindbergh
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Dies ist die Geschichte einer Maus, die entgegen allen Gefahren und Dingen, die ihr im Weg standen, etwas tat, was niemand zuvor für möglich gehalten hat. Ein Märchen, ein Gleichnis, aber zuallererst: ...

Dies ist die Geschichte einer Maus, die entgegen allen Gefahren und Dingen, die ihr im Weg standen, etwas tat, was niemand zuvor für möglich gehalten hat. Ein Märchen, ein Gleichnis, aber zuallererst: wunderschön.

Es lebte in Hamburg vor vielen Jahrzehnten eine kleine Maus, die gern in den Bibliotheken all die Bücher las, die die Menschen geschrieben hatten. Für Mäuse war es ein gutes Leben, immer fiel von den Tischen der Menschen etwas für sie ab. Bis zu dem Tag, an dem jemand etwas Grausiges erfand: die Mausefalle.

Als die kleine Maus eines Tages nach Hause kam, waren ihre ganzen Freunde verschwunden. Wohin konnten sie gegangen sein? Vielleicht nach Amerika? In den Zeitungen stand viel darüber, dass Menschen (und Mäuse) auswanderten und das Glück in Übersee suchten. Doch der Hafen war bewacht: Viele, viele Katzen lauerten an jeder Ecke. Also beschloss die Maus, nach Amerika zu fliegen ...

Wie sie das anstellt, was sie dafür tun musste, welchen Gefahren sie gegenüberstand, das wird in so wunderschönen Bildern erzählt, dass man gar nicht mehr aufhören möchte zu schauen, zurückzublättern und all das aufzunehmen, was der Autor/Zeichner da gezaubert hat. Ich mochte ja auch schon Einstein und genau wie in diesem Buch spürt man auf jeder Seite die Liebe und Begeisterung, die hinter der Geschichte und Technik steckt. Definitiv keine Bücher nur für Kinder, sondern einfach für alle, die Schönes und Informatives zu schätzen wissen.

Veröffentlicht am 23.12.2021

Unterirdisch

Der Gräber
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Jedes Jahr im November verschwinden Leute aus ihren Häusern. Immer ist jemand durch den Keller durchgebrochen und hat sie geholt, die einzigen Spuren sind blutige Schleifspuren. Die Polizei steht vor einem ...

Jedes Jahr im November verschwinden Leute aus ihren Häusern. Immer ist jemand durch den Keller durchgebrochen und hat sie geholt, die einzigen Spuren sind blutige Schleifspuren. Die Polizei steht vor einem Rätsel. Zur selben Zeit erhält die Lektorin Anika ein Manuskript, in dem jemand Morde beschreibt, in denen sich jemand unterirdisch mit Hilfe von Erdwesen in Anwesen gräbt. Der kurz vor dem Aus stehende Verlag bringt mit diesem Buch einen Bestseller heraus, der ihn rettet. Doch kann es sein, dass der echte Mörder dieses Buch geschrieben hat? Oder dass ein vor Jahren verschwundener Autor dahintersteckt?

Ich kann echt nicht sagen, was sich der echte Autor bei diesem Buch gedacht hat. Während die ersten paar Seiten wenigstens noch andeutungsweise Spannung beinhalteten, wurde der Rest immer abstruser und langweiliger. Die Ermittler ermittelten nicht, dafür wurde uns erzählt, dass die Ermittlerin eine komische Frau ist, die keine Beziehungen braucht, weil Einbauküchen (und Tinder) auch ganz schön sind. Ähnlich seltsam ist die Lektorin drauf. Überhaupt habe ich in dem ganzen Buch keinen Sympathieträger gefunden, dafür jede Menge Blabla. Muss ich noch erwähnen, dass hier nirgends Logik zu finden war, die paar Worte des Gräbers abgehackt, langweilig und auf keinen Fall bestsellerwürdig und dass es am Ende auch keine vernünftige Auflösung gab? Enttäuschend. Absolut enttäuschend. 1,5/5 Punkten.

Veröffentlicht am 23.12.2021

Stadtfüchse

Von Füchsen und Menschen
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Er ist unser unbekannter Nachbar: der Fuchs. Seit sich die Menschen immer mehr ausbreiten, immer mehr die Gebiete der ursprünglichen Bewohner annektieren, desto kleiner wird ihr ursprünglicher Lebensraum. ...

Er ist unser unbekannter Nachbar: der Fuchs. Seit sich die Menschen immer mehr ausbreiten, immer mehr die Gebiete der ursprünglichen Bewohner annektieren, desto kleiner wird ihr ursprünglicher Lebensraum. Manche Tiere passen sich an und folgen den Menschen sogar in ihre Städte. Einer davon ist der Fuchs, dieses wunderschöne rotpelzige Wesen mit den goldbraunen Augen.

Sophia Kimmig ist Biologin und als solche hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, einen Teil dessen zu erforschen, was den Stadtfuchs ausmacht. Sie erzählt dabei mit einer Begeisterung und Liebe gegenüber dem Fuchs, dass man sich nicht entziehen kann. Natürlich war ich vorher schon Fuchsfan - aber jetzt, mit noch mehr Einblick, ist meine Faszination für diese cleveren, einfallsreichen Tiere noch höher geworden.

Wir erhalten Einblicke in die Forschungsarbeit, ins Besendern und dem Verfolgen - dem Telemetrieren - des Fuchses. Dabei lässt sie uns immer wieder mit Fox Fun Facts auflockernde Infos zukommen, die das Gesamtbild des populärwissenschaftlichen Buches abrunden. Im Mittelteil finden sich Bilder von Reineke und Sophia, die das Geschriebene eindrucksvoll unterstreichen.

Empfehlung? Aber sicher!