Die Poesie des Todes
Stadt der MörderParis, 1924: Während die einen in ihren Köpfen noch immer die Schrecken des Krieges durchleben, versuchen die anderen, das Leben als ständige Feier zu betrachten. In diese brodelnde Metropole verschlägt ...
Paris, 1924: Während die einen in ihren Köpfen noch immer die Schrecken des Krieges durchleben, versuchen die anderen, das Leben als ständige Feier zu betrachten. In diese brodelnde Metropole verschlägt es Lysanne, eine junge Frau vom Land, die auf der Suche nach ihrer Schwester ist. Zur selben Zeit muss Lieutenant Vioric den grausamen Mord an einem adligen Jugendlichen aufklären. Beide führt ihr Weg zu den Surrealisten, eine Gruppe junger, rebellischer Dichter und Denker, die sich den althergebrachten Konventionen verweigern und dafür als Aufrührer angesehen werden. Doch ausgerechnet aus dieser Gruppe erhält Vioric den ersten vernünftigen Anhaltspunkt seiner Ermittlungen und auch Lysanne muss ihre Naivität verlieren, um nicht nur die Nächte, sondern auch das ganze mörderische Paris zu überleben ...
Von der ersten Seite an versteht es die Autorin, mit geradezu poetischer Schönheit die Hässlichkeit und Zerstörung, die ein Krieg gebiert, vorzuführen. Paris, die schöne, dreckige Stadt der Nacht, erwacht vor unseren Augen und deutet auf all die intriganten und versteckten boshaften Dinge, die so menschlich sind wie der Krieg. Ganz nebenbei erhält man einen Einblick in die Goldenen Zwanziger, die Surrealisten, die Art, wie bei der Polizei gearbeitet wird. Und man trifft auf zerstörte Seelen, die einfach nicht mehr zu retten sind, genauso wie Seelen, die hätten gerettet werden können, aber sehendes Auges dem Untergang preisgegeben wurden.
Ich habe jedenfalls das Eintauchen in diese Zeit und diese Umgebung sehr genossen und würde es gern sehen, dass diese Reihe fortgesetzt wird.