Profilbild von Archer

Archer

Lesejury Star
offline

Archer ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Archer über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.10.2021

Blitz und Donner!

Freddy und Flo: Freddy und Flo gruseln sich vor gar nix!
0

Freddy (9) und Flo (12, Pubertier) müssen umziehen. Schuld sind ihre Eltern, die sich getrennt haben und jetzt jeweils mit neuen Partnern zusammenleben. Uncool, wenn man Flo fragt. Nicht ganz so uncool, ...

Freddy (9) und Flo (12, Pubertier) müssen umziehen. Schuld sind ihre Eltern, die sich getrennt haben und jetzt jeweils mit neuen Partnern zusammenleben. Uncool, wenn man Flo fragt. Nicht ganz so uncool, findet Freddy, zumal sie ausgerechnet neben einen Friedhof ziehen! Das schreit doch regelrecht nach Abenteuer? Tatsächlich merken die beiden schnell, dass sie in einem seltsamen Haus gelandet sind - wobei landen eher die Spezialität von Poppy ist, dem kleinen Mädchen von nebenan, das ganz nebenbei auch eine Hexe ist. Dann gibt es da noch einen Werwolf und einen Vampir und eine Elfe und Heinzelmännchen und ... Herrn Wiesel. Den schmierigen Hausverwalter. Freddy und Flo gruseln sich zum Glück vor gar nix und das werden sie mit Hilfe ihrer neuen Freunde bald unter Beweis stellen müssen ...

Mich hatte das Buch ja schon gepackt, als ich die erste Seite aufschlug und diese mega Zeichnung mit dem Haus und seinen Bewohnern fand. Da schadet es also nichts, dass auch der Schreibstil mich fast sofort in seinen Bann zog und dann erst das Personal des Buches! Ich glaube, ich bin verliebt. In eine außergewöhnliche Hausgemeinschaft. Die Übernatürlichen sind alle so besonders - ganz besonders liebenswert. Und sie müssen sich gegen einen besonders widerliches Exemplar von Betrüger zur Wehr setzen. Dass dabei gleich noch Themen wie getrennte Eltern, neue Lebenspartner, Betrüger und Umweltschutz angesprochen werden, ist nur noch das I-Tüpfelchen auf dem Ganzen. Und ich verwette Poppys neue Besen darum, dass dieses Buch gleich mal Minuspunkte kassieren wird, weil es gewagt wird, Klima/Umweltschutz und Fleischessen ganz vage anzuschneiden. Von mir bekommt das Buch volle Punktzahl und eine dicke Empfehlung.

Veröffentlicht am 19.10.2021

Hyperborea

Die Stadt ohne Wind
0

Arka ist gerade einmal dreizehn, hat jedoch schon mehr erlebt und durchgemacht als viele Erwachsene. Sie ist auf der Suche nach ihrem Vater, der ein bedeutender Magier sein soll in der Stadt ohne Wind, ...

Arka ist gerade einmal dreizehn, hat jedoch schon mehr erlebt und durchgemacht als viele Erwachsene. Sie ist auf der Suche nach ihrem Vater, der ein bedeutender Magier sein soll in der Stadt ohne Wind, Hyperborea. Doch Hyperborea ist in mehrere Ebenen aufgeteilt, und nur ganz oben, in der siebten, findet man die Magier. Um dorthin zu gelangen, beteiligt sich Arka an einem Auswahlverfahren für Magier und wird die Elevin von Lastyanax, der selbst erst zum vollwertigen Magier und sogar Minister geworden ist. So unterschiedlich die beiden sind, kommen sie schnell einer gewaltigen Verschwörung in der Stadt auf die Schliche, die auf Dauer nicht nur ihr Leben bedrohen kann.

Im Großen und Ganzen hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es ist originell, es gibt eine Mördersuche verbunden mit Magie, was ich immer gut finde, und gelegentlich auch witzige Szenen. Ich muss aber auch zugeben, dass ich anfangs Probleme hatte, in die Story zu kommen. Nicht einmal, weil so viele unbekannte Worte auftauchen (die kann man hinten im Buch nachschlagen, wenn man es nicht schafft, sie aus dem Zusammenhang zu erkennen), sondern weil die Story zwar etwas anderes und gut geschrieben war, aber auch nicht vorangetrieben wurde. Auch wurden mir manche Hintergründe von Arka einfach ein bisschen zu wenig angeschnitten, um ein vollständiges Bild von ihr zu erhalten. Und bei manchen Schlussfolgerungen saß ich dann manchmal einfach nur da und dachte: ah. Ach so? Na, wenn du meinst. Trotzdem war es insgesamt ein guter Auftakt, der Lust auf mehr macht.

Veröffentlicht am 16.10.2021

Kriegserklärung

Flame & Arrow, Band 1: Drachenprinz
0

Kaylee ist eine mega Fae-Kriegerin, die ihr ganzes Leben lang trainiert, wie man Drachen tötet. Aidan ist ein Drachenprinz, der sein ganzes Leben lang zuschaut, wie sein Vater regiert. Als die Fae den ...

Kaylee ist eine mega Fae-Kriegerin, die ihr ganzes Leben lang trainiert, wie man Drachen tötet. Aidan ist ein Drachenprinz, der sein ganzes Leben lang zuschaut, wie sein Vater regiert. Als die Fae den Drachen ein Angebot machen, das sie nur ablehnen können und es so aussieht, als könnte ein Krieg entstehen, schicken sowohl die Fae-Königin als auch der Drachenkönig die beiden an ein College. Dort sollen beide herausfinden, was ... ach ... ehrlich? Keine Ahnung. Das ganze Buch ergibt so was von keinen Sinn, das tat schon weh.

Also, es gibt Drachen, die aber eigentlich immer als Menschen rumrennen. Dann gibt's die Fae, das sind die krassen Drachentöter, die alles abschlachten, was bei drei nicht auf dem Baum ist. Zumindest die Heldin des Buches ist so. Dann sind die Fae der Meinung, wenn sie anderen quasi einen Pferdekopf ins Bett legen, ist das für die anderen ein mega Angebot. Und wenn die anderen das nicht ganz so sehen, ist das ein Grund für einen Krieg. Dann gibt's noch ein paar Hexen, die eigentlich mit einem Schnips ihrer Finger die ganzen kriegerischen Auseinandersetzungen verhindern könnten, machen die aber nicht, weil ... isso. Dass da irgendwelche Völker existieren in der Neuzeit, die noch Könige und Königshöfe und das Benehmen aus dem Mittelalter haben: isso.

Dann die Logik: Ja, wenn es zum Krieg kommt, dann schicke ich meinen Thronfolger mal eben an ein College. Damit wir nicht alle an einem Platz herumlungern. Klar. Ich würde ja vielleicht jemanden, der mir am Herzen liegt und der auf jeden Fall überleben muss, in einen Bunker stopfen oder á la 100 ins Weltall schießen oder so. Aber auf ein College schicken, wo alles offen und kaum zu bewachen ist? Muss man erstmal auf die Idee kommen. Klasse Strategie.

Auch der Teaser ist mega: Vertraut sie ihm, verliert sie ihr Herz. Vertraut er ihr, verliert er sein Leben. Echt krasses Risiko für das Mädel. Andererseits muss einen Grund geben, warum der Drachen als Prinz Valium angelegt wurde. Er war so dermaßen gechillt, dass einem beim Lesen die Augen zuklappten. Dasselbe habe ich dann auch mit dem Buch getan.

Veröffentlicht am 12.10.2021

Morde und Mysterien

Ansuz – Das Flüstern der Raben (1)
0

Anne ist eine Waise, die vom System enttäuscht ist und keinen Menschen traut. Sie kennt es auch nicht anders, als dass andere sie hassen, verachten und sogar misshandeln möchten. Doch mit dem Eintritt ...

Anne ist eine Waise, die vom System enttäuscht ist und keinen Menschen traut. Sie kennt es auch nicht anders, als dass andere sie hassen, verachten und sogar misshandeln möchten. Doch mit dem Eintritt in die Oberstufe ändert sich alles. Nicht nur, dass plötzlich Leute auf sie zukommen und ihre Freunde sein möchten, sie erfährt mit einem Mal, dass es Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, von denen sie nie gewagt hätte zu träumen. Zum Beispiel, dass Dinge aus der nordischen Mythologie wahr sind - und sie zwischen vielen Fronten steht. Und dann ist da auch noch ein Mörder, der Mädchen umbringt und ihnen eine Rune in die Haut ritzt, und Anne bekommt das Gefühl, dass dieser Mörder auch hinter ihr her ist, haben diese Mädchen doch eine große Gemeinsamkeit mit ihr ...

Wow, das ist ja mal so ein 800-Seiten-Buch, das erst mal beinahe Furcht einflößt. Doch dann fängt man an zu lesen und schon steckt man mitten in der Provinz in Dänemark, dort, wo sich eigentlich nur Hase und Fuchs gute Nacht sagen - und offensichtlich halb Asgard. Anne ist keine typische YA-Protagonistin, auch wenn sie auf gewisse Weise auserwählt ist. Sie ist mürrisch, abweisend und misstrauisch, und das nicht, um besonders cool herüberzukommen, sondern aus Erfahrung. Das kann manchmal anstrengend werden, war jedoch so gut wie nie abwegig. Die anderen Charaktere des Buches waren durchaus interessant angelegt und bis auf den mir auf den Sack gehenden Bad-BoySchrägstrichLoveInterest sehr coole und mehrschichtige Personen, die ich mochte oder auch nicht, aber die gut ankamen.

Manche Dinge haben mich geärgert: Wie ständig über Annes Kopf hinweg entschieden wurde oder das dumme Verhalten des LoveInterests. Aber trotzdem hat mich dieses dicke Buch derart mitnehmen und faszinieren können, dass ich mich auf 800 Seiten nicht eine Minute lang gelangweilt habe und jetzt am liebsten gleich den nächsten Band hinterherlesen möchte. 4,5/5 Punkten.

Veröffentlicht am 05.10.2021

Opa un

Malvina Moorwood (Bd. 2)
0

Malvina könnte es so gut haben. Erst vor kurzem haben Tom und sie das Schloss der Familie Moorwood gerettet, doch jetzt fallen ihr gleich zwei bedenkliche Sachen auf: Sowohl Tom als auch ihr Papa ... gehen ...

Malvina könnte es so gut haben. Erst vor kurzem haben Tom und sie das Schloss der Familie Moorwood gerettet, doch jetzt fallen ihr gleich zwei bedenkliche Sachen auf: Sowohl Tom als auch ihr Papa ... gehen fremd. Tom trifft sich einfach mit Agatha, der blöden Ziege und Papa - wer zum Teufel ist das überhaupt? Und dann wird bei den Ausgrabungen zum Pool eine Leiche ... okay, ein Skelett gefunden. Und Opa steht plötzlich unter Mordverdacht, war er doch der Einzige, der vor über 40 Jahren hier gelebt hat. Opa haut ab. Malvina bekommt mal wieder Nachrichten aus dem Jenseits. Tom ist skeptisch. Und Mama will wegziehen? Da muss sie natürlich etwas unternehmen, um den guten Ruf der Familie wieder herzustellen ...

Wie schon Teil 1 ist auch dieses Buch wieder ein amüsantes Kinderabenteuer mit Malvina, der manchmal zickigen kleinen Schlossbewohnerin und Tom, dem Sohn des tomatenwitzeerzählenden Polizeichefs. Hier ist Malvina um einiges weniger manipulativ und daher liebenswerter und Tom ist einfach ... Tom. Der beste Freund, den sich nicht nur Schlossbewohner wünschen können, ist er doch clever und loyal. Bei diesem Abenteuer gab es wieder viele Rätsel zu lösen, wobei man oft hinter den Schlussfolgerungen der Kinder hinterherstolperte. Nichtsdestotrotz war es spannend, unterhaltsam und mit jeder Menge Eastereggs versehen, über die sich wahrscheinlich nur Erwachsene amüsieren, aber sei's drum. Irgendwann gehört die Zielgruppe auch zu der bedauernswerten Spezies der Erwachsenen. Der Schluss weist bereits auf das dritte Abenteuer der beiden hin, das mein Vorlesekind und ich ebenfalls auf keinen Fall verpassen möchten.