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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.08.2021

Halloween!

Point Whitmark - CD / Der Weg zur Dunkelmühle
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Es sollte eine Sondersendung für Point Whitmark, dem Sender, der so heißt wie die Stadt, sein. Derek, Tom und Jay interviewen den alten Fowler, der ihnen etwas über die VanDrulen-Feder erzählen wollte. ...

Es sollte eine Sondersendung für Point Whitmark, dem Sender, der so heißt wie die Stadt, sein. Derek, Tom und Jay interviewen den alten Fowler, der ihnen etwas über die VanDrulen-Feder erzählen wollte. Plötzlich geht sie in Flammen auf und Fowler scheint den Verstand zu verlieren. Doch damit ist er nicht allein. Als die Jungs Nachforschungen anstellen, stoßen sie auf eine alte Mühle mit einem Kürbisfeld und im Umkreis dieser Dunkelmühle geht es nicht mit rechten Dingen zu. Und dann trifft es auch noch Derek - wird er jetzt auch verrückt werden?

Es ist ganz schön seltsam, was in dieser Folge passiert, und lange Zeit fragt man sich, was dahintersteckt. Ich war auch mit der Auflösung nicht ganz glücklich, zumal ich mir nicht sicher bin, ob das medizinisch-biologisch so funktionieren kann, außerdem fand ich, dass einer derjenigen, die dahintersteckten, zu leicht davonkam. Wie üblich ist die Machart des Hörspiels wieder tadellos und die Leistung sämtlicher Sprecher über alle Zweifel erhaben. Für die demnächst anstehende Halloween-Zeit sehr gut geeignet.

Veröffentlicht am 24.08.2021

Sirene's Call

Point Whitmark - CD / Im Sog der Sirenen
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Jays Tante wohnt schon immer in dem kleinen Ort Sirene's Call, in dem sie ein kleines Bed & Breakfast betreibt. Doch jetzt will sie dort fortziehen, am liebsten schon gestern. Als die drei Jungs von Point ...

Jays Tante wohnt schon immer in dem kleinen Ort Sirene's Call, in dem sie ein kleines Bed & Breakfast betreibt. Doch jetzt will sie dort fortziehen, am liebsten schon gestern. Als die drei Jungs von Point Whitmark bei ihr eintreffen, erkennen sie auch schnell, warum das so ist. Unheimliche Stimmen lassen sich aus den Brunnen hören, gruselige Gestalten treiben sich in der Dunkelheit herum und es geht das Gerücht, dass die dreibeinige Mähre, eine furchtbare alte Sagengestalt, gekommen ist, um diejenigen zu holen, die allein unterwegs sind. Doch Tom, Jay und Derek wären nicht die, die sie sind, wenn sie der Sache nicht auf den Grund gehen würden - und zwar im wahrsten Sinne des Wortes!

Ich gebe zu, das war nicht meine Lieblingsfolge. Gerade zum Schluss, was das Piratenschiff und diverse Tagebücher anging, kam es zu einigen Ungereimtheiten in der Geschichte. Dennoch war sie durchaus wieder hörenswert, was wie immer an den drei hauptsächlichen Sprechern lag, aber auch alle anderen hatten anscheinend wieder großen Spaß. Dazu kommt die gute Hörspielumsetzung mit dem Heulen des Windes und anderen Geräuschen. 3,5/5 Punkten.

Veröffentlicht am 24.08.2021

Wintergäste

Greenglass House
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Eigentlich ist Greenglass House ein kleines Hotel. Und eigentlich kommen im tiefsten Winter, gerade um Weihnachten herum, keine Gäste hierher. Milo Pines, der Sohn der Besitzer, ist von daher mehr als ...

Eigentlich ist Greenglass House ein kleines Hotel. Und eigentlich kommen im tiefsten Winter, gerade um Weihnachten herum, keine Gäste hierher. Milo Pines, der Sohn der Besitzer, ist von daher mehr als enttäuscht, als sich unvermittelt nicht nur ein oder zwei Gäste ankündigen, sondern sechs! Wollte er doch die Feiertage in Ruhe mit seinen Eltern feiern! Doch es hilft nichts, das Haus ist voller lärmender Menschen. Schlimmer als das ist jedoch, dass keiner der Gäste zu sein scheint, wer er oder sie vorgibt. Und dann passieren die Diebstähle. Wie gut, dass auch Meggie mit nach Greenglass House gekommen ist. Sie ist so alt wie Milo und gemeinsam beginnen sie die seltsamen Umstände, die offensichtlich mit der Geschichte des Gasthauses zu tun haben, zu ermitteln.

Am besten ist wirklich, man liest die Geschichte in einer Zeit, in der es stürmt und schneit, mit einem großen Becher Kakao neben sich und ein oder zwei (Dutzend) Lebkuchen. Das ist so ein Buch, das in dieser Jahreszeit am meisten Spaß macht. Hierbei handelt es sich um eine ruhige Erzählung, Detektiv- und Geistergeschichte in einem für Kinder und Erwachsene mit Kinderherzen. Eine wichtige Sache war mir quasi von Anfang an klar, aber das nahm mir keinen Lesespaß. Was ich mich allerdings frage ist, ob adoptierte Kinder, die schon als Babys zu ihren Eltern kamen, wirklich so viel über ihre leiblichen Eltern nachdenken? Alles in allem, eine schöne winterliche Geschichte. 4,5/5 Punkten.

Veröffentlicht am 22.08.2021

Kentucky Hills

Unbarmherziges Land
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Linda Hardin ist der erste weibliche Sheriff von Kentucky und hat ihren ersten Mordfall. Als ein alter Mann eine tote Frau findet, glaubt nicht nur der lokale Politiker nicht daran, dass sie unfähig ist, ...

Linda Hardin ist der erste weibliche Sheriff von Kentucky und hat ihren ersten Mordfall. Als ein alter Mann eine tote Frau findet, glaubt nicht nur der lokale Politiker nicht daran, dass sie unfähig ist, diesen Fall zu lösen. "Zum Glück" für sie ist gerade ihr Bruder Mick, eigentlich Ermittler beim CID in Deutschland, auf Heimaturlaub, und Mick wird das Kind schon schaukeln.

Mit diesen kargen Worten ist eigentlich auch dieser karge Krimi erzählt. Ich hatte das Gefühl, der Autor hält nicht allzu viel von Frauen, zumindest nicht von Frauen, die eine verantwortungsvolle Aufgabe bzw. einen verantwortungsvollen Job haben. Dafür war er unglaublich heftig in den eigentlich Protagonisten dieses Buches verliebt: Mick Hardin. Kann alles, weiß alles, ist besser als jeder andere, sieht und hört all das, was andere nicht sehen und hören, versteht auf Anhieb, wer was warum macht ... Es war furchtbar ermüdend. Was er offensichtlich nicht begriffen hat - also der Autor, Mick schien es ziemlich egal zu sein - ist, dass er eigentlich nur ein Ar...och par excellence erschaffen hat. Einer, der seine Frau permanent allein in den Staaten lässt, während er selbst in Deutschland stationiert ist, sich aber wundert, wenn die irgendwann die Schnauze von ihm voll hat. Die einzige Frage, die sich mir in dieser Hinsicht stellte, war, warum sie ihn überhaupt so lange ertragen hat. Weil er so ein Held ist, wahrscheinlich. Und damit er sich von ihr trennen kann, um als lonely wolf weitermachen zu können. Wozu Linda, die Sheriff, eingeführt wurde, weiß zum Schluss eigentlich weder eine LeserIn noch der Autor, nehme ich an. Ihr Job war es, Ja, Mick oder Nein, Mick zu sagen und als Stichwortgeber (gedanklich) zu dienen, um uns tumben LeserInnen klar zu machen, wie genial Mick war. Gähn. Ein bisschen Lokalfeeling werte ich positiv, den Rest des männlich-feuchten "Krimis" kann man höchstens als Einschlafhilfe werten.

Veröffentlicht am 21.08.2021

Play it again, Tomke!

Das Gestern von morgen
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Mit fünfzehn hat man eigentlich schon genug Probleme, im Leben klarzukommen: das andere Geschlecht ist meistens blöd, wenn auch faszinierend, die Eltern blöd, aber am längeren Hebel und die Schule ist ...

Mit fünfzehn hat man eigentlich schon genug Probleme, im Leben klarzukommen: das andere Geschlecht ist meistens blöd, wenn auch faszinierend, die Eltern blöd, aber am längeren Hebel und die Schule ist auch nicht gerade ein Ort der Glückseligkeit. Doch Tomke trifft es ungleich härter: Ihr etwas älterer Bruder Jannes wird nach einem schlimmen Unfall schwerverletzt im Wald gefunden, und es ist nicht sicher, ob er je wieder aufwacht. Tomke ist verzweifelt. Doch als sie am nächsten Tag wieder aufwacht, hat der gestrige Tag von vorn begonnen und ... könnte das bei aller Unwahrscheinlichkeit die Chance sein, Jannes zu retten? Gegen jede Chance nimmt Tomke den Kampf um ihren Bruder auf, versucht ihn zu retten und ... scheitert. Und wieder beginnt derselbe Tag. Und wieder und wieder und wieder. Ist es überhaupt möglich, dem Schicksal ein Schnippchen zu schlagen? Falls ja, ist Tomke bereit, alles in ihrer Macht stehende dafür zu tun.

Tomke ist ein normales, fünfzehnjähriges Mädchen, und das bleibt sie zum Glück auch von Anfang bis Ende. Sie hat Probleme mit Idioten an ihrer Schule, erkennt verliebte Jungs nicht einmal, wenn die nackig vor ihr herumtanzen und mit Leuchtreklame I love you auf ihre Stirn schreiben würden und zockt lieber mit ihren besten Freunden anstatt irgendetwas zu tun, das Erwachsene als sinnvoll erachten. Aber: Sie ist mega-, megacool. Nicht, weil sie sich plötzlich zu einer heißen Schönheitskönigin wandelt, die auf der Beliebtheitsskala plötzlich auf Nummer Eins steht, sondern weil genau solche Sachen ihr quer vorbeigehen. Sie tut alles für diejenigen, die sie liebt und opfert dabei teilweise sogar sich selbst. Sie ist all das, was ich in ihrem Alter gern gewesen wäre: clever, mutig, stur bis zur Selbstaufgabe. Dazu passt, dass alle wichtigeren Charaktere in diesem Buch gut ausgearbeitet sind, ohne in extreme Klischees zu verfallen. Ich mochte eigentlich alles - den Schreibstil, die Art, wie das Buch durch Handygespräche oder Liedtexte aufgelockert wird, die Zerrissenheit der Protagonistin, die darum kämpft, das Richtige zu tun, ohne ihre Menschlichkeit zu verlieren.

Großes Kino. Bin dafür, das Ganze als Netflixserie zu verfilmen.