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Veröffentlicht am 13.06.2021

Who dares, wins

Das Lied der Wölfe
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Der exzentrische schottische Milliardär Alistair MacKinley hat vor, Wölfe in Schottland (wieder) anzusiedeln und sucht sich daher die junge, deutsche Wolfsforscherin Kaya aus, um das Projekt zu leiten. ...

Der exzentrische schottische Milliardär Alistair MacKinley hat vor, Wölfe in Schottland (wieder) anzusiedeln und sucht sich daher die junge, deutsche Wolfsforscherin Kaya aus, um das Projekt zu leiten. Ein ehrgeiziges Projekt, denn die Schotten hassen alles, was ihren Schafen gefährlich werden könnte, und äußern das auch lautstark. Kaya hat keine einfache Aufgabe und dass Alistairs gleichaltriger Sohn Nevis im Herrenhaus wohnt, macht die Aufgabe nicht einfacher. Er torpediert alles: die Pläne seines Vaters, seine Genesung von einer schweren Kriegsverletzung, die Annäherung der jungen Deutschen.

Was soll ich sagen? Ich mag Rena Fischers Fantasybücher. Sie hat einen eigenen, sehr angenehmen Schreibstil und neigt normalerweise nicht zu Kitsch, weshalb ich zu diesem Buch gegriffen habe, obwohl das nicht so ganz mein Genre ist. Zum Positiven: Es waren schon interessante Infos über Wölfe dabei. Auch die Kriegseinsätze und Traumata hat sie gut recherchiert. Der Rest jedoch war mir persönlich zu viel Kitsch und Drama und wie sich jemand in ein Ar... wie Nevis verlieben kann, ist mir rätselhaft. Aber hier hilft natürlich wieder mal das heiße Aussehen. Charakter egal, wenn einer nur heiß ist. Bei Nevis hat mich alles abgestoßen. Er behandelt Kaya wie Dreck, aber egal. Er ist schuld an dem Tod eines Wolfes. Aber egal. Ach ja, er ist natürlich ein schottischer Soldatenheld, der Schottland am Hindukusch oder sonstwo in der Welt gegen Terroristen verteidigt hat. Offizier ja, Gentleman nein. Aber egal. Er ist heiß. Außerdem gab es mehr Drama als bei Supermodels und mit der Logik war es auch nicht immer weit her. In einem Moment noch ist Kaya ein Störfaktor, im nächsten schreibt Nevis beinahe Gedichte über ihre Schönheit. Und wie praktisch, dass Kaya dauernd Leute hat, die ihr sagen, wie heiß sie ist.

Ginge ja nicht an, dass ein graues Mäuschen mit einem heißen Milliardässohn rummacht. Sie hat natürlich auch ihr Päckchen zu tragen. Alle schleppen also einen Rattenschwanz an Problemen mit sich rum, die sich aber genauso leicht lösen wie die Schleife um ein Geburtstagsgeschenk. Konnte mich daher nicht zu Begeisterungsstürmen hinreißen und ich bleibe wohl zukünftig bei den Fantasybüchern der Autorin. 2,5/5 Punkten.

Veröffentlicht am 12.06.2021

Mortem obire

Partem. Wie die Liebe so kalt
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Xenia ist kein ganz normales sechzehnjähriges Mädchen. Sobald sie andere Menschen berührt, hört sie Geräusche. Löwenbrüllen bei ihrem besten Freund, klirrendes Glas bei einer zufälligen Berührung in der ...

Xenia ist kein ganz normales sechzehnjähriges Mädchen. Sobald sie andere Menschen berührt, hört sie Geräusche. Löwenbrüllen bei ihrem besten Freund, klirrendes Glas bei einer zufälligen Berührung in der Bahn. Doch ausgerechnet da streift sie das Bein eines megaheißextremübergutaussehenden Jungen - und plötzlich ist da Stille. Der Junge, Jael, ist megaheißextremgutaussehend und außerdem der Anführer einer Gruppe, die einer megageheimen Organisation angehört, die Gefühle klaut. Und er bekommt Herzklopfen bei Xenia - und wie sollte es anders sein, umgekehrt ist es genauso. Dabei haben die drei Jungs und das eine Mädchen aus Jaels Gruppe nicht nur megaheißextremgutes Aussehen, sondern auch megageheime Aufträge.

Findet jemand, dass das mega Sinn ergibt? Nein? Beruhigend, dann bin ich ja nicht allein. Anscheinend soll durch die megageheime Organisation Spannung aufgebaut werden, weil die auch so megaharte Vorschriften hat. Allerdings wird auch durch die hundertste Wiederholung von megageheimen Vorschriften nichts spannender, der geneigte Leser beginnt nur langsam, sich weniger geneigt zu fühlen. Zumal alles so aus- und durchgekaut ist. Jael ist zwar megaheißextremgutaussehend und hat irgendeine megaheiße Augenfarbe, die bestimmt auch megaoft erwähnt wurde, außerdem ist er megastark und megacool und megakannalles und dazu ist er ein Megaarschloch, aber ist ja egal, solange er megaheißextremgutaussehend ist, das Mädchen findet ihn gut. Warum? Keine Ahnung. Er benimmt sich ihr gegenüber, als hätten ihn Wölfe im Wald aufgezogen und er würde morgens zum Frühstück drei Kilo blutiges Fleisch fressen. Muss so. Ist männlich. Er schreckt auch vor Mord nicht zurück, aber muss auch so. Ist männlich. Und dafür, dass er und seine ebenso megaheißgutaussehenden anderen Teenies für eine megageheime Organisation arbeiten, erzählen sie das irgendwie unglaublich gern herum. Megageheime Organisation. Aber mehr dürfen wir nicht erzählen. Schade, dass die nur megaheißextremgutaussehend sind, aber megawenig Gehirnzellen abbekommen haben. Aber egal. Muss so. Sind ja megaheiß... Na, spätestens jetzt habt ihr es begriffen. Der Rest ist, um wenigstens einmal Niveau reinzubringen, Schweigen.

Veröffentlicht am 12.06.2021

Wassergeister und Wachhaie

Melyn – Leg dich nie mit einem Meeresgott an
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Eigentlich hat Cooper bald Prüfungen und somit gar keine Zeit für irgendwelche Dinge, die nicht mit Lernen zu tun haben. Doch beim Kopfdurchpusten oder Joggen am Strand findet er eine bewusstlose junge ...

Eigentlich hat Cooper bald Prüfungen und somit gar keine Zeit für irgendwelche Dinge, die nicht mit Lernen zu tun haben. Doch beim Kopfdurchpusten oder Joggen am Strand findet er eine bewusstlose junge Frau und nimmt sie mit zum Haus seiner Großmutter. Melyn, so der Name des Mädchens, ist seltsam. Sie versteht kein Englisch und nur wenig Walisisch, kennt das normale Essen nicht und ihre Sachen sind völlig anders als das, was Cooper kennt. Aber sie lernt schnell und weiß sich verständlich zu machen. Und mit meinem Mal ist der junge Student in einem Abenteuer gefangen, das ihn nicht nur auf Wassergeister in Pferdeform treffen lässt, sondern auch tief unter die Wasseroberfläche in ein versunkenes Reich führt. Das Wichtigste, was er lernt ist jedoch nicht, sich niemals mit einem Meeresgott anzulegen, sondern auf sein Herz zu hören - und das schlägt nicht für Melyn.

Ein Buch wie ein Ritt auf dem Wassergeist namens Daliwr, der in Form eines hübschen Pferdes daherkommt, listig zu verhandeln weiß, zuerst wie ein recht eigensinniger Geselle wirkt, aber dann doch der heimliche Held des Buches wird. Mich begeisterte jedoch nicht nur er, sondern auch das, was ich oben schrieb: Es gibt keine klischeehafte Liebesbeziehung zwischen Cooper und Melyn, denn beide haben ihr Herz anderweitig verschenkt, und das ist gut so. Trotzdem harmonieren sie gut miteinander, vielleicht gerade deswegen, weil eine erzwungene, aufdringliche Lovestory eben nicht vorkommt. Gut gefallen hat mir auch, dass walisische Mythologie eine große Rolle spielte und auf Umweltprobleme eingegangen wird, ohne den Zeigefinger zu heben. So erwarten einen ein rundum gelungenes (Unterwasser)Abenteuer und amüsante Stunden mit einem schlagfertigen Wasserpferd.

Veröffentlicht am 05.06.2021

Jeder Weg ein Abenteuer

1000 Gefahren junior - Böses Spiel im Dinopark (Erstlesebuch mit "Entscheide selbst"-Prinzip für Kinder ab 7 Jahren)
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In diesem Buch schlüpft man in den Charakter des Ben, eines Jungen, der mit seinen Eltern und seiner Schwester in einem Dinopark lebt. Die Saurier leben in großen Gehegen, dein Vater ist Ranger, deine ...

In diesem Buch schlüpft man in den Charakter des Ben, eines Jungen, der mit seinen Eltern und seiner Schwester in einem Dinopark lebt. Die Saurier leben in großen Gehegen, dein Vater ist Ranger, deine Mutter Tierärztin. Als du eines Abends am Fenster stehst, bemerkst du ein sich bewegendes Licht im Park - jemand schleicht herum. Um diese Zeit? Da hat niemand was zu suchen! Ab jetzt geht es los: Wofür entscheidest du dich? Gehst du der Sache auf den Grund? Dann laufe zu deiner Schwester und macht euch auf den Weg in den Park. Wenn du lieber bleiben und beobachten willst, ist das auch eine Option.

Je nachdem, wofür sich der oder die jüngere (oder nicht mehr ganz so junge) Leser/Leserin entscheidet, wird man zu einer entsprechenden Seite weitergeleitet. Man liest das Buch also nicht linear, sondern hüpft immer hin und her. Sehr gut gefiel mir dabei, dass es so nicht nur bei einer Geschichte blieb, sondern man am nächsten Abend mit einer anderen Entscheidung beinahe eine andere Geschichte lesen kann. Auch die Illustrationen sind schön gestaltet und sorgen dafür, dass der Spaß nicht zu kurz kommt. Mein Vorlesekind war jedenfalls begeistert und auch ich habe das Buch gern gelesen und betrachtet.

Veröffentlicht am 05.06.2021

Horror bei Wish bestellt

Die Nacht der Acht
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Die acht Jugendlichen, die sich an einem Wochenende in einem abgelegenen Ferienhaus eines von ihnen treffen, sind eine eingeschworene Gruppe in der Schule, begabt im Kunstkurs, beneidet und bewundert von ...

Die acht Jugendlichen, die sich an einem Wochenende in einem abgelegenen Ferienhaus eines von ihnen treffen, sind eine eingeschworene Gruppe in der Schule, begabt im Kunstkurs, beneidet und bewundert von vielen. Es gibt viele, die gerne zu ihrer Clique gehören möchten, doch sie nennen sich "die Acht" und dabei bleibt es. Für dieses Wochenende haben sie sich vorgenommen, sich gegenseitig zu erschrecken und daher einiges an Gruseleffekten vorbereitet. Womit sie nicht gerechnet haben, ist, dass aus dem Spiel plötzlich Ernst wird und bald scheint es, als spiele jemand 10 ... 8 kleine Jägerlein mit ihnen. Jemand, der nicht eingeladen war.

Die Idee ist nicht neu, aber durchaus cool. Dasselbe lässt sich eigentlich auch für den Schreibstil sagen. Er ist zwar manchmal abgehackt, aber durch viele, manchmal auch über Seiten gehende Dialoge lässt es sich schnell lesen. Man kann auch nicht sagen, dass es unspannend wäre - viele der Jumpscares funktionieren, eine leichte Gänsehaut stellt sich durchaus ein, auch wenn manche Sachen eher unfreiwillig komisch waren. Was allerdings wirklich ärgerlich war, ist die oftmals nicht vorhandene Logik - und ganz schlimm: die Auflösung. Die war so dermaßen ... antiklimaktisch, dass es mir das ganze Buch verdorben hat. Als hätte man sich Horror bei Wish bestellt. Sieht im ersten Moment schön aus, doch sobald man auch nur eine Sekunde darüber nachdenkt oder tiefer blickt, franst alles aus und hinterlässt nur noch Enttäuschung. 2,5/5 Punkten.