Profilbild von Archer

Archer

Lesejury Star
offline

Archer ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Archer über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.02.2020

Spitzzahn in Ägypten

Oscar Wilde & Mycroft Holmes - Folge 25
0

Zum ersten Mal haben es Wilde und Hawthorne geschafft, dem Zirkel der Sieben einen Schritt voraus zu sein. In Ägypten verhindern sie die Sprengung des Suezkanals und treffen dabei zufällig auf eine neue ...

Zum ersten Mal haben es Wilde und Hawthorne geschafft, dem Zirkel der Sieben einen Schritt voraus zu sein. In Ägypten verhindern sie die Sprengung des Suezkanals und treffen dabei zufällig auf eine neue Widersacherin. Als sie gerade zurückkehren wollen, begegnet ihnen ausgerechnet ihr alter Weggefährte Bram Stoker, der beunruhigende Neuigkeiten mitbringt. Wie es scheint, gibt es in einer Pyramide im Sudan geheimnisvolle Schriftrollen mit uraltem Wissen, das auch ihren Gegnern gefallen könnte. Und dieses Mal ist es ein Wettlauf mit der Zeit, ob sie es schaffen, vor ihnen dort zu sein.

Wie üblich lässt sich über die Sprecher kein bisschen meckern. Auch nach all der Zeit sind die "alten" und auch die "neuen" Sprecher immer gut drauf und bemühen sich, aus der Geschichte etwas zu machen. Das ist natürlich schwer, wenn es keinen großen Sinn mehr ergibt. Es wird nicht verraten, wie sie die Sprengung des Kanals verhindern konnten bzw. hinter den Plan kamen, es wird völlig sinnlos mal wieder eine neue Gegenspielerin eingeführt, die besondere Kräfte hat, die glücklicherweise immer, wenn es der Plot verlangt, versagen. Und wenn ihre Kräfte funktionieren, tut sie nicht das, was jeder anständige Schurke tun würde, nämlich ihre Gegner aus dem Weg zu räumen, sondern flieht mal eben. Nein, es war zwar zwischendrin durchaus unterhaltsam, aber die Logik entwischte mal wieder. Können wir jetzt bitte mal zu einem Ende kommen, das mich mit allem versöhnt? 2,5/5 Punkten.

Veröffentlicht am 10.02.2020

Wunder und Dunkelheit

Wie Eulen in der Nacht
0

Inmitten der Wüste von Colorado gibt es eine eigenartige Siedlung. Dort leben die Sorias, unter denen immer Heilige existieren, die ein Wunder wirken können. Wem also nur noch ein Wunder helfen kann, macht ...

Inmitten der Wüste von Colorado gibt es eine eigenartige Siedlung. Dort leben die Sorias, unter denen immer Heilige existieren, die ein Wunder wirken können. Wem also nur noch ein Wunder helfen kann, macht sich auf den Weg zu ihnen. Die Sache ist nur die: Jedes Wunder enthüllt die Dunkelheit in einem Menschen und dieser Mensch muss sich seiner Dunkelheit stellen, sonst wird er für immer darunter leiden. Deshalb leben in diesem Ort nicht nur die Sorias, sondern jede Menge Pilger mit seltsamen Dingen. Ein Priester mit Koyotenkopf, ein sieben Meter großer Mann, eine Frau, über der es permanent regnet. Und kein einziges Wunder ist das, was die Leute erwarten, aber wahrscheinlich das, was sie wirklich brauchen. Es gibt eine Regel: Der Heilige darf sich nie in das zweite Wunder, das die Pilger selbst vollbringen einmischen. Doch dann verliebt sich Daniel Soria und er bricht diese Regel ...

Um ehrlich zu sein, habe ich mir diese Zusammenfassung mehr oder weniger selbst zusammengereimt. Ich habe bis zum Schluss nicht wirklich eine Ahnung gehabt, was die Autorin mit diesem Buch sagen möchte. Es ist irgendwie skurril und schräg und es passieren halt seltsame Dinge. Meistens schwebte ein Fragezeichen über meinem Kopf, aber Stiefvater hat einen Schreibstil, der trotzdem bei der Stange hält. Ich habe mich nicht gelangweilt, sondern trotz allem unterhalten gefühlt. Man muss wissen, ob man sich auf eine solche irritierende Geschichte einlassen möchte. 3,5/5 Punkten.

Veröffentlicht am 06.02.2020

Mors irrumat omnia

Das neunte Haus
0

Yale ist eine der berühmtesten Universitäten der Welt, die unzählige berühmte und berüchtigte Persönlichkeiten hervorgebracht hat. Das liegt nicht zuletzt an den ebenso berühmten und berüchtigten Studentenverbindungen, ...

Yale ist eine der berühmtesten Universitäten der Welt, die unzählige berühmte und berüchtigte Persönlichkeiten hervorgebracht hat. Das liegt nicht zuletzt an den ebenso berühmten und berüchtigten Studentenverbindungen, den "Häusern", deren bekanntestes Skulls & Bones ist. Acht gibt es davon, und was die meisten nicht wissen, ist, dass sie alle ihr Händchen in Magie versuchen und jeder seine eigene Spezialität dabei hat. Dann existiert noch das neunte Haus, Lethe. Sie sind dafür da, die anderen zu überwachen, damit keine streunende Magie Unheil anrichtet. Alex Stern ist ganz neu im Geschäft und sie ist fast ganz auf sich allein gestellt, als ein Mord auf dem Campus geschieht. Ob es dieses Mal hilfreich ist, dass sie Geister sehen kann?

Ich gestehe, dass ich ziemlich Probleme hatte mit dem Einstieg. Das ging mir zwar bei meinen heiß geliebten Krähen ebenso, aber hier war es schlimmer, weil es teilweise wirklich so Young Adult/New Adult war, womit ich so gar nichts anfangen konnte. Aber entweder hat sich Bardugo irgendwann ihrer Stärken besonnen oder ich gewöhnte mich dran oder beides - ab einem gewissen Punkt entwickelte die Geschichte einen Sog, dem ich gern folgte. Alex war eine taffe Protagonistin, die sich nicht gern die Butter vom Brot nehmen ließ und auch die Nebenfiguren bekamen gute Charaktere, mit denen sich was anfangen ließ. Ein paar ernste Themen wurden mit dem nötigen Respekt behandelt und am Ende konnte ich sagen - her mit dem zweiten Teil!

Veröffentlicht am 05.02.2020

Bewusst essen

Wohlfühlgewicht
0

Dr Mareike Awe verspricht uns, auf unkonventionelle Weise das Wohlfühlgewicht zu erreichen und stellt mit diesem Buch ihr Konzept dazu vor. Dabei hat sie in sechs Kapiteln ihre Gedanken zusammengefasst, ...

Dr Mareike Awe verspricht uns, auf unkonventionelle Weise das Wohlfühlgewicht zu erreichen und stellt mit diesem Buch ihr Konzept dazu vor. Dabei hat sie in sechs Kapiteln ihre Gedanken zusammengefasst, wie das zu erreichen wäre, unterstützt durch Schaubilder und kleine Geschichtchen aus ich nenne es jetzt mal milde "ihrem Leben".

Sie geht anfangs darauf ein, warum Diäten nicht funktionieren können (sie arbeiten gegen das Körperbewusstsein und alles, was die Natur ausmacht) und erläutert anschaulich ein paar Sachen, die im Körper ablaufen.

Wie empfinde ich das Konzept?

Ich habe ganz klar mehr erwartet. So freundlich und nett Doktor Awe erscheint, sie verliert sich in ihrem aufgebauschten Büchlein in endlosen Wiederholungen und Allgemeinplätzen. Natürlich sind Ansätze in mentalem Training nicht verkehrt und den einen oder anderen Gedanken habe ich durchaus aufgegriffen. Doch obwohl sie sehr viel auf intuitivem Essen beharrt, würde ich, wenn ich alle Übungen verfolge, nichts anderes mehr tun, als permanent über Essen nachzudenken. Auch finde ich es bedenklich, gerade die negativen Leitsätze ständig zu wiederholen, besonders nachdem auch erklärt wurde, dass sich das Gehirn gern in ausgetretenen Trampelpfaden verliert. Also, was wird das Gehirn dann wohl lieber tun: neue, möglicherweise gesunde Ansätze verfolgen oder doch lieber die ausgetretenen, vertrauten Wege gehen? Die Antwort liegt wohl auf der Hand.

So gut ich auch das Eingehen auf mentales Training finde, so lächerlich sind die Ausflüge in die Esoterik. Fehlte nur noch, dass man seinen Namen tanzen sollte. Alles in allem bin ich der Meinung, wäre das ganze Buch locker auf dreißig Seiten zusammengefasst worden; da ich nicht alles für Verschwendung, sondern nur ziemliches Aufbauschen halte, gibt es noch 2,5/5 Punkten.

Veröffentlicht am 01.02.2020

Echidnas Kinder

Knochengrab (Ein Sayer-Altair-Thriller 2)
0

Maxwell Cho ist ein FBI-Agent, der seinen freien Tag in seiner alten Heimat auf dem Appalachen-Trail genießen will. Lange dauert das nicht an, denn seine Hündin Kona ist ein Leichenspürhund, die ihn unverhofft ...

Maxwell Cho ist ein FBI-Agent, der seinen freien Tag in seiner alten Heimat auf dem Appalachen-Trail genießen will. Lange dauert das nicht an, denn seine Hündin Kona ist ein Leichenspürhund, die ihn unverhofft zu einem alten Massengrab führt. Sofort wird Senior Special Agent Sayer Altair auf den Cold Case angesetzt. Sie bekommt so gut wie keine Unterstützung, weil der letzte Fall das ganze FBI aufgewirbelt hat und muss feststellen, dass hier ein Mörder seit gut zwanzig Jahren sein Unwesen treibt, der auch jetzt nicht aufhört und sich durch ihre Ermittlungen gestört fühlt.

Das Positive vorneweg: Ich habe mich eigentlich nicht gelangweilt, es war trotz eines nicht immer überzeugenden Schreibstils flott zu lesen. Auch muss man den Vorgänger nicht kennen, um mit diesem Fall klarzukommen: Was man nicht weiß, wird immer wieder erwähnt. So weit, so gut. Was mich wirklich gestört hat, war oftmals die Begriffsstutzigkeit der ansonsten recht sympathischen Ermittler. Sie brauchen allein schon bis Seite 200, um auf das Offensichtliche zu stoßen - warum eine Frau tut, was sie ihrem Ermittlungsstand nach tut. Der Grund wurde wieder und wieder erwähnt, ins Gesicht gehalten, eigentlich hätte nur noch eine Leuchtreklame gefehlt, auf der es in Großbuchstaben geschrieben steht. Aber nein, die Erleuchtung ohne Leuchtreklame kam spät und war für den leicht genervten Leser vielleicht nicht so eine Überraschung wie für die Ermittler. Auch ansonsten wurde nicht immer logisch agiert, weder von Täters noch Agentenseite. Warum der Täter nach dem Fund der Leichen die Ermittler in der Höhle anzünden wollte, wird wohl immer sein oder der Autorin Geheimnis bleiben. Es war ja nicht so, als würden nicht schon gefühlt 100 andere Ranger und Polizisten in der Gegend rumwuseln, die Bescheid wussten. Auch dass die Ermittler niemals einen Blick auf ihren Flüchtigen erhaschen konnten, gehört ins Reich der Märchen. Ab und zu hätte ich Sayer wegen ihrer Begriffsstutzigkeit gern geschüttelt, aber wäre sie eine schlaue Frau gewesen, hätte es nicht viele Actionszenen gegeben, das sehe ich ein. Nette Lektüre, aber kein Must Read.