Wenn wir jetzt nicht tanzen, wann dann?
Das EndeDie Menschheit wird sterben, es ist amtlich: In drei Monaten wird ein Komet die Erde treffen und alles Leben auf ihr auslöschen. Und egal, was man noch versuchen könnte, es bringt nichts mehr. Wie soll ...
Die Menschheit wird sterben, es ist amtlich: In drei Monaten wird ein Komet die Erde treffen und alles Leben auf ihr auslöschen. Und egal, was man noch versuchen könnte, es bringt nichts mehr. Wie soll man sich darauf einstellen? Der siebzehnjährige Simon und die fast gleichaltrige Lucinda müssen sich dieser Frage stellen, wobei Letztere mit dem Tod ohnehin auf du und du steht. Sie hat Krebs, eigentlich ist nur die Frage, wer schneller sein wird - er oder der Komet. Und dann, vier Wochen vor dem Tag, an dem der Komet einschlagen wird, stirbt Simons Ex-Freundin. Ermordet? Viele wollen es glauben und auch, dass Simon der Täter ist. Und auch wenn es jetzt vielleicht keine Rolle mehr spielt, wollen Lucinda und Simon die Wahrheit herausfinden. Dabei entdecken sie noch mehr als nur das, was mit Simons Freundin passiert ist ...
Dieses Buch wird mich noch eine ganze Weile beschäftigen, und hat damit schon mal einen Großteil dessen erfüllt, was ein gutes Buch ausmacht. Hier geht es um die eine, endgültige Frage: Wenn du weißt, dass du bald stirbst, was tust du dann? Viele in dieser Lektüre greifen zu Drogen und feiern Partys bis zum Schluss. Dann gibt es die Verleugner, die Verdränger und auch diejenigen, die bis zum letzten Atemzug ihren Job machen. Was mir wirklich ein bisschen abging, auch wenn es sich hier um ein Jugendbuch handelt, ist der Mensch, der jetzt, in einem rechtsfreien Raum, eine Art Purge durchführt. Meiner Meinung nach würden viel mehr Leute durchdrehen, plündern, vergewaltigen, töten - was kann ihnen schließlich noch passieren? Selbst diejenigen, die Simon für den Mörder halten, tun im Prinzip nichts. Ich glaube, dass sich da eher ein Mob zusammenrotten würde, schreiend, im Bewusstsein ihrer Rechtschaffenheit, Rache und dem Gefühl von Macht.
Trotzdem hat mich das Buch beeindruckt und zum Nachdenken gebracht. Ich mochte sehr, mit welcher Selbstverständlichkeit Themen wie Homosexualität behandelt wurden, und auch größtenteils die Art, wie das Buch umgesetzt wurde. Keine leichte, aber eine durchaus wichtige Lektüre.