Wenn sie nicht gestorben sind ...
Von Fuchsgeistern und WunderlampenEine Anthologie mit neu erzählten oder gar neu interpretierten Märchen, sowohl aus dem Abend-, dem Morgenland und dem fernen Osten. Ob das wirklich punkten kann?
Vorneweg: es kann. Diese Zusammenstellung ...
Eine Anthologie mit neu erzählten oder gar neu interpretierten Märchen, sowohl aus dem Abend-, dem Morgenland und dem fernen Osten. Ob das wirklich punkten kann?
Vorneweg: es kann. Diese Zusammenstellung von Märchen bekannter, nicht so bekannter und gar Newbie-Autoren zeigt sich von einer erfreulich hochwertigen Qualität. Dass es zwischen den Geschichten und Autoren Unterschiede gibt, ist klar, genauso logisch ist, dass auch eigene Vorlieben eine Rolle spielen. Ich werde mich mal an einer Kurzzusammenfassung der Geschichten versuchen:
Teil 1: Morgenland
Akram Al-Bahay, Ava Reed, Britta Strauß und Jennifer Benkau entführten uns in den Orient und drei von vier der hier vorgestellten Geschichten konnten wunderbar mitnehmen und überzeugen.
Teil 2: Ferner Osten
Janna Ruth und Carsten Steenbergen wagten sich in japanische Gefilde, wobei Janna eher eine klassische Erzählweise wählte und Carsten in eine dystopische Zukunft entführte.
Teil 3: Abendland
Die ganz großen Namen wie Trudy Canavan und Holly Black waren zwar nicht schlecht, konnten aber tatsächlich nicht annähernd mit einigen der anderen deutschsprachigen Autoren mithalten. Mit dabei waren Julianna Grohe, Boris Koch, Corinna Götte, Christian Handel, Krystyna Kuhn, Laura Labas und Brigitte Melzer, die alle gute bis sehr gute Geschichten ablieferten. Meine persönlichen und absoluten Highlights jedoch stammen in dieser Anthologie von Ju Honisch, die "Das Feuerzeug" neu interpretierte und Nina Blazon, die eine so geniale Form von Aschenbrödel erschuf, dass ich sie auf Knien anflehen würde, daraus ein "richtiges Buch" zu machen, sofern ich der Meinung wäre, ich könnte sie mit Bettelei herumkriegen.
Um einmal einen Überblick über all die Geschichten zu geben: Es gab in meiner Skala von 1 - 5 in der Bewertung, wobei 1 die schlechteste Note darstellt und 5 die beste lediglich eine 2, zweimal eine 3, eine 3,5. Alle anderen konnten mich so überzeugen, dass ich gern 4, 4,5 oder gar 5 Sterne vergab. Ein feines Händchen hat damit der Herausgeber bewiesen, wenn man mich fragt.