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Veröffentlicht am 08.10.2018

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Die Vereinten
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Könnte Spoiler zu Teil 1 enthalten, bitte nicht lesen, wenn ihr diesen nicht kennt.

Plötzlich ist Rain keine Ausgestoßene, kein Ghost mehr, sondern eine Perfekte und als solche lebt sie in Hope. Mehr ...

Könnte Spoiler zu Teil 1 enthalten, bitte nicht lesen, wenn ihr diesen nicht kennt.

Plötzlich ist Rain keine Ausgestoßene, kein Ghost mehr, sondern eine Perfekte und als solche lebt sie in Hope. Mehr und mehr empfindet sie ihr Leben mit Dienern und all den politischen Verpflichtungen wegen ihres leiblichen Vaters Tiberius als goldenen Käfig, und natürlich wird sie noch immer von ihrer Trauer um Storm überwältigt. Doch die Spines mögen zwar sowohl Bolt als auch die letzte Schlacht verloren haben, den Kampf haben sie nicht aufgegeben. Immer wieder kommt es zu Scharmützeln und auch Lark wird wieder in Intrigen auf beiden Seiten reingezogen. Doch plötzlich nähert sich eine Bedrohung von außerhalb Hopes, und sowohl die Perfekten als auch die "normalen" Menschen müssen erkennen, dass es Feinde gibt, die man nicht auf die übliche Weise bekämpfen kann.

Sehr, sehr gut finde ich, dass man immer wieder Parallelen zu uns und unserer heutigen Zeit ziehen kann. Fremdenfeindlichkeit, Ausgrenzung, Hass auf andere werden stark thematisiert, ohne den Zeigefinger zu heben, ein Spiegel unserer Gesellschaft. Weniger gefiel mir, dass plötzlich die Rebellen alle als durchgeknallte Spinner dargestellt wurden und die Perfekten mehr so als "na ja, so schlimm sind sie ja gar nicht". Das nahm mir einen Teil der Sympathie für das Buch, denn meiner Meinung nach hatten die Spines mehr als gute Gründe für das, was sie taten. Stellt euch vor, ihr lest die Hunger Games und in Buch 3 heißt es plötzlich, die Distrikte sind alles Irre, während Präsident Snow ja eigentlich ein liebenswerter Fernsehonkel ist - ein wenig überspitzt, aber so ähnlich empfand ich es hier. Auch das Ende hätte meiner Meinung nach gern ein wenig mehr ausgearbeitet werden können; andererseits hat man so die Möglichkeit, sich selbst noch ein wenig damit zu beschäftigen. Alles in allem ist es ein gutes Buch mit kleinen Schwächen, die Dilogie habe ich gern gelesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Charaktere
  • Abenteuer
  • Geschichte
Veröffentlicht am 06.10.2018

Groschenroman

Die Schwestern von Mitford Manor – Unter Verdacht
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Louisa Cannon ist achtzehn, als die Geschichte beginnt, und lebt in ärmlichen Verhältnissen mit ihrer Mutter, die als Wäscherin arbeitet, und ihrem Onkel, der nicht nur gewalttätig ist, nichts zum Lebensunterhalt ...

Louisa Cannon ist achtzehn, als die Geschichte beginnt, und lebt in ärmlichen Verhältnissen mit ihrer Mutter, die als Wäscherin arbeitet, und ihrem Onkel, der nicht nur gewalttätig ist, nichts zum Lebensunterhalt beiträgt, aber von ihr verlangt, dass sie sich zu seinen Gunsten prostituiert. Durch einen Zufall ergattert sie die Stelle als Kinder- und Anstandsmädchen bei den Mitfords und entkommt damit diesem Schicksal. Zur selben Zeit wird Florence Nightingale Shore umgebracht; der Mord sorgt für Aufruhr und kommt auch Louisa und Nancy Mitford, der ältesten Tochter der Familie, zu Ohren. Sie waren am selben Tag mit dem Zug gefahren, wo die Tat passierte, außerdem war die Ermordete eine Bekannte der älteren Nanny des Hauses. Ein Railway-Polizist namens Guy Sullivan sowie Loisa und Nancy machen sich daran, den Fall zu lösen.

Oder auch nicht. Denn wer sich hier eine interessante Mordermittlung in den aufregenden Zwanzigern erwartet, der wird schwer enttäuscht. Stunde um Stunde zieht vorbei, in welchem man mit belanglosen und auch nicht wirklich spannenden Informationen zugetextet wird. Dazu kommt, dass vieles an dem Fall äußerst unlogisch daherkommt und mit Widersprüchen aufwartet. Möglicherweise liegt einiges davon an der Kürzung des Hörbuches; das tat dem Buch von vornherein nicht gut. Vieles ist aber das Problem der Autorin, die schlechtes Handwerk betreibt. Sie wechselt gern innerhalb eines Satzes die Perspektiven und neigt zu schrecklichen Groschenromanklischees. Schlimmstes Beispiel: Am Ende "sinken sie sich in die Arme". Nicht zu vergessen die vorhersehbare Sache mit den beiden Soldaten, für die alle, einschließlich der Polizist, ewig gebraucht haben, um das herauszufinden, was jeder, der auch nur schon mal die drei ??? gelesen hat, sofort wusste. Richtig schlimm fand ich die Protagonistin Louisa. Selten habe ich eine unsympathischere Person erlebt. Sie stiehlt, sie lügt, sie stiftet Leute zu irgendwelchen Taten an, nur um sie hinterher in die Bredouille zu reiten, und sie ist so furchtbar dumm. Allein wie sie eine Sache zum Schluss verpatzt hat, löste bei mir so starkes Augenrollen aus, dass ich nahezu zu schielen anfing. Nein, abgesehen von der starken Sprecherin (+ 1 Punkt) und dem Cover (+ 0,5) gibt es an dem Buch nichts, das ich positiv bewerten kann. 1,5/5 Punkten.

Veröffentlicht am 03.10.2018

Crimson Lake Blues

Redemption Point
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Ted Conkaffey ist vor einem Jahr fälschlicherweise der Vergewaltigung eines jungen Mädchens beschuldigt und nur wegen mangelnden Beweisen freigelassen worden. Seitdem hat er sich nach Crimson Lake zurückgezogen, ...

Ted Conkaffey ist vor einem Jahr fälschlicherweise der Vergewaltigung eines jungen Mädchens beschuldigt und nur wegen mangelnden Beweisen freigelassen worden. Seitdem hat er sich nach Crimson Lake zurückgezogen, auch wenn das wenig nützt. Er ist Staatsfeind Nr. 1 und muss täglich damit rechnen, erkannt und verprügelt zu werden. Als wäre das nicht genug, taucht eines Tages der Vater des Mädchens bei ihm auf, um sich zu rächen. Und zur selben Zeit werden zwei junge Leute in einer nahe gelegenen Bar erschossen und Ted und seine Partnerin Amanda sollen den Fall klären. Als noch mehr Gerüchte auftauchen, Ted sei schon als Teenager nur an kleinen Kindern interessiert gewesen und sich ein Unterweltler in die Sache einmischt, spitzt sich die ohnehin gefährliche Lage für ihn weiter zu.

Wie schon im ersten Band wird man hier nach Australien mitgenommen, ein exotisches Setting, das ohnehin fasziniert, zumal es sehr gut beschrieben wird. Auch die skurrilen Typen - allen voran die völlig durchgeknallte Amanda - tragen zum Lesegenuss bei. Allerdings hat mir das erste Buch trotzdem besser gefallen; hier wurde einfach zu viel mit reingebracht. Die Drogenhändler aus Teds Vergangenheit, die Suche nach dem wahren Vergewaltiger, der Vater des Mädchens, die neuen Beschuldigungen, Amandas Ermittlungen, die Ex-Frau, die ihn wieder zurückwill, obwohl sie wieder in einer neuen Beziehung lebt: Es brachte eine gewisse Unruhe in die Geschichte, nicht mehr Spannung, wie es wohl beabsichtigt war. Und mir war es ein wenig zu viel Heldenverehrung in Bezug auf Ted - so gern ich ihn mag, ich muss nicht ständig von seinen Qualitäten überzeugt werden. Immer noch ein sehr guter Krimi, kann aber nicht ganz an die Brillanz des ersten anschließen.

Veröffentlicht am 29.09.2018

Homo deus est

Der Spielmann (Faustus-Serie 1)
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1478, Kraichgau, Knittlingen: Ein Junge wird geboren, unter einer besonderen Konstellation der Sterne. Das erzählt ihm später zumindest seine Mutter, und sie nennt ihn Faustus, der Glückliche. Johann fühlt ...

1478, Kraichgau, Knittlingen: Ein Junge wird geboren, unter einer besonderen Konstellation der Sterne. Das erzählt ihm später zumindest seine Mutter, und sie nennt ihn Faustus, der Glückliche. Johann fühlt sich meistens nicht besonders glücklich, ist er doch der dritte Sohn eines Großbauern, der für ihn nichts übrig hat. Überhaupt ist er so anders, dass ihn nur seine Mutter und Margarete, die hübsche Tochter eines der einflussreichsten Dörflers, mögen. Als eines Tages Spielleute und Gaukler in ihr Dorf kommen, ist er fasziniert von den Tricks - und von einem Mann, der sich Tonio nennt und unheimlich ist. Dass zur selben Zeit Kinder verschwinden, nimmt er nicht ernst. Bis eines Tages sein ganzes Leben in sich zusammenfällt und er vor einem Kreuzweg steht, der ihn dem Teufel selbst scheinbar in die Arme treibt.

Ich mag die Krimis und Romane von Pötzsch, und hier hat er sich eine interessante literarische Figur vorgenommen, die wohl anscheinend wirklich gelebt hat. Trotzdem hat mich dieses Buch nicht bis zuletzt fesseln können, obwohl es wie üblich mit leichter Hand geschrieben war und viele Informationen über das 15. Jahrhundert bereithielt. Zum Teil mag das an Johnann Faustus selbst gelegen haben - ich mochte ihn nicht. Obwohl ständig erwähnt wird, was für ein heller Kopf er ist, reitet er sich von einer dummen Situation in die nächste und vor allem wiederholt sich irgendwie immer alles, nur an anderen Orten. Er ist - wie es sein Freund Valentin leider zu spät bemerkte - ein Egoist. Denkt immer nur an sich und das, was er will, andere spielen in seinen Überlegungen höchstens dann eine Rolle, wenn sie ihm nützlich sein können. Nicht einmal verschwundene Kinder berühren ihn wirklich. Zumindest war er in der Hinsicht konsequent. Ich hätte eine Straffung der Handlung für besser befunden, vor allem finde ich schade, dass es sich hierbei gerade mal um den ersten Teil einer anscheinend langwierigen Reihe handelt, was bedeutet, dass ich wohl noch länger auf Teil 3 der Schwarzen Musketiere warten muss. 3,5/5 Punkten.

Veröffentlicht am 26.09.2018

Age of Dragons

Das Heer des Weißen Drachen
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Am Ende des ersten Bandes erwachte der legendäre weiße Drache. Sofort begann er, weitere Drachen und die sogenannten Verderbten um sich zu scharren - ja, er ist nicht nur eine fürchterliche Fressmaschine, ...

Am Ende des ersten Bandes erwachte der legendäre weiße Drache. Sofort begann er, weitere Drachen und die sogenannten Verderbten um sich zu scharren - ja, er ist nicht nur eine fürchterliche Fressmaschine, er ist eine INTELLIGENTE fürchterliche Fressmaschine und er kann seine "Untertanen" mit Gedankenkontrolle manipulieren. Mittlerweile überfällt seine Armee nicht nur Städte und Dörfer im Umkreis, sondern sie bauen Schiffe und werden zu perfekten Soldaten ausgebildet.
In dieser Situation müssen Clay Torcreek und Kapitän Hilemore versuchen, einen Weg nach Süden zu finden, um auch nur den Hauch einer Chance zu haben, Clays Vision umzusetzen, während Lizanne inzwischen zur Botschafterin aufgestiegen ist - was jedoch nichts anderes bedeutet, als weiter zu spionieren und den Verrückten Tüftler zu finden, der vielleicht weiß, wie der Weiße getötet werden kann. Und als vierte Perspektive kommt jetzt Sirus hinzu, den man zwar aus Band kurz erwähnt gefunden hatte, aber der jetzt aus dem Lager des Drachen berichtet.

Diese Reihe ist wirklich Fantasy vom Feinsten und vor allem ist sie komplex. Wer auf die absurde Idee kommt, erst mit diesem Buch einsteigen zu wollen: Lass es. Du hast keine Chance durchzublicken. Die Story wird rasant vorangetrieben. Obwohl jetzt aus vier verschiedenen Perspektiven berichtet wird, wird es nie langweilig, denn jede einzelne hat ihre Berechtigung. Es ist auch nicht so, dass man es einfach so wegsuchten kann - man muss dranbleiben, aufpassen und mitdenken, sonst verliert man schnell den Faden. Mir gefallen diese komplexen Geschichten innerhalb einer Geschichte, auch die Entwicklung der Protagonisten bekommt großen Raum. Der Schreibstil ist wie schon im ersten Band fesselnd und bildhaft, und ich wünschte, irgendwer würde diese Trilogie verfilmen, denn das wäre dann nicht nur als Buch ganz großes Kino.