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Veröffentlicht am 29.05.2017

Bitter im Abgang

Sweetbitter
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Inhalt:
Eigentlich wollte Tess nicht Kellnerin werden. Sie wollte ihrer provinziellen Herkunft entkommen, in die Großstadt eintauchen und endlich herausfinden, wofür sie geschaffen ist. Doch dann landet ...

Inhalt:
Eigentlich wollte Tess nicht Kellnerin werden. Sie wollte ihrer provinziellen Herkunft entkommen, in die Großstadt eintauchen und endlich herausfinden, wofür sie geschaffen ist. Doch dann landet sie in einem edlen New Yorker Restaurant und es ist wie der Eintritt in ein neues Universum, in dem ganz eigene Regeln und Gesetze herrschen, in dem der falsche Wein im falschen Moment zum Verhängnis werden kann. Oder die Ignoranz gegenüber der Einzigartigkeit einer Auster. Sweetbitter ist ein großer Roman über den Genuss und die Obsession – darüber, dass man manchmal besessen sein muss, um wirklich genießen zu können.

Meine Meinung:
"Sweetbitter" von Stephanie Danler konnte meine Erwartungen leider keineswegs erfüllen und hat mich sehr enttäuscht.

Das Buch ist in vier große Abschnitte (Sommer, Herbst, Winter, Frühling) gegliedert, die jeweils in sechs Kapitel unterteilt sind.
Soweit hört es sich eigentlich sehr übersichtlich und angenehm an.
Allerdings werden diese Kapitel jeweils von kurzen, aneinander gereihten Abschnitten dominiert, die teilweise sehr zusammenhanglos erscheinen. Ein Gedanke wird aufgenommen und zack endet er wieder und etwas Neues kommt, was gar nichts mit dem davor zu tun hat.
Der Schreibstil ist somit sehr unangenehm zu lesen, sehr bruchstückhaft und absolut nicht flüssig. In der zweiten Hälfte des Buches wird das etwas angenehmer. Es ist nicht mehr ganz so zerstückelt, die Erzählungen hängen mehr miteinander zusammen und man erkennt zumindest ein wenig einen roten Faden.

Die Geschichte wird in Ich-Erzählung aus der Sicht von Tess geschildert, deren Namen ich zwischendurch sogar vergessen habe, weil sie von den anderen Kellnern meist nur "die Neue" genannt wird. Tess ist ein Charakter mit dem ich absolut nicht mitfühlen und mitfiebern konnte, da ich weder ihre Handlungen noch ihre Art nachvollziehbar finde. Sie ist eine typische Mitläuferin, die als kleines Mäuschen in die Großstadt kommt und von den anderen mit in ein berauschtes Leben gezogen wird.

Viele Abschnitte des Buches handeln von Essen und Wein, welcher die richtige Wahl ist, welche Trauben welchen Geschmack haben, welche Auster man woran erkennt und ähnliches. Das ist an sich zwar interessant, hat aber einen sehr großen Raum eingenommen.

Am Ende stellte ich mir bloß eine Frage: Was wollte die Autorin mir bloß mit diesem Buch sagen?
Sollte es ein kulinarisches Erlebnis sein? Oder ein Einblick in die Drogenszene der Kellnerwelt in New York?
Ich kann es wirklich nicht beantworten.

Fazit:
Für mich war das Buch leider eine große Enttäuschung und ich kann es definitiv nicht weiter empfehlen. Da es allerdings zum Schluss hin etwas angenehmer zu lesen wurde, weil es nicht mehr so zerstückelt und ohne roten Faden war, kann ich insgesamt noch gerade so 2 Sterne geben.

Veröffentlicht am 27.05.2017

Spannender und fesselnder Roman

Into the Water - Traue keinem. Auch nicht dir selbst.
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Inhalt:
»Julia, ich bin’s. Du musst mich anrufen. Bitte, Julia. Es ist wichtig …«
In den letzten Tagen vor ihrem Tod rief Nel Abbott ihre Schwester an. Julia nahm nicht ab, ignorierte den Hilferuf. Jetzt ...

Inhalt:
»Julia, ich bin’s. Du musst mich anrufen. Bitte, Julia. Es ist wichtig …«
In den letzten Tagen vor ihrem Tod rief Nel Abbott ihre Schwester an. Julia nahm nicht ab, ignorierte den Hilferuf. Jetzt ist Nel tot. Sie sei gesprungen, heißt es. Julia kehrt nach Beckford zurück, um sich um ihre Nichte zu kümmern. Doch sie hat Angst. Angst vor diesem Ort, an den sie niemals zurückkehren wollte. Vor lang begrabenen Erinnerungen, vor dem alten Haus am Fluss, vor der Gewissheit, dass Nel niemals gesprungen wäre. Und am meisten fürchtet Julia das Wasser und den Ort, den sie Drowning Pool nennen …

Meine Meinung:
"Into the Water: Traue keinem. Auch nicht dir selbst." von Paula Hawkins ist ein spannender Roman, der einen vom Anfang bis zum Ende fesselt. Ich habe das Buch kaum aus der Hand legen können, weil es mich so gepackt hat und ich unbedingt wissen wollte, wie es ausgeht.

Die Geschichte ist in vier Teile gegliedert, die jeweils von einzelnen kürzeren Kapiteln unterteilt werden. Die einzelnen Kapitel tragen jeweils den Namen der Person, aus deren Sicht die Erlebnisse hier geschildert werden und dies sind ganz verschiedene Perspektiven:
Nicht nur die von Julia, die ihre Schwester Nel verloren hat, sondern auch von Nels Tochter Lena, der Polizistin Erin, die den Fall aufklären möchte, und vielen weiteren. Somit bekommt man als Leser von sehr vielen Seiten etwas mit, kann rätseln, wie es wohl ausgehen mag und was die ganzen Hintergründe für die Geschehnisse sind.
Die Autorin liefert hierbei kleine Details, die es dem aufmerksamen Leser ermöglichen, dass man einige Schlüsse ziehen kann und auf ein paar Zusammenhänge kommen kann. Das große Ganze, das Wer, Wo und Warum ist jedoch bis zum Schluss spannend geblieben.

Durch die einzelnen Perspektiven von so vielen Personen bekommt man als Leser natürlich einen guten Überblick und kann auch die verschiedenen Gefühle und Beweggründe gut verstehen. Man kann sich Personen suchen, mit denen man besonders mitfühlt und mitfiebert.
Auch der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen, was es einem leicht macht, in die Geschichte einzutauchen. Da die einzelnen Kapitel meist nur 4-6 Seiten lang sind und der Schreibstil so leicht zu lesen ist, habe ich des Öfteren gedacht: Noch ein Kapitel, nur noch eins. Und nach dem nächsten wieder das Gleiche. Man kann das Buch einfach kaum aus den Händen legen.

Mir hat es insgesamt sehr gut gefallen. Und auch wenn man ein paar Dinge wirklich schon vorausahnen konnte, war es nicht schädlich für die Geschichte. Es blieb weiterhin bis zum Ende spannend und fesselnd. Dieses Buch hat mir auch eindeutig besser gefallen als der Vorgänger der Autorin "Girl on the Train".

Fazit:
"Into the Water: Traue keinem. Auch nicht dir selbst." ist ein vom Anfang bis zum Ende spannender und fesselnder Roman, der einen mit seinem locker-leichten Schreibstil packt und nicht mehr loslässt.
Ich kann ihn auf jeden Fall weiter empfehlen.

Veröffentlicht am 15.05.2017

Ein super lustiges Hörbuch, das ich absolut empfehlen kann

Glück kommt selten allein ...
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Inhalt:
Mit dem Glück ist es wie mit Diäten oder Erkältungskrankheiten: tausend Rezepte – aber keine überzeugenden Erfolge. Gar keine? Deutschlands lustigster Arzt findet die Trüffel der Glücksforschung, ...

Inhalt:
Mit dem Glück ist es wie mit Diäten oder Erkältungskrankheiten: tausend Rezepte – aber keine überzeugenden Erfolge. Gar keine? Deutschlands lustigster Arzt findet die Trüffel der Glücksforschung, das Kuriose, Komische und Menschliche. Endlich spricht einer aus, was keiner wahrhaben will: Wir sind von Natur aus bestens geeignet, das Glück zu suchen, aber eklatant schlecht darin, zufrieden zu sein. Muss das sein? Wer die evolutionären Webfehler in unseren Wünschen kennt, hat gut Lachen. Ein erfrischend provokanter Perspektivenwechsel auf Finanzkrise, Partnerwahl und Erdbeermarmelade.

Meine Meinung:
"Glück kommt selten allein" von Eckart von Hirschhausen ist ein super lustiges Hörbuch, das mir sehr viel Spaß gemacht hat.

Das Hörbuch ist aufgeteilt in 2 CDs mit jeweils ca. 70 Minuten.
Die CDs sind in zwei Plastikeinfassungen gesichert, die sich in einer aufklappbaren Papphülle befinden. Mit dabei ist ein Booklet mit einem Vorwort, einem Hinweis zur Stiftung "Humor hilft heilen", einem Glückskompass inklusive Gebrauchsanweisung und anderen Sprüchen und Glücksmomenten.

Das Hörbuch ist folgendermaßen gegliedert:
CD 1: Nach einem Vorwort für Optimisten und Pessimisten, bei dem der Pessimist von Vince Ebert gelesen wird, folgen die Kapitel 0 (Glück kommt mit Missverständnissen), 1 (Glück kommt mit anderen), 2 (Glück kommt mit dem Zufall) und 3 (Glück kommt mit dem Genuss). Diese Kapitel sind jeweils noch in Unterkapitel eingeteilt, die zwischen ca. 2 und 10 Minuten lang sind. Somit kann man rasch ein Kapitel zwischendurch hören, auch wenn man mal weniger Zeit hat und weiß genau, wo man wieder einsteigen kann.
CD 2: Nach der Fortsetzung von Kapitel 3, folgen Kapitel 4 (Glück kommt mit dem Tun), 5 (Glück kommt mit dem Lassen), sowie Zugaben (Humor hilft heilen) und ein Bonus (40 ist doch kein Alter, wieder von Vince Ebert gelesen).

Das Tempo und die Stimme von Eckart von Hirschhausen sind sehr angenehm, sodass man das Hörbuch sehr gut nebenbei hören kann und alles mitbekommt, ohne sich groß darauf konzentrieren zu müssen.

Inhaltlich lässt das Hörbuch Alltagssituationen zum Teil sehr witzig erscheinen und lädt auch sonst viel zum Lachen ein.
Ich bin froh, dass ich es zu Hause gehört habe, da ich wirklich mehrfach lautstark und herzhaft lachen musste, dass andere Leute mich sicherlich für verrückt erklärt hätten, wenn ich es in der Öffentlichkeit gehört hätte.

Fazit:
Ich kann dieses Hörbuch, das mit seiner guten Gliederung sowie der angenehmen Stimme überzeugt und für herzhafte Lacher sorgt, nur weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 15.05.2017

Ein sehr berührendes Buch, das einen nicht mehr loslässt

Die Liste der vergessenen Wünsche
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Inhalt:
Früher war alles einfacher. Abschiede zum Beispiel. Als die sechsjährige Clara Black ihren Kater "Schweinebraten" beerdigte, ahnte sie nicht, dass das Leben noch einen viel größeren Verlust für ...

Inhalt:
Früher war alles einfacher. Abschiede zum Beispiel. Als die sechsjährige Clara Black ihren Kater "Schweinebraten" beerdigte, ahnte sie nicht, dass das Leben noch einen viel größeren Verlust für sie bereithalten würde: Viele Jahre später stirbt ihr Verlobter kurz vor der Hochzeit. Es bricht Claras Herz. Doch dann findet sie eine alte Liste mit ihren Kindheitswünschen, die vor ihrem 35. Geburtstag in Erfüllung gehen sollten. Ganz unverhofft wird die Liste zu Claras Rettungsanker und zum Weg zurück ins Glück...

Meine Meinung:
"Die Liste der vergessenen Wünsche" von Robin Gold ist ein sehr berührendes Buch, das einen packt und nicht mehr loslässt.
Gleich von der ersten Seite an hat mich das Buch aus dem Alltag abgeholt und mich sehr berührt, sodass ich gar nicht mehr aufhören konnte zu lesen. Ich habe es in jeder freien Minute zur Hand genommen, weil ich wissen wollte, wie es weiter geht und auch als ich mit dem Lesen fertig war, habe ich es nun erst einmal sacken lassen und noch lange darüber nachgedacht.

Man erlebt Claras Geschichte zwar nicht aus ihrer Perspektive in Ich-Erzählung, aber dennoch merkt man ganz genau, wie sehr sie nach dem Tod ihres Verlobten leidet, wie unwichtig alles für sie geworden ist und was sie durchmacht. Und man leidet praktisch mit.

Nach einem Prolog gibt es 10 große Abschnitte: November, der Monat, in dem sie die Liste findet, bis August, der Monat, in dem sie 35 wird und bis wann sie als Kind die Liste erfüllt haben wollte.

So viele Höhen und Tiefen erlebt man mit Clara mit und merkt, dass auch kleine Dinge, einen Menschen Schritt für Schritt weiter bringen können.
Es wird erzählt, wie sie nach und nach versucht, die Liste abzuarbeiten, wobei sie mit einigen Hürden zu kämpfen hat. Doch so kann sie neuen Mut fassen und langsam wieder ins Leben zurück finden und versuchen, den Verlust ihres Verlobten zu verarbeiten.
Dabei findet sie tatkräftige Unterstützung durch ihren Bruder und einen alten Schulfreund.

Fazit:
"Die Liste der vergessenen Wünsche" von Robin Gold ist ein sehr berührendes Buch, das einen mitnimmt in eine Welt von unterschiedlichen Gefühlen - Trauer, Freude, Wut und Liebe - und das einem klar macht, wie wichtig die kleinen Dinge im Leben sein können. Ich kann dieses Buch auf alle Fälle weiter empfehlen.

Veröffentlicht am 15.05.2017

Ein guter und vielseitiger Debütroman, der den Appetit anregt

Apfelkuchen am Meer
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Inhalt:
Der süße Duft des warmen Kuchens, der sich mit dem salzigen des Meeres vermischt, das ist für Merle das Aroma der Ferien ihrer Kindheit – das Aroma der Apfelrosentorte. Seit Generationen wird das ...

Inhalt:
Der süße Duft des warmen Kuchens, der sich mit dem salzigen des Meeres vermischt, das ist für Merle das Aroma der Ferien ihrer Kindheit – das Aroma der Apfelrosentorte. Seit Generationen wird das geheime Rezept in Merles Familie weitergereicht. Als eine Freundin ihr erzählt, dass sie genau diese Torte in einem Café auf Juist gegessen hat, macht Merle sich spontan auf die Suche nach der Bäckerin. Unweigerlich führt ihr Weg sie zurück auf die Insel, wo noch mehr Geheimnisse verborgen liegen als nur ein Familienrezept.

Meine Meinung:
"Apfelkuchen am Meer" von Anne Barns ist ein guter und vielseitiger Debütroman, der den Appetit anregt. Es handelt sich hierbei um eine gute Mischung aus spannender und geheimnisvoller Familiengeschichte, gewürzt mit Liebe und kulinarischen Leckerbissen.

Die Geschichte wird aus Sicht der Protagonistin Merle in Ich-Erzählung und in der Gegenwart erzählt. Somit kann man sich sehr gut in sie hinein versetzen, mit ihr mitfühlen und mitfiebern und es bleibt bis zum Ende spannend, da man nicht mehr als die Protagonistin selbst weiß.

Merle ist eine sehr sympathische junge Frau, die in ihren Semesterferien auf die Insel Juist geht, um dort als Kellnerin zu arbeiten. Als junges Kind war sie öfters auf der Insel, auf der ihre Mutter ihre Wurzeln hat. Und so kommt es, dass Merle sich neben der Arbeit im Café auf die Spuren der Vergangenheit macht.

Das Buch ist sehr appetitanregend und man bekommt direkt Lust auf Kuchen und deftige Leckereien, weil sie zum Teil ausführlich in die Geschichte mit eingewoben sind. Am Ende des Buches befinden sich auch zwei Rezepte: Einmal für Apfelbutter und für die berühmte Apfelrosentorte, die auch auf dem Cover zu sehen ist und einem schon das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt.

Neben dem Familiengeheimnis, das erst sehr spät gelüftet wird und somit im ganzen Buch Spannung aufbaut, und neben den kulinarischen Eskapaden, lernt man auch die Schönheit der Insel Juist kennen und liest von einer romantischen Liebesgeschichte.
Einiges konnte ich allerdings vorausahnen, manches zwar sehr spät, aber dennoch hat mir die Geschichte gut gefallen. 

Fazit:
Insgesamt hat mir das Buch mit dieser tollen Mischung recht gut gefallen und mich in die zauberhafte Welt von Juist und Tortenbackerei entführt, sodass ich es auf jeden Fall weiter empfehlen würde.