Als Schriftsteller ist Boris Johnson wirklich großartig!
72 JungfrauenOb Boris Johnson den Spagat zwischen Literatur und Politik gelingt, wie manchen Rezensenten es hier schreiben, darf bezweifelt werden.
Was letzteres betrifft, so wird er vielfach als Trottel angesehen, ...
Ob Boris Johnson den Spagat zwischen Literatur und Politik gelingt, wie manchen Rezensenten es hier schreiben, darf bezweifelt werden.
Was letzteres betrifft, so wird er vielfach als Trottel angesehen, der mit Fake-News das Vereinigte Königreich ruiniert und nebenbei fast die gesamte Europäische Gemeinschaft.
Das Erstere stimmt auf jeden Fall: Mit "72 Jungfrauen" hat der in New York mit türkischem Urgroßvater geborenen Brite Alexander Boris de Pfeffel Johnson ein Meisterwerk der Literatur hingelegt, spannend und unterhaltsam, ein mit großartigem Sinn für Humor und Satire geschriebener Thriller.
Manche sagen, mit diesem Roman hätte er insgeheim das Drehbuch für seinen eigenen Aufstieg ins höchste Amt des United Kingdom geschrieben. Dies mag bezweifelt werden.
Doch eines spürt man bei der Lektüre dieses Thriller deutlich: Der Mann hat ein Gespür für das Menschlich-Allzumenschliche der ganz normalen Leute, seien sie nun Polizisten oder Geheimdienstmitarbeiter seines eigenen Landes oder Islamisten aus Fernost, die gekommen sind, um als Selbstmordattentäter einerseits möglichst viel Ungläubige in den Tod zu reißen. und andererseits durch ihren "Heldentod" das zu erreichen, was im Grunde ihr Herzenswunsch ist: mit 72 Jungfrauen an der Seite ins jenseitige Sexparadies einzutauchen.
(Der Rezensent verzichtet, auf die in der Presse skandalisierten Ausschweifungen des Thrillerautors in dessen Etablissement Downing Street No. 10 einzugehen.)