Ein Porträtist und Spion
Der Spion des KönigsDer Klappentext: „London, 1639. König Charles I. strebt nach Alleinherrschaft und lässt keine Gelegenheit aus, die Macht des Parlaments zu beschneiden. Im Königreich rumort es, und der königliche Geheimdienst ...
Der Klappentext: „London, 1639. König Charles I. strebt nach Alleinherrschaft und lässt keine Gelegenheit aus, die Macht des Parlaments zu beschneiden. Im Königreich rumort es, und der königliche Geheimdienst hat alle Hände voll damit zu tun, Charles vor den Umsturzplänen der Unzufriedenen zu schützen. Einer seiner besten Spione ist Richard Faversham, der als Porträtmaler in den Häusern des hohen Adels ein und aus geht. Als Richard im Auftrag Seiner Majestät nach Ely reist, findet er im Haus der Mortimers Aufnahme. Doch der Tochter des Earls scheint sein Besuch alles andere als recht zu sein. Kein Wunder, hütet die schöne Vivian doch ein äußerst gefährliches Geheimnis …“
Zum Inhalt: England, erste Hälfte 17. Jahrhundert, der umstrittene König Charles I. (1600-1649), sitzt auf dem englischen Thron. Sein stärkster Widersacher ist Oliver Cromwell. Der Streit der beiden gipfelte schließlich in einem Bürger- und Religionskrieg, bei dem Spione auf beiden Seiten eine wichtige Rolle spielten. Der Porträtist Richard Faversham, ein Schüler van Dycks, ist einer von ihnen und dieses Buch erzählt seine Geschichte. Um nicht zu viel zu verraten muss diese kurze Einleitung genügen.
Zum Stil: Die Geschichte ist in einem sehr flüssigen Schreibstil geschrieben und leicht lesbar, vielleicht braucht man ein oder zwei Kapitel um in die Story und die Personen reinzukommen, dann kann man den Roman aber fast nicht mehr aus der Hand legen – zumindest mir persönlich ist es so ergangen. Ein ausführliches Personenverzeichnis am Anfang des Buches, mit einem Hinweis auf reale, historische Persönlichkeiten erleichtert aber den Einstieg in die verschiedenen Charaktere. Alle Personen, ob nun fiktiv oder real, sind sehr authentisch und lebendig gestaltet und können beim Lesen überzeugen. Erzählt wird die Geschichte in der Dritten Person und die Hauptperson des jeweiligen Kapitels wird in einer Kapitelüberschrift genannt, so findet man sich sehr gut zurecht. Ein Spionageroman, egal ob zeitgenössisch oder historisch, lebt von seiner Spannung und diese kann hier wirklich bis zum Schluss aufrecht gehalten werden.
Ein Nachwort von Magnus Forster unterstreicht noch einmal die historischen Umstände und ein ausführliches Glossar erklärt die wichtigsten Begriffe.
Mein Fazit: Ein wirklich gut recherchierter historischer Roman, der eine spannende Geschichte erzählt und die Zeit Charles I. und Oliver Cromwell gut darstellt. Wer historische Romane mit einem gewissen Anspruch mag, wird hier nicht enttäuscht werden.
Ich danke dem Bastei Lübbe Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar, meine Meinung wurde davon natürlich nicht beeinflusst.