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Veröffentlicht am 28.05.2019

Vier Briefe und ein Geheimnis

Das Geheimnis der vier Briefe
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Der Klappentext: „Wer ist Barnabas Pandy und wurde er wirklich ermordet? Diese Frage stellt sich der berühmte Privatdetektiv Hercule Poirot, nachdem er Besuch von einer ihm vollkommen unbekannten und ebenso ...

Der Klappentext: „Wer ist Barnabas Pandy und wurde er wirklich ermordet? Diese Frage stellt sich der berühmte Privatdetektiv Hercule Poirot, nachdem er Besuch von einer ihm vollkommen unbekannten und ebenso aufgebrachten Dame erhalten hat. Sie hat ihm einen Brief unter die Nase gehalten, in dem Poirot sie des Mordes an besagtem Herrn Pandy bezichtigt. Und es soll nicht bei dieser einen mysteriösen Begegnung bleiben. Wenig später wird Poirot von einem ihm ebenfalls unbekannten Herrn mit dem gleichen Brief aufgesucht. Wie viele dieser Briefe sind noch im Umlauf? Wer hat sie geschrieben und mit welcher Absicht? Und kann Poirot diesen Fall aufklären, ohne weitere Menschen in Gefahr zu bringen?“
Die englische Autorin Sophie Hannah wagte sich an einen der berühmtesten Privatdetektive, an Hercule Poirot von Agatha Christie und schrieb für ihn einen neuen Fall. Ganz in der Tradition Agatha Christies, muss Poirot auch hier seine kleinen Grauen Zellen bemühen um den Fall zu lösen. Ich selbst muss sagen, dass ich keinen Unterschied zum „originalen“ Poirot merkte, Sophie Hannah erweckte für mich die Kultfigur gekonnt wieder zum Leben.

Zum Stil: Der Schreibstil ist sehr flüssig und bildhaft, die Sprache und Gesten der Zeit der 40er Jahre angepasst. Es ist immer schwierig eine so bekannte Figur wie hier Poirot neu umzusetzen, doch es ist der Autorin in meinen Augen gelungen, ihn ganz im Stil Christies darzustellen und auch die anderen Charaktere sind sehr lebendig und spitzfindig beobachtet. Wer Poirot kennt, weiß dass er etwas umständlich argumentiert und agiert, das mag beim Lesen etwas ermüden, dennoch entspricht es seinem vorgegebenen Charakter.

Mein Fazit: Wer Hercule Poirot liebt, sollte dieser neuen Variante auf jeden Fall eine Chance geben, ein verzwickter Fall, ein großer Detektiv und spannend bis zum Finale.

Ich danke Atlantik aus dem Hoffman und Campe Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar, meine Meinung wurde davon natürlich nicht beeinflusst.

Veröffentlicht am 27.05.2019

Rettet den Märchenwald

Im Luftschloss wohnt kein Märchenprinz
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Das Cover spielt zwar mehr auf einen Rummelplatz wie auf einen Märchenwald an, passt aber sehr gut zum Genre und lädt zum Träumen ein – und das passt auf jeden Fall zum Thema.


Der Klappentext: „Meeresbiologin ...

Das Cover spielt zwar mehr auf einen Rummelplatz wie auf einen Märchenwald an, passt aber sehr gut zum Genre und lädt zum Träumen ein – und das passt auf jeden Fall zum Thema.


Der Klappentext: „Meeresbiologin Anna liebt ihr ruhiges Leben an der Ostseeküste und vor allem ihren Beruf. Auf Männergeschichten hat sie gerade keine Lust, wenn überhaupt sucht sie die Liebe und kein Abenteuer. Doch plötzlich ändert sich alles, denn ihre Mutter verstirbt unerwartet, und Anna muss zurück in ihre Heimat bei Köln reisen. Wer kümmert sich jetzt um ihren Bruder und den kauzigen Vater? Anna merkt, dass weder das Familienleben noch der Märchenwald, den sie dort betreiben, wirklich rund laufen. Sie denkt sich: Wenn mein Leben Kopf steht, laufe ich eben auf Händen weiter. Zwischen Renovierung, chaotischen Helfern und Schneewittchens Geheimnis findet Anna zu sich selbst und vielleicht sogar einen Märchenprinzen…“

Zum Inhalt: Dr. Anna Herzig, 40, ledig, Meeresbiologin. Anna setzt sich u.a. für Seesterne ein und lehrt an einem Institut in Warnemünde, als sie plötzlich die Nachricht bekommt, dass ihre Mutter verstorben ist. Also reist sie zur Beerdigung nach Hause und muss erkennen: ihre Familie braucht sie. Statt sich also mit dem Seesternsterben zu beschäftigen, versucht sie nun einen maroden, in die Jahre gekommenen Märchenwald zu retten. Außerdem ihren Vater den Lebenswillen zurück zugeben, für ihren behinderten Bruder da zu sein und ihre zickige Tante im Schach zu halten und zusätzlich ihr eigenes Leben nicht ganz aus den Augen zu verlieren. Kurz sie hat wirklich alle Hände voll zu tun.

Zum Stil: Erzählt wird diese Geschichte aus der Sicht von Anna als Ich-Erzählerin. Sie und alle anderen Charaktere sind mindestens so unterschiedlich und vielseitig wie die Märchenfiguren im Märchenwald, von der bösen Hexe über die hilfreichen Zwerge bis hin zum Prinzen sind alle vertreten und wachsen einem beim Lesen ans Herzen. Die Geschichte entwickelt sich schnell und besteht aus der Aneinanderreihung verschiedener lustiger und skurriler Szenen, teilweise voll schwarzem Humor. Das ist leider auch gleich mein Kritikpunkt, ich persönlich fand den Schreibstil teilweise etwas holprig, die einzelnen Episoden sind wirklich gut, aber die Überleitungen fehlten mir leider.

Veröffentlicht am 27.05.2019

Ein Leben das glücklich macht

Glück ist meine Lieblingsfarbe
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Das farbenfrohe Cover zeigt auf den ersten Blick eine Explosion an Farbkugeln, alle gut aufeinander abgestimmt und den schwungvollen Schriftzug des Titels, erst auf den zweiten Blick sieht man den kleinen ...

Das farbenfrohe Cover zeigt auf den ersten Blick eine Explosion an Farbkugeln, alle gut aufeinander abgestimmt und den schwungvollen Schriftzug des Titels, erst auf den zweiten Blick sieht man den kleinen Hund und das Fahrrad, beides wichtige Bestandteile des Romans.

Der Klappentext: „Juli lebt dort, wo andere Urlaub machen: auf La Palma. Eigentlich sollte es bloß eine Auszeit vom langweiligen Bürojob sein, doch wenn es nach ihr geht, kann der Ernst des Lebens gerne warten. Dann lernt sie Quinn kennen, der das genaue Gegenteil von ihr ist - vernünftig, zielstrebig, mit beiden Beinen auf der Erde -, und die Funken fliegen. Dabei will Juli sich doch auf keinen Fall verlieben! Doch als ein verwaister Hund ein neues Zuhause sucht, werden all ihre schönen Vorsätze auf die Probe gestellt. Und Juli erlebt, dass es nur ein bisschen Mut braucht, um die große Liebe zu finden.“

Zum Inhalt: Emmi hatte die Nase voll von ihrem fensterlosen, klimatisierten Bürojob und dem Hamburger Wetter und ist nach La Palma gezogen. Hier wohnt sie zur Untermiete bei einer Gemüsehändlerin und finanziert sich ihr Leben mit dem Job in einem Food Truck und dem Ausführen von Hunden. Spanisch versteht und spricht sie mehr schlecht als Recht, aber sie fühlt sich in der Dorfgemeinschaft wohl. Sie lässt sich momentan quasi treiben und drückt sich vor der Entscheidung wie es weiter gehen soll. Bis ihr Leben erst durch die Begegnung mit dem Immobilienmakler Quinn und durch andere Ereignisse durcheinander gewirbelt wird. Sie muss sich jetzt entscheiden was sie wirklich will.

Der Stil: Erzählt wird diese Geschichte von Juli in Form der Ich-Erzählerin, so kann der Leser hautnah ihre Gedanken und Konflikte miterleben. Aber auch die anderen Protagonisten werden von der Autorin Kristina Günak äußerst liebevoll und authentisch gestaltet. Auch die Insel und das Leben dort in seinem ganz eigenen Rhythmus werden sehr bildlich und realistisch geschildert. Der Schreibstil ist flüssig und leichtlesbar und dadurch dass einige Geheimnisse und Beweggründe erst nach und nach enthüllt werden, kann eine gewisse Spannung bzw. Neugier aufrecht gehalten werden. Ich persönlich hätte mir am Schluss ein paar Seiten mehr gewünscht, aber ansonsten gibt es von meiner Seite keine Kritikpunkte.

Mein Fazit: Ein toller Roman über das Glücklich sein und das Lebensziel, verpackt in eine reizende Geschichte, angereichert mit einer kleinen Romanze und ohne zu vergeistigt zu sein.

Ich danke dem Verlag Bastei Lübbe und NetGalley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars, meine Meinung wurde davon nicht beeinflusst.

Veröffentlicht am 25.05.2019

Ein Porträtist und Spion

Der Spion des Königs
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Der Klappentext: „London, 1639. König Charles I. strebt nach Alleinherrschaft und lässt keine Gelegenheit aus, die Macht des Parlaments zu beschneiden. Im Königreich rumort es, und der königliche Geheimdienst ...

Der Klappentext: „London, 1639. König Charles I. strebt nach Alleinherrschaft und lässt keine Gelegenheit aus, die Macht des Parlaments zu beschneiden. Im Königreich rumort es, und der königliche Geheimdienst hat alle Hände voll damit zu tun, Charles vor den Umsturzplänen der Unzufriedenen zu schützen. Einer seiner besten Spione ist Richard Faversham, der als Porträtmaler in den Häusern des hohen Adels ein und aus geht. Als Richard im Auftrag Seiner Majestät nach Ely reist, findet er im Haus der Mortimers Aufnahme. Doch der Tochter des Earls scheint sein Besuch alles andere als recht zu sein. Kein Wunder, hütet die schöne Vivian doch ein äußerst gefährliches Geheimnis …“

Zum Inhalt: England, erste Hälfte 17. Jahrhundert, der umstrittene König Charles I. (1600-1649), sitzt auf dem englischen Thron. Sein stärkster Widersacher ist Oliver Cromwell. Der Streit der beiden gipfelte schließlich in einem Bürger- und Religionskrieg, bei dem Spione auf beiden Seiten eine wichtige Rolle spielten. Der Porträtist Richard Faversham, ein Schüler van Dycks, ist einer von ihnen und dieses Buch erzählt seine Geschichte. Um nicht zu viel zu verraten muss diese kurze Einleitung genügen.
Zum Stil: Die Geschichte ist in einem sehr flüssigen Schreibstil geschrieben und leicht lesbar, vielleicht braucht man ein oder zwei Kapitel um in die Story und die Personen reinzukommen, dann kann man den Roman aber fast nicht mehr aus der Hand legen – zumindest mir persönlich ist es so ergangen. Ein ausführliches Personenverzeichnis am Anfang des Buches, mit einem Hinweis auf reale, historische Persönlichkeiten erleichtert aber den Einstieg in die verschiedenen Charaktere. Alle Personen, ob nun fiktiv oder real, sind sehr authentisch und lebendig gestaltet und können beim Lesen überzeugen. Erzählt wird die Geschichte in der Dritten Person und die Hauptperson des jeweiligen Kapitels wird in einer Kapitelüberschrift genannt, so findet man sich sehr gut zurecht. Ein Spionageroman, egal ob zeitgenössisch oder historisch, lebt von seiner Spannung und diese kann hier wirklich bis zum Schluss aufrecht gehalten werden.
Ein Nachwort von Magnus Forster unterstreicht noch einmal die historischen Umstände und ein ausführliches Glossar erklärt die wichtigsten Begriffe.

Mein Fazit: Ein wirklich gut recherchierter historischer Roman, der eine spannende Geschichte erzählt und die Zeit Charles I. und Oliver Cromwell gut darstellt. Wer historische Romane mit einem gewissen Anspruch mag, wird hier nicht enttäuscht werden.

Ich danke dem Bastei Lübbe Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar, meine Meinung wurde davon natürlich nicht beeinflusst.

Veröffentlicht am 24.05.2019

Das geheime Turmzimmer

Das geheime Turmzimmer
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Das Cover zeigt eine typische englische Burganlage mit Zinnen und Rundtürmen, umgeben von einem zugewachsenen Garten. Ein Cover das zum Träumen einlädt und Geheimnisse verspricht.

Der Klappentext: „Als ...

Das Cover zeigt eine typische englische Burganlage mit Zinnen und Rundtürmen, umgeben von einem zugewachsenen Garten. Ein Cover das zum Träumen einlädt und Geheimnisse verspricht.

Der Klappentext: „Als die bücherliebende Carragh den Auftrag erhält, die Bibliothek einer alten irischen Burg zu archivieren, kann sie ihr Glück kaum fassen. Und als sie dort dem jungen Lord Aidan Gallagher begegnet, schlägt ihr Herz noch schneller ... Doch etwas stimmt nicht mit Deeprath Castle und seinen Bewohnern. Ist es wahr, dass ein Geist im Turmzimmer umherirrt? Und was hat es mit dem mysteriösen Tod von Aidans Eltern auf sich, die vor zwanzig Jahren ermordet in der Bibliothek aufgefunden wurden? Carragh stößt auf ein altes Tagebuch, das ihr Hinweise liefert, die sie der Wahrheit immer näherbringen. Dabei ahnt sie noch nicht, dass ihr eigenes Schicksal mit dem der Gallaghers eng verwoben ist…“

Zum Inhalt: Auf der Burg Deeprath Castle ist eine der wichtigsten Bibliotheken Irlands zu finden, die sich bis dato noch in privater Hand befand, nun soll sie dem National Trust übergeben werden und die junge Carragh Ryan ergattert den Job sie zu katalogisieren. Dass sie sich zugleich für einen Schriftsteller interessiert, der im 19. Jahrhundert in eben jener Bibliothek arbeitete ist für sie ein zusätzliches Highlight. Nicht nur um diesen Schriftsteller ranken sich Geheimnisse, hinter den Mauern der Burg verbirgt sich noch viel mehr, wie Carragh schnell feststellen wird.

Zum Stil: Laura Andersen besitzt einen sehr flüssigen und mitreißenden Schreibstil, als Erzählperspektive wurde die Dritte Form gewählt und die Handlung findet auf mehreren Zeitebenen statt, welche aber immer am Anfang der Kapitel genannt wird, als Hilfestellung für den Leser. Alle Personen und auch Deeprath Castle wurden mit sehr viel Sorgfalt ausgearbeitet und charakterisiert. Man kann sich als Leser schnell mit den Protagonisten anfreunden und ihre Handlungen nachvollziehen. Nicht zuletzt durch diesen Wechsel der Zeiten und damit der Protagonisten wird ein kontinuierlicher Spannungsbogen aufgebaut, der bis zu letzten Seite aufrecht gehalten wurde. Ich selbst konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

„Das geheime Turmzimmer“ ist eine mehrere Generationen umfassende Geschichte, die nicht nur ein lang gehütetes Geheimnis aufdeckt. Eine äußerst gelungene Mischung aus Familiengeschichte, Spannung, Krimielementen, ein bisschen Grusel und einen Hauch Romantik – in meinen Augen eine perfekte Mischung für angenehme Lesestunden.

Ich danke dem Piper Verlag und NetGalley für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars, meine Meinung wurde davon aber nicht beeinflusst.