Dolce Vita
Flüssiges GoldIn einer Kleinstadt inmitten der Toskana arbeitet Luca als Dorfpolizist. Das Leben ist sehr beschaulich, ruhig und das Dolce Vita ist in vollen Zügen zu genießen. Außer an Markttagen, da kann es schon ...
In einer Kleinstadt inmitten der Toskana arbeitet Luca als Dorfpolizist. Das Leben ist sehr beschaulich, ruhig und das Dolce Vita ist in vollen Zügen zu genießen. Außer an Markttagen, da kann es schon mal etwas turbulenter zugehen, ein Falschparker mal hier und da , oder auch die Betriebsamkeit auf dem Marktplatz.
Doch dann geschieht genau an einem Markttag ein Verbrechen. Eine Ölbauerin wird mitten in einem Cafe angeschossen, vorbei ist es mit dem ruhigen Leben und Luca beginnt zu ermitteln.
Schon wenn man die ersten Seiten des Buches gelesen hat, so fühlt man sich mitten in einer Kleinstadt in der Toskana. Die typische Lebensart der Menschen wird bildlich sehr gut dargestellt und es ist fast so, als säße man als Leser im Cafe und beobachte die Leute.
Die Charaktere sind sehr ansprechend gezeichnet.
Luca ist ein sympathischer Ermittler, der das Herz am rechten Fleck hat und eine herrliche Ruhe ausstrahlt.
Ebenso die anderen Charaktere sind gut und bildlich beschrieben, dass man sie schnell vor Augen hat. Mit vielen ist man als Leser gleich auf Augenhöhe und könnte sie als Freunde bezeichnen.
Besonders gut gefallen haben mir die Landschaftsbeschreibungen und natürlich das gute Essen der Toskana, welches in dem Krimi nicht fehlen darf. Hier bekam ich mehr als einmal Lust, mich gleich selber an den Herd zu stellen und das Rezept nach zu kochen.
Der Schreibstil ist sehr flüssig, was den Lesefluß sehr positiv beeinflusst und ich persönlich gar nicht bemerkte, wie intensiv ich in der Geschichte war , bis das Buch zu Ende war.
Durch die verschiedenen Wendungen und falschen Fährten war es mir persönlich nicht möglich, den Mörder vor dem Ende zu finden, was ich sehr gut fand und die Auflösung war für mich sehr überraschend, was im Nachhinein jedoch vollkommen logisch war. Ich mag Krimis, die sich auflösen, die logisch sind und die auch nachvollziehbar erscheinen und genau dieses hat dieser Krimi.
Auch dass der eigentliche Anbau von Oliven im Buch beschrieben wurde, fand ich sehr ansprechend. Es ist kein Lehrbuch, allerdings sind einige Methoden des Anbaus mir bis dato fremd gewesen und nach dem Krimi sehe ich Olivenöl in einem vollkommen anderen Licht.
Alles in allem ein tollen und unterhaltsamer Krimi, ein netter Ermittler, von dem ich gerne mehr lesen würde, und ein Fall der realistisch ist.