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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2017

Lustig und schräg, aber wenig überzeugend

Sonntags in Trondheim
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Eine norwegische Familie in Trondheim, die seltsamer nicht sein kann. Opa Neshovs lebt nun in einem Altenheim, in dem er sich sehr wohl fühlt, sein früher gut gehender Hof wird mittlerweile als Sarglager ...

Eine norwegische Familie in Trondheim, die seltsamer nicht sein kann. Opa Neshovs lebt nun in einem Altenheim, in dem er sich sehr wohl fühlt, sein früher gut gehender Hof wird mittlerweile als Sarglager seines Sohnes Margido genutzt, der als Bestatter tätig ist. Erlend lebt weit weg in Kopenhagen. Die Familie ist in alle Winde verstreut und spricht kaum miteinander, bis Torunn auf die Idee kommt, ihren Onkel Margido auf dem alten Familienbesitz zu besuchen....




Dieses ist der vierte Band einer Reihe, ich jedoch lerne hier erst die Familie Neshovs kennen.
Die Charaktere sind liebevoll gezeichnet, auch die Handlungsorte kann man sich durch die bildliche Beschreibung gut vorstellen.
Die Familie ist recht ungewöhnlich und teilweise gewöhnungsbedürftig für Leser , die diesen Band zuerst lesen.
Die Geschichte empfand ich als sehr witzig und nicht alltäglich, weswegen ich dieses Buch wählte.
Leider konnte mich die Familie nicht ganz überzeugen, was vielleicht daran lag, dass mir Hintergrundwissen fehlte, welches in früheren Büchern genauer beschrieben wurde.
Nichts desto trotz liest sich das Buch sehr angenehm und sorgt für kurzzeitige Zerstreuung und der Flucht aus dem Alltag.

Veröffentlicht am 15.09.2017

Ein Leben ohne Verbrechen?

Kein Vorteil für Commissario Luciani
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Marco Luciani möchte mit seinem kleinen Sohn in Barcelona ein neues Leben anfangen, ganz ohne Verbrecher und den damit verbundenen Gefahren. Bisher lebt er vom Ersparten, doch bald sollte er sich wieder ...

Marco Luciani möchte mit seinem kleinen Sohn in Barcelona ein neues Leben anfangen, ganz ohne Verbrecher und den damit verbundenen Gefahren. Bisher lebt er vom Ersparten, doch bald sollte er sich wieder um Arbeit bemühen, da meldet sich ein reicher Geschäftsmann bei ihm, der Luciani bittet seine Tochter zu finden. Diese ist von einer privaten und exclusiven Tennisschule spurlos verschwunden. Luciani ist unsicher , entschließt sich jedoch , dem Mann zu helfen und damit rutscht Luciani in sein nächstes Abenteuer.


Für mich war dieser Krimi der erste Band, in dem Ich Marco Luciani kennen lernen durfte.
Luciani wurde vom Autor sehr sympathisch und vor allem menschlich gezeichnet, so dass es mir als Leser großen Spaß machte, mich mit ihm auf die Suche nach Martina zu begeben.
Auch die anderen Charaktere sind toll dargestellt, seien es die jugendlichen Mädchen in der Tennisschule , die Tennislehrer, der Leiter der Schule, Lucianis Familie und Freunde,.... Jeder hat seine eigene Art und auch an ecken und Kanten wurde nicht gespart.
Dank dieser Vielfalt am Personen, erschien mir der Krimi wie ein Fall aus dem wahren Leben.
Die Handlung hat mich ebenso überzeugt, wie die Logik und der Ablauf der Geschichte. Zuerst lernt der Leser Marco Luciani kennen, auch sein Umfeld wird beschrieben, bevor es zum tatsächlichen Krimi kommt. Dieses hat mir sehr gut gefallen, da ich so erst mit Luciani eine gewisse Verbindung eingehen konnte.
Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen, er ist locker und leicht gehalten, gibt mal Informationen und dann wieder Spannung preis.
Alles in allem ein schönes Buch, mit dem ich als Leser einige schöne Abende hatte und der mich aus dem Alltag ins sonnige Spanien entführte.

Veröffentlicht am 15.09.2017

Spannend , mystisch und menschlich

Kein guter Ort
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Arne Eriksen arbeitet als Psychiater in einer Klinik in Südnorwegen. Sein Vorgänger ließ im Büro ein Bild hängen, dass ein Haus an der Rabenschlucht zeigt. Es gibt viele unheimliche Geschichten um die ...

Arne Eriksen arbeitet als Psychiater in einer Klinik in Südnorwegen. Sein Vorgänger ließ im Büro ein Bild hängen, dass ein Haus an der Rabenschlucht zeigt. Es gibt viele unheimliche Geschichten um die Rabenschlucht und kein Einheimischer würde jemals einen Fuss auf das Gelände des ehemaligen Hotels an der Schlucht setzen.
Doch Arne ist fasziniert von der Geschichte, als vor einem Jahrzehnt dort ein Mädchen vor den Augen der Schwester getötet wurde und der Mörder nie gefasst wurde....




Der Thriller beginnt sofort mit Tempo und der Leser lernt die Kriminalbeamten aus Bergen kennen.
Die Charaktere sind bildlich beschrieben, sowohl vom Aussehen als auch vom Charakter, so dass man als Leser leicht in die Geschichte hineingezogen wird, auch wenn man die Vorgängerbände nicht kennt.


Der Autor hat ein gutes Gespür dafür, die Umgebungen zu beschreiben, die Kühle des Nordens, sowie die Weiten des dörflichen Umlandes.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, durch immer wieder auftretende Spannungskurven, wird der Leser schnell in den Bann der Handlung gezogen und fiebert mit Arne und Kira in dem Fall mit.


Als sehr angenehm empfand ich , dass die Geschichte, die in Norwegen spielt, das landestypische Leben widerspiegelt , so hatte ich als Leser gleich Lust, noch mehr über Land und Leute zu erfahren.


Leser , die Kriminalfälle mögen, gerne auch etwas mystischen Flair haben möchten und die Menschlichkeit bei den Charakteren schätzen, sind mit dieser Lektüre bestens versorgt.

Veröffentlicht am 14.08.2017

Neuer Fall für Schäfer

Aufstiegskampf
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Kommissar Schäfer ist begeisterter Anhänger des VfB und das von Kindesbeinen an, ausgestattet mit seiner Dauerkarte besucht er jedes Spiel und hat so auch den Abstieg des Vereins hautnah miterlebt. Nun ...

Kommissar Schäfer ist begeisterter Anhänger des VfB und das von Kindesbeinen an, ausgestattet mit seiner Dauerkarte besucht er jedes Spiel und hat so auch den Abstieg des Vereins hautnah miterlebt. Nun sollen bessere Zeiten kommen und der VfB soll wieder eine Liga aufsteigen, doch dann steht ein bekannter "Ganove" auf dem Polizeirevier, dem das Wetten eigentlich verboten ist, da er Unmengen Schulden hat und genau dieser hat eine überaus hohe Summe auf den Abstieg des VfB gewettet.
Schäfer wird misstrauisch, da kann doch etwas nicht stimmen. Schon kurze Zeit später wird ins Vereinsheim eingebrochen und dann taucht ein Drohbrief auf.
Das lässt Schäfer nicht auf sich sitzen, gemeinsam mit seinem guten Freund Bromstetter begibt er sich mutig in die Ermittlerarbeit.




Schäfer ist als Charakter einfach ein Unikum. Entweder man mag ihn oder man ignoriert ihn einfach. Ich mag ihn als Leser sehr gerne, auch wenn er mal brummig oder scheinbar etwas desorientiert ist.
Auch die anderen Charaktere um Schäfer mag ich sehr gerne. Da es für mich nun der 6.Fall ist, in dem Schäfer ermittelt, ist es fast wie nach Hause kommen.


Die Geschichte handelt natürlich um Fussball, da hatte ich zuerst so meine Bedenken, denn Fussball ist für mich persönlich nicht wirklich spannend. Den Fall den Mona Frick um das wichtige Leder gesponnen hat, hat mich jedoch gleich von der ersten Seite an mitgezogen und plötzlich fand ich einen Abend mit Schäfer und Bromstetter im Stadion unheimlich spannend.


Durch die lustigen Dialoge, Schäfers Dialekt und die vielen bildlichen Beschreibungen, erfuhr ich als Leser neben der Stadion- Atmosphäre auch gleich einiges was noch so neben den Spielen geschieht.


Kurze Kapitel , immer wieder leichte Spannungsbögen und Tempo in der Geschichte taten ihr Übriges, um mich als Leser zu überzeugen.

Veröffentlicht am 14.08.2017

Spannend und regt zum Nachdenken an

Blutrot oder warum ist der Eber tot?
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Ein Viertel in Graz, nicht unbedingt die beste Wohngegend, denn hier treffen sich schon sehr seltsame Gestalten, nicht nur durch das Bordell angelockt, sondern auch durch das Cafe Walter, wo jeder er selbst ...

Ein Viertel in Graz, nicht unbedingt die beste Wohngegend, denn hier treffen sich schon sehr seltsame Gestalten, nicht nur durch das Bordell angelockt, sondern auch durch das Cafe Walter, wo jeder er selbst sein kann.
Die Kellnerin Marlene kennt alle ihre Kunden , deren Eigenarten und ihre bevorzugten Besuchszeiten so wie Getränke.
Der unausstehliche Herr Eber , der sowohl Gast im Cafe als auch im gegenüberliegenden Bordell ist, ist bei niemandem beliebt. Doch dann er wird er tot in der Toilette des Cafes gefunden, wer steckt dahinter, denn Motive und Verdächtige könnte es viele geben.




Für mich war dieses das erste Buch von Tharina Wagner, aber sicher nicht das letzte Werk.


Die Autoren haucht den Charakteren eine Lebensgeschichte ein, die so real wirkt, dass man als Leser das Gefühl hat, diesen Mensch zu kennen und mit ihm zu fühlen. Dank der bildlichen Beschreibungen konnte ich mich schell in dem Grazer Viertel zurechtfinden und hatte in einigen Momenten das Gefühl, selbst Gast im Cafe zu sein.
Der Tod von Eber ist Bestandteil der Geschichte, jedoch geschieht soviel darum herum, ohne zuviel zu wirken und doch passt alles genau so zusammen.
Der lockere und teils sarkastische Schreibstil, lässt den Leser in eine Welt entfliehen, in der er unbedingt alles erfahren möchte und so konnte ich persönlich das Buch schlecht aus der Hand legen.
Als sehr angenehm empfand ich, dass die Autorin immer wieder versteckt einige Situationen beschrieben hat, die mich als Leser zum Nachdenken anregten, wie zum Beispiel :
urteile ich ebenso?
wie hätte ich in dieser Situation reagiert?
....
Dieses Nachdenken klang auch nach, als ich das Buch bereits beendet hatte. Bisher habe ich noch kein Buch gelesen, in dem so viele Personen aus Randgruppen zusammentreffen und ich muss zugeben, die Autorin hat mir durch das Buch den Horizont ein Stück weit erweitert.