Aus Freunden werden Feinde
Wenn ich dich je vergesse ...Erfurt 1348, die Menschen leben friedlich ungeachtet der Religion zusammen, sie treiben Handel und verbringen ihre Freizeit gemeinsam.
Doch dann ändert sich etwas im Denken der Erfurter, mitten in diesen ...
Erfurt 1348, die Menschen leben friedlich ungeachtet der Religion zusammen, sie treiben Handel und verbringen ihre Freizeit gemeinsam.
Doch dann ändert sich etwas im Denken der Erfurter, mitten in diesen Warren sind die jüdischen Geschwister Jakob und Naomi sowie deren Freund aus Kindheitstagen der Christ Merten, welcher auf Grund seiner Gehbehinderung von der Gesellschaft eher gemieden wird. Wird es den drei Freunden gelingen , an ihrer Freundschaft festzuhalten und den Pogrom zu überleben?
Vorab möchte ich sagen, dass ich historische Roman sehr gerne lese und es liebe in vergangene Zeiten einzutauchen. So hat mich auch dieser Roman angesprochen und ich wollte wissen, was es mit den drei Freunden und dem Pogrom auf sich hat.
Zu Beginn des Buches hatte ich leichte Schwierigkeiten in die Geschichte hineinzufinden, da einige Zeitsprünge dabei waren, die sich mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht erschlossen. Doch dann war ich plötzlich mitten in Erfurt, in einer Stadt, wo Menschen einander achten, ihren Glauben ausüben und in Freundschaft zueinanderstehen. Ich wollte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, auch wenn der Schreibstil der Autorin sehr ansprechend und in meinen Augen gehoben ist. Man kann dem Geschehen gut folgen, jedoch merkt man schnell, dass mehr dahinter steckt und die Autorin sehr gut recherchiert hat.
Von einem Tag auf den anderen ist plötzlich alles anders, die Juden werden zu Feinden und jahrelange Handelsabkommen sind nichtig, Nachbarn schauen sich nicht mehr an und die Stimmung kocht.
Als sehr ansprechend empfand ich, dass die Autorin die Religionsausübung der Juden sehr stark in den Fokus genommen hat, so sind für mich viele Momente dabei gewesen, die ich neu lernte und über die ich mir zuvor nie Gedanken gemacht habe. Erstaunlicherweise empfand ich beim Lesen gerade diese Momente als sehr ruhig und harmonisch.
Die Handlung selber ist sehr rasant, mal liebevoll und dann wieder brutal. In diesem Roman habe ich wirklich alle Emotionen durchlebt, die es gibt. Vielleicht ist es auch gerade dieser Zustand, dass mich das Buch auch nach dem ich es gelesen habe, lange nicht losgelassen hat.
Das Nachwort der Autorin sollte man auf jeden Fall lesen, denn es beinhaltet Erklärungen zu Momenten und erwähnt auch, welche Personen in dem Roman reine Fiktion sind, ich war erstaunt, dass es so wenige waren....