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Veröffentlicht am 19.11.2019

Gerechtigkeit oder doch Rache?

The Black Coats - ... denn wir vergeben keine Schuld
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Nach dem brutalen Tod an ihrer Cousine Nathalie, versinkt Thea in Schmerz und Trauer, bis sie eines Tages eine anonyme Botschaft erhält und die Chance hat Mitglied bei den Black Coats zu werden. Diese ...

Nach dem brutalen Tod an ihrer Cousine Nathalie, versinkt Thea in Schmerz und Trauer, bis sie eines Tages eine anonyme Botschaft erhält und die Chance hat Mitglied bei den Black Coats zu werden. Diese Organisation hat es sich zur Aufgabe gemacht Männern (und einigen Frauen), die Frauen Gewalt angetan haben, eine Lektion zu erteilen und so für Gerechtigkeit zu sorgen. Mit Eifer nimmt Thea ihre Aufträge an, bis einer eines Tages eskaliert und sie anfängt an der Richtigkeit der Taten der Black Coats zu zweifeln. Ist es wirklich Gerechtigkeit, oder geschickt versteckte Rache? Lässt sich Gewalt mit Gewalt sühnen?

Gleich zu Beginn wird der Leser mit Thea in die geheimnisvolle Welt der Black Coats eingeführt, die so exklusiv und verborgen agiert, dass nur wenige davon wissen und sich geschickt im Hintergrund halten. Die Einführung in die Organisation ging mir etwas zu schnell und verlief ziemlich reibungslos. Etwas unglaubwürdig war auch die Tatsache, dass es sich um junge Mädchen handelt, die nach einigem Training zu gewissen (brutalen) Taten fähig sind und dass keiner der Eltern und Freunde ihre ständige Abwesenheit hinterfragt. Da ging das Buch mit meinen Vorstellungen auseinander, da ich mit jungen erwachsenen Frauen gerechnet hatte, die etwas reifer sind und nicht noch Heranwachsende.

Thea ist ein zielstrebiges und starkes Mädchen, die genau weiß was sie will und wie sie es erreichen kann. Ihre Entwicklung, vor allem bezüglich der Führungsfähigkeiten, konnte stetig verfolgt werden und sie war mir, trotz ihrer anfänglichen Naivität, sehr sympathisch. Die zunehmende Kritik Theas ist glaubhaft und authentisch dargestellt. Ihr Team hält immer zueinander und auch die anderen erkennen, dass es auch andere Wege gibt mit der Wut umzugehen und dass auch Vergebung im Bereich des Möglichen liegt.

Die Black Coats treten als sehr überzeugende und eingeschworene Einheit auf, die gezielt verletzte junge Mädchen und Frauen rekrutiert und ihre Vulnerabilität und Naivität gezielt ausnutzt, indem sie sie manipulieren. Dabei haben sie andere Intentionen und Gründe, die gut verborgen liegen und erst nach und nach ans Licht kommen. Besonders der moralische Zwiespalt von Thea und den anderen aus ihrem Team hat mir ausgesprochen gut gefallen und regt auf jeden Fall zum Nachdenken an, stellt vorherrschende Normen und Aussagen in Frage und sucht gezielt nach anderen Möglichkeiten der Gerechtigkeit. Die Multiperspektivität stellt verschiedene Ansichten anschaulich und durchaus lehrreich dar.

Fazit: Eine spannende Jugendgeschichte mit Thriller-Elementen, die moralische Grenzen austestet und sie teilweise überschreitet, um am Ende zu gewissen Erkenntnissen bei den Charakteren zu führen.

Veröffentlicht am 18.11.2019

Dystopie mit Gänsehautgarantie

Gelöscht
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Kyla wacht in einer ihr völlig fremden Welt auf, nachdem sie geslatet wurde. Sie hat weder Erinnerungen an ihre Vergangenheit, noch weiß sie wer sie ist. Überall wird sie kontrolliert und zu systemkonformen ...

Kyla wacht in einer ihr völlig fremden Welt auf, nachdem sie geslatet wurde. Sie hat weder Erinnerungen an ihre Vergangenheit, noch weiß sie wer sie ist. Überall wird sie kontrolliert und zu systemkonformen Verhalten gezwungen. Doch schon bald tauchen trotz der OP Erinnerungsfragmente auf, die sie gar nicht haben dürfte und die sie sorgsam hüten muss. Dann wäre da noch Ben, ihr Slater-Freund, der aus dem System ausbrechen möchte und eine waghalsige und lebensgefährliche Tat begeht.

Die ganze Welt in dieser dystopisch anmutenden Welt, allen voran das Slating, hat mich unglaublich neugierig gemacht. Ich wollte das ganze System verstehen und ergründen wie es dazu kommen konnte. Wie auch in anderen Dystopien auch gibt es einschneidende gesellschaftliche Veränderungen, die ihren Beginn im Prequel Exit Now nehmen und hier ihren Höhepunkt erreichen. Überrascht und fassungslos machten mich die zahlreichen Kontrollen und die maßlose Gewalt und Gnadenlosigkeit. Die Polizei in Form von Lordern toleriert keine Abweichung vom geforderten Verhalten. Schon bei kleinsten Verstößen droht das Slating. Kyla tat mir unglaublich leid. Sie ist wie in einem großen Käfig und hat keinerlei Spielraum. Spannend machten die vielen, unbeantworteten Fragen rund um Kylas Vergangenheit die ganze Geschichte. Wem kann man vertrauen? Wer spielt kein falsches Spiel? Die kleinen Informationsbruchstücke aus Kylas Erinnerung machten anfangs alles noch verwirrender, aber nach einer Weile setzte sich langsam ein Bild zusammen.

Auch wenn Kyla unwissend und manchmal naiv ist, mochte ich ihre kritische und misstrauische Art. Im Gegensatz zu anderen hinterfragt sie vieles und traut Fremden nicht einfach so. Das zeugt auch von einer gewissen Klugheit und Weitsicht, die sie vor den Feinden schützt, ohne dass diese das bemerken. Ben in ganz anders, was vermutlich am Slating liegt. Er ist leicht steuer- und manipulierbar und lässt sich von anderen schnell reinreden. Einige andere Charaktere, die Kyla unterstützen, waren mir auch sympathisch und gaben mir Hoffnung.

Der Schreibstil ist so leicht und einfach geschrieben, dass ich das Buch in einem Rutsch hätte lesen können, ohne das Gefühl zu haben zu viele Informationen erhalten zu haben. Das liegt wahrscheinlich auch an den wenigen wichtigen Ereignissen, so dass nicht so viel passiert und die Informationen geschickt i die Handlungen eingebettet werden.

Etwas gestört hat mich die sparsame Erzählung des politischen Systems. Bis auf die Lorder und Kleinigkeiten zum Slating und deren Entwicklung, erfährt man kaum etwas über die Umstände und welche Seiten wofür kämpfen. Insgesamt habe ich nicht ganz verstanden wie die Politik dort funktioniert und welche Position die Lorder haben, außer für Recht und Ordnung zu sorgen .Das ist mein einziger Kritikpunkt.

Fazit. Ein schöner Auftakt einer mitreißenden Dystopie mit unzähligen Geheimnissen und zurückgehaltenen Wahrheiten.

Veröffentlicht am 14.11.2019

Düstere Zukunftsvision

Exit Now!
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Nachdem Großbritannien die Grenze geschlossen hat, verschlechtert sich die Situation im Land zunehmend. Immer wieder gibt es Straßenkämpfe zwischen Polizisten und Teilen der Bevölkerung; es geht so weit, ...

Nachdem Großbritannien die Grenze geschlossen hat, verschlechtert sich die Situation im Land zunehmend. Immer wieder gibt es Straßenkämpfe zwischen Polizisten und Teilen der Bevölkerung; es geht so weit, dass Terroristen und Selbstmordattentäter Angriffe ausführen und anderen Schaden zufügen. Daraufhin reagiert die Regierung mit starker Gegenwehr und verschärft die Regeln, vor allem für Jugendliche, die als Wurzel des Übels betrachtet werden. In diesen unsicheren Zeiten leben Ava und Sam und müssen ihren Platz in dieser aus den Fugen geratenen Welt finden und sich für eine Seite entscheiden...

Nachdem mir in der Gelöscht-Trilogie viele politische Inhalte gefehlt haben oder zu oberflächlich beschrieben wurden, hatte ich mir in diesem Buch mehr Tiefgang und Erklärungen gewünscht, die durchaus befriedigt wurden.

Anfangs lernt man Ava und Sam kennen, die aus unterschiedlichen sozialen Schichten kommen und dementsprechend auf andere Art betroffen sind von den Kämpfen innerhalb des Landes. Dadurch, dass viel Wert auf die Charakterbeschreibung und Beziehung zwischen beiden gelegt wird, werden die politischen Umschwünge nur am Rande dargestellt und mir fehlte da die Nachvollziehbarkeit der Veränderungen. Dies ändert sich im Verlauf jedoch, als Sam und Ava vor der einsetzenden Ungerechtigkeit vorgehen wollen und Farbe bekennen. Da wurde ersichtlich wie naiv und gutgläubig Sam ist. Ihre Proteste sind friedlicher Art, doch rechnet sie nicht mit der Härte, mit der die Regierung vorgeht und dass sie längst den Weg eines friedlichen Weges den Konflikt zu lösen verlassen haben. Zudem wird Sam zum Spielball der unterschiedlichen Kräfte und erkennt nicht wer sie nur benutzt oder wem wirklich etwas an ihr liegt. Ava ist ganz anders: Klug, besonnen und angepasst. Ihre Art des Protestes ist eher passiver und subtiler Natur, von innen heraus, wenngleich sie wenige Versuche unternimmt und unter dem Radar bleibt. Einverstanden ist sie trotzdem nicht und ihren eingeschlagenen Weg erkennt man hervorragend in der Gelöscht-Trilogie.

Die politischen Veränderungen sind schockierend dargestellt und oftmals konnte ich die Entscheidungen nicht nachvollziehen. Die Regierung handelt so unglaublich kurzsichtig und ohne Sinn und Verstand, auch wenn sie einige Erfolge aufweisen können, die jedoch nur aus Angst vor Strafen entstanden sind. Das ähnelt stark einer Diktatur und hat nichts mehr mit einem mehr oder weniger freien Land zu tun. Wenngleich es spannend und ungemein interessant war, halte ich diese Umbrüche für zu überspitzt und nicht unbedingt für so wahrscheinlich, vor allem da es sich im Jahre 2024 abspielt und ich mir kaum vorstellen kann, dass es so schnell so stark bergab gehen würde mit Großbritannien und nach dem Brexit. Es ist zumindest zu hoffen.

Fazit: Ein starkes Prequel, welches mir viele Informationen zu den politischen Änderungen gegeben hat, um die Gelöscht-Trilogie besser verstehen zu können. Super finde ich die Weiterführung von Sams und Avas Geschichte in der Trilogie, wenn auch in einer passiven Rolle.

Veröffentlicht am 09.11.2019

Rasant, actionreich und atemberaubend spannend!

In den Klauen des Falken
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Als Zack die U-Bahn nehmen möchte, trifft er unverhofft auf eine Selbstmordattentäterin, die im Begriff ist, alles um sich herum in die Luft zu sprengen. In letzter Sekunde kann Zack das verhindern, doch ...

Als Zack die U-Bahn nehmen möchte, trifft er unverhofft auf eine Selbstmordattentäterin, die im Begriff ist, alles um sich herum in die Luft zu sprengen. In letzter Sekunde kann Zack das verhindern, doch die Konsequenzen verfolgen ihn weiterhin, als er den Mord eines Kollegen aufklären muss, der ihn tief in das Drogenmilieu führt und es in sich hat und Zack wohl auf die härteste Probe seines Lebens stellt.

Wie bei den anderen Bänden auch, beginnt das Buch sofort mit einer gefährlichen und dramatischen Situation, in der Zack in Sekundenschnelle Entscheidungen treffen muss. Wenngleich der Fall erstmal anderen Behörden überlassen wird, ist dieser nur ein Puzzleteil des großen Ganzen und ergibt im Nachhinein Sinn. Da wurden verschiedene Elemente geschickt miteinander verwoben, um am Ende ein einheitliches Bild abzugeben.

Besonders gefallen hat mir, dass Zack wieder mit seinem Freund Abdulah, der eigentlich kein Polizist ist, Ermittlungen beginnt, die leider kolossal scheitern. Durch die falschen Entscheidungen Zacks und die nicht absehbaren Folgen blieb es durchgehend spannend und ich fragte mich unentwegt was weiterhin passieren würde. Auch wird ihre Freundschaft auf eine harte Probe gestellt. Was Gewalt und Grausamkeit angeht, wurde nicht gespart. Viele unerwartete und unvorhersehbare Wendungen haben mich regelrecht schockiert. Ich fühlte mich wie in einem rasanten Actionfilm. Eine stürmische Szene folgte der nächsten und die Verfolgungsjagden waren aufregender und fesselnder denn je. Die Kriminalgeschichte ist auf jeden Fall perfekt konstruiert und konnte mich dank der abwechslungsreichen Ereignisse und der überraschenden Twists vollkommen überzeugen. Sie hat mir nach dem etwas enttäuschenden vierten Band extrem gut gefallen, denn der Gegner war mächtiger und rachsüchtiger als die anderen und hat Zack (und den anderen Ermittlern) ungemein viele Fallen gestellt und mit unfairen Mitteln gespielt. Auch das Motiv war stimmig und nachvollziehbar.

Zack ist einer meiner Lieblingsermittler, auch wenn er seine Probleme und Macken hat. Ihm widerfährt leider oft Schlimmes und er hat unsagbar viel Pech im Leben, gerade was Liebesbeziehungen angeht. So schien es auch hier, als habe er mal wieder die gesamte Unterwelt gegen sich aufgebracht und als würden ihn alle nur hintergehen oder ausnutzen wollen. Trotz allem bleibt er stark und rettet sich und andere in brenzligen Situationen, wenngleich er diese leider oft auch selbst verschuldet und Chaos und Unruhen stiftet. Letztendlich bleibt er der strahlende - und gebrochene - Held. Diese Mischung macht es für mich aus.

Fazit: Ein Thriller voller Action, brenzliger Situationen und einer abwechslungsreichen Ermittlung mit einigen Schwierigkeiten, die von kolossalem Scheitern bis hin zu vollem Erfolg reichen und eine durchweg spannende Dynamik entstehen lassen. Meiner Meinung nach der bisher beste Band der Reihe!

Veröffentlicht am 07.11.2019

Tödliches Spiel

Dunkle Botschaft: Thriller
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Als eine junge Frau tot in ihrer Badewanne aufgefunden wird, deutet zunächst alles auf einen Unfall hin, doch nach genauerer Betrachtung finden sich rätselhafte Zeichen auf dem Körper der Frau, die den ...

Als eine junge Frau tot in ihrer Badewanne aufgefunden wird, deutet zunächst alles auf einen Unfall hin, doch nach genauerer Betrachtung finden sich rätselhafte Zeichen auf dem Körper der Frau, die den Beginn eines tödlichen Spieles darstellen. Bald schon folgen weitere Morde und der Täter gibt den Ermittlern Rätsel auf, die sie rechtzeitig lösen müssen, um die anderen Frauen zu retten. Ein mörderische und atemberaubende Jagd beginnt. Wer ist schneller, Täter oder Ermittler?

Typischerweise - für die Bücher der Autorin, die ich gelesen habe - beginnt das Buch mit einer in der Vergangenheit stattfindenden Handlung, die in direktem Zusammenhang mit den Handlungen der Gegenwart steht. Wie genau, das erfährt man erst während des Lesens, wobei einige Hinweise schon in eine gewisse Richtung deuten.

Die Morde folgen rasch aufeinander, was eine gewisse Dynamik entwickelt und ein hohes Tempo vorlegt, sodass der Druck durchaus zu spüren ist und die Ermittler in Zugzwang bringt. Dadurch entsteht Spannung, die immer subtil vorhanden ist mit dem Gedanken, dass bald wieder jemand sterben wird. Die Rätsel und Aufgaben sind innovativ und intelligent in die Handlungen verstrickt und das Miträtseln hat Spaß gemacht und den Ermittlungen mehr Tiefe verliehen.

Julia ist mir insgesamt sympathisch, auch wenn mich ihre Alleingänge etwas gestört haben und sie als Rechtsmedizinerin eigentlich Polizeiarbeit gemacht hat und sich über ihre Befugnisse hinweggesetzt hat. Auch war mir ihre etwas voreingenommene Art nicht immer recht. Da ist ihr Freund und Polizist Florian schon wesentlich angenehmer und zurückhaltender, was mir mehr gefallen hat.

Etwas schade empfinde ich die deutlichen und unmissverständlichen Hinweise, die zum Täter führen, da sie eigentlich schon im Prolog eindeutig in eine gewisse Richtung hindeuten. Dadurch ist schnell klar wer der Täter ist und auch wie es dazu kommen konnte.- Insofern wurde hier mehr Wert auf die psychologischen Aspekte gelegt, als darauf die Aufdeckung des Täters überraschend zu gestalten. Das hat Vor- und Nachteile und für mich überwiegen hier die Nachteile. Da hätte man wesentlich mehr Spannung und Raten einbringen können.

Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten, ich konnte den Geschehnissen und Schlussfolgerungen problemlos folgen und hätte das Buch in einem Rutsch durchgelesen, wenn ich nicht an einer Leserunde teilgenommen und mehr Zeit gehabt hätte.

Fazit: Ein psychologisch gut dargestellter Thriller, der vor allem den Werdegang des Täters anschaulich präsentiert. Leider fehlte mir manchmal die Spannung, insbesondere was die Auflösung des Täters angeht.