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AureliaAzul

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.10.2019

Überzeugender Abschluss

Die Dreizehnte Fee
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Hin- und hergerissen zwischen ihren Gefühlen für den Hexenjäger und ihrer Pflicht als Feenkind, muss sich die Dreizehnte Fee zwischen richtig und falsch, gut und böse entscheiden, auch wenn das bedeutet, ...

Hin- und hergerissen zwischen ihren Gefühlen für den Hexenjäger und ihrer Pflicht als Feenkind, muss sich die Dreizehnte Fee zwischen richtig und falsch, gut und böse entscheiden, auch wenn das bedeutet, gegen die eigenen Gefühle zu handeln und die große fluchbrechende Liebe aufzugeben. Die endgültige Entscheidung steht an.

Nach dem zweiten enttäuschenden Band, konnte dieser mich wieder mitnehmen und mit den Fantasy-Elementen überzeugen. Manchmal empfand ich den Schreibstil noch als holprig und anstrengend zu lesen, meistens konnte mich die Geschichte jedoch so fesseln und einnehmen, dass ich darüber hinwegsehen konnte. In diesem finalen Band werden noch einige Geheimnisse und Wahrheiten aufgeklärt, mit denen ich nicht gerechnet habe und die die Geschichte facettenreicher und umfassender gemacht haben, was ich positiv bewerte.

Etwas schade fand ich die untergeordnete und unbedeutende Rolle der Königin, die noch im ersten Band so präsent und einnehmend war und mich dadurch total einnehmen konnte. Hier kommt Liliths menschliche Seite stark zum Vorschein und sie besiegt ihre dunkle Seite weitestgehend und trifft eine mit Verstand getroffene, folgenschwere Entscheidung.

Es endet nicht unbedingt märchenhaft mit einem "Alles wird gut"-Ende, sondern der vorhergehenden Handlung angemessen und realistisch. Dennoch gefiel es mir insgesamt gut und gab mir ein hoffnungsvolles Gefühl, dass Lilith das Richtige getan hat, auch wenn sie einige Verluste in Kauf nehmen musste.

Fazit: Ein würdiger magischer Abschluss einer märchenhaften Trilogie!

Veröffentlicht am 11.10.2019

Ein solider Jugendthriller

Disappeared
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Nach einem schweren Verlust startet die junge Freya einen neuen Abschnitt ihres Lebens auf dem Internat Hohenhausen. Dort gehen seltsame Geschehnisse vor sich, denn plötzlich verschwindet die Mitschülerin ...

Nach einem schweren Verlust startet die junge Freya einen neuen Abschnitt ihres Lebens auf dem Internat Hohenhausen. Dort gehen seltsame Geschehnisse vor sich, denn plötzlich verschwindet die Mitschülerin Maria spurlos und jeder verbirgt irgendein Geheimnis Maria betreffend. Haben ihr Ex-Freund oder der ominöse Drogendealer etwas mit ihrem Verschwinden zu tun?

Der Schreibstil ist super leicht, locker und sehr nah an den überwiegend jugendlichen Charakteren und wirkt dadurch sehr authentisch. Es hat Spaß gemacht die Geschichte zu lesen und wieder in dieses typische Schulsetting einzutauchen.

Freya war mir anfangs ziemlich sympathisch, was leider im Laufe der Geschichte verloren ging, da ich ihr Verhalten oft kindisch und unreif fand, was man ihr nur bedingt Übel nehmen kann, da sie ja eine Jugendliche ist. Dennoch waren sie und ihre Methoden der Informationsbeschaffung für mich zu falsch und unaufrichtig, obwohl sie oftmals überhaupt nicht so wirkte, sondern sehr mitfühlend und selbstlos. Das passte für mich nicht so gut zusammen.Zudem gingen mir ihre Nachforschungen irgendwann ein bisschen auf die Nerven. Wenn sie anderen Unterstellungen bezüglich krimineller Handlungen macht ohne diese überhaupt zu kennen oder Wissen über tatsächliche Geschehnisse zu haben, ist es kein Wunder, dass sie sich unbeliebt macht. Ihre Freundin Terri hingegen war humorvoll, locker und für jeden Spaß zu haben, total herrlich. Die inkompetenten Polizisten waren auch noch genial ;) .Einige andere Personen, wie der Sportlehrer und einige Klassenkameraden, waren mir anfangs suspekt oder unsympathisch.

Der überwiegende Teil der Handlungen war undurchsichtig und mit einer subtilen Portion Spannung versehen. Es blieb bis zum Schluss unklar was mit Maria geschehen ist und wer der Täter war. Viele Theorien und Verdächtigungen wurden gemacht und wieder verworfen, sodass eine undurchdringliche Atmosphäre entstand, die sich nach und nach lichtete und einen klaren Tathergang erschließen ließ. Hilfreich waren dafür einige Passagen aus Marias Perspektive, die die entscheidenden Hinweise zum Geschehen gegeben haben. Auch wenn ich den Täter schnell ermittelt hatte, erwartete mich am Ende eine große Überraschung mit der ich so halb gerechnet hatte, allerdings nicht in dieser Form. Es kam doch anders als gedacht und nur zwei Personen kennen die Wahrheit.

Fazit: Ein solider und gut inszenierter Jugendthriller, der für mich allerdings mit nichts Innovativem oder Neuem punkten konnte. Dennoch lesenswert für jüngere Leser, die sich gerne im Thrillerbereich ausprobieren möchten.

Veröffentlicht am 09.10.2019

Nervenaufreibend bis zum Schluss

Messer (Ein Harry-Hole-Krimi 12)
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Nach der schmerzlichen Trennung von Rakel, ertränkt Harry seine Gefühle und den Schmerz im Alkohol, bis ihn der nächste, vermutlich am schwersten zu verkraftende, Schicksalsschlag einholt und alles unwiederbringlich ...

Nach der schmerzlichen Trennung von Rakel, ertränkt Harry seine Gefühle und den Schmerz im Alkohol, bis ihn der nächste, vermutlich am schwersten zu verkraftende, Schicksalsschlag einholt und alles unwiederbringlich verändert. Eine atemberaubende Jagd beginnt, welche einen in die Abgründe einiger Menschen schauen lässt...

Bereits der Anfang des Buches beginnt packend und aufmerksamkeitsheischend, dass ich sofort von den Geschehnissen gebannt wurde. Trotz der anfänglichen Schwierigkeiten mit dem Schreibstil, war ich schnell gefangen von der Geschichte und mittendrin in der Handlung und den Ermittlungen. Obwohl dies mein erster Harry-Hole-Band war, hatte ich keinerlei Probleme diesem zu folgen.

Dank der Rückblicke und zusätzlichen Erklärungen konnte ich mir schnell ein Bild und ein Profil der Charaktere machen. Allen voran fand ich Harry ungemein spannend und ungewöhnlich. Er verliert quasi alles was er hat, ist körperlich wie seelisch am Ende und hat dennoch die Kraft - vielleicht auch aus purer Verzweiflung geboren - den Täter zu suchen und eigene Ermittlungen anzustellen. Das ist einerseits bewundernswert, zeigt es doch, dass er ein Polizist durch und durch ist; andererseits verzettelt er sich oft und verrennt sich in haltlosen Anschuldigungen und Verdächtigungen.

Durch die Dicke des Buches ist die Geschichte recht umfangreich und mit zahlreichen Twists und Überraschungen gespickt. Ganz besonders gilt dies für Harrys Ermittlungen. Irgendwann wusste ich nicht mehr wer wirklich Verdächtiger/Täter ist und wer nicht, da einige ein Motiv hatten oder zumindest Indizien dafür sprachen. Abwechslungsreich empfand ich die Darstellung und Entwicklung eigener Geschichten einiger Nebencharaktere, deren Vergangenheit sowie aktuelle Situation beschrieben wurden und ebenso einen Platz einnahmen wie Harrys Geschichte, die jedoch klar im Vordergrund stand.

Die Auflösung war sehr speziell und außergewöhnlich, wundervoll inszeniert mit einem Tick des Geheimnisvollen und Undurchdringbaren, was für mich durchaus innovativ war und vom typischen Krimi-/Thrillerende abgewandt war. Durch einige unbeendete Stränge blieben offene Enden, die bestimmt im Folgeband weitergeführt werden, den ich definitiv lesen werde, als neuer Harry-Hole-Fan ;)

Fazit: Ein spritziger Krimi mit vielen falschen Abzweigungen, die schlussendlich doch zum Ziel führen und einem Ermittler, der es einem nicht leicht macht ihn zu mögen. Absolute Empfehlung, auch für Neueinsteiger.

Veröffentlicht am 08.10.2019

Ein Zirkus des Schreckens

Die Arena: Grausame Spiele
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Seitdem die hübsche Hoshiko gewaltsam von ihrer Familie getrennt wurde, lebt sie in dem Zirkus und tritt als Hochseilartistin auf. Täglich muss sie sich in schwindelerregende Höhen begeben um den Zuschauern ...

Seitdem die hübsche Hoshiko gewaltsam von ihrer Familie getrennt wurde, lebt sie in dem Zirkus und tritt als Hochseilartistin auf. Täglich muss sie sich in schwindelerregende Höhen begeben um den Zuschauern eine unvergleichliche Show zu bieten, indem sie ihr Leben riskiert. Jeder Tag könnte ihr letzter sein. Doch alles ändert sich, als Ben,der Sohn einer ranghohen Politikerin, ihr in einer misslichen Lage hilft. Dank ihm schöpft sie wieder Hoffnung, auch wenn es einen Konflikt gibt: Er ist ein Pure und sie eine Dreg und die Pures unterdrücken und töten die Dregs und betrachten sie als Abschaum der Gesellschaft. Kann ihre Beziehung dieses unaufhaltsam wirkende Hindernis überwinden?

Vor dem Lesen erwartete ich eine dystopische Geschichte, in der die (Liebes-)beziehung zwischen Hoshiko und Ben viel Raum einnimmt. Dadurch wurden meine Erwartungen geschmälert. Was das angeht, wurde ich positiv überrascht und fand die Beziehung zwischen beiden und die Darstellung dieser gelungen und total toll beschrieben.

Vom Genre ist es im Bereich Science-Fiction/Dystopie angesiedelt und spielt in der nahen Zukunft. Es hat sich eine gesellschaftliche Spaltung ergeben, welche die Menschen in die "perfekten" und guten Pures und die verhassten, unzivilisierten Dregs einteilt. Die Machthabenden Pures betrachten die Dregs als unmenschlich, aggressiv, brutal und Ungeziefer der Gesellschaft, welches eliminiert werden soll. Bis hierhin klingt es nach einem klassischen Dystopiesetting, doch die Idee all diese Probleme und Veränderungen innerhalb des Zirkusgeschehens darzustellen und dieses beispielhaft in die Geschichte einzubinden um zu zeigen was alles schlecht läuft, finde ich innovativ und angenehm erfrischend.

Hoshiko war mir durch ihre mutige, aufgeschlossene und selbstlose Art sofort sympathisch und entwickelt sich stetig weiter. Ben ist anfangs noch zurückhaltend und wie alle anderen Pures hat er ähnliche Vorstellungen und Einstellungen über die Dregs, die er aber zunehmend hinterfragt und sein eigenes Urteil bildet, wodurch auch er eine deutlich wahrnehmbare Entwicklung durchmacht, auch wenn sie schleppend beginnt und es einige Zeit dauert bis er für sich und seine Meinungen einsteht.

Die Handlungen innerhalb der Zirkusmauern sind einerseits aufregend und das Setting an sich eher ungewöhnlich und unüblich, andererseits machen gerade die Besonderheiten des Zirkusses den Reiz aus weiterzulesen und einige turbulente, gefährliche Szenen spielen sich an verschiedenen Orten ab und machen das Lesen zu einem Genuss.

Veröffentlicht am 07.10.2019

Solider Thriller

Offline - Du wolltest nicht erreichbar sein. Jetzt sitzt du in der Falle.
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Fünf Tage lang Digital Detox in einem unfertigen Hotel hoch hoben in den Bergen. Kein Handy. Kein Tablet. Kein Netz. Komplett abgeschnitten von der Welt. Genau das wollen die 8 Teilnehmer des Programms. ...

Fünf Tage lang Digital Detox in einem unfertigen Hotel hoch hoben in den Bergen. Kein Handy. Kein Tablet. Kein Netz. Komplett abgeschnitten von der Welt. Genau das wollen die 8 Teilnehmer des Programms. Doch es kommt ganz anders, als plötzlich etwas Furchterregendes geschieht und sie erkennen müssen, dass jemand unter ihnen ein falsches Spiel spielt und die anderen auf dem Gewissen hat. Plötzlich wird der Entspannungstrip zu einem Kampf um Leben oder Tod.

Der Schreibstil war locker flockig und sehr angenehm zu lesen und die Geschichte kam deswegen schnell in Gang und hatte keine längeren Phasen, in denen es langweilig oder zu ausschweifend wurde. Da hat der Autor, meiner Meinung nach, ein gutes Mittelmaß zwischen der Beschreibung der Umgebung und der Gedanken der Erzählerin und der Progression der Geschichte gefunden.

Der Prolog zeigt eindrucksvoll wie technische Möglichkeiten genutzt werden können, um anderen zu schaden und sie zu terrorisieren. Durch den Einstieg wird viel Spannung aufgebaut, da ungewiss ist, wer wer ist und wie alles zusammenhängt, vor allem wo die Bezüge zur Hauptgeschichte sind.

Langsam entwickelt sich der Hauptstrang und dank der unterschiedlichen Charaktere entstehen einige Reibereien und Konflikte, die das Lesen einerseits unterhaltsam, andererseits jedoch etwas nervig gemacht haben. Dennoch blieb die Ungewissheit wer der Täter/die Täterin war und man verdächtigte jeden, bis auf die Erzählerin. In einem Moment schien noch alles ganz normal und im anderen war etwas Schreckliches passiert und die nackte Angst griff um sich, sodass sogar ich sie spüren konnte und teilweise den Atem anhielt.

Die Auflösung war überraschend, auch wenn ich teilweise mit so etwas gerechnet hatte, da es einige Hinweise darauf gab, die zwischendurch eingeworfen wurden, in jenem Moment jedoch eher nebensächlich waren, bis zum Schluss. Gerne hätte ich noch erfahren was nun genau mit dem Täter/der Täterin geschehen würde und welche Konsequenzen er/sie zu befürchten hätte. Da ging mir am Ende alles viel zu schnell und ich hätte mir mehr Seiten gewünscht, um das Ende besser abzurunden.

Fazit: Ein solider Thriller, der alles hat was ein guter Thriller braucht: Eine unheimliche Umgebung, eine angsterfüllte Atmosphäre, ein schreckliches Verbrechen und die ungewisse Hoffnung unverletzt aus der Sache rauszukommen und lange genug zu überleben.